Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Die Farbe ist nicht neu, die GT6N-Z sieht farblich fast genauso aus wie die Flexity Berlin. Dabei geht es auch nicht um Ästhetik, solange sich immer noch einige Fußgänger überfahren lassen, weil sie Geschwindigkeit und Bremsweg von Straßenbahnen unterschätzen, ist eine solche karnariengelbe Warnfarbe einfach notwendig. Ob das Design nun tatsächlich vom Bauhaus inspiriert oder einfach nur typisches Industriedesign ist und vor allem, ob Bauhaus wirklich ein für Spree-Athen typischer Baustil ist, sei mal dahin gestellt. Der Hammer sind doch die in der Langversion 7 Segmente. Mit vierzig Metern Länge und sechs Gelenken (heute üblich sind zwei) muss das Teil beeindruckend aussehen, wenn es sich um enge Kurven schlängelt. Bis zu 239 Plätze (88 Sitz- und 151 Stehplätze) in einer einzigen durchgängigen Bahn, sind einfach eine ganz neue Dimension.

  • Frage an die ganzen Berliner: Färht eigentlich eine Tram zum neuen HBF, bzw. ist geplant, eine Tram dorthin zu bauen?
    Das würde doch schnell gehen, und recht günstig sein.

  • Fährt? Nein.
    Geplant? Ja.


    Gleise für die Anbindung Richtung ost liegen teilweise schon, zieht sich aber alles noch.

  • Wurde weiter vorne glaub ich schon diskutiert...Schiene werden am Bahnhof verlegt, aber ein Anschluss ans Netz ist in nächster Zeit glaub ich nicht vorgesehen.

  • Die Strassenbahn ist ja geplant und sollte eigentlich ja schon fertig sein, allerdings hakt es an der Kreuzung Invalidenstrase / Zinnowitzer.


    Da hat sich ja massiver Anwohnerprotest gebildet der die ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen hat. Ich glaube da waren zwei Fahrspuren pro Richtung geplant und dagegen richten sich die Proteste.
    Also wurde mit vielen Gutachten wieder Alternativplanungen zur Strassenführung beauftragt und zwei Jahre später ist man wieder genau so schlau wie vorher auch. Und jetzt soll es doch so gebaut werden, leicht modifiziert. Aber wie der letzte Stand der Dinge ist, weiss ich auch nicht mehr, naja in zwei Jahren könnte es wohl so weit sein denke ich mal.

  • Aber wie der letzte Stand der Dinge ist, weiss ich auch nicht mehr, naja in zwei Jahren könnte es wohl so weit sein denke ich mal.

    Na wie soll der Stand schon sein, der Senat unternimmt einen zweiten Anlauf des Planfeststellungsverfahrens und die Bürgerinitative erhebt dagegen ein paar kleine Einwände. Also landet wieder alles vor Gericht und die Bürgerinitiative hat schon mal angekündigt, "bis zur letzten Instanz dagegen vorgehen" zu wollen. Damit entscheidet dann am Ende wohl wieder das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Welch Ironie, das die Ablehnung des MIV (Mobilisierter Individual Verkehr = Autos) durch die Anwohner ausgerechnet den weiteren Ausbau des ÖPNV verhindert. :nono:


    "I've said it before and I'll say it again: Democracy simply doesn't work."
    (Homer Simpson)

  • Die neue Tram sieht nicht schlecht aus. Die gelieferten Kennzahlen an Veränderungen und verbesserten Details lassen Einiges an Fortschritt erwarten. Die alten Tatra Bahnen sind ein Grauen, eng, unklimatisiert, schlechter Einstieg und zu klotzig im Design, ich trauer den Teilen nicht nach.


    Die Innotrans Messe am Ende nächsten Monat stellt eines der neuen Bombardier Modelle vor. Wenn ich Zeit finde werf ich sicher mal einen Blick drauf.
    Die Besuchertage kosten meistens nix.

  • Auch wenn es in Brandenburg liegt, aber es ist ja die Berliner S-Bahn:


    Laut Berliner Zeitung wird bis Ende 2009 eine Kosten-Nutzen-Untersuchung zum Wiederaufbau der S-Bahn nach Velten durchgeführt. Der Bahnhof Velten müsste dann zum Umsteigepunkt zwischen S-Bahn und Regionalzügen umgebaut werden.


    Artikel: http://www.berlinonline.de/ber…andenburg/0066/index.html


    In dem Fall fällt es mir schwer, mir eine eigenen Meinung zu bilden, ob das sinnvoll wäre, da ich das Verkehrsaufkommen in Velten nicht einschätzen kann. Mir kommt der dortigen Bahnhof immer recht ruhig vor. Bin aber auch nur sehr selten dort und dann meist auf Ausflügen am Wochenende.
    Hauptvorteil für die Veltener wäre natürlich eine umsteigefreie Verbindung nach Berlin, obwohl das m. E. mit einem Wiederaufbau eines Regionalbahn-Gleises bis Gesundbrunnen deutlich besser und schneller ginge.


    Aufgrund der langen Fahrtzeit mit Umsteigen in Hennigsdorf fahre ich auch eher selten in Richtung Nordwesten (Velten, Kremmen, Neuruppin) - allein die ewig lahme S-Bahn-Fahrt bis Hennigsdorf schreckt mich ab - in der Zeit bin ich schon längst in Potsdam, Werder oder Bernau. Aber sein Ausflugsziel kann man sich ja auch aussuchen.
    (Das ist m. E. auch die Hauptschwäche des ansonsten recht gut erneuerten Priegnitzexpresses - Die Neuruppiner kommen zwar zügig bis Hennigsdorf und dort können sie dann zwischen Pest und Cholera wählen: Umsteigen und gemächliche S-Bahn-Fahrt bis ins Zentrum oder sitzenbleiben und nach 10 min weiter über den Außenring nach Spandau trödeln...)

  • Brandheiße Exclusiv Neuigkeiten von der Flexity Tram Testfahrt:


    Eins vorweg, ich bin kein traditioneller Tram-Fan. Eher das Gegenteil ist der Fall.Straßenbahnen sind in meinen Augen nachwievor ein kleinstädtisch geprägtes Verkehrsmittel. Allerdings ist durch meine Recherche der letzten Wochen zu diesem Thema klargeworden; Trams in aller Welt erleben eine Renaissance, auch in Metropolen. Die Gründe sind vielfältig und gehören woanders diskutiert.


    Nun zum eigentlichen Anlass. Die bereits veröffentlichten Bilder der "Flexity Berlin" und die beschriebenen Neuerungen der Tram ließen einen Riesenschritt an Innovation erwarten. Die Erwartungen sind weit übertroffen worden ! Ich erspare mir die Wiederholung der verbesserten Spezifikationen, weil in den Berliner Medien alles detailiert erläutert wurde.


    Der Gegensatz zu den alten Tatramodellen könnte krasser kaum ausfallen. Es ist, als würde man von einem Trabi in eine neue E-Klasse umsteigen. Die Bahn ist leise, fährt flüssig, hat deutlich mehr Platz und man bekommt ein Innenraumgefühl der beinahe einer U-Bahn gleicht. Das Design des Tramgesichts überzeugt durch seine stabile, fast maskuline Austrahlung. Es wirkt ausgereift und (jetzt kommts) metropolitan. Die Zeiten des popeligen Tram-Images gehen dem Ende entgegen.


    P.S. Die Auslieferung aller 206 Bahnen wird bis 2015 und darüber hinaus andauern. 20 Bahnen pro Jahr werden frühestens ab 2010 ausgeliefert.

  • Diese Flexity Bahn ist nicht so konfortabel wie die alten Bahnen! Besonders das Bremsverhalten ist ruppig.


    woher weisst du das?


    zugegeben, die Bremsen meines neuen Fahrads sind auch 'ruppig', d.h., ich knalle nichtmehr so oft frontal gegen Autos, Wände, etc... dafür fliege ich jetzt über den Lenker, wenn ich nicht aufpasse....


    und um bei den Parallelen zu meinem Fahrrad zu bleiben... der bessere Stoßdämpfer sorgt dafür, dass ich auf Kopfsteinplaster keine Kopfschmerzen mehr bekomme....

  • Zu Necrocatz:


    Ich kenne den Vergleich! Wir haben beide Bahngenerationen auch in Bremen. Die Adtranz Niederflurbahn und die Flexity!

  • NewUrban, deine Aussage wird nicht glaubhafter wenn du jeden Satz mit Ausrufezeichen schreibst ;).


    Ok, wenn du den direktenn Vergleich ziehen konntest, wirst du schon wissen, wie dir die neue Bahn gefällt. Ich habe allerdings eher positive Meinungen gehört... mal sehen...

  • Die technische Platform der Flexity Berlin ist weltweit bereits mehr als Tausend mal verkauft. Die Erfahrungen in anderen Städten mit dem System können also herangezogen werden.


    NewUrban hat vielleicht nicht ganz unrecht mit dem ruckartigen Anfahren.
    Ich stand während der Fahrt neben dem BVG-Abteilungsleiter der Straßenbahn (Grundsatz, Projekte und Qualitätsmanagement). Er führte durch die 30-minütige Fahrt mit einigen Erklärungen zur Flexity, über Mikrofon.


    Neben einer Reihe von Fragen habe ich nach meiner Gratulation auch die auffälligsten Minuspunkte aufgezählt. Darunter war die offensichtlich scharf eingestellte Bremse und das schnell anspringende Gaspedal. Trotz des gleitenden Fahreindrucks wurden auch einige ruckelige Bewegungen deutlich. Die noch fehlende Praxis des Zugführers wurde als Erklärung vermutet (Abteilungsleiter). Damit bin ich prinzipiell einverstanden. Dennoch überwiegt auch meine Skepsis ob denn in Zukunft die Mehrzahl aller Zugführer ein ausgereiftes Zehenspitzengefühl an den Tag legen um eine durchgehend geschmeidige Fahrt hinzulegen.


    Nach dem ich ihn nach einem Gästbuch gefragt habe hat er mir seine Karte in die Hand gedrückt, falls mir noch weiteres einfiele. Dem ist so!
    Ich werde ihm wahrscheinlich schreiben, das in den Multifunktionsabteilen noch Möglichkeiten zur Befestigung für Fahrräder fehlen....

  • Threads gibts hier (Anfahr- und Bremsverhalten von Straßenbahnen", echt geil.


    Also ich fahre jeden Tag Straßenbahn und das ist in 90% der Fälle das gleiche Modell, dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen dem Komfort. Der eine Fahrer fährt eben ein wenig "sportlicher", der Andere lässt es gemütlicher angehen, kommt also meiner Meinung nach viel mehr auf den Fahrer an als auf das Modell. Und außerdem ist es doch klar, dass die Bremsen bei einer nagelneuen Straßenbahn noch anders sind als bei älteren, ist doch beim Auto genauso. :2cents:

  • Würde ich auch sagen.


    Und zur neuen 'Supertram' (:D): Letztendlich richtet sich die öffentliche Meinung doch eher nach Ausstattungsmerkmalen und Komfort im Inneren, denke ich. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber nicht darüber, ob die neuen Straßenbahnen im Juli bei über 30 Grad ordentlich klimatisiert sind. Fahre M4 und M10 und hoffe mal, so eine Bahn in den nächsten Wochen anzutreffen. Obwohl ich zugeben muss, dass mich das Design eher an einen Familienkombi erinnert, der mal zum hässlichsten Auto des Jahres gewählt wurde (Name ist mir gerade entfallen). Danke auch für den Testbericht, Lear 1, das macht Vorfreude.



    P.S.: necrokatz, fährst du manchmal M10? :lach: