Kulturforum

  • Ich würde den Wurmfortsatz der Stabi abreißen (lila eingezeichnet). Mit Respekt, aber die freie Sichtachse wäre mir hier wichtiger und die Stabi verlöre m.M.n. nichts dadurch. Das Casino käme auch weg, aber das Theater kann man durchaus erhalten. So ähnlich wäre mein Vorschlag:

    potsi4akr0.jpg

    Bild@google earth/maps, edit by me

  • ^ Wo ist der Sinn dabei, auf der südlichen Seite der Potsdamer Straße eine neue Freifläche entstehen zu lassen? Wenn du schon etwas abreißen willst, dann macht das nur Sinn, wenn die Potsdamer Straße auf ihrer südlichen Seite eine bessere Fassung erhält.


    Der städtische Platz, den du neu entstehen lässt, verfügt über keine ordentliche Fassung (mit Ausnahme des Hyatt-Hotels an der östlichen Seite). Alles, was entsteht, ist eine diffuse, unbebaute Freifläche, die sich von der Potsdamer Straße zum Marlene Dietrich Platz "durchwurstelt".


    Und wo ist der Sinn dieser Freifläche? Ist der Tiergarten nicht groß genug, so dass man in südlicher Nachbarschaft des Tiergartens gleich wieder neue Freiflächen aufreißen muss? Die Gegend am Kulturforum benötigt nicht weniger, sondern mehr städtische Dichte. Aus meiner Sicht sollte man dort weiter verdichten, nicht auflockern.

  • Wo ist der Sinn dabei, auf der südlichen Seite der Potsdamer Straße eine neue Freifläche entstehen zu lassen? Wenn du schon etwas abreißen willst, dann macht das nur Sinn, wenn die Potsdamer Straße auf ihrer südlichen Seite eine bessere Fassung erhält.

    Es geht darum eine Beziehung zwischen Kulturforum und dem "TD-Kiez" zu schaffen. Es stimmt zwar, dass dieser neue/erweiterte Platz nicht vollends eingefasst wäre, aber immerhin entsteht so eine Sichtverbindung zwischen den Kulturhäusern, die Leute/Touris, die vor dem Theater stehen, einläd, doch einmal zum KF herüber zu latschen. Wenn dann -weitergedacht- das KF tatsächlich mal was hermachen würde, z.B. weil die neue Kunsthalle von deMeuren ein Magnet wird (hoffentlich), dann wäre schon halbwegs so etwas wie eine kleine "Kulturmeile" am PP etabliert. Darum geht es mir im Kern. Keine Trennung, sondern eine Verschmelzung. Über die Details kann man natürlich streiten. Ich könnte mir auch statt dem Theater ein weiteres Wohnhochhaus vorstellen, oder gar zwei. Man könnte dort städtebaulich durchaus noch stark verdichten, allerdings gilt es einigen Respekt zu wahren und die vielen "Diven" auf dem KF nicht wortwörtlich zu sehr in den Schatten zu stellen. Ich denke, diese Wohntürme müssten schon intelligent platziert und mit viel Augenmaß desingt werden. Eine Aufgabe für sich.

  • Meine erste Option wäre, gar nichts abzureißen. Stattdessen an der Potsdamer Straße so gut wie möglich zu verdichten. Bei mir würde das dann so aussehen: (Die roten Flächen wären Nachverdichtung)


    Karte: Google Earth

    Rote Flächen: Eigene Kreation

    berlin4y0k09.jpg

  • Ich würde den Wurmfortsatz der Stabi abreißen (lila eingezeichnet). Mit Respekt, aber die freie Sichtachse wäre mir hier wichtiger und die Stabi verlöre m.M.n. nichts dadurch.

    Dein Plan überzeugt mich überhaupt nicht, weil er das Hauptproblem des Kulturforums – den Mangel an Dichte – noch verstärkt. Man bekäme ein Loch bis zum Marlene-Dietrich-Platz. Und was Du so despektierlich den "Wurmfortsatz" nennst, ist der Verwaltungstrakt der Stabi. Sie verlöre nichts durch dessen Abriss? Doch, z.B. die Arbeitsfähigkeit.

  • , aber immerhin entsteht so eine Sichtverbindung zwischen den Kulturhäusern, ..

    Wenn man eine Sichtverbindung schaffen will, würde man nicht daran vorbei kommen, den nördlichen Teil der Stabi anzuknabbern.


    Für einen solchen Fall würde ich folgenden Vorschlag machen:

    Der größere südliche Teil der Stabi bleibt bestehen. Der kleinere nördliche Teil müsste weichen und neu bebaut werden, so daß eine Fassung an der Potsdamer Straße entsteht. Dazwischen würde eine neue Straße (in gelber Farbe) entstehen, die vom Marlene-Dietrich-Platz auf die Scharounstraße (zwischen Kammermusiksaal und Museum der Moderne) führen würde.


    Die neu entstehende Straße ist in gelber Farbe dargestellt. Die roten Flächen sind die neu zu bebauenden Flächen.


    Karte: Google Earth

    Gelbe und rote Flächen: Eigene Kreation

    berlin7cmjmw.jpg

  • Ich finde es schon etwas abenteuerlich wie hier teilweise argumentiert wird. So wie hier von manchen an Gebäuden rumgeschnipselt wird, wurden seinerzeit von Herrschern an Landkarten rumgeschnitten um Territorien neu zu gestalten. Etwas zu willkürlich für mein Empfinden.

    Ähnliches gilt für die Verdichtungsfanatiker hier.

    Das konterkariert meines Erachtens die Grundlage und Basis der gesamten Planung in diesem Areal.

    Abgesehen davon wird der Potsdamer Platz schon seit 15 Jahren totgeschrieben und schlechtgeredet, gerade von Berlinern. Klar es ist kein Ausgehkiez und wird es auch nicht mehr.

    Allerdings denke ich, dass die Lage bei weitem nicht so düster ist wie dargestellt.

    Die Mall of Berlin hat bestimmt den Arcaden Touristen weggenommen aber eher weil sie neu war und die Arcaden etwas altbacken, dass ändert aber nicht, dass die Mall of Berlin wahrscheinlich strukturell ein größeres Problem hat als die Arcaden. Nach einer Sanierung und mit neuen Konzept wird es wieder interessanter und der grosse Vorteil ist das Umfeld der Arcaden, dass wesentlich attraktiver ist finde ich als bei der Mall of Berlin, das ist eine Insel mit nichts drumherum und die Mall selbst ist weder Fisch noch Fleisch, gediegen aber recht langweilig.

    Was negativ zur Entwicklung am Potsdamer Platz beigetragen hat, ist sicherlich der Wegfall der Kinos und die Schließung des Musicaltheaters.

    Da müsste man ansetzen. Nach der Sanierung der Arcaden wird dort bestimmt wieder mehr passieren, ebenso wird ja hoffentlich auch der Tourismus wieder zunehmen und die ganzen Maßnahmen am Kulturforum - trotz aller Kritik - ist ja immerhin einiges passiert - sollte auch helfen.

    Ich bin nicht so pessimistisch und das was hier einige sich vorstellen ist sowieso völlig unrealistisch.

  • Ich denke, diese Wohntürme müssten schon intelligent platziert und mit viel Augenmaß desingt werden. Eine Aufgabe für sich.


    Ok... also... du willst einen Teil der denkmalgeschützten Stabi einfach mal plattmachen um eine Sichtachse zur Philharmonie zu schaffen, auf den jetzigen Parkplatz kommt ein Wohnturm (oder halt zwei oder drei). Und auf die Vorfelder des Kunstgewerbemuseums und der Philharmonie (also da wo jetzt das Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde steht) kommen auch nochmal "Wohnungen".


    Das ist Satire oder?

  • < Deine Vorschläge in allen Ehren, aber wozu willst Du die Potsdamer Strasse dermassen betonen, dass Du sie auch noch, wahrscheinlich mit Traufhöhenbebauung einrahmst ? Da breche ich viel lieber die Lanze für den Entwurf von Stephan Braunfels mit dem Kreisverkehr, wenn Du schon nach Entwürfen rufst. Du erinnerst Dich? Und überhaupt ist das hier nicht der Kulturforum-Strang!

  • ... aber wozu willst Du die Potsdamer Strasse dermassen betonen, dass Du sie auch noch, wahrscheinlich mit Traufhöhenbebauung einrahmst ?

    Weil mit Traufhöhenbebauung gefasste Straßen einfach sexy sind. ;)

  • Dein Plan überzeugt mich überhaupt nicht, weil er das Hauptproblem des Kulturforums – den Mangel an Dichte – noch verstärkt.

    Ja das ist ein Problem dessen ich mir bewusst bin. Ich kann aber auch nicht wie Architektur-Fan an dieser Stelle die totale Verdichtung raushauen, weil das am Kulturforum politisch/städtebaulich einfach nicht gewollt ist. Deswegen kam mir die Idee mit einzelnen Hochpunkten als Wohntürme, um der Gegend zumindest etwas Verdichtung zu geben und im Gegenzug erhält die Philharmonie mehr Präsenz durch die sich neu ergebende Sichtachse. Natürlich ist der Abriß des "Wurmfortsatzes" nur eine Option, aber der Teil liegt eben äußerst ungünstig und nimmt sich enorm viel Raum für die geringe Nutzfläche, es sind nur 2-3 Geschosse, weit in die Parzelle hinein versetzt, mehr Raumverschwendung geht im Grunde nicht. Ein Abriß macht ohnehin nur Sinn in Verbindung mit einem Abriß der Spielbank. Ob das alles realistisch ist mal außen vor, es ist ja nur ein Diskussionsanreger.

    .. hier nochmal der Entwurf von Braunfels, finde ich verdammt sexy, den Kreisverkehr mit Fontäne, wenn auch schon aus 2013, nunmehr.

    Braunfeld verdichtet aber auch nicht wirklich, bzw kaum. Der Kreisverkehr wirkt für mich auch mittlerweile aus der Zeit gefallen. Man muss wohl auch anerkennen, dass das Kulturforum kein einfacher Patient ist. Wirklich viel lässt sich mit Respekt vor den Kulturhäusern am Platz nicht verändern, aber mit Kleinwerk kommen wir hier nicht weiter. Entweder das Kulturforum kommt zur Stadt oder die Stadt kommt zum Kulturforum. Letzteres dürfte aber noch mehrere Jahrzehnte dauern.

  • Ich denke mal dass hier im Forum niemand so wirklich glücklich über die momentane Situation ist. Das Kulturforum heizt von Zeit zu Zeit auch bei mir die Gemüter an. Ganz besonders wenn man erkennen muss dass das neue Museum der Moderne auch keine zündende Idee aufzeigt wie die einzelnen Museen und ihre einzigartigen Werke angemessen zur Geltung gebracht werden können. Mit angemessen meine ich ganz schwammig dargestellt eine WOW-Atmosphäre, wie sowas eben mittlerweile bei den weltweit größten Museen üblich ist.

    Ich bin auch eigentlich nur zu etwas unüblichen Ideen gekommen.


    Die Vorschläge von Berlinier mit den Abrissen an der Stabi halte ich zu undurchdacht, hier wird auch wieder "nur" an einer Ecke rumgebastelt. Tatsächlich ist doch der Keil im Kulturforum und Potsdamer Platz, die Stabi und die ehemaligen Theater, Kino und Spielbankgebäude. Erschwerend dazu kommt nun noch dass selbst das große Veranstaltungsgebäude zum Marlene Dietrich Platz leer steht.


    Meine Idee wäre also das Areal neu zu denken. Die Philharmonie, die Stabi und die Neue Nationalgalerie bilden dabei Architektonische Hochpunkte die erhalten bleiben könnten. Aber wie wäre es wenn nun die Neue Staatsbibliothek aus dem Bauwerk auszieht?


    Wenn man einiges an Geld in die Hand nimmt, und die Staatlichen Museen und die Stabi sozusagen die Räumlichkeiten tauschen würden, dann könnte man den jetzigen Hintereingang vom Veranstaltungskomplex Marlene Dietrich Platz als neuen Haupteingang zu den Museen umbauen. Gerne auch mit den Kinos oder Theatern.


    Die Stabi sollte innen und aussen soweit wie möglich erhalten bleiben und würde sich bestimmt großartig als Austellungsfläche anbieten, ein echter Scharoun!


    Auf der anderen Seite könnte ich mir gut vorstellen das die Piazetta im westen bestimmt häufiger von Studierenden bespielt werden würde als von heutige Museumsbesucher. Eventuell müßte man noch Magazingebaüde ergänzen, dazu gibt es aber noch eine freie Ecke hinter dem Kunstgewerbemuseum und freie Bauplätze an der Sigismundstraße.

    3 Mal editiert, zuletzt von notration ()

  • Ich möchte noch einmal den Vorschlag von "Architekturfan" aufgreifen.
    Am Ende der Blickachse von der Leipziger über den Potsdamer Platz bis zu Kulturforum sollte ein Landmark stehen.
    28 Stockwerke wären gut.
    Der Rest der markierten Flächen sollte 11 - 21 Stockwerke haben.

    Meine erste Option wäre, gar nichts abzureißen. Stattdessen an der Potsdamer Straße so gut wie möglich zu verdichten. Bei mir würde das dann so aussehen: (Die roten Flächen wären Nachverdichtung)


    Karte: Google Earth

    Rote Flächen: Eigene Kreation

    berlin4y0k09.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von ReinhardR ()

  • Ich hab den Eindruck dass gerade die unvollendete und unter anderen Gegebenheiten entstandene Scharounplanung das eigentliche Problem darstellt - vielleicht sollte man dieses an dieser Stelle offensichtlich gescheiterte Idol mal vom Sockel stoßen und gnadenlos abräumen, translozieren und neudenken oder man lässt das ganze halt als mahnmal für gescheiterte Stadtentwicklung so wie es ist - denn Selbst bei Neuplanung droht wohl derzeit nichts besseres als die Europacity oder andere angedachte Quartierkreationen.


    Das ganze Forum hat seit mehr als 50 Jahren als Basteltisch für Planer und Architekten herhalten müssen ohne dadurch ein städtebaulich erfolgreiches Areal zu entwickeln. Vielleicht sollte man mal anfangen sich von der Idee des autistischen Kultursateliten zu verabschieden.

    Das Kunstgewerbemuseum am besten abziehen und an der Stelle Wohnbebauung mit Öffentlicher Erdgeschossnutzung setzen.


    Das Museum kommt sicher gut in einem Neubau an der Museumsinsel, im Gropiusbau Senior oder im Humboldt-Forum unter wenn der Großteil der Übersee-Sammlung restituiert wurde.


    In wie weit Bibliotheken das 21. Jahrhundert in dieser Anzahl überdauern ist sowieso mal eine Überlegung wert da könnte ich mir vorstellen dass sich eine ganze Menge Raum für Nachnutzungen Ergeben wird - auch die Doppelinstitutionen wie die Staatsbibliothek werden sich wohl absehbar ihrer Sinnhaftigkeit stellen müssen. Dieses Ballastthema erübrigt sich also vielleicht zukünftig von selbst und so toll ist die Stabi nun auch nicht, nur weil da Sharoun draufsteht - der Bau hat definitiv nutzungsfeindliche Schwächen und ist für mich eher ein stadtunvermögender abgeschotteter Klumpen in Goldalu dessen ästhetische Positionierung sich alles unterordnen soll ursprünglich sollte nach Scharoun noch nicht mal ein Schriftzug auf die Funktion des Gebäudes hinweisen.


    Den Schwerpunkt beim Forum auf Gallerie und Musik zu setzen und vielleicht ein Format wie die Riekhallen zur Verfügung zu stellen, sich sonst eher einer Verdichtung durch Wohn und Geschäftshausbebauung zu öffnen, ließe das Forum auf alle Fälle vitaler dastehen und der Murks hätte vielleicht endlich ein Ende.

  • Am Ende der Blickachse von der Leipziger über den Potsdamer Platz bis zu Kulturforum sollte ein Landmark stehen.
    28 Stockwerke wären gut.
    Der Rest der markierten Flächen sollte 12 - 21 Stockwerke haben.

    Aber dann würden doch alle Bauwerke die bereits bestehenden in den Schatten stellen.
    Landmark ist die Nationalgalerie. Daran sollte sich alles orientieren. Aber das ist natürlich nur meine Ansicht.

  • Interessant, dass Leute, die ihre Berufung im Beklagen des Verfalls architektonischer Ausbildung und Anmutung sehen, zugleich für offene Kulturbarberei (die größte wissenschaftliche Bibliothek Deutschlands als abzuwickelndes "Ballastthema") und die Zerstörung historischer Sammlungen plädieren (damit ist nicht die selbstverständlich zu restituierende Raubkunst gemeint).