Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • ^ Kastanie und Pappel sind so um die 26 Meter breit, Falckenstein und Glogauer (wie die Kopernikus in F'Hain) ~ 17-18 Meter. Die Pannier ist dann allerdings wieder etwas breiter, so um die 24 Meter. Prinzipiell hätte man durch eine Führung durch die breiteren Oppelner und Liegnitzer Straßen tatsächlich weitaus weniger Konflikte in ebendiesen, allerdings mehr (laute) Gleiskurven und würde den Görli tatsächlich an einer so neuralgischen Stelle durchqueren, dass das Gezetere um die Zerschneidung dessen noch viel größer (und auch berechtigter) wäre.

  • Das Problem an den - durchaus gewünschten - Verkehrsberuhigungen ist doch, dass dies alles mit der Brechstange nach dem Motto "friss oder stirb" beschlossen wird. Die realen derzeitigen Verhältnisse werden mit einem Beschluss einfach ignoriert. Damit es mit allen einvernehmlich funktioniert, müsste das Ganze in Stufen erfolgen:


    1.) Verschärfung der Parkraumbewirtschaftung. Hierbei gelten erstmal die Anwohnerparkscheine wie bisher. Neue werden dann solange nicht mehr erteilt, bis z.B. es nur noch 50% der derzeitigen Anwohnerparkscheine gibt. In der Zeit wird Kurzzeitparken extrem verteuert (5,00 €/15Min ?). Sondergenehmigungen für Lieferanten, Handwerker, Pflegedienste, sprich für alle, die beruflich kurzzeitig parken müssen, werden erteilt. Jeder Inhaber eines Anwohnerparkscheins, erhält über eine App die Möglichkeit für Besucher kostenfrei ein Kurzzeitticket freizuschalten (mein Vorschlag 3x die Woche maximal 12 Stunden).


    2.) Sobald die 50 % erreicht sind werden nur noch frei werdende Kontigente an Anwohnerparkscheinen vergeben.


    3.) Es werden nun öffentliche Parkhäuser/Tiefgaragen für Dauerparker genehmigt und gebaut, die nun nur noch für 30% der Ursprünglichen Anzahl an Anwohnerparkscheinen reichen. Die neuen Stellplätze werden vermietet. Ab der Fertigstellung werden nur noch Fahrzeuge angemeldet (!) werden können, die ein Stellplatz zur Verfügung haben und dies nachgewiesen ist. Dieser darf nicht mehr im öffentlichen Raum sein. Deshalb die Parkhäuser/Tiefgaragen. Parken im öffentlichen Raum, der jetzt auf unter 5% der Ursprungsmenge reduziert wird, kostet nun noch mehr: 1€/Min. maximal 3 Std. Parken für Besucher, wie oben beschrieben, nun nur noch 1 x die Woche. Sondergenehmigungen wie oben beschrieben werden weiterhin erteilt.


    4.) Straßenbahnen/U-Bahnen/S-Bahnen werden massiv ausgebaut. Da wo schienengebundener ÖPNV nicht möglich ist, werden Strecken mit E-Bussen (Batterie oder H²) ebenfalls ausgebaut. Prämisse: maximal 200 m bis zur nächsten Haltestelle. Wenn sich dies ebenfalls nicht rentiert (in den äußersten Randbereichen): autonome Ruf-Fahrzeuge zum ÖPNV-Tarif bis zur nächsten Haltestelle mit schienengebundenem ÖPNV.


    am Ende wären allen geholfen:


    a) die derzeitigen Anwohner können sich darauf einstellen und wechseln nicht alle Jahre lang das Fahrzeug (was widerum nachhaltiger is) und der Parkraumdruck steigt woanders woanders nicht schlagartig an.


    b) neue Bewohner wissen auf was sie sich einlassen.


    c) die Straßen werden vom Individualverkehr reduziert.


    Ab jetzt kann begonnen werden die Autobahnen zurückzubauen. Genauso wie mehrspurige Stadtstraßen.


    Zeithorizont: 30 Jahre.


    Nur so kann es gelingen: Beide Parteien verzichten auf Ihre Maximalforderungen und der soziale Frieden ist gewährleistet.

  • Ach so, der Klotz gehört auf den Keil und der Kopf auf den Knüppel. Naja, muss vielleicht auch nicht sein.


    Wenigstens sind wir uns scheinbar einige hier, dass eine Queerung der des Görlis durch die Tram hinnehmbar wäre.


    Ich dachte die Oberbaumbrücke würde dem Gewicht der heutigen Straßenbahnen nicht genügen.

  • Das Müllentsorgungsproblem ließe sich ja auch durch „innovative“ Änderungen lösen, die woanders mitunter schon jahrzehntelang praktiziert werden: Öffentliche (Unterflur-)Müllsammelstellen. Gibt es hier in NBG in MS, in AMS innerstädtisch fast flächendeckend, in Madrid (und etlichen spanischen Kommunen) ausschließlich, wenngleich meist nicht Unterflur.

    Alle hundert Meter findet sich so eine Stelle, der Müllwagen hält kurz, dafür täglich& sämtliche Häuser haben on top das Problem nicht mehr, dass x-Tonnen irgendwo hingeschleppt werden müssen, Platz wegnehmen, Gestank verbreiten& Ungeziefer in die Höfe oder Keller locken.

  • sehr schönes Projekt!


    Das wird unheimlich vielen Menschen neue Verbindungen ermöglichen.


    Da der Wrangelkiez bald eh autoarm ist, passt eine Tram wunderbar zur Erschließung.


    ich hoffe natürlich das die Falkenstein und die Glogauer dann für den Autoverkehr gesperrt werden? Gibt es da konkrete Pläne?

  • Wenn das auf meinen Beitrag bezogen ist: was ist dann genau mit dieser Aussage gemeint?

    Es hatte mit Dir nichts zu tun sondern bezog sich auf die aggressive Aussage von DerBe. Ich finde es schwierig, wenn hier im Forum jemand gegen politische Positionen polemisiert und diese Person dann selbst massiv angegriffen wird. Es ist ein Unterschied ob man Amtsträger oder irgendwelche Gruppen kritisiert, oder wenn wir im Forum gegenseitig aufeinander losgehen, denke ich.

  • ^Wo siehst Du denn den Unterschied zwischen irgendwelchen Gruppen und Mandatsträgern? Gehört nicht allen ein wenig Respekt entgegengebracht?

    Und wenn ich mich zu den "irgendwelchen Gruppen" zähle? - Ja, da fühl ich mich auf den Schlips getreten.

    Wenn du schon Kritik an den Umgangsformen übst, dann bitte in beide Richtungen. Sonst wird es zur Einbahnstrasse und damit unglaubwürdig.

  • Straßenbahnpläne scheinen gerade beliebt zu sein beim Berliner Senat: Jetzt soll eine Straßenbahn von TXL zum Rathaus Spandau gebaut werden. Der Anstoß dazu wurde mit dieser öffentlichen Ausschreibung (Vergabe für eine Grundlagenermittlung für die Straßenbahnverbindung im Korridor zwischen Urban Tech Republic und Rathaus Spandau) gegeben. Das berichtet der Tagesspiegel in diesem Artikel.

    Obwohl weder Route noch Depots feststehen, wird immerhin der Eröffnungstermin kolportiert: 2029.

  • Straßenbahnpläne scheinen gerade beliebt zu sein beim Berliner Senat

    Du hast wohl die letzten 5 Jahre der aktuellen Legislaturperiode verschlafen.


    Im Großen und Ganzen ist die Trassenführung relativ vorgegeben. Nördlich vom Rathaus geht es entlang des Wröhmännerparks hin zur Streitstraße bis zur Wasserstadtbrücke, die für die Tram bei ihrem Bau Ende der 90er bereits vorbereitet ist. Die Wasser-Überquerung zur Insel Gartenfeld steht mittlerweile auch fest, da die nördliche Variante verworfen wurde und stattdessen die Querung in Verlängerung der Rhenanianstraße als Vorzugsvariante festgelegt wurde. Der Verlauf auf der Insel Gartenfeld selbst liegt zwar noch nicht fest, muss sich aber an der geplanten Bebauung orientieren, die aber ebenfalls noch nicht final feststeht, soweit ich weiß. Der weitere Verlauf der Trasse bis zum U Paulsternstraße folgt logischer Weise dem weiteren Verlauf ebendieser.


    Spannender wird der nördliche Abschnitt auf das TXL-Gelände. Da steht noch nicht fest, wohin genau der Straßenbahnbetriebshof kommen soll, der ganz zentral für jegliche Spandauer Tram-Ideen ist.


    2029 als Starttermin ist natürlich reine Spekulation, bei dem Berliner Planungs- und Umsetzungstempo...

  • Würde die Straßenbahn über die Wasserstadtbrücke auf die Insel Gartenfeld un dann zur U Paulsternstraße gebaut, bedeutet das ja wohl das Ende der angedachten Verlängerung der Siemensbahn in die Wasserstadt.

  • Nein, wie kommst Du darauf? Falls die S-Bahn-Verlängerung nicht kommt, dann weil sie zu teuer bei zu geringem Nutzen bringen würde. Aber sicher nicht, wegen der Tram, die a) völlig andere Verkehrsbedürfnisse befriedigt und b) völlig andere Korridore bedienen würde.

  • ^ Das ist so pauschal nicht korrekt. Gesetzt den Fall, die S-Bahn-Verlängerung hat einen positiven K/N-Index, dann bleibt die Frage zu klären, ob für den verbleibenden Oberflächenverkehr die für eine Straßenbahn notwendige Zahl an Fahrgästen erreicht wird oder der Bus ausreicht. Die Verkehrsbedürfnisse sind unterschiedlich, aber die Fahrgastströme verändern sich mit dem S-Bahn-Bau trotzdem grundlegend. Die Korridore beider Verkehrsmittel sind zwischen Hakenfelde und Gartenfeld deckungsgleich.

  • Der Kampf um die A 100 geht weiter.


    Jetzt wollen die Grünen und die Linke den Bau stoppen und die bisherigen Vorarbeiten "umnutzen". Der Tagegsspiegelartikel dazu liegt leider hinter der Bezahlschranke. Ein paar Aspekte sind aber hier auch nachzulesen. Demnach wollen die SPD den 16. BA beenden und über den 17. (von Treptower Park bis Friedrichshain) die Bevölkerung abstimmen lassen. Die Grünen wollen schon den 16. BA nicht vollenden, sondern Bundesmittel (!) für dessen Rückbau einsetzen. Die Linke wollen aus dem 16. BA eine Stadtstraße mit Radschnellweg machen. Hier berichtet auch die Berliner Zeitung darüber.

  • Schon skurril, was den Parteien der Regierungskoalition knapp fünf Monate vor der Wahl so alles einfällt. Man reibt sich ja ein wenig verwundert die Augen, wenn man liest „SPD will...“ „Grüne und LINKE wollen...“
    Man kann sich aber auch fragen, wer regiert eigentlich seit 4 1/2 Jahren in Berlin? Und warum habe ich in diesen 4 1/2 Jahren von alledem nichts gehört. Aber gut, kann man wohl alles unter dem Begriff "Wahlkampf" verbuchen.
    Wobei ich die U10 nach Weißensee richtig gut finden würde. Das Problem ist nur, dass ich einer SPD, die seit 20 Jahren in dieser Stadt regiert, zahlreiche Verkehrs- und Stadtentwicklungssenatoren gestellt hat, und bis zuletzt auf Bezirksebene gegen die U-Bahn war, nicht recht glauben will, dass sie jetzt plötzlich ganz entzückt von der Idee einer U10 nach Weißensee sind. Aber vielleicht ist das ja nur mein Gefühl...

  • "Wir wollen, dass das schneller geht als 30 Jahre", meint der Kollege der SPD auf die Kritik von Grünen und Linken bezüglich der Planungs- und Bauzeit hin.

    Das kann man wollen, aber es scheint wohl nicht nur mir unrealistisch wenn man sieht, dass die aktuelle Koalition es ja noch nicht einmal schafft, lumpige hundert Meter Straßenbahn in der Sonntagsstraße durchzusetzen.

    Die SPD sagt, man solle das mal realistisch betrachten. Aber wie sieht denn die Realität aus? Unsere Gesetze machen es doch im Grunde unmöglich, heutzutage solche Projekte noch mittelfristig durchzukriegen. Das ist pures Wahlkampfgetöse!