Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Wirklich? Das kann ja wohl nicht wahr sein! Dort pfeift von allen Seiten eisiger Wind durch die Bahnhofs"halle", weil es der Bahn zu teuer ist, ein paar einfache Glasscheiben einzusetzen, wie es sie an jeder größeren Bushaltestelle gibt? Unglaublich. Bisher war ich eigentlich (trotz der deutlichen Reduzierung des architektonischen Anspruchs) ganz zufrieden mit dem Gebäude, da ich davon ausgegangen bin, dass die Halle noch geschlossen wird, aber wenn das komplett offen bleibt, ist das wirklich ein schlechter Witz und bis auf die Tatsache, dass der Bereich nun überdacht ist und es anstatt 2 nun ca 10 Verkaufspavillions gibt, kaum eine Verbesserung zum Ursprungszustand ohne Gebäude.

  • ^ Jetzt hast du das Prinzip der Bahn verstanden. Baumaßnahmen, um neue (Miet-)einnahmen zu generieren, ja, aber bloß keinen Cent zuviel für überflüssigen architektonischen Anspruch oder Fahrgastservice, der keinen unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen bringt. Langfristig sieht das natürlich völlig anders aus. Ich weiß nicht, ob das Problem ist, dass man die Bahn selbst die Bahnhöfe bauen / unterhalten lässt.

  • ^ Ich hatte es schon einmal erwähnt, der Flachbau ist meiner Meinung nach im eigentlichen Sinne gar keine Bahnhofsgebäude, sondern ein Verkaufspavillon mit ein paar Geschäften und Dienstleistern. Es gibt auch keinen Zugang zu den Bahnsteigen direkt aus dem Flachbau.


    Klassische Bahnhofsgebäude mit z. B. kostenlosen und beheizten Warteräumen usw. gibt es leider kaum noch. Der Reisende soll gefälligst konsumieren oder sich gehackt legen.

  • Ich finde, Ihr geht mit dem Bahnhof etwas zu hart ins Gericht. Auch mich stört die Verwandlung von Bahnhöfen in Einkaufszentren, und dass der ursprüngliche Entwurf so abgespeckt wurde, ist schade. Aber die tiefere Bahnsteighalle finde ich beim Durchfahren immer recht eindrucksvoll und bei der Gestaltung von Treppenaufgängen und Korridoren wurde schon einiges an "überflüssigem Anspruch" umgesetzt.


    Mein Fazit: Da wäre mehr drin gewesen, aber ein Skandal wie die Verunstaltung des Hauptbahnhofs auf Mehdorns Anordnung liegt hier nicht vor. Und anders als z.B. beim Potsdamer Hbf steht die Einkaufshalle über dem Gesundbrunnen wenigstens nicht der Funktionalität im Wege. Im übrigen gilt, frei nach Horkheimer: Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von der Kommerzialisierung aller Lebensbereiche schweigen. Will sagen: Wenn man die Bahn als kapitalistisch handelndes Unternehmen will, weil man glaubt, dann ginge alles viel effektiver und günstiger und werfe sogar noch Profit ab, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Konzernleitung Personal, Gebäude, Verbindungen und Fahrzeuge bis zum get no kleinrationalisiert und jeden Quadratmeter Fläche nutzt, um Geld einzunehmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Formulierung präzisiert

  • ^ Zumindest meine Kritik bezog sich nur auf den als "Empfangsgebäude" bezeichneten Flachbau. Ansonsten finde ich den Bahnhof Gesundbrunnen von der Gestaltung her durchaus ansprechend.


    Zudem werden die meisten Fahrgäste den Bahnhof eh nur "untenrum" kennen, da sie dort entweder umsteigen oder durchfahren. Dennoch hätte man ein "richtiges" Empfangsgebäude errichten sollen, dass mehr bietet als den Charme einer Tankstelle. Das wäre sicher auch ohne Milliardeninvestition möglich gewesen.

  • ^Auch meine Kritik bezog sich lediglich auf das "Empfangsgebäude" bzw. den "Empfangsunterstand" wie man ihn korrekterweise bezeichnen müsste. Von Größe und Umfang finde ich diesen völlig ausreichend und der Bedeutung des Bahnhofs angemessen. Aber eine Verglasung der Halle wäre wirklich notwendig, um zum einen dem Anspruch eines richtigen Gebäudes gerecht zu werden und zum anderem um die Fahrgäste, wenn schon nicht vor Kälte (beheizte Warteräume) zumindest vor dem eisigen Wind und der Witterung zu schützen. Eine solche Verglasung ist sicher nicht sonderlich teuer und wird das Budget der Bahn auch bei Sparflamme sicher nicht sprengen.

  • ^^ Der eigentliche Bahnhof stammt allerdings auch noch aus einer anderen Zeit, in der auch der Hauptbahnhof geplant (und später abgespeckt) wurde.

  • In dem Zusammenhang würde es mich mal interessieren, wie hoch die Anzahl der Reisenden ist, die am Gesundbrunnen ihre Fahrt mit dem Fern-/oder Regionalzug beginnen. Im Normalfall sind es ja "nur" diese Fahrgäste, die u. a. Wartesäle nutzen würden. Ok, evt. noch diejenigen, die von Regio zu Regio bzw. Fernzug umsteigen und nicht so rasche Anschlüsse haben.


    Ich selbst nutze zwar gelegentlich den Regionalverkehr Richtung Angermünde/Ostsee ab Gesundbrunnen, fahre dann aber "punktgenau" mit der S-Bahn dorthin, bin dann also auch eher Umsteiger. Sofern keine nennenswerte Verspätung vorliegt, ist die Wartezeit dann überschaubar.

  • Tram Haltestelle am Hauptbahnhof


    Die Beleuchtung der Haltestelle finde ich mit dem Bau insgesamt nicht schlecht.


    Im Bild mit dem gerade erst fertigen Ibis Hotel:
    Hier ist die Architektur soweit in Ordnung.


    Wenn die Baustelle der neuen S21 fertig ist, geht es hier am Straßenzug/Invalidenstraße sicher rasch weiter.



    Darf ich anmerken, das die Rückseite (Europaplatz) des Hauptbahnhofes schon jetzt Urbanität versprüht.
    Die Vorderseite am Hauptbahnhof das gesamte Gegenteil ist.
    Der Washingtoner Platz selbst erscheint einen wie eine kleine Wüste. (Nicht gut verwirklicht, dieser Platz vor dem Hauptbahnhof)


    Im Bild (Weiss) Motel One:



    Windschutz an der Haltestelle:



    Noch kein Grafitti



    Blick vom S-Bahnsteig im HBF in Richtung Haltestelle/Baustellenbereich der Europa-City:



    ...Wo die Baustelle für die künftige neue S-Bahntrasse (Tunnel) entsteht.
    Mit Total Towerchen, der aber eine gute Figur aus diesem Blickwinkel macht.
    Auch die 50Hertz Zentrale (rechts am Rand im Bild) kommt gut von der Sichtachse der Invalidenstraße zur Geltung.


    50Hertz wird ein wichtiges Merkmal in der Berliner City werden.
    Vielleicht folgen ja noch andere, die sich in die Welt heraus tragen lassen wollen?



    Januar 2016

  • Verlängerung A 100

    Im Tagesspiegel ist ein längerer Artikel über die Verlängerung der Autobahn A 100. Immenser Aufwand, immense Kosten - aber momentan immerhin im Zeitrahmen.

  • ^ Dass selbst der wirtschaftsfreundliche Tagesspiegel mal ein paar kritische Töne zu Kosten-Nutzen-Verhältnis bringt...
    Nach Eröffnung der Trasse wird sich das Stadtautobahn-Verkehrsdrama dann auch dorthin ausdehnen. Verkehrsbelastungsbedingte Sperrungen des Britzer Tunnels, Flughafentunnels und anderer Abschnitte sind ja heute schon "normal":


    Artikel Berliner Zeitung

  • U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße (Hellersdorf)

    Der schlichte und etwas runtergekommene U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße wird "Eingangsbahnhof" für die IGA 2017. Von dort wird eine Seilbahn über den Kienberg zum künftigen Besucherzentrum am Blumberger Damm gebaut. In diesem Beitrag habe ich dazu Bilder eingestellt.


    Der U-Bahnhof wird dafür saniert und modernisiert. Die Arbeiten haben bereits begonnen, auf dem Bahnsteig sind dazu auch einige Visualisierungen zu sehen, wie die Station anschließend aussehen soll. Sie wird Ende 2016 in "Kienberg - Gärten der Welt" umbenannt.


    Bilder:





    Gegenüber an der Hellersdorfer Straße entsteht die Seilbahnstation zur IGA:


  • Auf dem Grundstück vor dem S-Bahnhof Jannowitzbrücke laufen Tiefbauarbeiten, deren Ziel ich leider nicht kenne. Vielleicht die Verlagerung des U-Bahn-Ausganges zur Baufeldfreistellung?


  • ^^
    Ich habe die bauleute gefragt: Dort soll ein weiterer Ausgang mit Fahrstuhl entstehen. Der PLatz wude ja erst im letzten Jahr gestaltet. Es handelt sich aber dabei nicht um das Grundstück, um das es im diesen Thread eigentlcih geht. ich denke, die abgebildete Ecke bleibt bis auf Weiteres unbebaut.


    Dürfte hier dann wohl besser aufgehoben sein.
    Bato

  • ^ so nahm ich es auch an. Allerdings nicht als neuen zusätzlichen Ausgang, sonder als Ersatz für den Ausgang auf der anderen Seite, damit dort gebaut werden kann, weshalb ich es in den entsprechenden Strag eingefügt habe.


    Dies würde stark auf die Realisierung des Turms hindeuten. Der lange Tunnel zum jetzigen Ausgang der U-Bahn macht auch wenig Sinn und steht dem Vorhaben im Weg.

  • Das wird ein Aufzug mit Treppenanlage. Planung siehe hier (pdf), weitere Infos zum Umbau der Holzmarktstraße dort. Der CentralTower-Strang ist für den CentralTower angedacht. Das von Fortress angedachte Hochhaus wurde schon vor Jahren verworfen. Möglich aber, dass die Planung irgendwann nochmal aus der Schublade gekramt wird.

  • Ein weiterer Ausgang im Süden des Bahnsteigs könnte ja sowieso kein Ersatz für die beiden Ausgänge im Norden sein, denn genau solche Sackgassen im Untergrund wollte die BVG durch ihr 2-Ausgänge-Programm nach dem Brand im Bahnhof Deutsche Oper ja tilgen. Es geht hier tatsächlich hauptsächlich um die Barrierefreiheit des U8-Bahnsteigs, eine schier unendliche Geschichte, über die der Tagesspiegel bereits 2014 berichtete.

  • Die Initiative Volksentscheid Fahrrad hat heute ihre Unterschriften für ein Volksbegehren bei der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung überreicht.
    Notwendig sind dafür in der ersten Stufe 20.000 Unterschriften wahlberechtigter Berliner innerhalb von sechs Monaten; gesammelt wurden über 105.000 Unterschriften in etwas mehr als drei Wochen.:daumen:
    Senator Geisel und Staatssekretär Gaebler sehen sich jetzt genötigt, (sicher auch angesichts der bevorstehenden Wahlen) am 18. Juli ein Gespräch mit den Radaktivisten führen zu müssen.;-)