Sternbrücke - Abriss und Neubau [in Planung]

  • Kann es sein, dass man einzelne Threads nicht mehr per Suchfunktion suchen kann? Oder hab ich mich nur blöd angestellt?

    Wie auch immer...


    Eine neue Sternbrücke ist in Planung. Der derzeitige Entwurf ist äußerst wuchtig und man müsste einige Gebäude abreißen, dazu zählen auch die Clubs Waagenbau, Fundbureau und die Astrastube. Dementsprechend gibt es natürlich auch Kritik. Der aktuelle Entwurf würde wohl eine (Teil)Sperrung der Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße verhindern.

    https://www.mopo.de/hamburg/zo…t-scharfe-kritik-36562078

  • NDR: Seit langer Zeit wird darüber gestritten, nun ist die Entscheidung wohl endgültig gefallen: Die marode Sternbrücke in Altona wird abgerissen und durch einen riesigen Neubau ersetzt.


    Bericht


    In den Kommentaren geht es wieder hoch her - von einigen wird der Untergang der Welt befuerchtet ;)


    Aus Anlass ders Berichts noch einmal ein Link zu einem Video der Projekt-Vostellung vom April - siehe hier.


    sternjik3z.jpg

    Bild: DB Netze

  • Auch der hier gezeigte Entwurf für die Sternbrücke ist ja neu. Nicht mehr der graue Kasten, der es vorher war, aber technisch und auch von der Größe her natürlich dasselbe, so dass es tatsächlich ne Win-Win-Situation wäre: Die Brücke kann wie geplant ersetzt werden, aber man gibt sich bei der Gestaltung ein wenig Mühe und zeigt den ansässigen Betrieben ne Möglichkeit für die Zeit danach auf. Eigentlich gar nicht so schwer, sollte man meinen.

  • Auch der hier gezeigte Entwurf für die Sternbrücke ist ja neu.

    Jein. Es ist eigentich eins zu eins der Entwurf der DB Netze mit ein paar minimalen Aenderungen zum Beispiel bei den Laermschutzwaenden. Neu ist lediglich das Clubhaus.


    Es wird ueberigens immer skurriler: Jetzt gibt es vom ADFC einen Alternativ-Plan fuer eine Sanierung der bestehenden Bruecke mitsamt Neugestaltung der Fahrbahnen...


    alternative-planung-s2vj0z.jpg

    Quelle: ADFC


    An dem Umstand, dass dort wieder mal Pfeiler mitten auf der Fahrbahn oder Mitten auf Radwegen stehen scheint man sich dort nicht zu stoeren und bezeichnet dies allen Ernstes als 'alternative Loesung.


    #facepalm

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Naja, es ist optisch anders ausgestaltet als das graue Ufo, das die DB vorgestellt hat. Das mag für den Experten ein minimaler Unterschied sein, aber die Optik ist für den Laien, der sich dann aufregt und zur Unterschriftensammlung stürmt, natürlich mitentscheidend. Mich wundert es immer, dass die Planer das nicht schon von Anfang an mitdenken.

  • ^^ Da bist du dann falsch informiert. Erstens ist der jetzt die von den Architekten ins Spiel gebrachte Lösung exakt die Lösung der DB Netze mit lediglich anderer farblichen Gestaltung und anderer Gestaltung der 'Blenden' am Tragwerk (die auch dem Lärmschutz dienen).


    Zweitens ist die von der DB Netze vorgestellte Brücke bereits eine Variante die, gegenüber dem einfachsten technischen Standard-Bauwerk der Ausgangsplanung, bereits erheblich modifiziert wurde um gestalterisch ansprechender zu sein.


    Das kann man, inklusive Zeichnungen der ursprünglichen Variante, alles in den Unterlagen der DB Netze anschauen und nachlesen.


    Wenn du also sagst du wunderst dich, dass man das nicht schon von Anfang an mitgedacht hat: Doch hat man. Nur heißt das natürlich lange noch nicht, dass deswegen nicht irgendwer Aufstand macht. Es macht bei solchen Projekten eigentlich immer irgendwer Aufstand. Das ist leider normal.

  • Bzgl "falsch informiert": ist mir unklar, woher das Missverständnis kommt, aber ich meine mit "optisch anders" bei gleicher Größe/Technik das, was du mit "anderer farblicher Gestaltung" meinst. Damit das nicht noch weiter OT geht, verwende ich deine Begrifflichkeiten und antworte nach dem Doppelpunkt:


    Midas, aber das ist doch genau die Attitüde, die zu diesen Problemen führt. Wenn ich denke, dass "immer irgendwer Aufstand" macht, anstatt die lokalen Gegebenheiten und Akteure ernstzunehmen, kommt der erste veröffentlichte Entwurf dabei raus und wird zur Internet-Witzfigur. Der Witz sagt ja aus: der Entwurf sieht aus, als hätte jemand einfach Photoshop geöffnet und ne x-beliebige Brücke reinmontiert so wie ich jetzt hier die Titanic reinmontiere. Nun macht jemand relativ simpel ne "andere farbliche Gestaltung", nimmt die Sorgen der Clubs ernst und schon hat man etwas, was der Laie nicht als Witz, sondern als wirklich gute Lösung aufnimmt. Win-Win und das Zeichen, dass nicht "immer irgendwer Aufstand" macht, sondern dass es verschiedene Ansichten gibt und es sich durchaus lohnt, miteinander zu reden – dann führen kleine Änderungen in der Gestaltung zu großen in der Wahrnehmung. Der böse NIMBY wird ja hier recht oft beschworen und es gibt dieses Problem, ja, aber es gibt auch Fälle, wo durch eine Debatte eine wirklich gute Lösung erzielt wird.

  • Mit anderen Worten: Wenn man 'dagegen sein' will, dann braucht man sich an Fakten nicht weiter stoeren? Es klingt ja fast so als ob du mir vorwirfst, dass ich mich informiert habe um mir eine Meinung zu bilden ;) Sorry, das ist so eine dumme Angewohnheit, die ich nicht loswerde.


    Aber mal im Ernst: Ist das der Buergerdialog den wir wollen? Dass wir uns in Planungsverfahren zukuenftig nicht mehr an tatsaechlichen Betroffenheiten orientieren (Laerm, Verkehrsfluss, Verschattung, Sperrungen und Verkehrsbehinderungen, Kosten...), sondern an 'gefuehlten Wahrheiten' und 'irrational konstruierten Betroffenheiten' irgendwelcher Initiativen voller selbsternannter Experten?


    Kleines Gedankenexperiment:


    Man stelle sich vor an der besagten Strassenecke stuende seit hundert Jahren eine grosse alte staehlerne Bogenbruecke von den Dimensionen des heute geplanten Neubaus.


    Man stelle sich weiterhin vor, die 'DB Netze' kaeme nun an und wollte an selber Stelle in den kommenden Jahren einen Neubau erstellen, der KEINEN Rundbogen mehr haette und der dafuer aber ein halbes Duztend Pfeiler gefaehrlich-ungluecklich in den Strassenraum plazieren wuerde (also ungefaehr so wie im heutigen Ist-Zustand).


    Ich kann es natuerlich nicht beweisen, da ich grade kein Paralleluniversum zur Hand habe, aber ich wette dass dann heute die SELBEN LEUTE, die jetzt gegen den Neubau protestieren, eine Buergerinitiative zum Erhalt der alten Bogenbruecke starten wuerden:


    Die Mottos waeren 'NIXXX BRUECKEN-NEUBAU' und 'WIR STELLEN UNS QUER' und 'STERNBRUECKE BLEIBT' oder 'BOGENBRUECKE STATT BAHN-HEIMTUECKE' oder dergleichen. Das ist leider keine Satire, das ist leider Planungsrealitaet.


    PS


    > da bin ich ja nicht der erste User hier, einige haben dann auch die Lust verloren...


    Da kann ich notfalls ganz gut mit Leben. Erfahrunsggemaess gibt fuer jeden solchen auch mindestens zwei oder drei, die sachliche und verlaessliche Informationen, Bilder, Karten, Planunterlagen, und ein bisschen Recherche-Aufwand sehr zu schaetzen wissen.

  • Das Problem ist, dass du nicht verstehst, was die andere Person, in diesem Fall ich, sagt. Seltsamerweise. Bei der Planungsseite hast du völlig recht, aber es gibt nicht nur die und in der Kommunikation ist das hier völlig schief gelaufen – aber du scheinst das ja noch nicht mal so sehen zu wollen, wenn ne Planung in 2 Minuten zum Meme wird, dass man da was hätte anders tun sollen. Stattdessen machst du dich ständig über andere Ansichten lustig, die in einer Demokratie dazugehören und Teil des Meinungsbildungsprozesses sind. Über was anderes spreche ich von Anfang an nicht, da kannst du noch so viel äußerst interessante ausführliche Postings zur Planung machen.


    Und übrigens geht es nicht nur darum, ob DU damit Leben kannst, dass die Leute hier nicht mehr sind! Sondern es gibt hier auch andere User und ich z.B. finde es Schade, wenn du Leute vergrätzt, nur weil sie nen anderen Standpunkt vertreten. Nach deiner nächsten Tirade, wo du über Fakten und Meinung in Anführungsstrichen schreibst und die nicht auf meine Postings eingeht, lasse ich es aber wirklich einfach stehen. Ich bleib ja gerne noch ein bisschen hier ;)

  • Es gab laengere Zeit nichts Neues von der Sternbruecke - man koennte auch sagen, es waere 'verdaechtig' ruhig. Daher noch einmal ein paar Render die zwar nicht neu sind, aber die bisger noch in diesem Thread fehlen.


    Die offizielle (bzw. eine der offiziellen) Darstellung der DBAG:


    b_hamburg-sternbrueckxmk4u.jpg

    Quelle: DB Netze


    und eine Darstellung von Thues Farnschlaeder Architekten:


    131901508_101573732418qjnc.jpg

    Quelle: Thues Farnschlaeder Architekten


    Zum Kontext muss man verstehen, dass es sich nicht um zwei verschiende Bruecken-Varianten handelt. Thues Farnschlaeder Architekten (T+F) sind auch nicht mit dem Bau der Brueke behauftragt. T+F haben lediglich das Konzept fuer das geplante Clubhaus entwickelt in dem (unter anderem) die Clubs eine neue Heimat finden sollen die aktuell in den Katakomben der Bahngleise residieren (zB. Waagenbau, Astrastube, etc.)


    T+F stellen die Bruecke lediglich im Kontext mit ihrem Clubhaus-Entwurf dar und haben sie dazu in den Renderings farblich entwas Angepasst und im Nacht-Render eine zukuenftige Beleuchtungs-Option gezeigt.


    Das Clubhaus ist der vorgeschlagene Neubau hier im Bild, direkt an der neuen Bruecke:


    kulturhausckk13.jpg

    Quelle: Thues Farnschlaeder Architekten


    Beide Render sind natuerlich in sofern ein bisschen 'Fake' weil sie glaeserne Laermschutzwaende vorschlagen, die sicher in dieser Gegend und bei unserem Wetter maximal fuenf Minuten lang transparent bleiben wuerden.


    Generell bin ich (achtung, Privatmeinung) der Ansicht, dass unsere Immissionsschutzgesetze in Deutschland inzwischen leider weltfremd und ueberzogen sind. Ich finde die bei Neubauten leider rechtlich zwingens vorgeschriebenen Laermschutzwaende verursachen mittlerweile einen groesseren staedtebaulichen Schaden, als dass die Nutzen.


    Realistische ware wohl eher folgendes:


    kulturhausckk13d4j9o.jpg

    Quelle: Thues Farnschlaeder Architekten / Bearbeitung: ich


    Es waere in meinen Augen voellig ausreichend die Bruecke ohne die glaesernen Waende zu bauen. 90% des Laerms eines Zuges geht von Raedern und Schienen aus und von diesen 90% wuerden wohl allein die Stahltraeger schon die absolute Mehrheit blockieren.


    Allerdings lassen leider unsere gut gemeinten aber schlecht gestalteten Immissionsschutzgesetze so etwas nicht zu!


    Das Cubhaus, das anscheinend die meisten hier im DAF postiv sehen wird uebrigens von den Gegnern ganz genauso wie die neue Bruecke radikal abgelehnt und als Haus des 'Monster-Club-Kommerz' ganz explizit nicht als Teil einer Gesamt-Loesung anerkannt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Damit sie nach der Abtrennung der Sternbruecke aus dem Infrastrutur-Trhead nicht untergehen, hier noch einmal die diversen Varianten fuer den Bruecken-Neubau welche die DB Netze hat pruefen lassen:


    sternvariantealtqdjx5.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sterna9bjao.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sternbipjwo.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sterncy8ktx.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sterndizkct.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sternenmjos.jpg

    BIld: SBP Ingenieure


    sternvariante1tkkys.jpg

    Bild: DB Netze / Ingenieurbuero Voessling


    sternvariante260jpy.jpg

    Bild: DB Netze / Ingenieurbuero Voessling

  • Ab Freitag dem 28. Januar 2022 koennen die Entwuerfe fuer die Gestaltung der Sternbruecke auf dieser Website besichtigt und kommentiert werden.


    Die Entwuerfe basieren auf den intensiven Gespraechen mit Anwohnern, Clubbesitzern, Interessierten und den Vorhabentraegern während des Kreativ-Workshops am 23. Oktober 2021.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • ^^ WIe erwaret lehnen die diversen 'Initiativen' und 'Aktivisten' die Plaung weiterhin ab und bezeichnen den Neubau weiterhin als 'Monsterbruecke' und titulieren die Planungen als 'mangelhaft' und 'stumpf'. Es werden diverse Verbandsklagen sowie private Klagen gegen das Projekt vorbereitet.


    Bisehr hatte allein diese Klagen - auch wenn sie letztlich meist verloren gingen - eine erheblich negative Wirkung auf Infrastrukturprojekte die oft durch endlose Gerichtsverfahren um Jahre verzoegert und in den Kosten verdoppelt wurden.


    Dies mag sich jedoch bald mit dem 'Gesetz zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich' bessern, welches altuell das Gesetzgebungsverfahren durchlaeuft.

  • Tatsächlich wirkt die Brücke auf mich einfach nur monströs (- der Lärmschutz dürfte erheblich zu dem Eindruck beitragen). In diesem Fall wünsche ich den NIMBY-Initiativen Erfolg, auch wenn ich nicht an einen solchen glaube.


    Grausam!

  • In Barmbek, mitten im Wohngebiet, hat kein Hahn nach der ähnlich großen Brücke, ohne Lärmschutz, gekräht

  • In der Schanze wird leider traditionell JEDES Bauprojekt zum Politikum, weil dort halt ein Publikum wohnt, dass sich geradezu nach Gegebenheiten sehnt, um sich mit 'dem bösen Staat' und 'dem System' anzulegen.


    Das hat oft (unterstelle ich) weniger mit dem Projekt an sich zu tun als mit der vorherrschenden Gesinnung und politischen Orientierung. Da wird typischerweise alles zum Kampf von Gut gegen Böse, Arm gegen Reich, Aktivist gegen Bullenstaat, etc hochstilisiert.


    Ich habe viele solche Szenarien dort live vor Ort mitgemacht - seit über 20 Jahren:


    > Neubau / Ausbau der Messe.


    > Sanierung und Umbau des Wasserturms im Schabzenpark


    > Bau der Polizeiwache im/am Millerntorstadion


    > Umbau / Umnutzung Rindermarkthalle


    > Paulihaus


    > the List goes on...


    Mehr als einmal mussten die 'normal veranlagten Menschen' (ich inklusive) den Saal unter Polizeischutz verlassen. Gern haben die 'Aktivisten' die Klorollen im Sitzungssaal geklaut und damit die Redner / Gutachter / Bürgervertreter / Architekten unter Applaus des harten Kerns beworfen.


    Soviel zum zivilisierten Diskurs ;)

  • Man kann es doch einfach sachlich betrachten: Die Brücke ist ein aus meiner Sicht ein Kompromiss zwischen den Anforderungen bzgl. Lärmschutz, Funktionalität und Ästhetik. Der obere Teil sieht für mich recht gut aus, der untere Teil aufgrund der hochgezogenen Schallschutzverblendungen wirkt in der Tat weniger elegant, den Begriff "klobig" finde ich nicht völlig falsch. Insgesamt denke ich aber, kann man mit der Brücke gut leben.


    Auch wenn Hamburg meiner Erfahrung nach sauberer und weniger ungepflegt als viele Gegenden in Berlin ist, würde ich auch hier vermuten, dass diese Schallschutzverblendungen früher oder später mit Graffiti "verschönert" werden.