Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Nenn mir bitte einen Flughafen weltweit, der mittels 2 S-Bahn-Linien, mindestens 3 RE-Linien und evtl. sogar mittels Bahnfernverkehr erschlossen wird oder werden soll und innerhalb von 30 bis 40 Minuten von der Innenstadt erreichbar sein wird.


    ...außer FRA.

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    Es geht hier darum dass die Erschließung per U Bahn ein reines Stückwerk ist. Wenn man schon ein Grossprojekt wie einen internationalen Flughafen neu plant, ist es lächerlich zu sagen: Wir führen die U Bahn bis auf 3 KM heran, weiter geht's dann mit Bussen...Zudem ja den letzten Ausbauplänen zufolge zusätzlich der alte Terminal in Schönefeld auch mit Bussen an den BER angeschlossen werden soll.


    Ach und internationale Flughäfen sind u.a. mit dem Transrapid angeschlossen an das Stadtzentrum(China), mit dem KAT (Wiener Schnellzug), Arlanda Express (Stockholm) Amtrak (New York Newark) U-Bahn/Schnellzug (Heathrow) S-Bahn/ICE (Düsseldorf/Köln-Bonn) etc. etc. etc.


    Auf modernen Flughäfen von Cairo bis Düsseldorf werden Passagiere in Monorails/Schwebebahnen befördert und nicht mehr im Bus...


    Auch der BER wird ja eine Express Verbindung erhalten...2020 oder 2024...


  • Es wird mit Eröffnung eine Expressverbindung geben. Mit den Regionalbahnen ist man in weniger als 40 Minuten bequem in der Innenstadt. Davon träumt München. Eine zusätzliche U-Bahn-Anbindung wäre nett, ist aber nicht notwendig.

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    Ich bestreite nicht dass eine U Bahn Anbindung nicht unbedingt notwendig ist, aber wenn sie schon angedacht wird dann bitte nicht als Stückwerk.


    Nunja, nach einem heutigen Artikel im Tagesspiegel wird der BER erst 2020 an den Start gehen. Bis dahin sollten alle Vorraussetzungen für die Express Verbindung gegeben sein...wer weiß ...

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    Ja, darf sie. Es bedarf allerdings Sonderregungen, da die BVG gemäß Verkehrsvertrag Verkehrsleistungen in Berlin erbringt. Es gibt aber auch Bus-Verkehre der BVG in Brandenburg. Vom Genehmigungsverfahren wäre es ähnlich, wie bei der Verlängerung der Hamburger U1 nach Norderstedt in SH.


    Bitte auf sinnfreies Zitieren des vorigen Beitrags künftig verzichten. Danke.
    Bato

  • Verlängerung U9 nach Pankow

    Wieder neue U-Bahn-Pläne: Laut Berliner Zeitung vom Mittwoch soll Verkehrssenatorin Günther prüfen, ob eine Verlängerung der U9 über die Osloer Straße hinaus über Wollankestrasse nach Pankow sinnvoll ist. Die Fahrzeiten von Pankow nach Zoo würden sich dadurch halbieren. Allerdings würde die rund 3 Kilometer lange Trasse einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.

  • Wieder neue U-Bahn-Pläne:


    Interessant. Es ist allerdings ideologisch motiviert und unklug, jedweden U-Bahn-Bau gegen die Straßenbahn auszuspielen. Sinnvoller wäre es jetzt, drei bis vier U-Bahnprojekte differenzierter auszuarbeiten und dann eine gemeinsame Liste mit den ausgearbeiteten Straßenbahnprojekten zu erstellen. Angesichts leerer Kassen und wackeliger Fördergelder werden dann die Projekte gefördert, welche den höchsten Nutzen erzielen. Natürlich geht es bei der Bewertung fachlich neutral und völlig unvoreingenommen zu...


    Was die Projektkapazitäten angeht, so gibt es mit der PRG U5 zumindest im U-Bahn-Bau bereits eine kompetente Gruppe, die man für die doch überschaubaren potentiellen U-Bahn-Projekte weiter beschäftigen könnte.


    Der Senat sollte m. E. da weitermachen, wo er vor dem Beginn des U5-Baus aufgehört hat. Das wäre die U8 ins Märkische Viertel und die U2 nach Pankow-Kirche. Insgesamt ca. 2 km neue Tunnelstrecken mit, verglichen mit der U5, einfachen geologischen und verkehrlichen Verhältnissen.


    Beide U-Bahn-Vorhaben ließen sich sinnvoll mit Straßenbahnerweiterungen in Pankow bündeln und ergäben ein Gesamtprojekt. Da Pankow überdurchschnittlich wächst ist dort am Ehesten ein Systemwechsel der Verkehrsträger sinnvoll. Am Märkischen Zentrum sollten U8 und Tram verknüpft werden. Die Tram übernähme dann die Erschließung des Märkischen Viertels am Senftenberger Ring (die U-Bahn ist dort Quatsch). Die U8 übernimmt den notwendigen direkten Anschluss an das Stadtzentrum. Damit zieht das MV dann nach 50 Jahren mit anderen Berliner Großsiedlungen gleich.


    Die U2 nach Pankow-Kirche ermöglicht endlich die lang geplante und sinnvolle Tram-Tangente Pankow-Weißensee. Diese schafft dann die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten im Tram-Netz Pankow.


    Gäbe es nicht die unsäglichen ideologischen Grabenkämpfe, würde man das in Berlin so machen. Wien, München und Nürnberg zeigen, wie man im deutschsprachigen Raum die Netze von Tram und U-Bahn sinnvoll erweitert. Von internationalen Beispielen will ich gar nicht erst reden.

  • Ernst-Reuter-Platz

    Ich weiß gar nicht, ob das Thema hier an der richtigen Stelle ist.


    Auf jeden Fall haben sich Studenten Gedanken um den Ernst Reuter-Platz gemacht (Artikel hier) Auch wenn eine Verwirklichung der Visionen aus Denkmalschutzgründen unwahrscheinlich sind, sind es immerhin Anregungen, über diesen öden Platz nachzudenken.


    Die Ergebnisse sind im Architekturmuseum der TU Berlin ausgestellt und können am 28. Juli von 12 bis 15 Uhr, sowie vom 31. Juli bis zum 3. August von 12 bis 17 Uhr besichtigt werden.

  • Sieht auf jeden Fall knorke aus, vor allem die U-Bahn-Trasse. Dieser Wald ist allerdings nicht so mein Ding. Die große Brunnenanlage als Höhe- und Mittelpunkt würde schon fehlen. Und was sollen diese Pfeiler an der Hardenberg und der Bismarck?

  • Der erste Entwurf von dem Artikel in der Berliner Zeitung vom Ernst Reuter Platz gefällt mir echt gut. Eine U Bahn die für einen kurzen Zeitpunkt durch ein Stück Wald fährt. Dazu Kellergeschosse drumherum, die Tageslicht bekommen mit Blick auf ein Stück Wald. Gefällt mir :)

  • Interessantes Konzept, aber angesichts des dortigen Verkehrsaufkommen kann ich es mir kaum vorstellen dass in den Leseraeumen konzentriertes arbeiten möglich wäre, vor allem wenn mal Straßenarbeiten anstehen. Gleiches gilt fuer die die U-Bahn.


  • Aktuelle Karte zur Versorgungssituation mit ÖPNV (BVG, S-Bahn): http://verkehrsluecken.tagesspiegel.de


    Das ist ein sehr guter Artikel. Die Qualität des ÖPNV in den Randbezirken Berlins wird oft überschätzt. Dabei sehe ich das Problem nicht primär in den angesprochenen Einzugsradien der Haltestellen. 400 m sind komfortabel gegenüber den bundesweit üblichen 600 m in weniger dicht besiedelten Arealen.


    Es gibt aber ein anderes Manko, was mangels finanzieller Kapazität von Senat und BVG nicht thematisiert wird. Der Verkehrsvertrag definiert ernsthaft Stadtgebiete, bei denen die Reisezeit zum nächsten Hauptzentrum (Zoo, Alex, Potsdamer Platz) über 60 Minuten betragen kann. Das betrifft Teile von Köpenick oder Spandau und wäre bei geringer Besiedlungsdichte noch irgendwie zu verschmerzen. Es führt aber dazu, dass es von den Verantwortlichen als normal empfunden wird, 45 bis 60 Minuten aus dicht besiedelten Stadtbezirken ins Zentrum zu brauchen. Der MIV ist da immer noch schneller. Nur die, die kein Auto haben sind gekniffen.


    Würde man definieren, dass von keinem dicht besiedelten Punkt der Stadt (z. B. mehr als 5.000 EW/qkm) der Weg ins nächste Hauptzentrum länger als 45 Minuten dauern darf, dann sähe die Situation nicht so positiv aus.


    Das ist dann wohl gemeint mit dem Abgehängtsein. Man wohnt aus finanziellen Gründen am Stadtrand. Verkehrspolitik findet in Berlin aber nur für Mitte und die Fläche im Innenring statt. Ich wundere mich seit Langem, dass die soziale Frage einer besseren Anbindung des Stadtrands (Stichwort U8 ins Märkische Viertel) gerade von linken Parteien kaum thematisiert wird.

  • ^ Das kann man definieren, aber was dann? Für U-Bahn-Projekte im großen Stil ist das Geld nicht da, für Tram-Linien nur eingeschränkt.


    Eher ginge es, besonders stark dort nachzuverdichten, woher man schnell in die City kommt.


    BTW: Köpenick kenne ich - einmal hatten meine Frau und ich dort große Mühe, rauszukommen - eine Strab-Linie gibt es, aber meiner dunklen Erinnerung nach nicht direkt in die City, der Umstieg kostete Zeit. In diesem Fall wäre eine direkte Linie auf vorhandenen Gleisen relativ einfach.
    Von Spandau hat man doch S-Bahnen und eine U-Bahn.

  • ^ Das kann man definieren, aber was dann? Für U-Bahn-Projekte im großen Stil ist das Geld nicht da, für Tram-Linien nur eingeschränkt.


    Von Spandau hat man doch S-Bahnen und eine U-Bahn.


    Das Geld ist da, wenn die Projekte förderfähig sind zahlt der Bund bis zu 60%. Die restlichen 40% sind vom Land sehr gut angelegtes Geld für die Zukunft. Eine Stadt wie Berlin muss auch trotz Schulden sinnvoll investieren. Die weitere Förderpraxis des Bundes ist derzeit unklar. Das hängt auch damit zusammen, dass Deutschland gegenüber seinen Nachbarländern zu wenig investiert. In den angeblich krisengebeutelten Ländern Frankreich und Italien passiert da deutlich mehr als bei uns.


    S- und U-Bahn enden im Spandauer Zentrum. Dicht besiedelte Stadtteile wie das Falkenhagener Feld, Hakenfelde, Pichelsdorf und die Rudolf-Wissell-Siedlung sind abgeschnitten und nur mit einer zusätzlichen 20-minütigen Busfahrt zu erreichen.

  • NKU

    "Nutzen-Kosten-Untersuchung" (NKU) wird als Fachausdruck im folgenden Artikel - hier in Verbindung mit besagtem Projekt "S21" - angeführt: http://www.tagesspiegel.de/ber…-berlin-aus/11334710.html
    Darin heißt es auch, dass der Wert 1,0 überschritten werden muss und dass der Senat jetzt doch den Bau eines neuen S-Bahnhofs an der Perleberger Brücke (siehe auch: http://www.deutsches-architekt…p?p=376585&postcount=1084 ) erwägt - was er bisher aus Kostengründen ablehnte.


    Gemäß obiger "Verkehrslücken"-Karte ist die entstehende "Europacity" rund um die Heidestraße schlecht versorgt; angesichts bisher natürlich dort nicht vorhandener Nachfrage kein Problem und durch Bushaltestellen sicherlich schnell verbesserbar. Aber dass derselbe Senat, der Arbeitsplätze (und Wohnraum) schaffen möchte, mit dem Bau besagten neuen S-Bahnhofs zögert, ist seltsam.
    Zur Erinnerung:
    http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=13087
    Laut dem dort verlinkten Zeitungsartikel ist CA Immo dabei, einen 23-Geschosser am nördlichen Ende der Europacity und damit direkt neben jenem fraglichen, neuen S-Bahnhof anzugehen (S-Bahntrasse dort auch unten links abgebildet). Dieselbe CA Immo wurde vom Senat verpflichtet, den Washingtonplatz (aktuelles Projekt: Cube) und den Europaplatz nach Abschluss aller Arbeiten neu zu gestalten und im Übrigen den Neubau z.B. von Kitas zu übernehmen.
    An der Stelle fragt man sich, ob es nicht auch Auflagen des Senats geben könnte, dass CA Immo sich an der Finanzierung eines neuen (S-)Bahnhofs beteiligt - bzw. ob der Senat darauf seinerseits sogar "spekuliert".
    Dass die öffentliche Hand mit privaten Unternehmen kooperiert, wäre jedenfalls nichts Neues; so geschehen z.B. mit Bayer (früher Schering) im Rahmen der Neugestaltung des benachbarten "Nordhafens": http://www.deutsches-architekt…hp?p=569842&postcount=254

  • Ausbau S- und Regionalbahnstrecken VBB

    http://www.rbb24.de/wirtschaft…-bei-pendlerstrecken.html
    Demnach bahnt sich für den Herbst eine Rahmenvereinbarung zwischen Deutscher Bahn und Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) an.


    Ganz oben auf der Liste stehe dabei die Verlängerung der S-Bahn von Spandau über Falkensee bis nach Nauen. Auch die Reaktivierung der sogenannten Stammbahn-Trasse zwischen Berlin und Potsdam werde favorisiert.


    Zudem werden der Ausbau des S-Bahn-Abschnitts zwischen den Bahnhöfen Wannsee und Griebnitzsee, der Ausbau der Dresdner Bahn von Blankenfelde nach Rangsdorf und der Wiederaufbau der Strecke von Hennigsdorf nach Velten erwogen. Auch über die Reaktivierung der "Heidekrautbahn" von Basdorf/Schönwalde in Barnim nach Berlin-Wilhelmsruh sowie den Ausbau des Knotenpunkts Bahnhof Königs Wusterhausen werde diskutiert.