Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Das ist so nicht ganz richtig. Die A100 verläuft im Bereich der Elsenbrücke da wo heute noch keine Brücke ist. Also zwischen S-Bahn- und Elsenbrücke. Ein Teil der Elsenbrücke muss dann weichen, sie kann dann sowieso schmaler werden.


    Die A100 verläuft dann weiter direkt auf das ehemalige Gebäude des Neuen Deutschlands zu, welches abgerissen wird, ebenso die Wohnhäuser. Es geht dann über die Brachflächen immer weiter parallel zur S-Bahn bis man kurz vor erreichen des Bahnhofs Ostkreuz in einem Tunnel verschwindet. Der Markgrafendamm wird dabei nicht berührt, bekommt jedoch eine eigene Anschlussstelle.


    arghhhh....aber hat man nicht gerade die elsenbrücke erst vor nicht allzu langer zeit umfangreich saniert??? erst die eine spur, dann die andere.....ich dachte mir schon, das irgendwo zwischen elsenbrücke und sbahn das ganze verlaufen muss, da sonst kaum platz ist, aber....warum erst die großartige sanierung???:confused:

  • ^
    Gut...vor 2022 kann man mit einem Bau des 17. Abschnittes bis zur Frankfurter Allee sowieso nicht gerechnet werden...von daher hat die Brücke noch ein paar gute Jahre vor sich.

  • Zum einen wird es ohnehin noch recht lange dauern bis es so weit ist und zum anderen ist es ja mW trotz den angesprochenen Vorleistungen am Ostkreuz überhaupt noch nicht völlig sicher, dass das letzte Stück überhaupt ja kommt. Auf jeden Fall wird es sicher wieder viel Opposition dagegen geben, gerade wenn auch noch die Kosten steigen. Es gab ja auch immer wieder bauvorbereitende Maßnahmen die dann nie wieder aufgegriffen wurden (mW u.a. bei diversen U-Bahn-Projekten). Zudem konnte die Sanierung vielleicht nicht gar mehr so lange warten und konnte andererseits nicht schon jetzt eine zukünftig völlig andere Situation mit vorwegnehmen.


    Edit: Ostkreuz war schneller ;)

  • Bald mögliche S-Bahn-Verlängerung?

    Es ist schon etwas länger her, da verkündete die Deutsche Bahn, dass die ICE-Züge von Berlin in Richtung Hamburg seit der umfassenden Streckensanierung und Ertüchtigung für höhere Geschwindigkeiten im Jahre 2004 mit am besten im gesamten Netz ausgelastet seien, teils zwischen 10.000 und 12.000 Passagieren täglich. Kein Wunder also, dass die Bahn darüber nachdenkt, die Frequenz der ICEs ab 2017 auf einen 30-Minuten-Takt zu erhöhen. Die Hamburger Bahn ist aber größtenteils nur zweigleisig ausgebaut, folglich könnte es Kapazitätsprobleme mit den übrigen Zügen, vor allem in Brandenburg mit Regionalbahnen und Regionalexpresszügen geben, die teilweise in Stoßzeiten ebenfalls knackevoll sind und öfter fahren sollen. Da dies eventuell zu überlappenden Interessenslagen führt, kam eine Verlängerung der S-Bahn von Spandau bis nach Falkensee oder sogar weiter nach Finkenkrug oder Nauen (wie zu DDR-Zeiten geplant) wieder ins Gespräch, sogar vom Falkenseeer Bürgermeister. Die Landesregierung von Brandenburg plant aktuell nur mit Regio-Zügen und nicht mit S-Bahnen, wisse aber auch noch nichts von den Plänen der Deutschen Bahn für den Fernverkehr. Der Bund hat der Verlängerung der S-Bahn zumindest auf Berliner Gebiet bereits einen hohen Kosten-Nutzen-Effekt bescheinigt, meines Wissens bis nach Staaken und Albrechtshof, also für zwei unterschiedliche Strecken. Nur die Strecke über Albrechtshof führt nach Falkensee, die andere in Richtung Dallgow-Döberitz und Wustermark. Bisher scheitert es wie immer am lieben Geld.


    Quelle 1: http://www.tagesspiegel.de/ber…ammenruecken/8656290.html
    Quelle 2: http://www.tagesspiegel.de/ber…-fuer-s-bahn/8660934.html


    Es gibt in diesem Zusammenhang auch Überlegungen, den S-Bahn-Verkehr in und um Berlin neuzuordnen. Hierfür sollen vermehrt Wechselstrom-S-Bahnen eingesetzt werden, die ohne den Bau neuer Strecken auf den existierenden fahren könnten und innerhalb Berlins eine Art Express-S-Bahn bilden könnte, die nur in Spandau, Gesundbrunnen, Jungfernheide, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Südkreuz hält, unter optimaler Nutzung des Nord-Süd-Tunnels. Zwei kluge Menschen haben sich darüber Gedanken gemacht und ich bin durch Zufall auf ihre Ideen gestoßen, die ich anhand ihrer Homepage und ihrer Netzspinnen hier einmal präsentieren möchte, was hoffentlich niemand bereits getan hat.


    Quelle: http://www.sx-bahn.de/was.htm


    Sie nennen ihr Express-S-Bahn-System "SX-Bahn". Da die Macher sicher daran interessiert sein dürften, dass sich ihre Idee verbreitet und diskutiert wird, denke ich, dass es in Ordnung ist die Netzideen hier zu posten:


    http://www.sx-bahn.de/img/sx_liniennetz_klein.png
    © by Gumprecht/Walf, http://www.sx-bahn.de


    http://www.sx-bahn.de/img/sx_streckennetz_klein.png
    © by Gumprecht/Walf, http://www.sx-bahn.de


    Was haltet ihr davon?


    --------------------
    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddateien wurde in Links geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • Und warum brauch man für die gezeigte Netzspinne neue Wechselstrom S-Bahnen? Die gezeigten Linien werden auch heute schon alle von RE Linien bedient, nur nicht in dieser exakten Kombination. Wenn der Wille für diese Linienführung da ist, kann der VBB das zum nächsten Fahrplanwechsel bestellen.
    Außerdem löst diese Netzspinne nicht die Kapazitätsprobleme auf der Hamburger Bahn. Da müssen einfach S-Bahn Gleise bis nach Nauen her! Ansonsten wird das nichts mit ICE und RB/RE im dichten Takt!

  • Wechselstrom-S-Bahnen sind im Endeffekt ja ganz normale Züge mit Stromabnehmer auf dem Dach, wie sie auch für Regios von der Deutschen Bahn benutzt werden. Wichtig war in diesem Zusammenhang nur, dass es S-Bahnen sein sollen, denn diese fahren in Berlin mit Gleichstrom und seitlichen Stromabnehmern in einem separaten Netz. Es handelt sich bei diesem Netzplan aber tatsächlich größtenteils um RB- bzw. RE-Linien, die neu geordnet und vor allem für die S-Bahn umgelabelt worden sind. Auf der Homepage wird ja beschrieben, dass SX-Bahnen die hohe Reisegeschwindigkeit des Regionalverkehrs mit den Merkmalen einer S-Bahn (u. a. dichter Takt) vereinen sollen. Es gibt jedoch keine detaillierten Informationen zu den Zügen oder Ähnliches, da es sich um eine Konzeptstudie handelt, mehr nicht.


    Und ja, die Kapazitätsprobleme auf der Hamburger Bahn werden natürlich durch dieses System nicht gelöst, aber das ist auch nicht intendiert gewesen. Ich wollte es einfach nur zur Diskussion stellen.

  • Ich bin ja kein Fan von Express-S-Bahnen.
    Eigentlich sind das ja Regionalzüge. Die halten nicht überall und sind schneller. Vielleicht verstehe ich dieses System jetzt nicht ganz, aber ich finde es absolut nervig, wenn Züge in der Innenstadt nicht an jeder Station halten. Wenn diese Express-S-Bahnen auf der S-Bahn-Trasse fahren, ist es doch total verwirrend, wenn man immer gucken muss, ob der Zug nun überall hält oder manchmal vorbei fährt ... Wenn die aber auf der Trasse der Fernbahn fahren sollen, können es doch genau so gut wieder Regionalbahnen sein. Dann ist das für mich nur ne "neue Bezeichnung", nichts weiter.

  • Wenn diese Express-S-Bahnen auf der S-Bahn-Trasse fahren, ist es doch total verwirrend, wenn man immer gucken muss, ob der Zug nun überall hält oder manchmal vorbei fährt


    Die neuen Züge sollen ja Wechselstrom-S-Bahnen sein und nicht Zweiwegesystembahnen - sie würden daher auf den Fernbahngleisen fahren. Sicherlich ist es erstmal vor allem ein neuer Name. Der Name "Regionalbahn" wird ja meist mit Bummelzügen mit geringer Taktfolge verbunden. Wobei die Regionalbahnen neueren Datums nichts mehr mit den klapprigen echten Bummelzügen von vor noch 10/20 Jahren zu tun haben. Aber man will halt vom alten Image weg.


    Eine Neuordnung und Taktverdichtung ist sicher keine schlechte Sache - so einfach ab dem nächsten Fahrplan dürfte das wohl auch nicht gehen, da müssten wohl an einigen Stellen die Gleise dafür neu geordnet und ausgebaut werden.


    Wenn eine solche Express-S-Bahn unter gemeinsamen Label und einheitlichem Wagenmaterial aufträte würde sie auch anders wahrgenommen und eine Verwechslungsgefahr mit den normalen "Bummel"-S-Bahnen wäre dann nicht mehr gegeben. Letztendlich wird man sich auch an die Veränderung gewöhnen.


    Planungen für Express-S-Bahnn gibt es ja nun in Deutschland in mehreren Ecken - sei es die zweite Stammstrecke in München, der RXX hier im Ruhrgebiet - oder nun die SX für Berlin, alles aber nisher nur in der Planungsphase und es wird wohl leider noch einige Zeit ins Land gehen, bis davon die erste fährt.

  • ÖPNV hat gute Zuwächse, Infrastruktur vor Belastungsprobe?

    BVG und S-Bahn konnten dieses Jahr tausende zusätzliche Abo-Kunden gewinnen und verzeichneten überhaupt deutlich mehr Fahrgäste. Allein die BVG kommt mit geschätzt 950 Mio der Milliarden-Marke immer näher, die S-Bahn legt nochmal knapp 400 Mio drauf und erzielt damit ebenfalls einen neuen Rekord. Das ist nicht nur dem Bevölkerungszuwachs und dem ebenfalls wachsenden Tourismus geschuldet. Auch die Quote des ÖPNV für alle zurückgelegten Strecken legte wohl zu und beträgt 2013 nun 27%. Damit liege man angeblich sogar deutschlandweit an der Spitze (mir kommt das aber irgendwie gar nicht mal so viel vor, ist ja grade mal gut ein Viertel). Da es mW aber auch beim Radfahren nicht nur absolute Zuwächse sondern auch steigende Anteile an den zurückgelegten Strecken gibt, spricht das wohl tatsächlich für einen Trend weg vom Auto (das suggeriert auch der Artikel). Wobei das aber vermutlich mehr den relativen Anteil an allen zurückgelegten Fahrten angeht, absolut dürfte es schon durch die angeführten Zuwächse bei Einwohnern und Gästen auch hier eher sogar noch mehr Fahrten geben.


    Was ich mich nur frage ist wie die Infrastruktur das ohne größere Investitionen abfangen soll. Es ist schon jetzt gefühlt sehr voll in ÖPNV und auch im sonstigen Straßenverkehr. Ob da die bisher geplanten Maßnahmen ausreichen werden, damit es auch in 10-20 Jahren noch relativ reibungslos klappt (mal vorausgesetzt die Zuwächse halten bis dahin an) :confused:

  • Auch die Quote des ÖPNV für alle zurückgelegten Strecken legte wohl zu und beträgt 2013 nun 27%. Damit liege man angeblich sogar deutschlandweit an der Spitze (mir kommt das aber irgendwie gar nicht mal so viel vor, ist ja grade mal gut ein Viertel).


    Man glaubt ja meist nicht, wieviele Weg zu Fuß bewältigt werden. Es geht ja um alle Wege, auch zum Briefkasten, Einkaufen etc. Hat da jemand die komplette Übersicht mit allen Fortbewegungsarten? Fußwege machen wohl so um die 30% aus nach meiner Erinnerung.


    Mit dem angeblichen Spitzen-ÖPNV-Wert für Berlin kann das durchaus hinkommen. Je kleiner die Stadt, desto mehr rentieren sich Fußwege und das Auto (und auch das Fahrrad). Das Auto, weil es in richtig großen Städten ja kaum noch zu gebrauchen ist. In kleineren Städten unter 500000 Einwohnern wird man es wohl noch sinnvoll nutzen können - und schneller als der ÖPNV sein oder zumindest ähnlich effizient.


    Den ÖPNV in Berlin braucht man ja auch förmlich bei den teilweise riesigen Distanzen. Und dann gibt es ja noch das Nachtleben, was es so ausgeprägt wohl nur in Berlin gibt, und die damit zusammenhängenden Fahruntüchtigkeiten, die ebenfalls dem ÖPNV zugute kommen. :)

  • Das Grundgerüst gerade bei S- und U-Bahn wurde in einer Zeit gebaut, als Berlin gute 1 Mio. Einwohner mehr als heute hatte! Dazu noch in der Zeit vor der Massen-Automobilisierung, wo die Leute also wirklich darauf angewiesen waren, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wollten sie nicht Fahrrad oder Füße bemühen. Da das schnell wachsende Berlin der Industrialisierung schon früh auf funktionale Trennung gesetzt hat im Aufbau (Arbeitsplätze in Gewerbe- und Industrievierteln räumlich getrennt von Wohngebieten) war der alltägliche Verkehrsbedarf in Berlin auch vor Jahrzehnten schon hoch.


    Wieso dies mit 1 Mio. Einwohnern weniger, sicherlich 1 Mio. Kraftfahrzeugen mehr und einigen zusätzlichen U-Bahnstrecken nicht funktionieren sollte weiss ich auch nicht. Punktuell kann man sicherlich noch für bessere Effektivität in der Auslastung der Infrastruktur sorgen. Aber Berlin hat insgesamt ein sehr großzügiges Verkehrsnetz, ja sogar großzügige Gehwege (schon einmal bewusst die Breite der Gehwege in anderen Metropolen wahrgenommen? Fast immer viel schmäler als in Berlin).

  • Die Nachfrage hängt ja nicht nur von der Einwohnerzahl ab sondern auch von den Fahrpreisen in Relation zum verfügbaren Einkommen sowie den zur Verfügung stehenden Alternativen.


    Ich bin nicht so geschichtsbelesen aber ich nehme an, dass die Fahrpreise der U- und S-Bahnen vor dem zweiten Weltkrieg in Relation zum verfügbaren Einkommen der Menschen teurer waren als heute und deswegen die ärmeren Teile der Einwohnerschaft eher zu Fuß gingen oder das Rad nutzten. Während die Nutzer heute überwiegend aus diesen ärmeren Teilen der Einwohnerschaft kommen. Es ist deshalb wohl schwierig jetzt einen sinnvollen Vergleich mit der Vorkriegszeit zu machen.

  • Dass Berlin anno dazumal schon mal deutlich mehr Einwohner (zu großen Teilen Arbeiterfamilien) hatte, ist mir natürlich auch bekannt. Aber damals haben die Leute sich ja mW auch regelrecht gestapelt. Heute könnte man z.B. den damaligen Wohnraum pro Person kaum noch vermitteln und die notwendige Infrastruktur für die anderen Lebensgrundlagen und -gewohnheiten (kürzere Arbeitszeiten, mehr Freizeitverhalten usw.) ist natürlich auch nicht ganz so leicht zu vergleichen. Zudem hat man glaube ich den ÖPNV damals generell nicht ganz so häufig bzw. so intensiv genutzt wie heute was wohl auch an dem recht chaotischen System bzw. den teils inkompatiblen Systemen (umsteigen zwischen den Verkehrsmitteln) gelegen haben dürfte (ich meine jedenfalls das mal irgendwo gelesen zu haben). So viele Besucher wie heute hatte die Stadt sicher damals auch nicht, auch wenn sie nach damaligen Maßstäben natürlich absolut als Weltstadt galt (aber damals war eben auch noch nicht so ein leistungsfähiges Fernverkehrssystem vorhanden).

  • Da hast du wirklich einen falschen historischen Eindruck. NIE WIEDER war Berlin so "buzzing", die Straßen und Plätze und Boulevards etc. so voller Menschen, wie in den "Goldenen 20ern". Aus dieser Zeit stammen auch die "Mythen" des Alex, des Ku'damm usw., von dem Nimbus, der in dieser Zeit entstand, zehren die noch heute. In ganz tollen zeitgenössischen Romanen wurde das Berlin dieser Zeit verewigt, solltest du unbedingt lesen. Exemplarisch sei Döblins "Berlin Alexanderplatz" genannt, das rastlose Lebensgefühl des Berlins dieser Zeit überträgt sich richtig auf den Leser.


    ÖPNV in Berlin war schon immer preisgünstig und stark nachgefragt. Und wie gesagt, die ganze Infrastruktur aber auch die Quartierplanung, die Parks usw. sind ja für eine gute Mio. mehr Menschen ausgelegt. Und zu Zeiten des Kaisers, auch der Weimarer Republik und auch der Nazizeit hatte Berlin ja eine viel größere Bedeutung als heutzutage (politisch und ökonomisch), heute ist die politische Macht in Deutschland föderal verteilt, wobei Berlin v.a. Treffpunkt ist, weniger hat Berlin selbst groß mitzureden. Das war sehr anders. Ebenso das ökonomische Gewicht. Heute ist Berlin die größte Stadt unter Gleichen in Europa, auch innerhalb Deutschlands. Das heißt natürlich umgekehrt dass man früher in Berlin wesentlich großzügiger planen konnte (finanzieller Spielraum) und auch wollte (Prestige).

  • Während die Nutzer heute überwiegend aus diesen ärmeren Teilen der Einwohnerschaft kommen. Es ist deshalb wohl schwierig jetzt einen sinnvollen Vergleich mit der Vorkriegszeit zu machen.


    Falls es so ist, liegt dies aber keineswegs an den günstigen Fahrpreisen heutzutage, sondern in erster Linie an den subventionierten Sozial-Tickets für Bedürftige.
    Was die Einkommensrelation betrifft, so lässt sich z.B. für 1940 festhalten, dass ein Fahrschein 25 Pfennig kostete und ein einfacher Arbeiter so ca. 200 RM nach Hause brachte. Da sehe ich jetzt keine wesentliche Verbesserung.

  • Naja, regelmäßige Nutzer haben ein Jahresabo z.B. Berlin AB für 60€ Monat. Das Sozialticket liegt bei 36€ Monat. Schüler/Azubis/Studenten/Rentner bekommen auch unterschiedliche Ermäßigungen. Dann gibt es noch ermäßigte Monatskarten über den Arbeitgeber (Firmentickets).


    Ein Auto kostet ein Vielfaches dieser Beträge pro Monat.

  • @Berchen: Ich glaube, Du verstehst mich da einfach etwas falsch. Ich weiß doch selbst, dass Berlin damals eine pulsierende Metropole war und auch dass seit Ende des Krieges nie wieder so viele Menschen auf so engem Raum lebten wie davor. Dass damals auch schon sehr viele Menschen den ÖPNV nutzten, habe ich doch auch gar nicht bestritten. Ich hatte aber eben auch mal gelesen, dass es damals lange Zeit mit dem Umsteigen komplizierter war als heute weil es verschiedene Anbieter für die verschiedenen Transportmittel gab. Das hat sich dann wohl irgendwann durch eine Fusion der Anbieter verbessert. Zudem hatten die Leute ja damals deutlich mehr zu arbeiten und entsprechend weniger Freizeit als heute. Daher war ich schon davon ausgegangen, dass viele Leute primär einen Weg gesucht haben mit möglichst wenig Umsteigen von zu Hause zur Arbeit und zurück zu kommen und sich sonstige nötige oder erwünschte Fahrten für Freizeit, Einkauf womöglich nicht ganz so stark niederschlugen wie heute. Zudem gab es damals ja sicher nicht ganz so viele Besucher in der Stadt wie heute.


    Aber ich habe inzwischen mal etwas recherchiert und habe tatsächlich gestaunt: So gab es z.B. 1929 allein weit über 900 Mio Fahrgäste bei der Straßenbahn die damals wohl ihren Höhepunkt hatte bevor der Omnibus ihr dann immer mehr das Wasser abgrub (der hatte zum etwa gleichen Zeitpunkt wie auch die U-Bahn schon deutlich über 200 Mio Fahrgäste pro Jahr und legte dann auf Kosten der Trams immer mehr zu, zur S-Bahn habe ich keine genauen Zahlen gefunden). Und die verschiedenen Anbieter brachten zwar tatsächlich Chaos ins System, aber sorgten durch die Konkurrenzsituation für absolute Kampfpreise und damit auch für diese gewaltigen Zahlen Fahrgäste. Das war mir so nicht bekannt. Insgesamt komme ich so aber immer noch auf recht ähnliche Zahlen wie sie heute wieder vorliegen. Zudem haben die Leute eben heute andere Ansprüche, da kann man nicht so viele Leute in einen Bus oder Waggon quetschen wie früher ebenso wie die Menschen heute nicht mehr so beengt wohnen wollen. Und der seit dem Ende des 2. Weltkriegs in neuem Ausmaß hinzugekommene Individualverkehr sowie der Lieferverkehr nutzt ja heute an vielen Stellen die gleiche Infrastruktur wie der ÖPNV. Von daher mache ich mir schon gewisse Sorgen, ob die Infrastruktur dem gewachsen ist. Wenn da wirklich in absehbarer Zeit noch mal ca. 250.000 Einwohner hinzukommen und die Besucherzahlen steigen, könnte das mE schon sehr eng werden...


    http://www.berliner-verkehr.de/thistori.htm
    http://www.bvg.de/index.php/de…e/Geschichte+der+BVG.html
    http://de.wikipedia.org/wiki/Busverkehr_in_Berlin
    http://de.wikipedia.org/wiki/G…tra%C3%9Fenbahn_in_Berlin
    http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Berliner_U-Bahn
    http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Berliner_S-Bahn

  • BVG rüstet sich für zunehmenden ÖPNV

    Passend zu unserer jüngsten Diskussion fand ich einen aktuellen Artikel in der MoPo. Dort geht es eigentlich um die neue Langversion der Flexity (245 vs. 185 Passagiere). Nebenbei wird aber auf die generelle Entwicklung bei den Passagierzahlen eingegangen, die die Verkehrssparten "vor erhebliche Anforderungen" stelle. Insbesondere während des Berufsverkehrs herrsche "in Busse und Bahnen drangvolle Enge". Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Eine dauerhafte Entlastung könne nur durch "zusätzliche und vor allem größere Fahrzeuge" kommen. Da sei man mit den bestellten und teils ausgelieferten neuen Trams besser aufgestellt als in anderen Bereichen.


    http://www.morgenpost.de/berli…enbahn-in-Berlin-ein.html

  • Neues Empfangsgebäude Bf. Gesundbrunnen 2015 fertig

    zuletzt #1185


    Das in Bau befindliche Empfangsgebäude des Bahnhofs Gesundbrunnen wird ein Jahr später fertig als ursprünglich geplant - nämlich erst im Frühjahr 2015.
    Das berichet die Morgenpost.


    Gründe für die Verzögerung sind u. a. die große Dachfläche und undichte Stellen in der Bahnhofsplatte, wodurch öfter mal Regenwasser in den unterirdischen Verbindungsgang lief.


    BTW: Ich selbst war seit längerem nicht mehr oben auf der Straßenebene des Bahnhofs, aber vor kurzem konnte man in einem RBB Beitrag sehen, dass bereits erste horizontale Dachträger für die Halle montiert wurden.