Wie denn auch? Das geht schon mal gleich gar nicht in der Woche, in der die geplante Mwst.-Erhöhung bekannt gegeben wird.
Zum Schloss (an sich):
Bisher gibt es im Wesentlichen 4,5 Varianten:
1. das "schöne" alte Schloss wieder aufbauen,
2. den "geschichtsbewußten" Palast d. R. sanieren,
3. ein Wischi-Waschi-Konglomerat aus 1. und 2.
4. einen "zeitgemäßen" Neubau
4,5. (vermutlich dauerhaft) temporäre Zwischennutzungen des Geländes/ der Palast-Ruine.
Ich hatte es schon mal weiter oben angerissen. Wenn jeder einen "würdigen", städtebaulich sinnvollen Abschluss der Linden haben will, niemand das Hin und Her der Geschichtsvereinnahmung weitertreiben will und alle meinen, es müsse was geschehen, warum kann ein neues "Volkshaus" an dieser Stelle nicht einfach ein wirklich attraktiver Neuentwurf sein, der sich architektonisch und funktional an seiner Umgebung und der künftigen Nutzung orientiert?
Gebt den Planern die Mittel, das Know How und den juristischen Background, welche auch für einen Schloss(neu)bau erforderlich wären. Das Resultat muss dann beileibe kein mittelmäßiger, vordergründig (und vermutlich doch nur scheinbar) rein funktionaler Kasten werden wie all das, was man sich unter "moderner Architektur" landläufig vorstellt. Denn die ist i. d. R. geprägt von der Industrialisierung, kurzfristigen ökonomischen Interessen und vor allem: von den deutschen Normen, Verordnungen und Gesetzen.
Was entstünde, könnte beispielsweise viel näher an den klassizistischen oder auch barocken Tradition der Umgebung anknüpfen, als es das ehemalige Schloss je tat. Denn das ist - und das gibt es m. E. zu bedenken - alles andere als ein architektonisches Kleinod gewesen!
Warum neigen wir dazu, von jeder Fragestellung ein multiple Choise -Verfahren mit vorgegebenen, bequemen Antworten aus dem Bereich des bereits Existenten abzuleiten? Vielleicht, weil die Einfallslosen heutzutage oft mehr Stimmgewalt besitzen, als jene, die befähigt sind? Daswar zu Zeiten der Entstehung dieses Straßenzuges nicht umsonst anders.
Gruss
AeG