Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Na, das ist ja eine böse Überraschung! Sollen diese pilzförmigen Stützen 70er-Jahre Retro sein? Ich hoffe die streichen beim Bahnhof Museumsinsel nicht auch noch den Sternenhimmel. :nono:

  • Die neue Variante ist ja nicht dem Berliner Spardiktat sondern den reduzierten Platzverhaeltnissen durch die Funde des alten Rathauses geschuldet. Ich denke nicht das man nun die Plaene fuer die anderen Bahnhoefe abspeckt.
    Die Begruendung fuer die wirklich "deplazierten" Stuetzen: Ein bezug zum Baustil des Alten Rathauses...


    Warum baut man das nun deutlich kleinere Bauwerk nicht Stuetzenfrei? Wurde einem positiven subjektiven Sicherheitsempfinden wohl vorschub leisten...


    D.

  • Nun, diese Diskussion kommt eigentlich 1 x pro Jahr hoch. Hat natürlich aus Fußgänger und Radfahrer Sicht seinen Charme ... aber in Realität sehr schwer durchzusetzen.

  • Es sind nicht nur die Grünen, die ja Flyns Lieblingspartei sind, sondern auch verschiedene Umweltverbände - zudem heißt es im eigentlichen Artikel "zumindest an den Wochenenden oder im Sommer".


    Das ist nicht aberwitzig, sondern durchaus diskussionswürdig. An den Sommerwochenenden wäre die Verkehrsbeeinträchtigung für die armen Autofahrer hinnehmbar und der Mehrwert für die nichtmotorisierten Menschen groß.


    Eine dauerhafte Sperrung halte ich allerdings für nicht realisierbar und auch nicht unbedingt für nötig, aber an WEs und Feiertagen fände ich es eine gute Lösung.


    Und Osito hat recht, das Thema kam in den letzten Jahren stets zu Beginn der Sommersaison auf den Zeitungstisch. Aber steter Tropfen höhlt den Stein... vielleicht wird es ja mal umgesetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Am Wochenenden und am Feiertagen finde ich auch das man das mal ausprobieren kann. Aber ich würde es sinnvoller finden wenn Unter den Linden von z.B. Brandenburger Tor bis Museumsinsel autofrei gemacht wird, Berlins schönste Straße, wunderschöne Architektur und top-Attraktion für Besucher aber der Autoverkehr macht es schwer hier ruhig von genießen zu können. Wenn dann später auch noch die Linie U5 komplett fertig ist, kann man hier perfekt ohne Autos m.M.n.

  • Ich bin wahrhaftig kein Freund des Autoverkehrs, aber diese historisch und städtebaulich wichtige Verbindung als Fußgängerzone umzugestalten, finde ich doch etwas abwegig. Die Straße des 17. Juni (nun bald auch endlich mit neuer Straßenbeleuchtung) entlang zu fahren, hat für mich etwas sehr weltstädtisches - und dazu gehört ein reger Verkehr nun mal dazu. Nicht anders sieht es mit den Linden aus. Niemand würde auf die Idee kommen die Champs-Élysées zu sperren, aber genau diesen Stellenwert hat diese Straßenverbindung (neben dem Kudamm) für mich.
    Stattdessen sollte man weiterhin Geld in die Aufwertung des eigentlichen Tiergarten investieren, denn der könnte in vielen Teilen noch einen größeren Zuspruch gebrauchen, um als urbaner Park mitten in Berlin wahrgenommen zu werden.

  • ^^ Es geht ja nicht darum, diese Magistrale des Automobilverkehrs als Fußgängerzone umzugestalten, sondern darum, sie evt. an den Wochenenden zu sperren - so wie es zu diversen Veranstaltungen ja eh schon passiert.


    Mo - Fr kannst du dann weiterhin ganz weltstädtisch mit dem Auto den 17. Juni entlangfahren und die neue Straßenbeleuchtung genießen. ;) Und im Winter auch an den WE.


    Übrigens werden selbst im autoüberbordenden Paris im Sommer wichtige Uferstraßen an der Seine für Autos gesperrt, und zwar durchgehend.

  • Genau, Japher. Habe schon mehrfach gesagt, wer in einer Großstadt wie Berlin lebt (vielleicht auch noch zugezogen) oder sie als Toruist besucht, muss ein gewisses Verkehrsaufkommen in Kauf nehmen. Ne Weltstadt ist nicht nur Kultur und Party. Zum Flair trägt auch ein gewisser Trubel u.a. in Form von Verkehr bei. Die Stadt hat genug ruhige und grüne Rückzugsorte. Es geht nicht um die Altstadt Spandau, sondern um die Innenstadt. Solche Straßen werden nicht umsonst als Hauptverkehrsstaßen bezeichnet. Als gäbe es nicht schon genug Probleme mit Staus, dann will man eine große Ost-West-Verbindung noch lahmlegen. Temporär ginge es vielleicht, aber dauerhaft ist doch utopisch. Frage mich, wie viele Berliner unter den Antragstellern sind. Wer von hier kommt, ist es gewohnt und auch die Touris kommen teilw. aus vergleichbaren Städten und wer es nicht verkraftet, muss eben wieder zurück nach Münster, Detmold oder Freiburg oder weß ick...

  • Zumindest die Idee temporärer Sperrungen an Sommerwochenden finde ich auch durchaus reizvoll. Als Fahrradfahrerparadies wäre da sicher mehr los als ohne Sperrung.


    @ Ben: Ich gebe Dir recht, dass Trubel und urbanes Flair unbedingt in die Innenstadt gehören. Ich habe aber noch keinen Ort gefunden, an dem Autoverkehr dieses Flair erzeugt. Im Gegenteil wirkt übermäßiger Autoverkehr immer antiurban. Urbanes Flair kann dagegen hervorragend durch nichtmotorisierten Verkehr erzeugt werden.

  • Mal ne ganz andere Frage: kann es sein, dass die Tramlinie 12 zur Zeit bereits am Nordbahnhof und nicht am Kupfergraben endet? So ist es im Liniennetz-PDF der BVG zu sehen. Hängt das mit den Bauarbeiten zur Tramverlängerung zum Hbf an der Kreuzung zur Invalidenstraße zusammen?

  • Hm, also ob man jetzt motorisierten oder nicht-motorisierten Verkehr urbaner findet ist eher Geschmackssache. Ich persönlich kann ebenfalls motorisiertem, fließendem Verkehr auf breiten Hauptstraßen etwas sehr großstädtisches abgewinnen. Das gehört dazu, da sind Menschen in Bewegung, genauso wie auch ein voller Hauptbahnhof oder im Minutentakt ein- und ausfahrende S-Bahnen ein großstädtisches Flair verbreiten. Nicht umsonst hat Döblin in seinem berühmten Roman dem Verkehr so viel Platz eingeräumt. Zu einer großen Stadt, vor allem auch einer räumlich großen Stadt wie Berlin gehört nun mal viel Verkehr, kann da Ben nur zustimmen.

  • In Bogota,Kolumbien,einer Siebenmillionen Stadt,werden jeden Sonntag von 7.00-14.00 Uhr fast alle grossen Stadtstrassen im Zentrum für Autos und Busse gesperrt.Und es funktioniert,obwohl Bogota keinen Schienenverkehr besitzt,auf dem man ausweichen könnte.
    Habe ich selber miterlebt und fand ich sehr angenehm.Gegen eine Sperrung des 17.Juni am Sonntag,während der gesetzlichen Sommerzeit,hätte ich,als überzeugter Autofahrer,nichts einzuwenden.

  • Nicht umsonst hat Döblin in seinem berühmten Roman dem Verkehr so viel Platz eingeräumt.


    Zu Döblins Zeiten war Verkehr noch ganz anders organisiert. Das Auto dominierte noch nicht, die Geschwindigkeiten waren viel geringer und die Verkehrsmodi waren auch räumlich viel gemischter. Breite Trassen für schnelle Autos haben eine erhebliche Barrierwirkung. So etwas kann sich nur urban anfühlen, wenn man selbst im Auto sitzt.

  • Angesichts dessen, dass die Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor sowieso in einer Art Sackgasse endet und man in Richtung Norden oder Süden weiterfahren muß bis zu Kreuzungen, die man auch mit den Tierparkumfahrungen im Norden und Süden ohne große Umwege erreichen kann, würde ich eine wirkliche verkehrliche Unabdingbarkeit dieser Straße am Wochenende sowieso mal in Frage stellen.


    Bezeichnend ist allerdings, dass Flyn hier den kleinen Zusatz "zumindest am Wochenende und im Sommer" ganz seiner Anti-Grün-Agenda entsprechend mal eben auf "dauerhaft" verfälscht.


    @ Spandauer: die Kreuzung Invalidenstraße / Chauseestraße wird ab Mitte Juli umgebaut. M.W. werden erst dann die 12 und die M8 zu einem neuen temporären Gleisdreieck am Nordbahnhof verkürzt. Die M6 fährt allerdings erst einmal weiter bis zur Schwarzkopffstraße.

  • @dase, backstein: ich hab meine meinung auf den pro und contra text bezogen und hab angenommen dass eine dauerhafte sperrung gemeint ist wie es dort auch steht. da war ich eben falsch informiert sorry.
    aber immer wieder witzig zu sehen wie es hier manche kaum erwarten können dem auf die mütze zu hauen, welcher es mal wagt eine etwas autogerechtere meinung an den tag zu legen. bisschen mehr toleranz kann nicht schaden, jungs. und mir dann vorwerfen ich handle nach einer agenda...


    ich teile jedenfalls auch die meinung dass es verkehrsmäßig recht gut verkraftbar wäre wenn am WE und im sommer dort der individualverkehr ausgesperrt bliebe.
    allerdings muss ich japher zustimmen. ich kann mich auch nur schwer mit dem gedanken anfreunden dass dort, zwar zeitlich beschränkt, quasi sowas wie ein 2. tempelhofer feld mit dazugehörigen flair entsteht.

  • Achtung, OT:


    @ _Flyn_: Was hat denn das mit "auf die Mütze" zu tun? Wenn du etwas gegen die Grünen hast, das hier in diversen Themen zum Ausdruck bringst und dann Behauptungen postest, die sich bereits durch einfaches Durchlesen des fettgedruckten Einführungstextes des Artikels als falsch herausstellen (weder fordern nur die Grünen, noch dauerhaft), musst du eben damit rechnen, dass das hier entsprechend be- und angemerkt wird. Wäre ja eventuell auch ein Denkanstoß für dich, dass die Grünen für dich offensichtlich bereits so ein rotes Tuch (sic!) sind, dass du direkt immer gleich sonstwas weltfremdes erwartest.

  • @dase:

    (weder fordern nur die Grünen, noch dauerhaft)


    natürlich fordern das die grünen, wenn man dort, wie bereits gesagt, die entsprechenden angaben in dem text für wahr hält:


    "Die Grünen und verschiedene Umweltverbände wollen die Straße des 17. Juni dauerhaft sperren."


    tut mir leid dass ich etwas gereizt reagiert habe, aber ich hab mich geärgert weil ich mich in eine ecke abgeschoben fühlte.

    3 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Sollte die Strasse zeitweise für den Autoverkehr gesperrt werden,so wird es dort dann auch nicht freundlicher,rücksichtsvoller zugehen.
    Flaneuere und Spazierfahrer/Gänger/Langsamskater kontra Radsportler/ambitionierte Skater.Kann man seit Jahren am Kronprinzessinenweg und jetzt auch auf dem Flugfeld THF erleben.



    Trotzdem wäre ich,wie bereits geschrieben,für eine Sperrung des 17.Juni am Sonntag während der MSZ.

  • Zu Döblins Zeiten war Verkehr noch ganz anders organisiert. Das Auto dominierte noch nicht, die Geschwindigkeiten waren viel geringer und die Verkehrsmodi waren auch räumlich viel gemischter. Breite Trassen für schnelle Autos haben eine erhebliche Barrierwirkung. So etwas kann sich nur urban anfühlen, wenn man selbst im Auto sitzt.


    Wenn man sich die Straßenszenen von So war Berlin (vor allem ab 7:92) anschaut sieht man, dass der Verkehr insgesamt vergleichbar mit heute ist, auch wenn es damals viel mehr Straßenbahnen und Busse gab im Verhältnis zu den Autos, aber die Autos fuhren damals auch schon schnell und es gab meist weder Ampeln, geschweige denn Fahrbahnmarkierungen etc. Der Verkehr an sich ist vergleichbar, die Verteilung der Verkehrsmittel hat sich natürlich radikal verändert, aber ich denke die Barrierewirkung entsteht wenn durch breite Straßen, aber nicht durch den Verkehr an sich. In dem Film jedenfalls wirkt der Verkehr sehr urban, vll. liegt das an den engeren Straßen und der weitgehend geschlossenen Bebauung, die so war wie sie heute noch im Zentrum von Paris vorzufinden ist.