Altes Regierungsviertel - südliche Wilhelmstraße und Voßstraße

  • Sanierung Plattenbau Mauerstraße 69

    Tja, vor ein paar Wochen wurde ja heftig über die Provinzialität der Plattenbauten im Bereich der Wilhelmstraße diskutiert. Die WBM hat nun in der Mauerstraße 69 einen Plattenbau luxussaniert, der nun kaum wieder zu erkennen ist. Die Gegend ist ohnehin so heterogen, dass das Ergebnis eigentlich ganz gut hierher passt.


    Laut Online-Auskunft verlangt die WBM übrigens 11€/m² (warm) - nicht schlecht für eine Genossenschaft.




    Der angrenzende Plattenbau verdeutlicht ganz gut den Unterschied:




    Der Kontrast im selben Innenhof ist einfach nur herrlich:


  • ^^
    Das sieht aber schon sehr viel besser aus. Ein bisschen kalt vielleicht, kann man also bei den prominenteren Platten an der Wilhelmstraße optimieren. Wirklich freuen kann ich mich jedoch nicht, manifestiert diese Sanierung doch den städtebaulich unzufriedenstellenden Zustand hier neben der nordkoreanischen Botschaft für die nächsten 30 Jahre.

  • Auch die Sanierung kann den ästhetischen Raubbau durch die Fenster, die tristen und unproportionierten Kanten und Abschlüsse nicht verbergen. Es sieht zwar besser aus als vorher, als Plattenbau ist das Ganze jedoch weiterhin auf einen Blick zu identifizieren und neben der bereits ausgeführten "kalten" Wirkung der neuen Fassade wäre aus meiner Sicht ein Abriss und Neubau die einzig vertretbare Lösung.

  • Ich finde auch, dass die Sanierung der Platten schon in die richtige Richtung geht. Mir würde noch gefallen die unteren Beiden Etagen optisch noch besser zusammenzufassen (bspw. durch Rundbögen?) und vor dem Haus eine kleine Art grünen Vorgarten zu machen, so dass die Kante zur Straße näher ist (Man denke da bspw. an die Knorrpromenade in Friedrichshain).
    Farblich sollte man auch nicht nur bei weiß und grau bleiben. Man wird sehen, wie zukünftige Sanierungen aussehen werden. Ich freu mich auf die Ergebnisse.

  • So schlimm finde ich die Wohngebäude nicht. Allerdings hätten sie sämtliche pseudo-oktogonalen Anbauten abreißen und durch abgerundete oder rechtecke Aufbauten ersetzen sollen, dann hätte das richtig gut gewirkt.


    Mit abgerundeten Aufbauten sogar mit etwas 20iger-Jahre-Feeling.

  • Botschaft der Tschechischen Republik

    ^ ... interessant; vielleicht wird dann ein zumindest teilweiser Abriss der Platten in der Gegend eingeleitet. Die Wilhelmstraße hat ja noch viel Luft nach oben. Allerdings ist auch hier eine Entmietung notwendig und sicherlich nicht ganz einfach.


    Weiter oben wurde über die tschechische Botwschaft gesprochen.
    Hier mal ein Foto von diesem Koloss:
    http://img515.imageshack.us/img515/38/cimg1135i.jpg
    Shot at 2012-06-19
    http://maps.google.de/maps?q=t…2196576433779003&t=h&z=18
    Ich finde sie zwar nicht schön aber exemplarisch sollte sie m. E. unter Dekmalschutz gestellt werden. Der Bau ist prototypisch und einer der letzten dieser Art im Berliner Zentrum. In diesem heterogenen Umfeld stört er auch nicht wirklich.
    Nach dem Abriss diverser repräsentativer Bauten aus der DDR-Zeit und dem vorhersehbaren sukzessiven Abriss vieler Wohnplatten in Mitte, sollte man sich Gedanken machen, welche Bauwerke man erhalten möchte.

  • Rotes Rathaus, ich stimme dir zu was die Tschechische Botschaft angeht. Sie war schon zu DDR-Zeiten eine architektonische Attraktion und ich finde das Gebäude auch heute noch bemerkenswert. Es ist sicherlich eines der höchstwertigsten Bauwerke seiner Epoche und wirkt auf mich trotz seines Alters heute noch futuristisch. (Es erinnert mich ganz unbewusst an die Gebäude der bergwerkskolonie aus Alien 2) Denkmalschutz würde ich hier befürworten.
    Es gibt nicht mehr all zu viele hochwertige Repräsentationsbauten aus dieser Zeit und v.a. aus dem sozialistischen Europa in Berlin.


  • Die Plattenbauten werden für dieses Projekt abgerissen.


    Das hört sich erstmal nicht schlecht an. Ich nehme an, es handelt sich um den Block direkt hinter dem Holocaust-Mahnmal?


    Schön fände ich ja auch Neubauten, die ein wenig an das alte Regierungsviertel erinnern (Palais der Reichskanzler und Reichspräsidenten bspw.) Aber das wird wohl nicht kommen.

  • ^ Es handelt sich wohl um die Blöcke auf der östlichen Strassenseite,vom Holocoust Mahnmal ist die westliche Strassenseite zu sehen.


    Die Tschechische Botschaft gefällt auch mir gut.Sie sollte auf jeden Fall erhalten bleiben und nicht durch einen Bau der neuen deutschen Langeweile ersetzt werden.

  • Im unwahrscheinlichen Falle eines Abrisses, wäre es eher geboten den Wilhelmplatz wiederherzustellen und das Gelände nicht erneut zu überbauuen.

  • @ Saxonia: Absolut, je mehr am Vorkriegsgrundriss orientiert desto besser!!


    Ich finde die Tschechische Botschaft leider weder schön noch interessant, was nichts an ihrer architektonischen Einzigartigkeit ändert.
    Ein schöner bepflanzter Platz würde sich dort aber besser machen, und irgendwann wird man den Klotz wahrscheinlich abreissen.

  • Die Botschaft der Botschaft

    Ich finde die Tschechische Botschaft leider weder schön noch interessant, was nichts an ihrer architektonischen Einzigartigkeit ändert.
    Ein schöner bepflanzter Platz würde sich dort aber besser machen, und irgendwann wird man den Klotz wahrscheinlich abreissen.


    Dito! Sie sollte auf jeden Fall mehr Bestandsschutz erfahren als andere häßlichere Bauten. Letztendlich sollte auch sie aber irgendwann abgerissen werden.

  • Eine interessante Veranstaltung findet im Gebäude der „Topographie des Terrors“ über das alte Regierungsviertel statt:

    Eine Sonderausstellung im Rahmen der „Topographie des Terrors“ veranschaulicht die baulich umgesetzte Machtergreifung der Nationalsozialisten nach 1933 im Ausbau der Wilhelmstraße mit den Gebäuden der NS-Machtzentrale - und was davon übrig geblieben ist.


    Sonderausstellung im Gebäude der „Topographie des Terrors“: „Die Wilhelmstraße 1933–1945. Aufstieg und Untergang des NS-Regierungsviertels“, 19. Juni bis 25. November 2012. Niederkirchnerstraße 8 (Seitenstraße der Wilhelmstraße), Berlin-Kreuzberg. Täglich 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Katalog 12 Euro.


    Veranstaltungslink


    Ich arbeite momentan an einer interaktiven Map welche einen Überblick über die Standorte einzelner Ministerien geben soll; bebildert und mit einigen Infos angereichert. Letztlich sollen es 2 Maps werden - eine die den Zustand vor Beginn der Weimarer Republik zeigt, die andere den Vorkriegszustand. Letztere kann hier eingesehen werden.

  • Sanierung LV Brandenburg und MeckPomm

    Die o. g. Landesvertretung ist seit geraumer Zeit eingerüstet, genau seit Mai 2011, ohne dass irgendwelche Arbeitet erkennbar waren (komme da oft vorbei).


    Bereits 10 Jahre nach Fertigstellung muss die Schieferfassade - ein übrigens sehr typischer Stein dieser beiden Bundesländer :D - saniert werden, da sie bröckelt und an mehreren Stellen herabzufallen drohte. Diverse Medien berichteten seinerzeit, so auch die PNN.


    Seit kurzen passiert aber endlich was, Arbeiter sind zu sehen und erste Fassadenelemente wurden abgenommen. Wird auch Zeit, denn voraussichtlich 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein ...


    Zwei Bilder von heute:



  • Trotz langwieriger Suche und obwohl ich weiß, dass derartige Fragen nicht gerne gesehen sind, möchte ich dennoch mal wissen: Wem gehört eigentlich die Fläche neben dem Gesamtmetall-Sitz an der Voßstraße? Dort befindet sich zur Zeit noch eine vergleichsweise große Brachfläche, die als Parkplatz genutzt wird.

  • Na das ist doch mal ne gute Nachricht! Ein Gammelbau verschwindet und eine Lücke wird geschlossen! Hoffentlich orientiert es sich architektonisch an dem anderen Neubau neben dem Ministerium und nicht an der Platte oder wird gar nur ne Glaswand oder Betonkiste. Ich bin gespannt!