Kulturmeile/City-Boulevard

  • Die Kosten sind geschätzt. Aber da bei der einfachsten Version eines Einbahnstraßenringes 'nur Bordsteine' gesetzt werden müssen, wird es mit Sicherheit billiger als ein B14 Tunnel.
    Die großen Kreuzungen werden leistungsfähiger, da nur zwei Phasen abwechseln und nicht vier. Es gibt einige kleine Umwege, dafür wird es insgesamt schneller.
    Gesehen habe ich ähnliches in Frankreich und Mexico-City, dort scheint es zu funktionieren.
    Für eine konkrete Simulationsrechnung fehlt mir die Ausstattung. Ich habe inzwischen auch das Interesse daran verloren, auch weil die ersten beiden Links meine 'Freizeit' voll beanspruchen. Nur bei aktuellen Anlässen wie jetzt der OB-Wahl komme ich auf dieses Thema zurück.

  • Weiß leider auch nichts Neues, aber Schuster hat vor seiner OB-Wahl gesagt, dass das Projekt Untertunnelung B14 in dieser Amtsperiode angepackt wird. Wollen wir das Beste hoffen.

  • Laut Amtsblatt hat er auf die Frage was er für die Kunst tun wolle, geantwortet er wolle die Straße vor der Staatsgalerie in einen Tunnel verlegen.


    So ich habe jetzt das Originalzitat gefunden:


    Sonnendeck


    Am 10. Oktober wird der oder die Bügermeister/-in für Stuttgart gewählt. Und natürlich hat uns interessiert: Was haben die Kandidaten und die Kandidatin im Hinblick auf Kunst und Kunst und Kultur vor, sollten sie ins Amt gewählt werden. Hier die Antworten.


    OB Schuster


    "Ein großes Ärgernis ist für mich, dass die Kulturmeile immer noch durch die Konrad-Adenauer-Straße getrennt wird. Die Verbindung beider Straßenseiten steht daher auf meiner Liste für die nächsten acht Jahre. ....

  • Ich kenne keine Visualisierungen, man scheut sich da etwas, weil man davon ausgeht, daß etliche Fahrspuren der Kreuzungen und Anlieger wegen oberirdisch bleiben müssen, und von dem ganzen schönen Konzept wenig übrigbleibt.

  • Gugu! dada!

    Die B14 ist anregend, fördert aber seltsame Vorstellungen zutage. Was an dieser mittelalterlichen Enge gut sein soll?
    Hier die seltsamen Ergebnisse eines Wettbewerbes.
    Wenn ich die Augen zumache, ist die Straße immer noch da. Das sollte der grüne Kindergarten doch inzwischen gelernt haben.

  • Danke@derstuttgarter! Sehr interessant :)
    Der Mittelstreifen soll demnach bebaut werden.
    Ich kann es mir auch nicht so richtig vorstellen...

  • Überdeckelung heißt für mich daß ein Deckel für Fußgänger und Radfahrer drüber kommt und oberseitig ansprechend (parkähnlich) gestaltet wird. Aber wahrscheinlich ist das heute zu einfach, also nicht kompliziert genug. Und der erste Satz enthält auch keine Anglizismen, besonders schlecht.


    Die Straßenstreifen können im großen und ganzen - bis auf technisch notwendige Anpassungen bleiben. Natürlich muss man dann auf dem Deckel selbst etwas Steigung in Kauf nehmen, das ist Stuttgart-typisches Krafttraining.

  • Die Überlegungen die ich kenne, gehen davon aus, daß die Durchgangsstrasse B14 durchgehend oder auf der Hälfte der Strecke zwischen Schillerstraße und Charlottenplatz in Tieflage kommt. Wegen der notwendigen Rampen zum Charlottenplatz und zur Schillerstraße (dann in umgekehrter Richtung), kann die Strasse also höchstens in der Mitte auf halber Länge der Gesamtstrecke völlig verschwinden.
    Völlig lächerlich ist das angesichts der Tatsache, daß sich auf der Hangseite der Kulturmeile der Gehweg bereits mindestens 4 Meter über Straßenniveau befindet. Eine Fußgängerbrücke wäre also - zumindestens für Menschen die ihr Gehirn benutzen - die normale Lösung.
    Daß die Grünen vor der Straße die Treppe runter wollen und dann an der Straße an einer Ampel warten und diese eben überqueren wollen anstatt ungestört in besserer Luft erst über die Brücke und dann über die Treppe nach unten gehen, ist für mich nicht nachvollziehbar: Man muß schon einen Riesenhaß aufs Auto haben um freiwillig mitten in den Gestänk zu stehen nur um die Autofahrer zu ärgern.


    Auf der einen Seite der Kulturmeile befindet sich:
    Der kürzeste und ebene Fußweg vom Bahnhof zur Staatsgalerie mit ebenerdigem Übergang über die B14 - entlang der Schillerstraße. Hier läßt sich die Attraktivität des grünen Konzeptes schon mal überprüfen.
    Dem schließt sich an, die Backstein-Rückfront des Königin-Katharinen-Stiftes, davor eine flache einstöckige Turnhalle in braunem Glas.
    Darauf folgt die Zufahrt zum Mitarbeiterparkplatz und zur Laderampe des Staatstheaters.
    Die riesige Außenwand des Kulissengebäudes, ein grauer potthäßlicher Industriezweckbau, massiver als die gegenüberliegende Staatsgalerie, am Fuß pflegeleichtes Gestrüpp.
    Es folgt die Rückseite des Staatstheaters, Großes Haus, mit dem Personaleingang und den diversen Büros, Proberäumen etc.
    Dann kommt die Tiefgaragenrampe für Landtag und Theater. Auf dem oberirdischen Teil werden viele Lieferwagen, Bauwagen und Wohnmobile abgestellt, alles was halt groß und häßlich ist und nicht runter paßt.


    Wenn dem OB und dem Stadtrat irgendwie das Aussehen der Kulturmeile am Herzen liegen sollte, wie sie uns weißmachen wollen, warum zum Teufel haben sie dann in den letzten 20 Jahren keinen einzigen Pfennig ausgegeben um die hier aufgelistete Hinterhofarchitektur auch nur etwas aufzuhübschen?


    Aber auch die 'schöne' Seite der Kulturmeile ist auf Straßenniveau eine Folge von Mauern getarnt mit Gestrüpp, hinter denen sich Tiefgaragen verstecken: Staatsarchiv, Landesbücherei, Haus der Abgeordneten, Haus der Geschichte, Staatsgalerie. Das ist nicht die Lage - zumindest nicht die Höhenlage - für eine sündhaft teure Fußgängerzone.

  • Max BGF
    D.h. Du wärst gegen eine Bebauung des Deckels?

    Genau. Ein Deckel, der ohnehin keine nach allen Kriterien/Anforderungen optimale Lösung werden kann, sollte
    - Verkehr möglichst nicht beeinträchtigen.


    - Die Fläche zwischen Kulturmeile Nord & Kulturmeile Süd nicht als Verkehrsfläche erscheinen lassen. Wohl aber halte ich es für zumutbar die Tunnelöffnungen zu erkennen sowie einige notwedige Seitenein- und Ausfahrten, selbst wenn man in einem Kulturbereich weilt. Mir ist da die unideologische pragmatische Lösung lieber. Wenn man nur noch 25% des gegenwärtigen Verkehrs wahrnimmt und v.a. kreuzungsfrei passieren kann, ist das Verbesserung genug.


    - Den ungestörten (unbeampelten) Spazierweg von Nord nach Süd ermöglichen. Dabei muß man nicht von jeder Stelle zu jeder Stelle Luftlinie gehen können (wie es in Parks mit Wegen funktioniert). Mit dieser Einschränkung besteht Spielraum bezüglich Neigungen und Straßenkapazität.


    - Dem Umfeld passend gestaltet sein. Es böte sich ein "öffentlicher Ruheraum" (...) zwischen den verschiedenen kulturellen Nutzungen an. Also etwas Parkähnliches. Vielleicht ein paar Skulpturen, so es ausnahmsweise keine blau-rot-gelben von Hajek sind. Keine Bebauung, es reicht jetzt fürs erste mit Kulturbauten. Und außerdem ist es nicht schlimm, wenn auch noch an anderer Stelle die ein oder andere kulturelle Einrichtung besteht.



    Soviele bisher schon von der B14 direkt angefahrene Anlieger gibt es ja nicht. Das Gebiet Urbanstraße ließe sich über Charlottenstraße und Kernerplatz anschließen, wobei eine vernünftige Deckellösung sogar entsprechende Aussparungen zulassen können dürfte.




    Zitat von derstuttgarter

    Wenn dem OB und dem Stadtrat irgendwie das Aussehen der Kulturmeile am Herzen liegen sollte, wie sie uns weißmachen wollen, warum zum Teufel haben sie dann in den letzten 20 Jahren keinen einzigen Pfennig ausgegeben um die hier aufgelistete Hinterhofarchitektur auch nur etwas aufzuhübschen?

    Ich schätze die Mittel sind begrenzt und man baute lieber eine Neue Staatsgalerie, Kunstmuseum, Kunsthochschule, Haus der Geschichte und einige andere samt Inventar, um im Konzert der Kulturgroßstädte mitzuspielen als mit einer Fassadenrenovierung bei Kulissengebäuden den Preis unser Dorf soll schöner werden zu gewinnen.


    Grundsätzlich natürlich muß da was geschehen. Vielleicht besteht Hoffnung und das Gebäudeensemble ist endlich komplett (Alte & Neue Statsgalerie sowie Kunstmuseum sollten ja mal reichen), so daß man sich in den nächsten Jahren den relativ günstigen Verhübschungsmaßnahmen zuwenden kann.

  • Gibt es denn eigentlich keine etwaige "Dachlösung", dass die B14 stellenweise großzügig überdacht wird (die Straßen bleiben also in der gegenwärtigen Form bestehen), die Fußgängern und Radfahrern ein unbeampeltes bequemes Überqueren der B14 ermöglicht, quasi als Megabrücken?

  • ^ das ist genau, was ich mir unter Überdeckelung vorstelle, Treffer!
    Hat sich mein Text nicht so angehört?


    Zu manchen Dingen findet man ziemlich nix im Web, u.a. zur Kulturmeilenüberdeckelung oder wie immer man das nennen möchte.


    OT:
    Wäre zu schön, wenn man sich hier aufs Diskutieren und Konsumieren beschränken könnte, weil es gut bezahlte Öffentlichkeitsarbeiter verstehen, die ohnehin nicht allzu dynamischen Bauprojektinfos online zu stellen. Vielen hat man gesagt, je kleiner ein Bild desto besser wegen verkürzter Ladezeit. Einige davon machen von diesem Wissen unreflektiert Gebrauch. Habe selbst schon folgendes gehört "Das Internet ist ein weltweites Medium. Wir müssen auch bedenken, daß sich in Afrika jemand die Seiten mit Netscape 3 und Monochrom ansehen könnte." Das sei dort gar nicht unüblich...


    Okay, es gibt inzwischen auch etliche gute Projekt- und Unternehmensseiten und es kann bisweilen durchaus eine wirtschaftliche Entscheidung sein, die unstrategischen Bauinfos wenig zu pflegen.

  • Max BGF
    Jetzt wo Du' s sagst...verstanden!


    Spekulatius-Subthread ;) :
    Ginge es nach den Stadtplanern, so soll in den nächsten Jahren der City-Ring Boulevard-Charakter erhalten. Auf den ersten Blick zumindest ein frommer Wunsch, wenn man sich die eher nichteinladende Gestaltung weiter Teile der Heilbronner-, Theo-Heuss-, Hauptstätter-, Paulinenstr. sowie anderer Achsen vor Augen führt.


    Frage daher:
    Ist es überhaupt möglich, einen großstädtischen Boulevard, den Stuttgart imo wirklich verdient hätte, zu realisieren?


    Wenn ja, welche Straße(n) hätte(n) am Ehesten das Zeug zu einem echten City-Boulevard? Sollte man sich nicht auf eine Achse konzentrieren, dann aber richtig?


    Wenn nein, was folgt dann daraus? Weiter wie bisher: größten Teils leblos-langweilige Verkehrsschneisen so lassen wie sie nun mal sind?


    Wenn ich den Anfang machen darf:
    ich plädiere für die Friedrich/Theo-Heuss-Str., allerdings sollte der City-Boulevard bis zur Rotebühlstr. bis etwa Höhe Schwabstr. ausgedehnt werden, denn gerade auch die Rotebühlstr. hat z.B. mit dem Feuersee Potenzial zu einer Achse mit Aufenthaltsqualitäten bzw. als Einkaufsadresse zu werden, möglicher Weise unter Einbeziehung der teilweise charmanten Seitenstraßen.
    Für die Abschnitte Friedrich/Theo Heuss stelle ich mir eine neue Konzeption vor: Moderne architektonisch vorzeigbare Gebäude, wie teilweise bereits realisiert (z.B. spitzer Teil von Scala, Stuttgarter Volksbank). Daneben passen an ausgewählten Standorten schlanke HHer imo gut in die Stadtlandschaft. I have a dream :) .
    Was die B14 betrifft, sehe ich nicht ganz so gute Chancen, weil zu breit, großspurig und imo äußerst ungemütlich. Ob eine eventuelle Überdeckelung zu einem quirlig-urbanen Treiben führen kann, weiß ich nicht so recht.
    In Bildern, Friedrich/Theo-Heuss/Rotebühl:


    B14:

    Charlottenplatz, Planie:


    Andere Achsen wären, glaube ich, nur theoretisch als City-Boulevard vorstellbar, wie vielleicht die Olgastr., die recht lang und homogen - teilweise aber heruntergekommen wirkt.

  • Ich habe jetzt noch kein Urteil und schreibe einfach mal drauf los.


    Das "witzige" an der City-Ring-Situation in Stuttgart ist m.E. daß es NUR den City-Ring als leistungsfähigen Straßenverkehrsträger im Zentrum gibt. Daneben außen beginnen schon die Hanglagen und innen sind idR Gleise oder Fußgängerzonen.


    In München hat man dagegen einen inneren, mittleren und einen Autobahnring.


    => Ergo wäre der eine City-Ring in S für alles zuständig: Verkehr und Boulevard. Weil das eine kapazitativ auf Kosten des anderen geht, bin ich etwas skeptisch, speziell bzgl. B27. Der City-Ring wäre vielleicht doch etwas überfordert. Wenn auch die Idee inkl. Verlängerung bis Schwabstraße losgelöst von verkehrlichen Fragen attraktiv ist.


    Und die Theo-Heuss hat sich auch so die letzten Jahre recht gut entwickelt, könnte man einwenden.


    Das kapazitative Problem in der Rotebühlstraße ist eher noch größer, weil sie ja via Westbahnhof immer noch eine Ein/Ausfallstraße ist.
    Wobei hier der B14-Ausbau Heslach-Schattenring evtl. etwas Entlastung gebracht hat (gibt es Zählungen?) und v.a. stadteinwärts parallel die Reinsburgstraße gefahren wird.



    FAZIT
    Lieber die B27 weiter mit Gebäuden aufwerten. Z.B. die von Dir schon genannte "Torsituation" am Rotebühlplatz. Außer den von Dir genannten Gebäuden gefällt mir der bestehende Friedrichsbau besonders.


    Und die B14 zur Überdeckelten Kulturmeile machen wie geplant.
    Darüberhinaus gibt es im Stuttgarter Zentrum m.E. genügend Flaniermeilen. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen nach der Kulturmeilenumgestaltung abseits des Autoverkehrs.


    Dann gibt es noch die großzügigen Parks und wer weiter die Reinsburg- oder Augustenstraße entlang läuft, muß auch nicht gerade den Mundschutz aufsetzen.

  • Um solche Boulevards zu realisieren, müsste man erst mal einen leistungsfähigen Autobahn- bzw. Schnellstraßenring um das Stadtgebiet ziehen, aber der ist dank Berlin weit genug entfernt. :nono:


    Erst wenn der Verkehr über einen zweiten Ring geleitet wird, kann man den vorhandenen als Boulevard aufwerten.


    Mein klarer Favorit ist die Theodor-Heuss-Straße/Friedrichstraße. Auch wenn es dort keine architektonischen Schönheiten gibt muss diese Achse aufgewertet werden. Mit der Ansiedlung mehrer Bars und Kneippen hat man ja bereits was erreicht. Jetzt müssen noch die Fußwege auf beiden Seiten verbreitert und der Mittelstreifen attraktiver gemacht werden. Außerdem würde ich die Fahrspuren verengen, damit der Verkehr insgesamt langsamer wird.

  • Max BGF
    Wichtige und m.E. auch richtige Überlegungen, die Du anstellst :)

    Zitat von Max BGF


    Der City-Ring wäre vielleicht doch etwas überfordert. Wenn auch die Idee inkl. Verlängerung bis Schwabstraße losgelöst von verkehrlichen Fragen attraktiv ist.


    Mir geht es primär um das Erscheinungsbild der Achsen, hier insbesondere die B27 (Friedrich, TH). Gegenwärtig kann man nur schwer ausmachen, was diese Straßen darstellen sollen, auch wenn es Verbesserungen in letzter Zeit gab; mir fehlt das Konzeptionelle, was ja von Seiten der Stadt mittler Weile offenbar erkannt wird und man ist dran, sich gerade hier um eine Aufwertung des öffentlichen Raums zu bemühen.
    Da habe ich natürlich auch kein Patentrezept, aber was mich am meisten stört, sind schon die Banalbetonriegel, auch wenn einige in diesen beheimateten Ausgehspots eine klasse Sache sind.
    Schön wäre natürlich, wenn man auch draußen gemütlich seinen Cafe trinken könnte,...obwohl, die Suite 212 lebt doch gerade vom Open Air-Teil?
    Ich meine an sich nicht, dass Straßenbahnreduzierungen o.ä. auf der B27 nötig wären.
    Hinsichtlich der Rotebühlstr. meine ich auch, dass viele der Zweckbauten weg sollten und durch anspruchsvolles Design ersetzt. Anderseits gibt es einige schöne Altbauten, die man aufpolieren und einer gesunden Mischnutzung zuführen könnte mit Gastronomie, Mode, Lifestyle (ich höre schon die Wettbewerbsfeinde auf der Königstraße & IHK).
    Ich meine, da gibt es gutes Potenzial. Vor Allem würde diese "Innenstadterweiterung" gen Westen einen interessanten, charakterreichen Erlebnisraum im Zusammenhang mit S-Mitte schaffen.
    Mir schwebt so etwas Ähnliches vor wie in München, wo Altstadt und Schwabing (die schönste Tochter Münchens) sich hervor ragend ergänzen, weil sich sehr unterschiedliche Strukturen und Charaktere begegnen; und auch dort werden diese Stadträume durch den "City-Boulevard" Ludwig/ Leopoldstraße gelungen verbunden und erlebbar.
    Natürlich muss dem Fußgänger erleichtert werden, vom Rotebühlplatz zur Rotebühlstr. zu kommen, was bei der gegenwärtigen Kreuzungsstruktur Paulinen- & Rotebühlstr. eher mühsam ist, aber das sind Details.


    Darüberhinaus gibt es im Stuttgarter Zentrum m.E. genügend Flaniermeilen.


    Könntest Du mir ein paar davon verraten?
    Für mich ist in der Innenstadt insgesamt zu viel Nachkriegsbeton, es macht mir nicht so viel Spaß da durch zu laufen. Ausnahme: die Tübinger Straße gefällt mir noch einiger Maßen gut.
    Versteh mich nicht falsch, die Innenstadt ist funktional in Ordnung, es geht um ästhetische Luxusprobleme :).

  • Manchmal habe ich den Verdacht, City-Boulevard ist nur ein weiterer Versuch das Autofahren in Stuttgart weiter zu erschweren. Kein Mensch außer den Grünen kommt auf die Idee, die Leute dorthin zum spazierengehen zu schicken, wo es am lautesten und schmutzigsten ist.
    Und wenn dann mal eine Straße existiert ohne viel Durchgangsverkehr, muß sofort nachverdichtet werden wie in der Kronprinzstraße.
    Es wird großartig gesperrt wie vor dem Wilhelmsbau, vier Blumenkübel auf die Straße, zu mehr reicht das Geld nicht, Bus und Taxi bleiben, fertig ist die Verkehrsberuhigung. Der Fußgänger hat nichts davon und der Autoverkehr wird weiter nach draußen in die Wohngebiete gedrückt.
    Beste Beispiele sind die Olgastraße und Silberburgstraße. Schon jetzt weicht der Verkehr, der eigentlich auf die B14 bzw. B27a gehört, in die Wohngebiete aus. Eine direkte Folge der grünen Politik.
    Ein weiter Kandidat für einen Boulevard wäre die Johannes Straße, aber auch dort wäre es nur ein Vorwand Parkplätze zu streichen oder noch mehr Geld abzuschöpfen.

  • Zitat von Wagahai

    was bei der gegenwärtigen Kreuzungsstruktur Paulinen- & Rotebühlstr. eher mühsam ist, aber das sind Details.

    Wer solche Details hat braucht keine Grobheiten mehr :lach:



    @Flaniermeilen

    Zitat von Wagahai

    Könntest Du mir ein paar davon verraten?
    Für mich ist in der Innenstadt insgesamt zu viel Nachkriegsbeton, es macht mir nicht so viel Spaß da durch zu laufen. Ausnahme: die Tübinger Straße gefällt mir noch einiger Maßen gut.

    Da habe ich mit dem Wort "Flaniermeile" die ästhetische Assoziation ignoriert. Ich meinte eher Fußgängerzone als Prachtboulevard, also die ungestörte Fortbewegungsweise zu Fuß.


    Du hast recht, v.a. Kronprinz und Obere Königstraße sind recht betonlastig und wirken auch am kältesten.
    Die Marienstraße wirkt dagegen schon wärmer.
    Die Calwer ist oben bekanntlich ein Schmuckkästchen und die Passage gleichen Namens zwar nicht mehr die aktuellste aber hat was imo.
    Über den Marktplatz wurde schon genug geschrieben. Dafür gefallen mir die kleineren leicht verwinkelten Gassen (Gäßchen wäre doch übertrieben) um Kirchstraße, Markthalle und Eberhardstraße gut. Und sogar Schulstraße und Hirschstraße kann ich was abgewinnen. Trotz immer noch viel Betons in eigentlich all diesen Lagen, die offenbar im Krieg - da Zentrum - besonders getroffen wurden.


    Nur als Beispiel: Ich finde den Nachfolgebau des "König von England", der mitten in dem Gebiet steht, recht ansehnlich.



    Weg von dieser analytischen Sicht
    Ich kann zwischen Hbf und Paulinenstraße eine nette Einkaufsbummelroute ablaufen, die Dank der neueren Bauvorhaben von Jahr zu Jahr noch gewinnen könnte. Dennoch ist das Einkaufserlebnis ein anderes als in einer historischen Altstadt.



    Und nochmal zur Friedrichstraße/Rotebühlstraße
    Ich stelle mir dann bildlich eine laue Sommernacht unter grünen Bäumen von Biergarten zu Biergarten flanierend vor. Okay, solche Tage gibt es hierzulande 30 im Jahr. Vielleicht. Genau solche Stimmungen kann ich aber auch an (fast) jeder Seitenstraße im Westen, Süden, Heusteigviertel oder Bohnenviertel haben, ohne daß deshalb der halbe Verkehr mit Millionenkosten subventioniert zusammenbrechen müßte.


    Wer sagt denn, daß immer alles zur City strömen muß? Man kann gerne auch mal aus der City raus in die benachbarten Innenstadtbezirke (was natürlich nicht der Rotebühlstraßenidee widerspräche...).



    So, die Diskussion geht weiter, ich war gerade recht skeptisch bzgl. der Pläne, sieht vielleicht morgen schon ganz anders aus.



    Ein Punkt noch:
    Gerade wird ja auch versucht die City nach A1 zu erweitern. Mit dem Südleasingbau kommen dieses Jahr erste kleine Anreize. Soll heißen: Nicht übernehmen, Stuggi. Eins nach dem anderen.


    => Ergäbe folgenden realistischen Stadtentwicklungs-Großprojekte-Zeitplan


    * -2006:

    Kleiner Schloßplatz
    Wasen, WM-Projekte


    * 2006-2012:

    Bebauung A1
    Bebauung MediaForum


    * 2012-2030:

    Bebauung S21-Flächen


    * 2030-2033:

    City-Boulevard


    :D


    Mein zweiter Name ist Realist.

  • Zitat von derstuttgarter


    Es wird großartig gesperrt wie vor dem Wilhelmsbau, vier Blumenkübel auf die Straße, zu mehr reicht das Geld nicht, Bus und Taxi bleiben, fertig ist die Verkehrsberuhigung.


    Die Gestaltung des Wilhelmsplatzes finde ich gerade sehr gelungen, die hat was Urbanes, Großzügiges. Da kann man sich auch mal raussetzen. Eigentlich der einzig ansehnliche Teil der B14 (in diesem Kontext).


    Beste Beispiele sind die Olgastraße und Silberburgstraße. Schon jetzt weicht der Verkehr, der eigentlich auf die B14 bzw. B27a gehört, in die Wohngebiete aus. Eine direkte Folge der grünen Politik.


    Und ich dachte immer, die CDU wäre in dieser Stadt in der Verantwortung...


    Ein weiter Kandidat für einen Boulevard wäre die Johannes Straße.


    Eine wirklich wunderbare Straße, aber da überwiegt natürlich der Wohnviertel-Charakter zu sehr, ein dynamisch-urbaner Boulevard wird "Jo" wohl eher nicht :)