Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • In Kürze wird es am Bhf. Köpenick zwei große Einkaufszentren geben. Auch so erscheint mir der bahnhof der wichtigste auf der Linie östlich von Ostkreuz zu sein, und durch die recht großen Stationsentfernungen würde sich ein Haltepunkt für die Regionalbahn echt anbieten.


    Wo sollen diese Einkaufszentren entstehen?


    Der Bahnhof ist allein auch schon wegen des Fussballstadions an der Alten Försterei recht hoch frequentiert und wichtig.
    Gerade bei Heimspielen würde es Sinn machen die Sonderzüge der "Gäste" in Köpenick Enden zu lassen. Abstellanlagen zum Parken der Sonderzüge sind östlich von Köpenick ausreichend vorhanden. Man bräuchte dann nicht immer den halben Südring und Spindlersfeld für die Sonder-S-Bahnen sperren.


    Kaum auszudenken was da mal los ist wenn Union in die erste Bundesliga kommt und das Stadion fit für die erste Liga ist.


  • Die Eisenbahnüberführung Alt-Stralau wird bald wieder für den Autoverkehr freigegeben. Es fehlt die letzte Asphalt Deckschicht.



    Eine Kehrmaschine reinigt vor dem Asphaltieren den Bereich gründlich.



    Die Kynaststraße sowie die Ampelanlage ist bereits komplett fertig. Links der Radweg wurde irgendwie mit den falschen Streifen abmarkiert.



    Oben auf der Bahntrasse werden die S-Bahngleise der Ring- und Görlitzer Bahn in ihre Endlage gebracht.

  • Neubau Erna-Samuel-Straße

    siehe zuletzt #173 bei Schnee


    Die Anbindung der neuen Erna-Samuel-Straße an die bereites bestehende Ellen-Epstein-Straße ist fast schon fertig. Der neuen Straße fehlen noch die letzte Asphaltschicht und die Gehwege:


    hamacher_moabit01.jpg


    Rechts neben der Mauer befindet sich der neue Stadtgarten Moabit:


    hamacher_moabit02.jpg


    Hier das Grundstück für die zukünftige Hamacher Großmarkthalle. Im Hintergrund die Wohnhäuser an der Quitzowstraße:


    hamacher_moabit03.jpg


    Das westliche Ende der neuen Straße und damit die Anbindung an die Kreuzung Quitzow-/Beusselstraße fehlt noch. Hier ist noch etwas Kleingewerbe im Weg. Zudem muss noch eine "Rampe" hinauf zur Quitzowstraße gebaut werden:


    hamacher_moabit04.jpg


    hamacher_moabit05.jpg


    Google-Earth-Karte mit dem Straßenverlauf:


    hamacher_moabit_karte.jpg

  • ^^ Ein wichtiges Infrastrukturprojekt natürlich... umstritten ist relativ gesehen und abhängig davon ob man, um es mal überspitzt zu formulieren einen werktätigen Pendler oder einen kiezhospitalisierten Öko fragt.


    In ein paar Jahren wird vermutlich kaum jemand mehr die Aufregung verstehen und wie selbstverständlich die bessere Anbindung des Südostens nutzen.

  • ^ eher in ein paar Jahrzehnten. Und natürlich musst du mal wieder alle, die den A100-Weiterbau kritisch sehen, diffamieren.


    Es wird sicher nur ein Bruchteil aller "werktätigen Pendler" diesen Abschnitt nutzen, sofern dieser mal fertiggestellt wurde.


    Auf alle Fälle ist das Ding exorbitant teuer und bringt nur relativ wenigen Menschen etwas. Da kann man durchaus darüber nachdenken, ob das Geld nicht sinnvoller eingesetzt werden kann - ganz ohne kiezhospitalisiert zu sein. ;)

  • ^^ Ökos zu diffamieren gehört zu meinen dreizehn Lieblingsbeschäftigungen, das weisst du doch mittlerweile. ;)


    Teuer ist relativ, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Autobahn in der Stadt handelt und nicht auf dem platten Land, oder? Außerdem, wie kommst du darauf, dass sie 'nur wenigen Menschen' nützt? Solche Aussagen sind doch genauso aus der Luft gegriffen wie alles andere. Fakt ist, dass die A100 im Südosten eine neue Verbindung schafft, die die momentanen Verkehrströme in neue Bahnen lenkt. Da kann man davon ausgehen, dass nicht nur die direkten Anwohner davon profiteren. Die Ökos die nicht aus ihrem Kiez rauswollen, mal ausgenommen.

  • umstritten ist relativ gesehen und abhängig davon ob man, um es mal überspitzt zu formulieren einen werktätigen Pendler oder einen kiezhospitalisierten Öko fragt.


    Ich habe mal in einem Artikel gelesen, daß Berufsfahrer und Pendler zunehmend auf Stadtstraßen ausweichen, weil der Ring einfach zu voll ist. Mit dem Weiterbau wird er wohl noch voller.


    Hans Stimmann ist nach eigenem Bekunden ebenfalls gegen den Weiterbau. Es gibt also auch nicht kiezhospitalisierte Ökos, die gegen die Verlängerung des Stadtringes sind.


    Die Meinungen von "Ökos" sind sicherlich gleichwertig mit denen anderer Menschen. So ist jedenfalls unsere Demokratie ausgelegt.

  • Ach Necro, Du wirst wohl nie erwachsen, Du kleine Rebellin ;)


    Also ich glaube schon, dass der Ausbau bis zur Frankfurter Allee und auch die Ergänzung um die geplante nördliche Querverbindung (letztere mW aber keine Autobahn) an sich Sinn macht, so ähnlich wie auch der S-Bahn Ring für den ÖPNV Sinn gemacht hat. Allein in der hohen Auslastung sehe ich eher einen Beleg für den Nutzen und die Nachfrage als ein Gegenargument. Und wenn es mit den Staus bis ans Limit geht und dann wieder einige ausweichen, ist das eben ein mehr oder weniger natürlicher Prozess. Deshalb muss man natürlich auch alternative Straßen und auch den ÖPNV weiter verbessern. Je mehr Menschen in die Stadt und den Speckgürtel ziehen, desto mehr leistungsfähige Infrastruktur wird Berlin auch brauchen...

  • Dass der weiterbau der A100 und hoffentlich zu unseren Lebzeiten auch noch der Ringschluss sinnvoll ist zeigt doch
    die umgekehrte Überlegung. Verkehr in einer Millionenstadt ist da und lässt sich auch garnicht Wegdenken.


    Wie würde es in der Stadt zugehen, wenn die bisherigen Stadtautobahnteile fehlen würden? Täglich hunderttausende KFZ
    wären trotzdem da und würden sich zusätzlich über nicht für so viel Verkehr gedachte Stadtstraßen zwängen
    und es wäre sicherlich nicht ruhiger, schneller und emissionsloser als jetzt.


    Und der Bedarf an Straßenverkehrswegen lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Kein Spediteur wird auf Bus und S-Bahn umsteigen
    können. Ebensowenig Handwerker mit ihrem Transporter, Urlaubsreisende mit Fahrrädern auf dem Dach, und
    generell Leute die schnell auf der Straße aus der Stadt rauswollen bzw rein. und all die zahllosen anderen guten Gründe.

  • ... und hoffentlich zu unseren Lebzeiten auch noch der Ringschluss sinnvoll ist ...


    Wenn du wirklich 25 bist, nicht rauchst, maßvoll Sport betreibst und dich gesund ernährst, dann hast du vielleicht echte Chancen... :D


    Natürlich wird es auch Menschen geben, die vom Weiterbau der A100 profitieren. Nur wird deren Anzahl hier oft überschätzt. Natürlich kann man je nach Sichtweise diverse Argumente für den A100-Weiterbau finden. Aber eben auch dagegen:


    Verkehr in einer Millionenstadt ist da und lässt sich auch gar nicht Wegdenken.
    Soll er auch nicht. Berlin würde auch ohne den A100-Weiterbau nicht zur autofreien Zone werden.


    Wie würde es in der Stadt zugehen, wenn die bisherigen Stadtautobahnteile fehlen würden?
    Glaub mir, auch dann wäre das motorisierte Leben weitergegangen. Wahrscheindlich würden mehr Menschen stattdessen alternative Verkehrsmittel nutzen und nebenbei wären einige einstmals schöne Stadtplätze nicht durch Betontrassen zerschnitten und verhunzt worden. Aber hier geht es um eine evt. kommende neue Autobahn.


    Kein Spediteur wird auf Bus und S-Bahn umsteigen können. Ebensowenig Handwerker mit ihrem Transporter, ...


    Und damit sind die wesentlichen Gruppen, die tatsächlich auf das KFZ angeweisen sind, schon genannt. Ein paar weitere kommen sicher noch dazu. Sehr viele andere hätten durchaus Alternativen.


    Es ist nun einmal so: Neue Straßen generieren neue Autoverkehr. Zudem wird hier der Stau zur Elsenbrücke verlagert. Ein Weiterbau Richtung Norden ist noch umstrittener, teurer und die Realisierung steht in den Sternen. Sollte die A100 bis Treptow fertiggestellt werden, muss man sich dort wahrscheinlich langfristig bis dauerhaft auf eine Situation wie an der Seestraße einstellen.


    Der Britzer Tunnel ist jetzt schon oft wegen Überlastung gesperrt. Später kommen noch Tausende von Autos aus Richtung Osten dazu, von denen ein großer Teil auch durch den Tunnel Richtung Westen weiterwollen. Da kann man nur hoffen, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs weiterhin abnimmt.

  • ich sach jetze mal was richtig Provokantes:
    Scheiss Autos!


    Sie sind heutzutage nicht nur überwiegend hässlich, sondern in der Häufung Ihres Vorkommens auch massiv gesundheitsschädigend und platzverbrauchend.
    Angesichts von 1.327.015 (!) Autos im Land Berlin sollte sich jeder mal fragen, ob er sich nicht auch anders fortbewegen kann.


    ich jedenfalls komme mit der Kombination ÖPNV und Taxi jederzeit überall hin, und zwar günstiger, als wenn ich selbst eine Auto unterhalten würde. Und ich bin sicher, das würden viele andere auch, wenn sie nicht so bequem wären und ihre persönliche Privatsphäre (nämlich die im Auto) wichtiger nehmen würden als das Gemeinwohl. Denn wir alle leiden letztendlich unter den Abgasen, auch wenn wir es vielleicht erst merken, wenn der Krebs ausgebrochen ist.


    So, und jetzt viel Spaß beim Aufregen. Freu mich schon auf den shitstorm ;)

  • Du sagst es doch selbst, der Stau (der ja durch Verkehr entsteht) verlagert sich. Es kommt also kein neuer Verkehr dazu, sondern er verläuft nur anders (ganz neue Erkenntnis). Es kaufen sich wohl kaum mehr Leute ein Auto, wegen den paar neuen Metern Autobahn oder fahren diese Strecke, obwohl sie in die andere Richtung müssen. Lieber Stau auf der Autobahn, als auf den Straßen, oder? Ist doch schließlich im Sinne des Fußgängers und des Radfahrers.


    Zu einem Ringschluss a la 50er-Jahre wird es wohl kaum kommen, oder? Man hat aus den Fehlern dieser Zeit gelernt. Zu breiten Straßen werden zurückgebaut und Parkplätze wieder - mal mehr, mal weniger Erfolgreich - zu Stadtplätzen umfunktioniert. Und schon damals wurden große West-Berliner Pläne wieder fallen gelassen, wenn auch leider häufig zu spät (s. z.B. Lietzenburger Straße). Mit dieser Verlängerung münden beide Enden der A100 in zwei Hauptverkehrsstraßen. Das muss doch reichen. Dazu führe die Strecke durch zu viele Wohngebiete und es müssten anders als hier mehr als eine Hand voll Häuser abgerissen werden. Jetzt sind es ja eher Industriegebiete und Lagerhallen...Ein Lückenschluss auf Bodenniveau, der lediglich eine Laubenpieperkolonie weichen müsste, dürfte reichen.


    Wenn alle ein Taxi nehmen würde, wäre sicher auch was los auf den Straßen ;). Damit käme ich dann schließlich von Tür zu Tür und müsste nicht an der Haltestelle warten und noch 10 Minuten laufen. Nicht mal nen Parkplatz müsste ich suchen!!! :eek: Ab morgen nur noch Taxi! Ob Herr Mustermann sein Geld für ein eigenes Auto, das Taxi, für Urlaub oder für Fußballwetten ausgibt, ist außerdem sein Problem, nicht das der Verkehrspolitik.


    Wenn, falls, hätte, könnte, müsste...Was macht die Gegner/Befürworter so sicher, dass die Zahlen über-/unterschätzt werden? Vielleicht unter-/überschätzten man sie ja? Befürworter und Gegner beharren eben auf unterschiedlichen Quellen (auch wenn sie die anderen kennen). Die eine Prognose sagt so, die andere anders... Wer am Schluss recht hat, wird sich erst zeigen, wenn es soweit ist. "In X Jahren gibt es Y% weniger Autos." Wer weiß, wie die Technologie und die Preise sich entwickeln werden. Wenn Autos irgendwann wie Bäume funktionieren und durch CO2 angetrieben werden und O2 ausstoßen...Dann würde die Zahl sicher wieder steigen. So ist man eben für dann schon gerüstet, auch wenn man natürlich nicht alles auf Halde bauen kann. Man kann eben nicht zu 100% sagen, wie es in X Jahren sein wird.

  • ^ Danke erst einmal für den sachlichen Beitrag. Bei der häufigen Polemik hier sehr erfreulich. In der Sache gebe ich dir teilweise recht - bis auf den ersten Absatz.


    Und auch wenn wir die Diskussion vor einiger Zeit fast genauso schon hatten, halt nochmal: ;)


    Selbst wenn es keine Zunahme, sondern "nur" eine Verlagerung des Verkehrs/Staus gäbe, würde ich eine halbe Milliarde (bei der es wahrscheinlich nicht bleiben wird) nur für eine Verlagerung des Staus doch als etwas viel empfinden.


    Ich befürchte jedoch eine Zunahme des MIV im erweiterten Umfeld dieses Streckenabschnittes. Denn manch einer, der bisher aufgrund der nicht vorhandenen Autobahn schneller mit den Öffis vorankam, wird dann doch wieder das Auto nehmen.


    Investiert man viel Geld für den Ausbau des ÖPNV, gewinnt man ja auch Fahrgäste, die dann bequemer/günstiger/schneller vorankommen als zuvor mit dem Auto. Nur dass dadurch der Nutzen für alle höher ist: Für die verbleibenden Autofahrer, für die Umwelt, für die Gesundheit und die Verkehrssicherheit.


    Tägliches Taxifahren ist natürlich (finanziell) unrealistisch und BerlinExCinere nannte das Taxi eher als gelegentliche Ergänzung seiner Mobilität. Ich bleibe dabei, für einen Großteil der Autofahrer, die im innerstädtischen Berlin wohnen, ist das Auto nicht zwingend nötig. Man kann ohne weiteres mit Öffis/Rad/Füßen/Carsharing/Taxi usw. prima zurechtkommen. Das viele dennoch lieber Autofahren, hat vor allem Gründe wie Bequemlichkeit, das berühmte Fahrvergnügen, Autos cool finden usw. Nur soll man dann das Kind auch beim Namen nennen.

  • Ich bleibe dabei, für einen Großteil der Autofahrer, die im innerstädtischen Berlin wohnen, ist das Auto nicht zwingend nötig.


    Was ist schon 'zwingend nötig'? Findest du eine Gesellschaft, in der jeder nur das absolut lebensnotwendige Minimum an Aktivität entfalten darf, für erstrebenswert?
    Was nun die Stadtautobahn angeht - ich denke man darf wohl davon ausgehen, dass sie zu einem ganz überwiegenden Teil von Menschen genutzt wird, die etwas weiter als nur bis zum nächsten Bäcker unterwegs sind. Insofern ist das Argument, man könne doch auch prima mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder gar Taxi (!) überall hinkommen, einigermaßen weltfremd.
    Tatsächlich produzieren den größten Stau die alltäglichen Pendlerströme und die machen das ganz gewiss nicht aus Jux und Dollerei, oder weil sie damit ein paar Bewohner verkehrsberuhigter Innenstadtbiotope ärgern wollen.
    Gäbe es hier überall entsprechend leistungsfähige Zubringersysteme, würde ein Großteil herzlich gerne auf das Auto verzichten. Das ist aber weder realistisch, noch überhaupt ansatzweise geplant.

  • Was ist schon 'zwingend nötig'? Findest du eine Gesellschaft, in der jeder nur das absolut lebensnotwendige Minimum an Aktivität entfalten darf, für erstrebenswert?


    Habe ich nie behauptet. Aber mit dieser Unterstellung zeigst du, welch einen hohen Stellenwert für dich die "freie" Nutzung des Autos hat. Es gibt aber neben den Autofahren auch noch ein paar andere Aktivitäten.


    Tatsächlich produzieren den größten Stau die alltäglichen Pendlerströme ...


    Stimmt - aber die kommen nur zu einem (geringen) Teil aus brandenburgischen Dörfern, die ab vom ÖPNV-Schuss liegen. Die meisten kommen aus Mahlsdorf, Reinickendorf, Spandau, Falkensee usw. und hätten somit eine Alternative. Zudem schrieb ich von "einen Großteil der Autofahrer, die im innerstädtischen Berlin wohnen".


    Und der Ausbau eines "leistungsfähige Zubringersystems", damit ein Großteil der Menschen herzlich gerne auf das Auto verzichten kann, ist doch erstrebenswert - würde man da die halbe Milliarde reinstecken, wäre schon was gewonnen. Es soll ja auch niemand gezwungen werden, auf das Auto zu verzichten, sondern die Möglichkeit geschaffen werden, das zu tun. Wenn das Angebot entsprechend attraktiv ist, steigen schon viele Autofahrer um.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Natürlich sind die verstopften Strassen auch das Ergebnis einer verfehlten Verkehrspolitik, die dem Auto eine zu große Priorität einräumt.
    Wie viele zusätzliche und funktionstüchtige S-Bahn-wagen könnte man wohl für 500 Mio kaufen?


    Vielleicht gibt es eines Tages eine Regierung, die den ÖPNV so stärkt und attraktiv und sicher (!) macht, dass es leichter fällt, aufs Auto zu verzichten. Noch ist eine zu große Zumutung und zu unsicher, mit den öffentlichen zu fahren. Samstag nacht nehme ich auch auf Strecken, die mit S-Bahn oder U-Bahn zu überbrücken wären, lieber ein Taxi....


    ein endloses Thema.... Fakt ist und bleibt, dass es zu viele Autos gibt und diese einen nicht unerheblichen Beitrag zur Erderwärmung und zur Krebsrate leisten, ganz zu schweigen von der Umweltzerstörung, Unfallgefahr, Flächenversiegelung, Lärmbelastung und der optischen Umweltverschmutzung (ohne die hässlichen Blechkisten überall fände ich die Strassen der Städte schöner anzusehen)

  • Imagine

    Dass der Weiterbau der A100 und hoffentlich zu unseren Lebzeiten auch noch der Ringschluss sinnvoll ist, zeigt doch
    die umgekehrte Überlegung. Verkehr in einer Millionenstadt ist da und lässt sich auch gar nicht wegdenken.


    Das ist eine Binsenweisheit, die du aussprichst, die aber keinerlei Relevanz hat. Es ist genauso eine Welt im Jahre 2070 vorstellbar, in der der von dir angesprochene "Verkehr in einer Millionenstadt" völlig anders abgewickelt wird. Diese Alternativkonzepte und -realitäten macht man doch nicht aus Jux.


    Im Jahre 2070 kann es durchaus sein, daß 50% der Wege mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden, wir einen sehr potenten ÖPNV haben und nur noch wenig Verkehr, nämlich der absolut notwendige, mit Kraftfahrzeugen bewältigt wird.


    Es fällt manchen Leuten schwer, das Pathologische unseres gegenwärtigen Verkehrsverhaltens einzugestehen, wenn z.B. ca. 50% der PKW-Fahrten kürzer als 6 km sind.


    Ein bestimmter Menschenschlag verfällt in die immer gleichen Argumentationsroutinen des vermeintlichen Zweckrationalismus: "Das muß so sein, das war schon immer so." Wenn es schlecht ist, kann es auch 1000 Jahre so gewesen sein. Schlecht ist es trotzdem. Punkt.


    Es ist der immer gleiche verengte ökonomistische Blickwinkel, der die Gesellschaft als ganzes nicht im Blick hat. Man kann sich leicht eine sehr viel lebenswertere und schönere Stadt vorstellen. Durch mehr Radverkehr werden auch die Straßen entlastet, sodaß ein Stadtring bzw. dessen Ausbau immer weniger vonnöten ist.


    Diese Diskussionen hat man in Holland und Dänemark längst hinter sich und diese Leute lachen nur über unsere Bedenken, wenn z.B. Einzelhändler befürchten, daß sie keine Kunden mehr kriegen, wenn der Autoverkehr eingeschränkt wird. Es ist immer das Gegenteil dieser Befürchtungen eingetreten. Es gilt, unsere Städte zu humanisieren und zu zivilisieren. Und auch zu entbrutalisieren. Solche neuen Stadtringstrukturen sind meiner Meinung nach rückwärtsgewandt und Anachronismen. Es bestreitet ja keiner, daß sie oberflächlich zumindest teilweise Entlastung und Komfort bringen können. Es ist aber die grundsätzlich und langfristig falsche Richtung. Man sollte lieber eine andere Verkehrsstruktur fördern - die sich im übrigen ohne jegliches Zutun von selbst so entwickelt und von den Menschen so gewollt ist.

  • ...ist es denn sinnvoll,wie bisher den Verkehr über den völlig überlasteten Dammweg zu führen ? Oder durch die Skalitzer Straße. Was nützt die Autobahn zum Flughafen,wenn man ewig benötigt um auf sie auffahren zu können.


    Ohne leistungsstarke Straßenanbindung gibt es kein Wirtschaftzentrum Alexanderplatz/Mitte. Wenn man sich die Verkehrsnachrichten im Radio anhört,dann dominieren ganz klar die östlichen Stadtteile bei den Staumeldungen.Das liegt an der fehlenden Autobahnanbindung des früheren Ostteil. Die Pendler sind IMHO nicht so sehr die Hauptursache für den zähfliessenden Verkehr. Es ist der Wirtschaftsverkehr. Ich selbst fahre beruflich bedingt mit einem PKW häufig durch die Stadt,sowohl innerhalb der City als auch jwd. Im früheren Westteil der Stadt kommt man mit Ausnahme von Neukölln und Wedding
    deutlich besser voran,als in den östlichen Stadtteilen. Vom Schöneberger Ufer bis nach Spandau /Staaken geht schneller als nach Treptow oder Hohenschönhausen.

  • Es gibt aber neben den Autofahren auch noch ein paar andere Aktivitäten.


    Na klar. Nur sind sie eben nicht für jeden attraktiv. Weder zeitlich, noch preislich, noch gesundheitlich. Natürlich könnte man das Ganze irgendwann soweit reglementieren, dass alle mehr oder minder gleich entschleunigt und parallel geschaltet durchs Leben ziehen - welchen gesellschaftlichen Nutzen das haben wird, sollte zumindest hinterfragt werden dürfen.


    Zudem schrieb ich von "einen Großteil der Autofahrer, die im innerstädtischen Berlin wohnen".


    Nun, das kannst du gern so schreiben - dann brauchen wir aber auch nicht weiter über das phasenweise Gedränge auf der Stadtautobahn zu reden. Weil die wird vom innenstädtischen Fahrzeugnutzer dann eher gemieden.
    Wie gesagt, die Leute stehen da ja nicht zum Spaß teilweise stundenlang auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit. Es gibt einfach keine Alternative und an diesem Zustand ändern weder neue Busspuren, noch Fahrradwege, noch begrünte Straßenbahngleise irgendetwas. Das ist letztendlich nur Luxus für jene die sich innerstädtischen Wohnraum im heimeligen Kiez mit Büroanschluss leisten können - eine Minderheit also. In der Sache zwar sinnvoll, aber für das Thema (Autobahnausbau) nicht relevant.