Wiederaufbau Berliner Stadtschloss

  • vergisst bitte nicht dass auch die Kommandantur ja nur eine Fassade ist: nichts, aber dann auch nichts ,wurde im innerren orginal getreu wiederaufgebaut(kein einziger Raum!!) und das finde ich schade: man haette doch jedenfalls den Eingangs Hall wiederaufbauen koennen?
    Ich hoffe das man so etwas NICHT mit dem Schloss tun wird.
    oder nch schlimmer, mit dem Bau Akademie????????

  • Naja zwei Flügel aufzubauen würde ja genau das machen, was du hier in der Vergangenheit kritisiert hast. Sich einfach Stücke aus einem historischen (bzw. rekonstruierten) Schloß herausnehmen und so bauen wie man sie gebrauchen kann. Das wäre natürlich bei der Drei-Fassaden-Lösung ähnlich, aber da bin ich ganz pragmatisch: Lieber 3 Fassaden als nur 2 und lieber alle als nur 3.


    Mich hat dein Entwurf übrigens an das hier (aus der Urzeit dieses Threads) erinnert. Den Entwurf fand ich immer interessant, würde aber wohl keinen echten Schloßfan überzeugen...

  • Nee nee, das war schon ernst gemeint. Ich mein ja nur, wenn man schon nur Teile des Schlosses rekonstruiert kann man auch gleich den PdR stehenlassen. Dann ist der Blick von Norden natürlich ein ganz anderer als bei Manuels Idee, aber dafür hätte man zwei Epochen auf einem Platz vereint. Interessant fand ich die Idee allemal, aber ein kompett rekonstuiertes Schloss ist natürlich um Längen besser

  • Escobar, dass kann ich nun wirklich nicht so stehen lassen. Dein Vorwurf verfehlt mich vollkommen.


    Ich kritisiere diese Kulissenschieberei. Dieses: Mir ist alles egal, wenn es von außen nach Schloss aussieht.


    Ich sage, wenn es ein Wiederaufbau sein soll, dann kann es nicht reichen, eine Fassade irgendwo ranzuklatschen.


    Okay, dass ist eine Grundsatzfrage und beinahe alle hier sehen das anders und denken, wenn es von außen wie Schloss aussieht, ist der Rest egal und alle Anforderungen an den "Wiederaufbau" des Berliner Stadtschlosses sind erfüllt. Ich sage, ein Wiederaufbau muss mindestens auch die Proportionen wieder herstellen und nach Möglichkeit auch die Raumhöhen und -folgen. Deshalb sage ich, wenn schon Wiederaufbau sein muss, müssen komplette Flügel wieder aufgebaut werden. Das ist auf jeden Fall korrekter, als nur die Fassaden irgendwo ranzuklatschen. Deshalb ist der Sache mehr gedient, wenn zwar weniger wiederhergestellt wird, dafür aber richtig.


    Und wenn es moderne Bausubstanz geben soll, mit anderen Raumhöhen, Raumfolgen und Flächen, darf dies nicht direkt hinter der Fassade hängen, sondern muss abgelöst sein. Deshalb mein Vorschlag mit zwei Schlossflügeln und drei dazugruppierten Gebäuden.


    3 Fassaden vor irgendwas oder 2 komplette Flügel? Jetzt zeigt sich, worum es hier eigentlich geht.


    Mir erscheint es so, dass eigentlich nur diese Fassade sein soll. Kann auch ein Aldi, ein Autohaus oder eine Turnhalle sein, solange es drei Schlossfassaden und eine Kuppel gibt. - Und da wird mir Kulturlosigkeit vorgeworfen.


    Meine Motivation ist nach wie vor unverändert. Ich will kein Disneyland. Kein Irgendwas, dass von außen nach Schloss aussieht.


    Escobar: Der PdR ist ja nun praktisch Geschichte. Abgesehen davon: Wäre der PdR stehengeblieben und mit Schlossteilen kombiniert, hätte die gewünschte Ensemblewirkung nie entstehen können, weil der PdR da nördlich herausragt.


  • Ich sage, ein Wiederaufbau muss mindestens auch die Proportionen wieder herstellen und nach Möglichkeit auch die Raumhöhen und -folgen.


    Absolut richtig! Aber tut er das nicht auch? Die Raumhöhen ergeben sich doch eh durch die Fenster bzw. die Fassade. Und bezüglich der Raumfolgen fällt es doch wohl nicht ins Gewicht ob die ein oder andere Trennwand fehlt oder nicht. Dass die Räume der Bediensteten größer ausfallen müssen als im Originalschloss ist jawohl eh klar.


    Ich finde nur ein halbes Schloss dort hinzusetzen ist irgendwie mehr Disneyland-Architektur als der derzeit diskutierte Entwurf...


    PS: Ein Aldi im Schloss wäre toll! Dann wäre es wirklich einzigartig :D

  • Nein, beim Bundestagsentwurf ergeben sich die Raumhöhen nicht durch die Außenfassade. Dazu sind auch schon alle möglichen Varianten genannt worden. Da es den Schlüterhof nicht geben soll und im Inneren ohnedies rein zweckmäßig und modern gebaut wird, werden auch die sonstiogen Proportionen nicht zwangsläufig sein. Ein Museum braucht keine Flügel mit 2 Innehöfen, sondern große Flächen.


    Und noch einmal: Ich rede nicht von den Entwürfen, die auf den Internetseiten irgendwelcher Vereine veröffentlicht werden!


    Also: Ein ganzes Schloss vortäuschen, indem man nur die Fassade baut oder zwei Flügel nach Originalgrundriss wieder aufbauen? Und da sagst Du, wenn man zwei Flügel möglichst nah am Original orientiert wiederherstellt, ist das mehr Disneyland, als wenn man 3 Fassaden an einen Aldi klatscht? Na also ich weiß ja nicht... :nono:

  • Laut Bundestagsbeschluss soll der Schlüterhof aber kommen, zu den Deckenhöhen habe ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden, aber wenn man sich selbst beim Staatsratsgebäude diesbezüglich anpasste, und da war es nur ein Portal, dann wird es da nicht übermässig viel Spielraum geben, zumal auch eine Museumsnutzung grosse Deckenhöhen braucht.



    http://dip.bundestag.de/btd/14/096/1409660.pdf

  • man koennte ja auch, wie schon eher von mir vorgeschlagen, ein Berlin Arena davon machen: hertha BSC und Robby Williams , Madonna und Co laesst Gruessen!!!

  • Es wäre dann schließlich nur ein halbes Schloss. Und das ist irgendwie wie ein halber Reichstag oder ein halbes Brandenburger Tor. Da wäre die Wirkung einfach dahin. Und mann kann sich nicht, wie du selbst schon gesagt hast aus einem historischen Gebäude Teile "herauspicken", je nachdem was man gerade benötigt. Das Schloss ist ein Gesamtensemble. Da muss man schon konsequent sein.
    Und der Schlüterhof soll rekonstruiert werden. Lediglich auf das Glasdach wird man verzichten.
    Wie man hinter der Schlossfassade allerdings andere Geschosshöhen unterbringen soll ist mir ein Rätsel. :confused:

  • und Manuel sollte vielleicht auch bedenken, dass bei seinem Entwurf die meisten Räume nicht ausreichend belichtet werden :nono:


    Modernes Bauen hat nicht nur was mit Fassadengestaltung, sondern auch mit Ergonomie zu tun. So, jetzt war ich mal der Oberlehrer ;)

  • Wo ist denn die rede davon, dass der Schlüterhof nicht gebäut werden soll? Er soll lediglich keine Glasüberdachung erhalten, wie geplant. Der Schlüterhof ist doch eines der Hauptargumente für das Schloss. Für die Raumgewinnung wird lediglich der Eosander-Hof "geopfert", was aber schon immer so geplant war.

  • Escobar: Achso, und drei Fassaden vor einem beliebigen Inneren sind natürlich ein ganzes Schloss... :nono:


    export: Stimmt, da nördlich eine Wand vor ist, kommt schlecht Nordlicht rein. Mal im Ernst: Sowas kann man regeln. Daran ist noch nichts gescheitert.


    @Bend: Schlüterhof, Tiefgarage, Hotel und zunächst sogar die Kuppel, sind im Fach für vakantes gelandet. Das solltest Du mitbekommen haben. Mal sehen, wann der Architektenwettbewerb startet, dann werden wir näheres erfahren. Aber: Die Pläne vom Schlossverein sind nicht maßgeblich, dass kann ich Dir gleich sagen.


    @all: Möglichst viel Fassade ist Euch also wichtiger, als wirklich Teile des Schlosses zu rekonstruieren. Das ist interessant zu erfahren. Ihr könnte es dann allerdings lassen, Euch gegen Disneyland und Kulissenschieberei zu verwahren, denn genau das wollt ihr ja. Hier geht es wirklich nur um "wunderwolle Anblicke" und das ist mir in jedem Fall zu billig und m.E. demnach entschieden abzulehnen.


    Das wird dann übrigens schrecklich aussehen auf der Breiten Straße. So breit, das Staatsratsgebäude und Schlossfassade da gegenüber bestehen könnten, ist die nämlich nicht. Das wird eine richtig abartige Häuserschlucht. Eine Glasfassade hätte da Abhilfe geschaffen.

  • Jetzt suchst du aber Haare in der Suppe...


    Das SRG ist doch kaum dichter am alten Schlossfundament als die Vorkriegsbebauung, man vergleiche dazu den neuen Marstall, der folgt der alten Flucht, der Schlossplatz wird also nur ein wenig kleiner werden, da der Neptunbrunnen wohl kaum zurück kommt effektiv sogar grösser.
    Und wenn 60m+ als Häuserschlucht gelten...



    Möglichst viel Fassade ist keineswegs mein Hauptanliegen, nur sehe ich nicht ein warum ein ordentlicher Museumsbetrieb eingeschränkt werden soll nur damit ein paar Architekturpuristen sich darüber freuen können dass ein paar sinnlose Dienstbotenquartiere rekonstruiert wurden.


    Machen wir uns nichts vor, selbst wenn das Ding nicht nur in originaler Raumfolge, mit klassischen Materialien, sondern sogar mit Opas Werzeugen und Methoden gebaut werden würde, es bliebe ein Nachbau.


    Warum diesen Makel, der für immer und ewig auf der Geschichte des Gebäudes lasten wird, nicht in einen Vorteil ummünzen, und den Innenraum funktionell verbessern?


    Den Kontrast und das Zeitgenössische realisiert man dann eben im Innenraum, wenn schon der Barock aussen krampfhaft gewünscht wird, was spricht denn dagegen?


    Und jetzt komm nicht mit Kulissenschieberei, warum ist eine sinnfreie Barockfassade eine Kulisse, aber eine sinnfreie Raumfolge aus sinnfreien Ziegeln gemauert authentisch?

  • Manuel


    "Den lange verfolgten Gedanken, in Kooperation mit privaten Investoren im Ostflügel des Schlosses ein Hotel unterzubringen und eine aufwendige Tiefgarage zu bauen, haben die Planer aufgegeben. Auch auf die Überdachung des Schlüter-Hofes soll verzichtet werden, ebenso auf ein zweites Untergeschoss und - jedenfalls vorläufig - auf die Wiedererrichtung der Kuppel über dem Hauptportal."


    HEINRICH WEFING - FAZ, 22.01.2007


    Diese Information kommt aus dem sogenannten 'konzentrierten Entwurf' des Bauministeriums.
    Die Kuppel war bisher Bestandteil keiner Empfehlung oder Planung, daher ist der Perspektive, auf die Kuppel vorläufig zu verzichten, sogar ein Schritt zu Gunsten dieser. Historisch wertvolle Innenräume und Raumfluchten sollen auch erst überwiegend in den bloßen Aufmaßen wiedererstehen ( vgl. Dresdner Schloß ), wobei bei entsprechder Geldlage eine später folgende Rekonstruktion vorgesehen ist.
    Daß der Wegfall des Hotels und einer Tiefgarage ein Verlust sein soll, kann man ja wohl nicht ernsthaft behaupten.

  • Trips: Ein Museumsbetrieb würde dadurch eingeschränkt, dass das Museum einen Neubau bekäme, mit optimalen Flächenmaßen und allem drum und dran? Also das ist jetzt albern. Das Gegenteil wäre wohl der Fall.


    Gut, wir werden und da nicht einig. Für mich ist das kein Wiederaufbau, sondern Kulissenschieberei, Disneyland, denn nur die Fassade ist eindeutig zu wenig. Ein "Wiederaufbau" muss deutlich mehr umfassen, als die Fassade. Und darum ging es mir. Lieber einen Teil adäquat und richtig wiederherstellen, als nur eine Fassade vor irgendwas zu klatschen.


    Nach Deinem Dafürhalten wären dann alle möglichen Wiederraufbauten Sinnfrei? - Merkwürdig, dass ich jetzt diese Argumente nutzen kann. ;)


    Prokovjev: Lege mir bitte mal den Plan des Bundesbauministeriums vor. Solltest Du das nicht können, wird das daran liegen, dass es ihn noch nicht gibt. Infolgedessen sind alle Äußerungen in den Medien eine Mischung aus geplappere, lautem Denken und antesten. Es wird ein Architektenwettbewerb für das Schloss geben und dann werden wir sehen, was gemacht wird. Und der Schlossverein darf die Fassade dazu bezahlen.

  • Es wird ein Architektenwettbewerb für das Schloss geben und dann werden wir sehen, was gemacht wird.


    Somit wird der hier einseitig proklamierte Wegfall des Schlüterhofs genauso Spekulation.
    Es geht um den derzeitigen Planungsstand aus dem Bauministerium. Wenn man dabei allen berichtenden Zeitungsorgangen Geplappere, lautes Denken & Antesten unterstellt und willentlich etwas anderes behauptet, so entbehrt das natürlich nicht einer gewissen Seltsamkeit.

  • Wie kann etwas wegfallen, was es noch gar nicht gibt? Herrgott! Ich sage: Außer "Schlosskubatur" steht praktisch nichts fest. Es soll was gebaut werden, was den Ausmaßen des Schlosses entspricht und in Teilen (insbesondere Außenfassade) so aussieht. Das ist Fakt. Deine Beiträge hier sind die definitiv mieseste Form von Dialektik. - Und das scheint Deine Fraktion wohl nötig zu haben... :nono:

  • Was ich und die mir unterstellte Fraktion nötig haben, sollte doch wohl nicht Thema dieses Threads sein.
    Der Kerninformation des Papieres aus dem Bauministerium, daß es um die Glasüberdachung geht, wurde hier bestimmt sechs Mal vorgebracht, ohne Einfluß auf Dein der-Schlüterhof-fällt-beschlossenermaßen-weg-Argument zu haben, was Teil Deiner Disneypolemik ist.
    Du wirst außerdem recht schnell persönlich.

  • Was Du konkret nötig hast, möchte ich in der Tat lieber nicht wissen. :mad: Und auch wenn Du es mittlerweile persönlich nimmst: Denk doch bitte mal nach.


    Erstens: Es gibt noch gar keinen Plan. Es gibt nur die Idee "Humboldt-Forum", die nun in großen Teilen aufgegeben worden ist.


    Zweitens: Die Überdachung des Hofes ist doch garnicht so teuer. Und warum soll der Hof gebaut und auf die Überdachung verzichtet werden? Also bitte.


    Drittens: Die angeblichen 15 Millionen Euro für die Kuppel glaube ich nicht. Das kann wer auch immer seiner Großmutter erzählen. Ergo ist auch die Kuppel nach wie vor vakant. Willst Du mir das wirklich erzählen, dass diese Kuppel für 15 Mio. zu bekommen ist?


    Viertens: Das Humboldt-Forum funktionierte mit Hotel, Tiefgarage, Schlüterhof, Bibliothek und Museum. Wenn man nun Hotel, Tiefgarage und Schlüterhof streicht und evtl. sogar die Kuppel, dann bleibt vom Humboldt-Forum nur noch Bibliothek und Museum übrig. Das gibt ein komplett neues Konzept.


    Also nochmal: Was bleibt übrig? Irgendwas mit drei Fassaden dran!