Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus und Bahn, Wasserstraßen, Gebäude)

  • Irgendwie kann ich mir das "Lachen" nicht verkneifen wenn ich von Verwirklichungszeiträumen von 30 bis 50 Jahren lese. Kommt, wir planen einen neuen Tunnel durch Berlin, Fertigstellung 2070.

  • Wie die Berliner Zeitung berichtet, fordert der Fahrgastverband IGEB eine neue unterirdische S-Bahntrasse unter Kreuzberg.

    https://www.berliner-zeitung.d…berg-und-treptow-li.75685


    Ich finde das ist ein recht interessantes Projekt. Vordringlicher fände ich aber, endlich die U-Bahnlinine 10 und 11, zumindest im nordöstlichen Teil der Stadt anzugehen.

    Lieber realistische Ziele setzen. Wäre mal was Neues in Berlin, auch beim IGEB! Augen öffnen, über den Tellerrand blickend. Eben, U Bahn-Verlängerungen wäre absolut sinnvoll und langfristig realistisch. Aber auch Seilbahnen, (Flugtaxen), Schnellbahnen, Straßenbahnen innerhalb der Stadt wo es städtebaulich möglich erscheint. :)

  • ... und heute berichtet die Berliner Zeitung darüber. LINK

    Vor allem über die kontroversen Positionen. CDU, FDP und ADAC lehnen die Planungen ab.

    Vor allem der Planabschnitt 4 (Kreuzungsbereich mit der Friedrichstraße) bereitet Sorgen. Weil es dort recht eng für Straßenbahn-, Fahrrad-, Fußgänger- und Autoverkehr wird.

  • [...] CDU, FDP und ADAC lehnen die Planungen ab. [...]

    Wahrscheinlich weil ablehnen einfacher ist, als eigene Konzepte auszuarbeiten?

    Dieselben Bremser lehnen auch die Umwandlung der Friedrichstraße in eine Fußgängerzone ab, sicherlich weil es davon in Mitte schon so viele gibt.
    Die testweise Sperrung zwischen Leipziger– und Französischer Str. wird übrigens von 3 auf 6 Monate ausgedehnt, von Juni bis Ende November 2020. Während dieser Zeit wird die Friedrichstraße jeweils 8m breite Fußwege haben und zwei Fahrradspuren mit jeweils 2,5m Breite.

    https://www.tagesspiegel.de/be…-gleich-mit/25609024.html

  • Die Friedrichstr. ist ja nun wirklich keine Schönheit, ich würde dort nicht "flanieren" gehen wollen. Man sollte sich lieber drauf konzentrieren, das Schlossumfeld "flanierwürdig" zu gestalten, denn das Potential dort -vor allem mit der Promenade am Spreeufer- ist viel größer als in der Friedrichstr. Die Museumsinsel, der Dom und das Schloss müssen wieder eine Einheit bilden, einen Pilgerpfad für Flanierfreunde. Mein Vorschlag wäre daher entweder Unter-den-Linden zu einer verkehrsberuhigten Straße umzubauen oder wenn das nicht geht, zumindest die Straßenführung links am Schloss vorbei zu entfernen, denn die scheint mir wirklich eher unnötig (warum muss man auf beiden Seiten am Schloss vorbeifahren können?), nimmt aber viel Raum für spannende Entwicklungsmöglichkeiten. Mein Vorschlag wäre daher in etwa so:


    schlossgzjtd.png

    copyright@google maps

  • Die Friedrichstr. ist ja nun wirklich keine Schönheit, ich würde dort nicht "flanieren" gehen wollen.

    Henne-Ei-Problematik? Es steht ja die durchaus berechtigte Vermutung im Raum, dass die Friedrichstraße eben wegen dem massivem Autoverkehr so unattraktiv zum Flanieren ist. Klar, die Bürgersteige sind so schmal, wie soll da Laune am Flanieren aufkommen? Von daher halte ich die 6 Monate autofrei für überfällig, auch im Hinblick auf die Untersuchung, in wie fern sich die Umsätze des Handels entwickeln. Es gibt ja genug Beispiele z.B. in Wien, die gezeigt haben, dass autofreie Flanier- und Einkaufsmeilen starke Umsatzgewinne erfahren haben, nachdem der störende Autoverkehr als Hemmnis weggefallen war.

    Man sollte sich lieber drauf konzentrieren, das Schlossumfeld "flanierwürdig" zu gestalten, denn das Potential dort -vor allem mit der Promenade am Spreeufer- ist viel größer als in der Friedrichstr.

    Wieso denn schon wieder dieses entweder oder? Man kann die ganze Gegend durchaus als zusammenhängende Einheit betrachten, deren einzelne Handlungsbedarfe eben nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten. Eine perspektivisch komplett autofreie Friedrichstraße zwischen Bahnhof und Leipziger Straße dürfte von einem immer noch offiziell geplanten, autofreien Unter den Linden profitieren, schließlich entstünde somit eine Art autofreies und zusammenhängendes Wege- und Straßennetz. Ist die Friedrichstraße erstmal dauerhaft autofrei und die autofreie Zone gen Norden über Unter den Linden ausgedehnt, dürfte es den Handlungsdruck verstärken, auch den Plan autofreie Unter den Linden umzusetzen. Davon würde auch das Schlossumfeld massiv profitieren, richtige und konsequente Umsetzung vorausgesetzt.

  • Ich denke es gibt viele Gründe warum die Friedrichsstraße nicht besonders erfolgreich ist. Auch eine Fußgängerzone (wogegen ich gar nichts habe), wird daran vermutlich nichts ändern. Es muss eher die U Bahn zwischen Alex und Brandenburger Tor endlich fertig gestellt werden damit "Unter den Linden" wieder belebt wird und sich die "Kieze" Museumsinsel und Friedrichsstraße wieder gegenseitig beleben.

  • ^^Auf beiden Straßenseiten Bäume pflanzen, hier und da ein paar Bänke... ich denke die Friedrichstraße hätte das Potential, (wieder) eine der beliebtesten und belebtesten Straßen Berlins zu werden.

  • Also das ist schon sehr lustig...vor 15 Jahren erst wurde die Friedrichstrasse noch zu DER Einkaufsmeile Berlins und die City West mit dem Ku’damm komplett abgeschrieben, mit Häme überschüttet...

    So schnell hat sich das Blatt gewendet...

    Die Friedrichstrasse soll im Grunde ja nicht nur zum Flanieren einladen, sondern soll vor Allem wieder UMSATZ machen, insofern kann man die Bereiche Stadtschloss/Museumsinsel und Friedrichstrasse nicht direkt miteinander vergleichen.


    Fussgängerzonen waren in Berlin über lange Zeit als provinziell verschrien und auf die Wilmersdorfer Straße blickte man verächtlich hinab, ob da jetzt eine Fussgängerzone in der Friedrichstrasse Abhilfe schafft wage ich zu bezweifeln. Den Verkehr etwas einzuschränken und die Strasse zu begrünen, eleganter zu gestalten würde m.E. schon helfen können. Ich glaube aber dass vor Allem der Rückbau der U Bahn Baustelle, die Wiederherstellung Unter den Linden und dann die Eröffnung der neuen U Bahn eine Verbesserung bringt.

  • Berlinier: Deine Schlossumfeld Umplanung in allen Ehren aber den Neptun Brunnen zwischen U Bahn Abgang und Kupfergraben zu quetschen ist ein optischer Gau. Außerdem ist das Argument der Befürworter für die Umsetzung des Brunnens der dass der Brumnen wieder zu einer Einheit mit der Barockfassade wird. Dort wo er von Dir gedacht wird, ist das aber kaum möglich!

  • Fussgängerzonen waren in Berlin über lange Zeit als provinziell verschrien und auf die Wilmersdorfer Straße blickte man verächtlich hinab, ob da jetzt eine Fussgängerzone in der Friedrichstrasse Abhilfe schafft wage ich zu bezweifeln.

    Sehe ich genauso. Ich bin ein Fan davon, den Straßenverkehr einzuschränken, aber die klassische 70er-Jahre-Fuzo finde ich provinziell. Fußwege breiter, Bäume, Radwege und weniger Platz für die Autos - das sollte einiges bringen. Aber bitte bloß keine durchgängig gepflasterte Fläche anstelle einer Straße. Das wäre das Gegenteil von Boulevard.

  • Deine Schlossumfeld Umplanung in allen Ehren aber den Neptun Brunnen zwischen U Bahn Abgang und Kupfergraben zu quetschen ist ein optischer Gau.

    Ups, ich hab natürlich vergessen, dass dort ja noch ein U Bahn Abgang ist. ^.^ Trotzdem würde ich den Brunnen gerne vorm Schloss sehen, man könnte stattdessen irgendein modernistisches Wasserspiel auf dem ME-Forum etablieren. Auf welcher Seite ist eigtl. relativ egal, aber es braucht irgendeine Form von Brunnen oder Wasserspiel am Schloss und da bietet der sich nun mal an, wenn er da schon mal stand. Der Buckingham Palace hat einen (https://en.wikipedia.org/wiki/Victoria_Memorial,_London) , der Louvre hat einen (https://en.wikipedia.org/wiki/Fountains_in_Paris) der Palacio Real in Madrid hat einen (https://de.wikipedia.org/wiki/Palacio_Real_(Madrid)) selbst das vergleichsweise popelige Braunschweiger Stadtschloss, das in ein Einkaufszentrum(!) umgebaut wurde, hat einen:


    csm_meyer_ece_braunschweig_schlossarkaden_print-6729_a15528bbe0.png

    copyright@ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG

    Ein Schloss ohne Brunnen ist wie Sex mit Kondom!

  • ^ Der Brunnen in Braunschweig ist allerdings ein reiner Neubau, womit ein Standortstreit wie beim Neptunbrunnen ausfiel. Sowas wie die Rossebändiger gab es in Braunschweig aber auch: Zwei Herzöge zu Pferd waren nach Abriss des Schlosses versetzt worden und kamen nach der Fassadenreko an ihren alten Ort zurück. Darüber wurde gestritten, wenn ich mich recht entsinne.

  • Berlinier: Das Braunschweiger Schloss wurde nicht zum Einkaufszentrum umgebaut, sondern nach Kriegsbeschädigungen 1960 abgerissen. Was heute dort steht, ist ein Neubau (Planung: Grazioli/Muthesius, Berlin), dem auf einer Seite ein Nachbau der Schlossfassade vorgeblendet wurde.