Wiederaufbau Berliner Stadtschloss

  • Mein Gott! :nono: Die Fassade ist nicht eine Kulisse, weil sie schon einmal da war. Die Fassade ist eine Kulisse, weil sie vor etwas gehängt wird, dass nicht den geringsten Bezug hat.


    Das Berliner Schloß war nach seiner ersten Barockerweiterung durch Andreas Schlüter von 1688 bis 1713 ein Renaissancebau mit 'herangeklatschter' Barockfassade, was keineswegs ein Novum war.
    Die drei Fassaden, von denen Du sprichst, entsprechen nicht einmal der Minimalvorgabe der vom Bundestag beschlossenen Empfehlung der Expertenkomission Historische Mitte Berlin ( Barockfassaden, wichtige Innenräume, Schlüterhof... ). Wenn Du mehr möchtest, so setze Dich bitte dafür ein. Zu Deinem Konzeptentwurf, der die Aufteilung in drei Baukörper vorsieht bleibt zu sagen, daß eine tatsächliche Rekonstruktion in traditioneller Bauweise weit teurer kommt, als die von Dir polemisierte Fassadenvorblendung. In wie weit dabei heute nicht nutzbare Räumlichkeiten wie kleinste Dienstbotenstuben verwendet werden sollen, läßt Du natürlich außen vor. Daher fällt der Kostenfaktor als Pro-Argument außen vor. Die Frage bei dem Ganzen ist nur, wie weit man bei der Rekonstruktion geht, um eine Negativwirkung à la Bertelsmannkommandantur auszuschließen, damit das Gebäude in sich schlüssig wird.
    Mich wundert übrigens, daß Du Deinem Schloßteil einen Mehrwert zusprichst ( exklusive Büro- & Wohnflächen ) aber trotzdem eine Scheu hegst, was andere wohl denken werden ( 'das Ausland lacht uns aus' ).


    Es mag ein Resultat eines gespaltenen Verhältnisses zur Baugeschichte Deutschlands sein, da z.B. auch die in ihrer Form nicht weiter definierten Neubaukuben das Schloß in ihrer Höhe übertreffen sollen.


    Möchte noch Deine Aussage korrigieren, beide Schloßvereine würden Spenden für die Fassadenrekonstruktion sammeln. Dies macht nur der Förderverein Berliner Schloß e.V., wobei Ergebnisse der Rekonstruktion bereits öffentlich zugänglich sind. Die "Stadtschloss Berlin Initiative" ( 'Wir bauen das Schloss.' ) macht dies keineswegs und vertritt eine kommerzfinanzierte Teilreko mit Spreefassade, wichtigen Innenräumen, Fantasiebeigaben ( 2te Kuppel ) und Kulturfeigenblatt ( 'Schlossvitrine' ) unter vollständigem Ausschluß des Humboldt-Forums.
    Die Spende ist dabei auch nicht Beitrag zur Rekonstruktion, sondern zum Betrieb des Berliner Schlosses über den Kauf einer Aktie.

  • Manuel
    Erneut, ich verstehe deine Argumentation, ich halte sie aber für nicht schlüssig, daher bleibe ich anderer Meinung (siehe da!).


    Und persönliche Angriffe auf mich (oder andere) machen es nicht besser.


    Das Schl. Ch. war nie komplett zerstört, der Wiederaufbau fällt daher unter Reperatur/Umbau.


    Beim B. SSchl. muss man schon viel guten willen haben um die paar fundamente als Schlossruine zu bezeichnen, es ist also in jedem Fall ein Neubau.


    Diesen Neubau kann man gestalten wie man will, wenn es nach aussen historisierend sein soll, nun gut, Geschmackfrage, ist mir egal, aber innen hätte ich schon ganz gerne was brauchbares.

  • Nein Trips, Du verstehst mein Argument demnach nicht. Allerdings habe ich auch wirklich keine Lust mehr. Es noch einmal zu erklären.


    Prokovjev: Darauf gehe ich nicht ein. Du drehst die Äußerungen wirklich zurecht. Ich sage: Entweder original wiederaufbauen (auch nur Teile) oder modern bauen. Und dabei bleibe ich. Barockfassade vor Neubau ist m.E. Etikettenschwindel. Ich bin für einen Neubau und finde den gmp-Enwturf am besten. Wenn es aber das Schloss sein soll, dann richtig. Mag sein, dass meine Meinung kulturlos, dümmlich, arrogant und was auch immer ist. Damit kann ich gut leben. :)


    Und überhaupt: Ich will die Wolke haben! :cool2:

  • Und scheinst nicht zu verstehen dass ich nicht versuche deine Argumente auf gleicher Ebene zu wiederlegegen, sondern deine Argumentationsgrundlage an sich als fehlerhaft ablehne und dir, krampfhaft versuche Beizubringen warum dem so ist.


    Die ganze Kulissendiskussion ist nämlich Tinnef^3.



    Auf eine wolkenlose Zukunft für die Spreeinsel.

  • ^ Und das kann man jetzt grundlose Arroganz nennen. Du magst verschiedene Dinge anders sehen. Aber deshalb ist meine Argumentation nicht fehlerhaft. Das versuche ich die ganze Zeit zu erklären: Du kannst eine andere Meinug haben. Du kannst auch eine Meinung haben, die meiner völlig widerspricht. Aber was Du nicht kannst, ist meine Meinung fehlerhaft nennen. Du kannst sagen: Ich sehe das anders. Aber Du kannst nicht sagen: Deine Meinung ist falsch.


    Ich sage die ganze Zeit: Jeder soll seine Meinung haben. Mir aber vorzuwerfen (und das läuft hir die ganze Zeit), meine Meinung wäre verkehrt oder falsch oder sonst was, geht nicht.

  • Hör mal, du hast auf den letzten paar Seiten mehrmals direkt oder indirekt meine Intelligenz in Frage gestellt, und jetzt wirfst du mir Arroganz vor?:daumen:


    Und wenn du hier mit grösster Hartnäckigkeit und Agressivität Geschmacks- und Ideologiefragen in ein argumentatives Korsett zu zwängen versuchst, dann kann ich dir sehr wohl sagen dass ich das für Quatsch halte, und zwar auf ganzer Linie.


    Du kannst deine Meinung zu diesem Projekt gerne haben, aber wenn du versuchst einer nicht rational zu begründenden Ablehnung einen pseudorationalen Anstrich zu geben, dann werde ich mich dazu äussern.


    Lieber bin ich arrogant als verblendet.

  • Ich habe gesagt: Wer meinen Vorschlag nicht verstehen kann, ist blöd. Dazu stehe ich.


    Ich bin gegen diesen Fassadenzauber und äußere auch deutlich meine Meinung dazu. Ja. Ich habe aber nirgendwo geschrieben, dass irgendeine Meinung falsch ist. Das würde mir nie einfallen. Ich muss sogar zugeben: Außer Dir hat noch keiner hier so etwas gemacht.


    Als was bin ich mittlerweile alles bezeichnet worden in dieser Debatte? pampig, kulturlos, verblendet, ideologisch, arrogant, dumm usw. Und trotzdem: Ich lehne diesen Kulissenzauber ab. Entweder richtig aufbauen, oder was modernes bauen. Aber nicht das.


    Und ich will die Wolke haben. :cool2:


    Noch was: Ich würde auch nie sagen, "ein ordentlicher, mehrheitsfähiger Museumsbau, die Fassade kommt danach."

  • Manuel


    Prokovjev: Darauf gehe ich nicht ein. Du drehst die Äußerungen wirklich zurecht. Ich sage: Entweder original wiederaufbauen (auch nur Teile) oder modern bauen.


    Du siehst die Problemtik in Bezug auf die Architektur des Humboldt-Forums aus einer recht schwarz-weißen Perspektive ( 100% Schloß, 0% Schloß ). Das dies so nicht möglich ist, da eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist, war Anliegen meines Beitrags, vor allem, da auch das Konzept der vorgehängten Fassade keineswegs eine Erfindung des späten 20.Jahrhunderts ist und das Endprodukt immer davon abhängt, wie im Einzelfall verfahren wird.
    Kommerz- und Bürokultur in den Vollrekos deines Schlosses widersprechen genauso deiner Forderung, Außen- und Innengestaltung unter einen Hut zu bringen. Vor allem, da dies auch dem Gedanken von öffentlich zugänglichen, rekonstruierten Räumlichkeiten zuwiderläuft.


    Noch mehr als das wundern mich deine persönlichen Ausfälle hier, Manuel ( vorläufiger Höhepunkte: "geh doch zu Mutti", "Was Du konkret nötig hast, möchte ich in der Tat lieber nicht wissen." ). Dich Siezen zu wollen, scheint mir vor diesem Hintergrund alles andere als 'abartig'. Ich möchte dich daher bitten, dir die persönlichen Anfeindungen zu verkneifen.

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    Dieser Thread bleibt geschlossen. Es geht jetzt getrennt weiter, denn in einem Architektur-Forum muss eine Diskussion um Alternativen nicht nur möglich sein, sie ist sogar notwendig. Worum soll es hier denn sonst gehen, wenn nicht um solche Themen. Und mit einigen Traditionalisten hier scheint eine solche Diskussion gänzlich unmöglich.


    Es geht also in den folgendenThreads weiter: