Spree 2011 - saubere Spree und neue Flächen

  • Spree 2011 - saubere Spree und neue Flächen

    Ein interessantes Projekt (wurde auch schon mehrfach in den Berlin-Infos was zu geposet, glaub ich zumindest).


    Die Spree wird dadurch verschmutzt, dass wenn es regnet, die Kanalisation überläuft, ungefildert, keimig.
    Nur dadurch wird die Spree so schmutzig. Wenn man jetzt also das überlaufende Abwasser in Containern auffängt, und diese sogar als neue Stadtflächen auf dem Wasser nutzt. Dann haben alle was davon. Das Abwasser soll dann zurückfließen, wenn die Kanalisation wieder leerer ist.


    Das ist die einfache aber faszinierende Idee von Spree 2011.


    http://www.spree2011.de/index2.html


    Am 17.7. wird eine Auststellung über das Projekt eröffnet. in der Arena in Treptow.


    Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt realisiert wird. Es sollte nicht sein, dass eine Wasserstadt wie Berlin, einen verschmutzten Hauptfluss durch die Stadt fließen lässt. Schade, dass in Zeiten knapper Kassen keien öffentliche Hilfe für ein so fantastisches Projekt da ist.

  • Ich finde auch, dass es ein hochinteressantes Projekt ist.
    Vielleicht mache ich ab August ein Praktikum bei den Projekt-"Trägern".. :)

  • Zitat von chamisso

    Ich finde auch, dass es ein hochinteressantes Projekt ist.
    Vielleicht mache ich ab August ein Praktikum bei den Projekt-"Trägern".. :)


    Bei der eCom AG?

  • Hab noch keine Ahnung, wie die Strukturen genau aussehen. Aber mein Vater kennt Ralf Steeg, der irgendwie Kopf der ganzen Geschichte ist...

  • http://morgenpost.berlin1.de/c…/07/15/berlin/766669.html


    "...hat nun das Projekt "Spree 2011" Pläne vorgestellt, wie die Spree bis zum Jahr 2011 so sauber werden könnte, daß in ihr vom Kinde bis zum Greis den Menschen wieder das Baden gestattet wird. Vor allem die zwei stärksten Verunreiniger müßten einer gründlichen Veränderung unterzogen werden. Zum einen belasten die Abwässer des östlich von Berlin gelegenen Klärwerks Münchehofe ständig die Spree, zum anderen verursacht bei starken Niederschlägen eben jene noch aus dem 19. Jahrhundert stammende Mischkanalisation eine Einleitung des ganzen städtischen Unrats in den Fluß.


    Für das Klärwerk müßten neue technische Möglichkeiten gefunden werden, um die Bakterien herauszufiltern. Die Kanalisation hingegen müßte um Tanks ergänzt werden, die das bei Regen auftretende Abwasser auffangen könnten, um es nach Abflauen des Niederschlags wieder dem normalen Abwassersystem zuzuleiten. Diese Tanks sollen wie Pontons in der Spree schwimmen, auf ihnen könnten Freiluftkinos, Cafés, Campingplätze Platz finden. So würden allein im Osthafen 3000 Quadratmeter neuer origineller Nutzfläche entstehen."

  • HILFE HILFE INNOVATION:


    "Nein zu Spree als Badegewässer"


    "Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) empfiehlt das Baden im Wannsee und Müggelsee. Davon, auch aus der Spree ein Badegewässer zu machen, hält sie allerdings weniger. Denn um dort die Wasserqualität zu verbessern, " müßten wir viel Geld in die Hand nehmen". "


    http://morgenpost.berlin1.de/c…/07/19/berlin/767491.html


    Ach ja, einfach mal gleich dagegen sein. Das Projekt ist verdammt vielversprechend. Kosten könnte man mit den Mieteinnahmen der Container Oberflächen nicht unbedingt decken, jedoch stark senken.
    Zudem wäre auch mit kleinen Investitionen viel getan. Wenn man jedes Jahr ein paar von den Teilen aufstellen würde. Dann würde die Wasserqualität nach und nach sicher stark verbessert werden. Und die jährlichen Kosten blieben auch überschaubar. Aber wenn man in der Stadtentwicklung immer selber das Ruder in der Hand haben will, dann ist das halt nicht immer förderlich.

  • Es kann im 21. Jahrhundert jawohl kaum die Perspektive Berlins bleiben, die Kanalisationsgewässer weiterhin bei Überlauf ungeklärt in die Spree zu führen! Man kann dieses Container-Projekt natürlich zeitlich strecken oder schrittweise einführen. Aber auch für die Zukunft an dieser Drittwelt-Lösung festzuhalten und Alternativen gleich kategorisch auszuschließen kann jawohl nicht wahr sein. :nono: Echt unglaublich! Und dann noch so zu tun als ginge es nur darum, die Spree zum Badegewässer umzugestalten...

  • Zumal Berlins mitte immens von der Spree geprägt wird. Kann ja nicht die langfristige Perspektive sein, Am Reichstag vorbei, am Lehrter vorbei, An der Museumsinsel vorbei, sone ungeklärte "Pissbrühe" vorbeilaufen zu lassen.
    Es geht doch lediglich darum, Berlins mitte noch mehr zu verbessern, eine saubere Spree wäre doch genial, muss ja nicht baden in der Spree sein, aber der Gestank(der teilweise da ist), und diese Grüne Masse, die sich direkt vorbei an allen unsere touristischen und architektonischen Höhepunkten bewegt kann doch einfach nicht die Perspektive für diese Stadt sein. :nono:

  • Desweiteren frage ich mich, warum dann heute auf der Senatsentwicklungseite folgendes zu lesen ist:


    "Ingeborg Junge-Reyer, Senatorin für Stadtentwicklung: „Die Berliner Seen machen die Stadt attraktiv und lebenswert. Bewohner und Besucher schätzen es, sich im, am und auf dem Wasser „zu tummeln“. Damit wir tatsächlich ungetrübte Badefreuden und qualitativ einwandfreien Fisch genießen können, bedarf es in einer dicht besiedelten Stadt jedoch großer Anstrengungen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nimmt diese Herausforderung seit vielen Jahren an. Und die Ergebnisse sind beachtlich: Seit Mitte der 80iger Jahre im Westteil und seit 1991 im Ostteil der Stadt konnten wir die Wasserqualität kontinuierlich verbessern. Wir haben dafür sehr viel Geld in die Hand genommen. Ich kann deshalb heute mit gutem Gewissen den Berlinerinnen und Berlinern das Baden im Tegeler See, Großen Müggelsee und Großen Wannsee empfehlen. Wir arbeiten mit Hochdruck und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln daran, dass die negativen Ereignisse für die Gewässer – wie z.B. das Fischsterben Anfang Juli – noch seltener werden.“ "


    http://www.stadtentwicklung.be…h_0507/nachricht1979.html


    DANN sollte man auch alles mögliche tun, um ein privates Projekt bestmöglich zu unterstützen.

  • Ich war am WE mal in der Austellung von Spree2011 in der ARENA in Treptow.
    Sehr kleine (1 Raum), aber doch feine Ausstellung, allerdings reicht da wahrscheinlich auch eine Intensivere Session auf der Homepage, um das gleiche Wissen zu erlangen. Also es lohnt sich nicht unbedingt extra hinzufahren, wenn man in der Nähe ist, kann man einen Blick reinwerfen (kostet ja nichts).


    Und: JA, ICH hatte KEINEN Photoapperat mit. Sorry. ;)

  • Heute nach langer Zeit mal wieder etwas Presseecho zur Spree 2011.


    Im September sollen die Bauarbeiten für die erste Versuchsanlage entstehen. Die Idee, sollte Sie funtionieren, soll später auch in andere Städte exportiert werden.


    Die Wasserbetriebe finden die Idee zwar gut, bezweifeln aber, das jemals vernünftiges Baden in der Spree möglich sein wird.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…eben-Spree;art125,2566480

  • Ich finde es auch nicht unbedingt erforderlich, in der Stadtspree Badequalität tzu erreichen. Eine deutliche Verbesserung und ein Vermeiden der Fischsterben nach Starkregen wäre schon sehr viel, was erreicht werden kann.
    Für den Bereich Müggelsee-Oberbaumbrücke (oder zumindest Elsenbrücke) halte ich das Ziel aber für durchaus realistisch.


    Ansonsten hat Berlin ja nun wirklich genügend gute Badegewässer von Müggelspree/-see bis Ober- und Unterhavel - und zahlreiche weitere kleine Seen wie Plötzen-, Halen- oder Weißer See.
    Und auf der Stadtspree darf wegen des Schiffsverkehrs nicht mal gepaddelt werden - da wird man kaum baden gestatten, selbst, wenn das Wasser absolut sauber wäre. Zudem bestehen das alle Ufer aus Spundwänden.
    "Illegal" sieht man dennoch immer mal wieder Leute reinspringen.... und die sind sogar lebend wieder rausgekommen;-)

  • Die Reinhaltung der Spree ist zwar löblich aber als primäres Ziel eher überflüssig.
    Ich bin für die Vermehrung von Badeschiffen.


    Platsch!

  • Ein Artikel im Tagesspiegel beschreibt das Projekt


    Mir gefallen die möglichen Nutzungskonzepte für die 14 notwendigen Plattformen ganz gut. Hier könnte ein kulturelle Landschaft entstehen, die Berlins Wasser-Szene bereichern würde.

  • Heute ein Artikel in der Morgenpost. Geht zwar nur teilweise um das Projekt "Spree 2011" aber insgesamt um die Reinhaltung der Spree durch Rückhaltebecken und ähnliches durch die Wasserbetriebe.


    Etwa am Weigandufer in Neukölln, 210 m lang, 1000 Kubikmeter Mischasser können in Rohrsystemen gespeichert werden. Verlegt werden die Leitungen mittels Hydraulik. 3 Mio. € kostet das System, das für Abwasserpumpwerk Neukölln 1 (Autobahnring, Kottbusser Damm und BezirksgrenzeTreptow) das einfließen von ungeklärten Abwässern in Kanäle verhindern soll. Bis 2020 sollen insgesamt 84 Mio. € im Rahmen des Gewässergüteprogramms investiert werden.


    Weitere Rückhaltebecken sind der Chausseestraße in Mitte, am Mauerpark und an drei Stellen in Charlottenburg geplant. Damit sollen jährlich statt an 30 Tagen nur noch an zehn Tagen Abwässer in die Gewässer fließen.


    Die Finanzierung durch das Bundesforschungsministerium sei für einen schwimmenden Schmutzswassertank auf der Spree nun da. Allerdings hätten sich die Kosten in der Zwischenzeit verdreifacht. Nun wird noch der Dialog mit den Anliegern gesucht.


    http://www.morgenpost.de/berli…iltertem-Dreckwasser.html

  • Hm, ich weiß nicht ob es das ist. Versickerung wäre doch viel angebrachter. Ob nun durch Aufbrechen versiegelter Flächen oder durch Zwang zur Dachbegrünung...die sollte man sowieso zur Pflicht bei Neubauten machen.

  • ^
    Aber wo soll das möglich sein? Rieselfelder gibt es zum Glück nicht mehr zu Hauf rund um Berlin. Und da wir in einer Großstadt leben, in der der Versiegelungsgrad von Natur aus sehr hoch ist, ist das mit dem Aufbrechen so gut wie unmöglich/stark begrenzt möglich.


    Die einzige logische Alternative zu dem jetzigen System ist eine Trennkanalisation(Regenwasser und Schmutzwasser werden in getrennten Kanälen abgeführt, so kann bei starkem Regen aussschliesslich das Regenwasser selbst in die Spree bzw. andere Vorfluter geleitet werden.) Das ist leider mit riesigen Investitionen verbunden, da das gesamte Abwasserleitungsnetz in den entsprechenden Gebieten umgestellt werden müsste.

  • Saubere Sache

    Hat zwar nicht direkt was mit einer sauberen Spree zu tun, aber immerhin saubere Arbeit an der Spree:


    Die Doppelkaianlage am Gröbenufer (jetzt: May-Ayim-Ufer) in Kreuzberg, westlich der Oberbaumbrücke, wurde kürzlich rekonstruiert. Sieht auch sehr nett aus, auch wenn ich Weichei heute morgen kein Bierchen auf der Terrasse gezischt habe. ;)



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