Kulturforum

  • Ich wusste gar nicht das Herzog & de Meuron styroporfrei baut. Nur leider ist es falsch. Und davon abgesehen ist Styropor wohl eine der wenigen „zeitgenössischen“ Bestandteile von Patzschkebauten.


    Das Zitat von Patzschke verwende ich bereits seit 2008, wenn das missverstanden wird weil man irgendwelche AfD Politiker mit Nationalsozialisten vergleicht (das alleine ist schon hochgefährlich, weil es damit möglicherweise verhindert echte Radikale gar nicht mehr benennen zu können), dann muss das jeder mit sich ausmachen.


    Der Vergleich mit der Antike erscheint mir zu absurd um darauf antworten zu wollen. Diskussion (hoffentlich) beendet.

  • @ Urban Freak: Es geht doch nicht darum ob Herzog & De Meuron styroporfrei bauen! Der "Patschke Styroporbau" ist das Synonym für angeklebte Zierleisten, Stuckimitationen, Ornamente, die eine Gründerzeitarchitektur kopiert, mal besser mal schlechter!


    Herzog & De Meuron stehen dagegen für schlichte Formensprache, wobei die Textur der Fläche durch verschiedene Materialien skulptural wird. Ihre Ziegelbauten (wie z.B. die Modern Tate Erweiterung) stechen ja durch die Art und Weise hervor, wie die Ziegel dort verbaut sind. Da erwarte ich mir bei dem MdM auch einen "Special Effect".


    Die Giebelform des Museums der Moderne ist der klassischen Giebelform der Antike entlehnt, warum soll der Vergleich mit der Antike da absurd sein?


    Es ist eine archaische Giebelform die sich durch die Jahrtausend alte europäische Architekturgeschichte zieht! Kam in der Architektursprache der alten Ägypter interessanterweise nicht vor, ist mir so auch noch nicht aufgefallen..... sorry ich schweife ab....


    Beschäftigt Euch doch ausnahmsweise mal mit dem Werk H&dM stat mit der AfD, dann seht ihr dass die Architekten diese Giebelform sehr gern zitieren:


    https://www.vitra.com/de-de/ca…re/architecture-vitrahaus


    https://www.inexhibit.com/case…audepot-herzog-de-meuron/


    http://adikaelin.ch/herzog-de-…tuck-rigi-ins-toggenburg/


    https://www.archdaily.com/9059…erzog-and-de-meuron-photo


    https://www.dezeen.com/2014/05…-herzog-de-meuron-brazil/


    Übrigens: Wer von Euch geht eigentlich bei Aldi einkaufen?? Moderne Aldifilialen sehen heutzutage so aus:


    https://www.stuttgarter-nachri…1f-9345-ed491abc34fb.html


    Ich würde mal sagen, dieser Aldimarkt sieht viel mehr nach Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie aus, aber da kommt auch kein Mensch drauf, diesen Architekturstil als Aldibarracke zu denunzieren!

  • ^ Oh, mein Gott: Dieser Stuttgarter Aldimarkt sieht aus wie die Neue Nationalgalerie! Langsam drängt sich mir der Verdacht auf, das ganze Kulturforum besteht nur aus Discounter-Kopien. Nikolaus Bernau, übernehmen Sie! :zunge2:


    Im Ernst: Ja, die alten Ägypter hatten Flachdächer auf ihren Tempeln. Der Langbau mit Giebel stammt aus Griechenland, wurde von dort nach Italien exportiert und später von den Römern in ganz Europa verbreitet. In profaner Form, ohne Säulen und Friese, kam die Bauform auf den römischen Landgütern, den villae rusticae zum Einsatz – selbst als Scheune geht sie also auf die Antike zurück...


    Das Zitat von Patzschke verwende ich bereits seit 2008, wenn das missverstanden wird weil man irgendwelche AfD Politiker mit Nationalsozialisten vergleicht (das alleine ist schon hochgefährlich, weil es damit möglicherweise verhindert echte Radikale gar nicht mehr benennen zu können), dann muss das jeder mit sich ausmachen.

    Hier steht nirgends ein Vergleich zwischen "irgendwelchen AfD-Politikern" und den Nationalsozialisten. Gauland ist schlimm genug (und keinesfalls zitierwürdig), einen Nazi sehe ich in ihm aber nicht. Die Kritik war, dass Sie ein Gauland-Zitat paraphrasiert hätten, um die Moderne zu verunglimpfen. Und die Moderne spielt in ihrem Satz dieselbe Rolle wie bei Gauland das NS-Regime.


    Auf eine "Paranoia" der Mitforisten können Sie übrigens nicht plädieren: Wie bei "Wir schaffen das" seit 2015 alle an Merkel denken, denken bei der Kombination von "Schiss" und "Geschichte" seit 2018 alle an Gauland. Diese Konnotation ist unvermeidlich – und ich glaube, das wissen Sie auch.

  • Architektenkind: Schön, dass Du zurück bist! Viele Deiner frischen Beiträge gefallen mir ausgezeichnet und auch hier kann ich Dir in weiten Teilen zustimmen. Vor allem aber bin ich inzwischen der Meinung, dass sich die wiederholte Neuauflage der immer gleichen Diskussion nicht lohnt und man jetzt ebenso gut einfach mal die Qualität der Umsetzung abwarten kann.


    Daher nur ein paar Aspekte, die mir auf der Zunge liegen:


    1) Ein Giebel macht noch längst keinen Tempel. Letzterer wirkt mE erhaben und imposant, die geplante Kubatur dieses Bauwerks kann ich hingegen nach wie vor nur als plump empfinden und ich frage mich auch immer noch, ob die Verteidiger des Projektes das wirklich so anders empfinden (dafür müsste schon ein gänzlich anderes Empfinden von Ästhetik zu Grunde liegen, was ich wirklich interessant fände - und das meine ich durchaus ehrlich).


    2) Es sehen durchaus nicht alle modernen Aldi-Filialen so aus aber die verlinkte sieht in der Tat erfreulich gelungen aus und eine gewisse Nähe zur NN ist vielleicht nicht völlig von der Hand zu weisen. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass der andere Typ von Aldis, Lidls etc wie plumpe, lieblose Nutzbauten aussehen und die stilistische Nähe für ein so ambitioniertes Kultutprojekt wenig schmeichelhaft wirkt. Dabei geht es mir persönlich auch gar nicht um Aldi oder Lidl selbst. Aber ist es nicht vielmehr genau umgekehrt bezeichnend, dass selbst diese knallhart kalkulierenden Wirtschaftsunternehmen inzwischen im Zuge einer gewollten Höherpositionierung besagte Bauform ganz bewusst hinter sich lassen (und wohl auch entsprechend investieren) - und sich diese Form dann stattdessen ausgerechnet auf dem Kulturforum bei einem Prestigeprojekt mit neunstelligem Investitionsvolumen wiederfindet. Für mich also eher verkehrte Welt als ein plausibles Argument pro HdM.


    3. OT: Ich habe bei dem Fliegenschiss auch direkt an Gauland gedacht.

    Aber zum einen wird sich wohl jeder echte Neo-Nazi mit sentimentalen Empfindungen für die alten Zeiten bei dieser Aussage tief gekränkt gefühlt haben (wie kann man das - faktisch gut zehnjährige - 'tausendjährige Reich' besser und irgendwo verunglimpfen? eigentlich müsste man Gauland trotz allem fast dankbar für diesen Ausspruch sein - wenn er damit nicht zugleich bewusst die historische Last herunterspielen wöllte, was absolut daneben ist).

    Zum anderen geht es mir von jeher auf die Nerven, dass ein Populist einen Begriff nur einmal entsprechend nutzen muss, um diesen nachhaltig entsprechend zu prägen und kontaminieren. In Einzelfällen ist es wohl aussichtslos aber grundsätzlich spüre ich da immer wieder das Verlangen, trotzig und wehrhaft alternative Prägungen aufrecht zu erhalten und nicht direkt die Deutungshoheit über unsere Sprache aufzugeben. Ist aber ein kompliziertes Thema und völlig OT.


    Trotzdem plädiere ich jetzt wie gesagt für Bauen und Abwarten, schon auch im Sinne der Sammlung. Alles andere macht es letztlich nur noch teurer und langwieriger und wäre gar nicht mehr vertretbar (außer wenn man dann wirklich ganz sicher einen ganz großen Wurf bekäme und daran zweifle ich leider).

  • Danke Odysseus für Deine aufmunternden Worte und den erhofften 'Bilbao'-Wahrzeichen-Effekt. Er wirft eine durchaus universelle Frage auf: Was ist eigentlich ein (architektonisches) 'Wahrzeichen'?


    Interessanterweise stellte ich mir diese Frage schon vor 20 Jahren, quasi im stillen Kämmerlein (google war damals noch nicht so smart). Mein Heureka-Moment war die Erkenntnis, dass eine Jede Architektur die Wahrzeichen-charakter hat, eine ganz individuelle Silhouette zeichnen muss!

    Gerne dürft Ihr den Test machen – was haben Tour d'Eiffel, Freiheitsstatue, Brandenburger Tor, Elbphilharmonie, Atomium, Gherkin, 'Bilbao', Sydney Opera, Golden Gate Bridge, Reichstag mit neuer Kuppel gemeinsam ???

    Für mich ganz eindeutig: eine einzigartige (!) Silhouette, oder quasi Skyline, wie man sagen darf, ein einzigartiger Schattenwurf. Erst dadurch erlangt einen Architektur ikonische Kraft, die in unseren ganz bestimmten Gehirnregionen gespeichert werden – Regionen die für das erkennen von visuellen Symbolen, Zeichen zuständig sind.
    Insofern muss ich Odysseus etwas Zuversicht nehmen, eine ikonische Kraft nach obiger Definition entwickelt die vorgestellte Hallen-Architektur, auch mit integriertem Baum, eher nicht. Aber die Materialität und hoffentlich detaillierte Ausführung der Fassade lässt viel Raum für Hoffnung, ich bin jedenfalls positiv gestimmt.

  • ^ Erwägenswert, aber m.E. nicht ganz überzeugend, auch nicht, wenn man nur Deine Beispiele berücksichtigt: Beim Brandenburger Tor scheint mir die Silhouette relativ austauschbar, die Silhouette der Golden Gate Bridge unterscheidet sich nicht grundsätzlich von anderen Hängebrücken etc.


    Ansonsten denke ich, dass das Kulturforum eigentlich mit genügend architektonisch eigenständigen Solitären gesegnet ist und wünsche mir hier daher weder einen Bilbao-, noch befürchte ich einen Billigbau-Effekt.

  • Mea culpa, ich hätte noch darauf hinweisen sollen, dass ein einzigartige Silhouette zwar eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung ist. Eine weitere Bedingung ergibt sich logischerweise chronologisch: ein originäres Werk bekommt sicherlich eine höhere Chance, ikonisch zu gelten, als ein kopierender 'Nachbau' – Beispiel Tokyo-Tower oder Berliner Funkturm, in Beziehung auf den Tour d'Eiffel. Das Brandenburger Tor, in seiner Form, war bei Bauzeiten durchaus ungewöhnlich in Form, Proportion und Größe. Bei einem ikonographischen Kult-Charakter spielen dazu natürlich noch häufig historische, sozio-kulturelle Aspekt eine besondere Rolle (z.B. Brandenburger Tor), die im Detail jetzt aber zu weit führen würden.

  • Ein Bilbao-Effekt ist am Kulturforum nicht nur unerwünscht, sondern auch unmöglich.

    Ersten war eine Prämisse für die Gestaltung des Museums für das 20. Jahrhundert, dass es den bestehenden Architekturikonen am Platze nicht sie Show stehlen würde.

    Zweitens kann der 'Bilbao-Effekt' nur an Orten eintreten, von denen vorher niemand in der Weltöffentlichkeit eine bildliche Vorstellung hatte und nachher durch ein besonders spektakuläres Gebäude hat. Das träfe auf Berlin wohl nicht zu.

  • Ich denke und das wurde hier ja bereits mehrfach angesprochen, dass der allergrößte Fehler in diesem gesamten Gebiet war, dass es vor dem Architekturwettbewerb zum Museum keinen städtebaulichen Wettbewerb für das gesamte Kulturforum gegeben hat. Da liegt der grundlegende Fehler. Es hätten vorher grundsätzliche Fragen geklärt werden müssen, etwa ob die Straßenführung bleiben soll wie sie ist oder wie man baulich eine Anbindung an die Bebauung des Potsdamer Platzes hinbekommt ohne den Solitären von Philharmonie oder Neuer Nationalgalerie die Luft zum Atmen zu nehmen. All das hat man unterlassen. Fahrlässigerweise. Diesen Grundfehler wird man nach dem Bau des Museums teuer bezahlen, weil ich prognostizieren, dass sich an der städtebaulichen Hinterhofsituation rein gar nichts ändern wird, weil man keines der wirklichen Grundprobleme des Forums angegangen ist.


    Ich habe mir die Berichte zur Grundsteinlegung angeschaut und daraus sprach aus meinem Empfinden nur eins: riesiger Zeitdruck. Man hatte gar keine Chance mehr, sich über andere Fragen Gedanken zu machen, weil die Mäzene einfach Druck gemacht haben, nach Jahren des Wartens auch nicht ganz unverständlich. Ich finde es beinahe einen Frevel, dass manche, die ihre Sammlungen verschenken, die Einweihung des Museums aus Altersgründen wohl nicht mehr miterleben werden. Man hätte hier auch seitens des Bundes mal viel früher in die Gänge kommen müssen. So stand man am Ende mit dem Rücken zur Wand und musste jetzt durchziehen, komme was wolle.


    Ich stimme auch einigen Meinungen hier nicht zu, dass die Philharmonie oder die Neue Nationalgalerie kein drittes selbstbewusstes Solitär mehr vertragen hätte. Wieso eigentlich nicht? Hätte ein Gehry-Bau neben der Natinalgalerie nicht auch toll wirken können? Die Nationalgalerie lebt doch gerade von ihre Zurückhaltung, von ihrer Strenge. Ich glaube, etwas Selbstbewusstes und Markantes in der direkten Umgebung hätte diesen Kontrast im positiven Sinne sogar noch steigern können. Klar, zu dolle hätte man es nicht treiben sollen, ein Hundertwasser wäre sicherlich zu viel gewesen, aber ich bin da nicht so pessimistisch, dass ein selbstbewussterer Bau hier eine Katastrophe gewesen wäre.


    Und auch wenn ich hier und da für Rekos in bestimmten Arealen eintrete, bin ich auch großer Fan von moderner Architektur. Gerade wenn es Solitäre sind, denn das kann die Moderne. Ich kann den Verriss auf den Entwurf von Herzog und de Meuron nicht so ganz verstehen. Ja, die Kubatur ist gewöhnungsbedürftig und recht simpel, aber das ist jene der Neunen Nationalgalerie auch. Die Bauten, die ich von den beiden Schweizern kenne, zeichnen sich immer durch Wertigkeit und auch schöne Details aus. Daher freue ich mich auf diesen Bau, weil ich mir sicher bin, dass die Zwei hier ein wertiges Ergebnis abliefern, wenn man sie nicht am Ende zu Billiglösungen zwingt.


    In der Summe bleibt, dass Herzog/ de Meuron das abgeliefert haben, was man gefordert hatte. Dass man 2/3 des Museums im Boden vergräbt, ist nicht ihre Schuld, sondern war politisch so gewollt. Ich fände es einfach schön, wenn man nicht schon wieder vor Baubeginn alles schlecht redet. Es ist jetzt eh entschieden. Viele hier hätten sich einen anderen Akzent gewünscht, ich mir auch, aber vor den oben genannten Schwierigkeiten und Zeitlimitierungen war letztlich die Menge an noch verbleibenen Möglichkeiten beschränkt. Da es aber jetzt ist wie es ist, sollten wir hoffen, dass man aus dem gegebenen Konzept qualitativ das Beste rausholt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Odysseus ()

  • Auf den ersten Blick wirkt der Scharounplatz wie der Parkplatz eines Gewerbegebietes in NRW.

    Auf den zweiten Blick auch.


    Der neue Platz ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine architektonisch deprimierende Umgebungs-DNA, in dem Fall die des Kulturforums, sich von Generation zu Generation weiterspinnt. Ödnis gebiert Ödnis, gebiert Ödnis.


    Mir hat sich auch nie erschlossen, warum die Scharounsche Philharmonie zu Bonner Republik Zeiten so abgefeiert wurde. Letztlich wirkt der gesamte Sockelbereich auf der Parterre Ebene wie eine x-Beliebige Tiefgaragen-Einfahrt. Hochkultur ? Fehlanzeige.

  • Vielen Dank für diese Perspektiven! Wenn man sich jetzt noch das MdM rechts dazu denkt, könnte das am Ende doch eine gute urbane Umgebung werden, auf der man gerne verweilt und die spannende Perspektiven bereithält. In die rückwärtige Richtung zerfasert das dann natürlich wieder durch den mMn unnötig großen Vorhof zur GG, aber das ist dann vermutlich ein Projekt, das man nach dem MdM angehen kann, wenn sich die finale Raumwahrnehmung erfahren lässt.

  • Nicht nur dass Berlin „Plätze nicht kann“, Platzeröffnungen kann Berlin ebensowenig!


    Kein Wunder dass zu dieser Jahreszeit bei dem Wetter hier mal wieder Ödnis herrscht!


    Philharmonie und Kammermusiksaal sind für mich aber Beispiele einer Leichtigkeit und Heiterkeit in der Architektur. Ganz das Gegenteil zu der Gruselburg Gasteig in München .

  • Unglaublich, der Platz ist noch nicht einmal eröffnet und sieht schön verschlissen und schäbig aus. Stein eignet sich nicht als Fahrbahnbelag, insbesondere nicht, wenn schwere Busse darauf fahren sollen. Der Bürgersteig wurde einfach nur geteert, im Sommer erhitzt dann dieser Belag enorm.


    Hinzu kommt die wenig vorteilhafte Verkehrsführung zur Tiefgarage der Philharmonie/Kammermusiksaal, deren deren Ein- und Ausfahrt sich am neuen Scharournplatz befindet. Diese kann nur noch in eine Richtung genutzt werden, sodass insbesondere Fahrzeuge nach Verlassen der Tiefgarage, um auf die Potsdamer Straße aufzufahren, gezwungen sind, einmal um das gesamte Areal herumzufahren und dabei den gesamten nunmehr verkehrsberuhigten Bereich zu befahren. Das Verkehrschaos nach Konzertschluss ist vorprogrammiert, wenn sich hunderte Konzertbesucher/"Flaneure" mit Taxen, Bussen und den ausfahrenden PKW über den neuen Platz zwängen müssen.


    Wie kann man nur so eine weltfremde Verkehrsführung anlegen.


    Was für enttäuschendes Resultat!

    2 Mal editiert, zuletzt von rako ()

  • Rundblick von St. Matthäus übers Kulturforum in drei Richtungen. Ich kann die Turmbesteigung für 1€ nur jedem empfehlen. Man sieht die vorerst abgeschlossene Neugestaltung vor der Philharmonie und den zukünftigen Bauplatz.

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    Dach der Gemäldegalerie und Blick Richtung Westen:

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    Stabi mit Baufeld vorne:

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    Modelle im Foyer der Gemäldegalerie. Dort sind auch große Visualisierungen frei zugänglich. Ich bin sicher, dass es schon schön wird;

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    Blick über den Bauplatz von der Potsdamer Straße, man beachte die große Platane rechts hinten, die aufwendig umbaut werden soll.

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    Leider habe ich vergessen vom Kirchturm nach Süden die monströse Baustelle der Neuen Nationalgalerie zu fotografieren. Wenn man sie sieht wird klar, was wir dort gerade vermissen.

  • Wenn man im Umfeld des Forums städtebaulich verdichten würde auch etwas in die Höhe (aber nicht mehr als 45m) dan würde der Bereich mit flacheren Bauten und Freiflächen besser wirken, der in den Tiergarten übergeht. Es fehlen einfach noch einige weitere Baukörper auch beim Bundesverteidigungsministerium und den Botschaften. Das Forum ist mit dem geplanten Neubau fertig, es sollte jetzt ein Masterplan für die Umgebung her, aber bitte Bauten mit Qualität.

  • @ Rotes Rathaus


    vielen Dank für die Fotos. Es mag auch am Wetter und der Jahreszeit liegen, aber den riesigen Sprung nach vorne sehe ich auch nach der Umgestaltung nicht. Man sieht viele Poller, viel graues Pflaster und nach wie vor eine teils ins diffuse abgleitende Stadtlandschaft, die in Teilen mehr an einen Großparkplatz erinnert als an ein strukturiertes Umfeld in einer der kulturellen Herzkammern Berlins.


    Manchmal kommt mir das ganze wie ein Expogelände oder früheres Weltausstellungsgelände vor, wo jeder Architekt sein Planquadrat hatte und dann einfach mal losgebaut hat. Ich glaube, man kann hier noch so viel Kosmetik betreiben, am ursprünglichen Problem dieses Ortes ändert das nix. Hier fehlt einfach eine übergeordnete städtebauliche Idee. Anstatt diese zu entwickeln, baut man einfach den nächsten Solitär.


    Aber während man ein Expoareal irgendwann wieder abbaut, bleibt hier einfach alles stehen, alles für sich genommen und das will ich betonen, ist gute moderne Architektur, nur hat man es versäumt, diese sinnvoll und durchdacht miteinander zu verbinden.


    Ich habe mich damit aber letztlich abgefunden, ich sehe es als große Eventfläche und als Weltausstellung moderner Architektur im XXL-Format. Wenn man es als Streifzug durch die Geschichte der modernen Architektur sieht, also quasi ein Baumuseum in realer Größe, dann kann man mit dem Areal vielleicht versöhnlicher umgehen.

  • Berlin ist beim Thema "Stadtplanung" irgendwie immer noch nicht bereit etwas zu verändern, also mehr gelebte Aufenthaltsqualität und Lebensqualität zu schaffen. Auch wenn ein paar neue Bäume erfrischend wirken und die Rasenflächen aufgepeppt wurden, es bleibt dabei: Ästhetik statt Funktionalität (sehe Beleuchtung) nicht der Himmel braucht Licht, sondern der Fußboden. Geplant in erster Hinsicht für unseren Millionen Touristen im Jahr, gut für Infrastruktur muss gesorgt werden, aber bitte mit dem Faktor: "Hier bleibe ich".

    Es fehlt die Balance zu denken für Einheimische und Touristen, für einen lebendigen und lebenswerten Raum.


    Zitat gelöscht. Weniger ist mehr...