Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • [...] CDU, FDP und ADAC lehnen die Planungen ab. [...]

    Wahrscheinlich weil ablehnen einfacher ist, als eigene Konzepte auszuarbeiten?

    Dieselben Bremser lehnen auch die Umwandlung der Friedrichstraße in eine Fußgängerzone ab, sicherlich weil es davon in Mitte schon so viele gibt.
    Die testweise Sperrung zwischen Leipziger– und Französischer Str. wird übrigens von 3 auf 6 Monate ausgedehnt, von Juni bis Ende November 2020. Während dieser Zeit wird die Friedrichstraße jeweils 8m breite Fußwege haben und zwei Fahrradspuren mit jeweils 2,5m Breite.

    https://www.tagesspiegel.de/be…-gleich-mit/25609024.html

  • Die Friedrichstr. ist ja nun wirklich keine Schönheit, ich würde dort nicht "flanieren" gehen wollen. Man sollte sich lieber drauf konzentrieren, das Schlossumfeld "flanierwürdig" zu gestalten, denn das Potential dort -vor allem mit der Promenade am Spreeufer- ist viel größer als in der Friedrichstr. Die Museumsinsel, der Dom und das Schloss müssen wieder eine Einheit bilden, einen Pilgerpfad für Flanierfreunde. Mein Vorschlag wäre daher entweder Unter-den-Linden zu einer verkehrsberuhigten Straße umzubauen oder wenn das nicht geht, zumindest die Straßenführung links am Schloss vorbei zu entfernen, denn die scheint mir wirklich eher unnötig (warum muss man auf beiden Seiten am Schloss vorbeifahren können?), nimmt aber viel Raum für spannende Entwicklungsmöglichkeiten. Mein Vorschlag wäre daher in etwa so:


    schlossgzjtd.png

    copyright@google maps

  • Die Friedrichstr. ist ja nun wirklich keine Schönheit, ich würde dort nicht "flanieren" gehen wollen.

    Henne-Ei-Problematik? Es steht ja die durchaus berechtigte Vermutung im Raum, dass die Friedrichstraße eben wegen dem massivem Autoverkehr so unattraktiv zum Flanieren ist. Klar, die Bürgersteige sind so schmal, wie soll da Laune am Flanieren aufkommen? Von daher halte ich die 6 Monate autofrei für überfällig, auch im Hinblick auf die Untersuchung, in wie fern sich die Umsätze des Handels entwickeln. Es gibt ja genug Beispiele z.B. in Wien, die gezeigt haben, dass autofreie Flanier- und Einkaufsmeilen starke Umsatzgewinne erfahren haben, nachdem der störende Autoverkehr als Hemmnis weggefallen war.

    Man sollte sich lieber drauf konzentrieren, das Schlossumfeld "flanierwürdig" zu gestalten, denn das Potential dort -vor allem mit der Promenade am Spreeufer- ist viel größer als in der Friedrichstr.

    Wieso denn schon wieder dieses entweder oder? Man kann die ganze Gegend durchaus als zusammenhängende Einheit betrachten, deren einzelne Handlungsbedarfe eben nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten. Eine perspektivisch komplett autofreie Friedrichstraße zwischen Bahnhof und Leipziger Straße dürfte von einem immer noch offiziell geplanten, autofreien Unter den Linden profitieren, schließlich entstünde somit eine Art autofreies und zusammenhängendes Wege- und Straßennetz. Ist die Friedrichstraße erstmal dauerhaft autofrei und die autofreie Zone gen Norden über Unter den Linden ausgedehnt, dürfte es den Handlungsdruck verstärken, auch den Plan autofreie Unter den Linden umzusetzen. Davon würde auch das Schlossumfeld massiv profitieren, richtige und konsequente Umsetzung vorausgesetzt.

  • Ich denke es gibt viele Gründe warum die Friedrichsstraße nicht besonders erfolgreich ist. Auch eine Fußgängerzone (wogegen ich gar nichts habe), wird daran vermutlich nichts ändern. Es muss eher die U Bahn zwischen Alex und Brandenburger Tor endlich fertig gestellt werden damit "Unter den Linden" wieder belebt wird und sich die "Kieze" Museumsinsel und Friedrichsstraße wieder gegenseitig beleben.

  • ^^Auf beiden Straßenseiten Bäume pflanzen, hier und da ein paar Bänke... ich denke die Friedrichstraße hätte das Potential, (wieder) eine der beliebtesten und belebtesten Straßen Berlins zu werden.

  • Also das ist schon sehr lustig...vor 15 Jahren erst wurde die Friedrichstrasse noch zu DER Einkaufsmeile Berlins und die City West mit dem Ku’damm komplett abgeschrieben, mit Häme überschüttet...

    So schnell hat sich das Blatt gewendet...

    Die Friedrichstrasse soll im Grunde ja nicht nur zum Flanieren einladen, sondern soll vor Allem wieder UMSATZ machen, insofern kann man die Bereiche Stadtschloss/Museumsinsel und Friedrichstrasse nicht direkt miteinander vergleichen.


    Fussgängerzonen waren in Berlin über lange Zeit als provinziell verschrien und auf die Wilmersdorfer Straße blickte man verächtlich hinab, ob da jetzt eine Fussgängerzone in der Friedrichstrasse Abhilfe schafft wage ich zu bezweifeln. Den Verkehr etwas einzuschränken und die Strasse zu begrünen, eleganter zu gestalten würde m.E. schon helfen können. Ich glaube aber dass vor Allem der Rückbau der U Bahn Baustelle, die Wiederherstellung Unter den Linden und dann die Eröffnung der neuen U Bahn eine Verbesserung bringt.

  • Berlinier: Deine Schlossumfeld Umplanung in allen Ehren aber den Neptun Brunnen zwischen U Bahn Abgang und Kupfergraben zu quetschen ist ein optischer Gau. Außerdem ist das Argument der Befürworter für die Umsetzung des Brunnens der dass der Brumnen wieder zu einer Einheit mit der Barockfassade wird. Dort wo er von Dir gedacht wird, ist das aber kaum möglich!

  • Fussgängerzonen waren in Berlin über lange Zeit als provinziell verschrien und auf die Wilmersdorfer Straße blickte man verächtlich hinab, ob da jetzt eine Fussgängerzone in der Friedrichstrasse Abhilfe schafft wage ich zu bezweifeln.

    Sehe ich genauso. Ich bin ein Fan davon, den Straßenverkehr einzuschränken, aber die klassische 70er-Jahre-Fuzo finde ich provinziell. Fußwege breiter, Bäume, Radwege und weniger Platz für die Autos - das sollte einiges bringen. Aber bitte bloß keine durchgängig gepflasterte Fläche anstelle einer Straße. Das wäre das Gegenteil von Boulevard.

  • Deine Schlossumfeld Umplanung in allen Ehren aber den Neptun Brunnen zwischen U Bahn Abgang und Kupfergraben zu quetschen ist ein optischer Gau.

    Ups, ich hab natürlich vergessen, dass dort ja noch ein U Bahn Abgang ist. ^.^ Trotzdem würde ich den Brunnen gerne vorm Schloss sehen, man könnte stattdessen irgendein modernistisches Wasserspiel auf dem ME-Forum etablieren. Auf welcher Seite ist eigtl. relativ egal, aber es braucht irgendeine Form von Brunnen oder Wasserspiel am Schloss und da bietet der sich nun mal an, wenn er da schon mal stand. Der Buckingham Palace hat einen (https://en.wikipedia.org/wiki/Victoria_Memorial,_London) , der Louvre hat einen (https://en.wikipedia.org/wiki/Fountains_in_Paris) der Palacio Real in Madrid hat einen (https://de.wikipedia.org/wiki/Palacio_Real_(Madrid)) selbst das vergleichsweise popelige Braunschweiger Stadtschloss, das in ein Einkaufszentrum(!) umgebaut wurde, hat einen:


    csm_meyer_ece_braunschweig_schlossarkaden_print-6729_a15528bbe0.png

    copyright@ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG

    Ein Schloss ohne Brunnen ist wie Sex mit Kondom!

  • ^ Der Brunnen in Braunschweig ist allerdings ein reiner Neubau, womit ein Standortstreit wie beim Neptunbrunnen ausfiel. Sowas wie die Rossebändiger gab es in Braunschweig aber auch: Zwei Herzöge zu Pferd waren nach Abriss des Schlosses versetzt worden und kamen nach der Fassadenreko an ihren alten Ort zurück. Darüber wurde gestritten, wenn ich mich recht entsinne.

  • Berlinier: Das Braunschweiger Schloss wurde nicht zum Einkaufszentrum umgebaut, sondern nach Kriegsbeschädigungen 1960 abgerissen. Was heute dort steht, ist ein Neubau (Planung: Grazioli/Muthesius, Berlin), dem auf einer Seite ein Nachbau der Schlossfassade vorgeblendet wurde.

  • ulgemax "Auf einer Seite vorgeblendet" macht das Braunschweiger Projekt ein bisschen klein: Mit Ausnahme des Innenhofes wurden die Fassaden rundum rekonstruiert, und sie sind auch keine einfachen Verblendungen, sondern wie beim Humboldtforum selbsttragend aufgebaut. Im Inneren gibt es ein Museum, einen Theatersaal, eine Bibliothek und das Stadtarchiv. Das Einkaufszentrum liegt im Wesentlichen dahinter.


    Die Umgebung ist übrigens noch steinerner gehalten als es die Planung für Berlin vorsieht. Keine Blumen, kein Rasen, Bäume nur ganz am Rand des Platzes; abgesehen vom seitlich platzierten Brunnen und den beiden Herzögen ist alles gepflastert. Hier die Hauptfassade (noch ohne Quadriga).


    ECE_Schloss_06u07_1b.jpg

    @ Heinz Kudalla, wikipedia.de


    Da wir hier im Verkehrsstrang sind: Auf zwei Seiten fahren Straßenbahnen und Autos auf mehrspurigen Straßen. Im Braunschweiger Teil des Forums gibt es Vorschläge, wie die Situation zu verbessern wäre, aber auch in Braunschweig hält die Verwaltung an der überkommenen Verkehrspolitik fest...

  • Autobahndreieck Funkturm


    Für 300 Millionen Euro soll ab 2023 sieben Jahre lang das Autobahndreieck Avus/Funkturm umgebaut und "entknotet" werden. Das berichtet die BILD. Sieben Ein- und Ausfahrten sollen wegfallen. Der Umbau liegt in den Händen der DEGES, die dazu Ende Februar einen Themenworkshop abgehalten hat. Hier

    die Materialien (auch mit Bildern aus einer 3-D-Animation) dazu.

  • U5 Lückenschluss
    aktuell werden Führungen durch den nahezu fertigen U-Bahnhof "Rotes Rathaus" angeboten. Ich hab noch nen Termin ergattern können und möchte Euch die Bilder nicht vorenthalten. Ab April soll es dann Führungen durch den Bahnhof "Unter den Linden" geben. Der Bahnhof "Museumsinsel" wird erst im Frühsommer 2021 fertig. https://www.projekt-u5.de/de/infostation/




















    Alle Bilder von mir

  • 607 Millionen Millionen Euro könnten die Verlängerung der U-Bahnen U6, U7 und U8 kosten. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie hervor, die der Senat laut Berliner Zeitung jetzt vorgelegt hat. Dabei geht es um die verlängerung der U6 nach Tegel, der U7 nach Schönefeld und der U8 ins Märkische Viertel. Allerdings dürften die U-Bahn-Planungen nicht zu Lasten des Straßenbahnausbaus und der S-Bahn-Sanierung gehen.


    Leider habe ich keine andere Quelle als die Berliner Zeitung gefunden. Weder beim Senat noch bei der BVG oder anderen Berliner Medien.

  • Das Kammergericht Berlin hat heute die Klage von Alstom gegen die Auftragsvergabe der BVG an Stadler für den Bau von 1500 U-Bahn-Wagen zurückgewiesen.


    Quelle: https://www.berlin.de/gerichte…essemitteilung.910079.php


    Hier die "Ad-hoc Medienmitteilung" von Stadler: https://www.stadlerrail.com/me…dienmitteilung_bvg_de.pdf


    Und so sollen die Wagen einmal aussehen:

    © Stadler


    Auch die Medien berichten:

    https://www.rbb24.de/wirtschaf…erde-zurueckgewiesen.html

    https://www.tagesspiegel.de/be…egen-alstom/25664620.html

    https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1792312/

    https://www.berliner-zeitung.d…ahn-wagen-kaufen-li.79106

  • ^ Merci für den Hinweis, das war das falsche Bild. Geändert.

    Wobei die neuen Serien J und JK nicht wesentlich anders aussehen werden als der IK, das Design-Büro ist gleich. Ein sehr positives Signal, vor allem an die Wirtschaft. In der Corona-Krise ist es gut für Stadler zu wissen, dass sie sich jetzt reinhängen können. Von allen Bietern hat Stadler den höchsten local content. Es bleibt also auch was in der Region hängen vom Geld.