Deutschherrnviertel

  • Gerbermühlstraße 34-36


    An der Gerbermühlstraße 34-36 (siehe Vorbeitrag) geht es zurzeit in die Tiefe, mit relativ viel Gerät auf der Baustelle. Laut Vorankündigung entsteht hier ein Mehrfamilienhaus mit 30 Wohneinheiten und eine Tiefgarage mit 27 Stellplätzen (3 Wohneinheiten haben kein Auto)


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    Vorankündigung

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  • Gerbermühlstraße 20 (Umbau, Denkmalschutz)


    Im südlichen Deutschherrnviertel nimmt ein weiteres Projekt Gestalt an. Die Stadt ist im Begriff der Fa. Marc Schwarz Immobilien, Kennedyallee 93, Frankfurt, an dem Grundstück Gerbermühlstraße 20 ein Erbbaurecht einzuräumen. Die Fa. will das ehemalige Umspannwerk ihren Firmensitz, also für eine Büronutzung, umbauen. Erstaunlich fand ich die Information, das Gebäude stehe unter Denkmalschutz. Marc-Schwarz-Immobilien bebaut auch nebenan die Gerbermühlstraße 32-34


    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main 01.2020 © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Q: M_11_2020 vom 17.1.2020







  • Hab hier gerade zufällig reingeschaut und mit Freuden vernommen, dass das Gleichrichterwerk in der Gerbermühlstraße 20 denkmalgerecht saniert werden soll. Ich habe das Gebäude vor ein paar Jahren mal "entdeckt" und seitdem immer gefürchtet, dass es irgendwann klammheimlich verschwinden würde, zumal das Areal an der Gerbermühle ja der weiteren Entwicklung harrt.

    Errichtet wurde es von Max Cetto, Poelzig-Schüler und Mitarbeiter von Ernst May, Ende der 20er Jahre. Cetto hat in Frankfurt z.B. auch die Unterstandshalle im Ostpark geplant, nach der Emigration war er dann wohl in Mexiko recht einflussreich mit seinen dortigen Bauten.

    Eine mit dem Denkmalschutz vereinbare Neunutzung ist hier sicher eine Herausforderung, aber da die Stadt das Gebäude an den Projektentwickler ja quasi "verschenkt" mit der Maßgabe, dass das Denkmalpflegeamt involviert bleibt, könnte da etwas Brauchbares entstehen. Ich bin gespannt!

    So sah das Gebäude ursprünglich mal aus:
    (Quelle mit weiteren Abbildungen: https://www.yumpu.com/de/docum…au-in-frankfurt-am-main/4 )

    gleichrichterwerk-gerbermuehlstrasse-dnf.jpg

    Zustand März 2017 (eigenes Foto):

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  • Sorry, aber ich kann daran absolut nichts erhaltenswertes sehen. Typische 20er-Jahre-Kiste. Nur weil man über irgendwelche Umwege das mit dem ohnehin völlig überbewerteten Ernst May, der gerne mal auch nur erheblichen städtebaulichen Schaden angerichtet hat (man denke an seine Verschandelung des Palmengarten-Gesellschaftshauses oder seine zum Glück nie umgesetzten Pläne für Wiesbaden), in Verbindung bringt, heißt das noch lange nicht, dass das was gutes ist.

    Das Gebäude ist doch ein ziemlich öder Klotz, der sich kaum anständig wird nutzen lassen. Und passt weder mit der gegenwärtigen noch mit einer wünschenswerten zukünftigen Bebauung dieser Seite der Straße zusammen. Noch nichtmal an die Bauflucht hält es sich. In meinen Augen gehört das gesamte Areal bis zu den Gleisen (ebenso wie das jenseitige Areal beiderseits des Länderwegs) komplett neu entwickelt. Abgesehen von den paar Altbauten im äußersten Westen sollte da auf jeden Fall auch Tabula Rasa gemacht werden um wirklich was anständiges errichten zu können, mit durchgehendem Blockrand wie beim Deutschherrnviertel.

  • ^

    Bin jetzt auch kein Ernst May Fan, aber in das Gleichrichterwerk ließe sich doch einiges unterbringen! Da denke ich zB an ein Künstler-Cafe, eine Szenebar, eine Galerie oder sogar einen Club. Vielleicht sogar ein Restaurant, ähnlich dem Druckwasserwerk oder dem Oosten am Osthafen, halte ich für möglich.


    Mit seiner Nähe zu Alt-Sachsenhausen ist das sicher ein attraktiver Standort. Inmitten einer Blockrandbebauung würde das Gebäude keinesfalls stören und dem Viertel sogar Authentizität und so etwas wie Geschichte verleihen.


    Na klar, Corona müsste erstmal verschwinden, aber dann sind den Möglichkeiten doch keine Grenzen gesetzt, sofern man denn auch will!

  • Klar, das Gleichrichterwerk ist jetzt vielleicht kein singuläres Meisterwerk der Architekturgeschichte, aber erhaltenswert (vom Originalzustand ausgehend) finde ich es allemal.

    Ich hätte mir da auch eine gastronomische Nutzung vorstellen können, aber laut der von tunnelklick verlinkten Quelle plant der Projektentwickler wohl, es zunächst selbst als Bürogebäude zu nutzen.

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  • Update Gerbermühlstraße 34-36

    vorgestellt von Schmittchen in Beitrag #95 und zuletzt von thomasfra in Beitrag #101. Das Ensemble firmiert nun unter dem Namen Gerber34, die Projektseite findet sich hier: Gerber34


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    Blick von Süden Bahnnah


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    Blick in Richtung Osten


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    Blick von der Gerberstraße

  • Das Projekt "Gerber 34 " auf dem ehemaligen Areal der Autovermietung Turtle Rent geht der Fertigstellung entgegen:


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    Die Brandwand im Westen deutet auf einen zweiten Bauabschnitt hin. In #95 ff. wurde schon spekuliert, ob dies ein Umbau des westlichen Nachbarn plus Überbauung der Lücke dazwischen sein könnte. Lu-Mo fand auf der Website von Franken Architekten die Textpassage, dass der Neubau "mit dem anschließenden Gebäude ein harmonisches Ensemble bilden [wird], da dieses in derselben Architektursprache umgestaltet wird".


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    Rückseite von Süden gesehen:


    4954_gerber_34.jpgBilder: Schmittchen

  • "Gerber 34" (fertiggestellt)

    Inzwischen entrüstet, erstrahlt das Gerber 34 in schwarz und weiß, ein Lichtblick in der sonst und weiterhin trostlosen Umgebung, deren Entwicklung anscheinend stecken geblieben ist.


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    eigene Bilder