Unter den Linden

  • Ich frage mich, warum die Franzosen sowas in 2 Jahren hinbekommen, mit Marketing und konkreter 3D Visualisierung und wir für ne halbgare Lösung mit aufgezeichneter Kartenversion in 8-10 Jahren? Wann sind wir so träge, langsam und visionslos geworden?

  • @yourrulez


    1. kriegen "die Franzosen" es auch nicht in nur 2 Jahren hin. Planungen laufen schon ne Weile und Olympia beschleunigt immer Projekte.

    2. ist der Imagefilm sehr viel Augenwischerei, wer hinschaut sieht unzählige Vorschläge die vor Ort gar nicht pratikabel sind (Rasenfugen auf den Champs zum Beispiel, da viel zu viele Leute alles Platt latschen, oder die Austriebe an den Bäumen in Fussgängerhöhe belassen, ...),

    3. Haben die Champs-Elysees einen anderen nationalen und internationalen Status und Markenwert mit all den Luxusmarken vor Ort und profitieren daher von anderen Finanzierungen


    Lassen wir lieber die Vergleiche, da wir hier Historisch, stadtplanerisch und politisch von ganz anderen Dimensionen sprechen.


    Ich hoffe nur auf zügige Umbauarbeiten auf den Linden, auf eine Bauorganisierung die visuell und für den Fussgänger wenig störend ist.

  • Ich frage mich, warum die Franzosen sowas in 2 Jahren hinbekommen, mit Marketing und konkreter 3D Visualisierung ...

    ... und das auch noch unter Führung einer sozialistischen Stadtregierung und Bürgermeisterin. Unfassbar. 8|

    .... für deutsche Verhältnisse.


    Wer sich trotzdem für dieses und viele weitere Zukunftsprojekte in Paris interessiert dem möchte ich die folgende Seite empfehlen:

    http://parisfutur.com/


    Bitte wieder von Olympia in Paris zurück zum Thread-Thema kommen. Danke!

  • Zu 1: Über Verkehrswende quatschen wir in Deutschland auch schon seit Jahren, groß was passiert ist aber nicht. Und die Planungen laufen bei UdL auch schon ne Weile. Olympia ist natürlich ein beschleuniger, klar.
    Zu 2: Wie jede Visualisierung. Man kann sich aber schon ganz gut vorstellen, wie die wichtigste Straße des Landes in konkret 2 Jahren aussehen wird.
    Zu 3: Frankreich als zentralisiertes Land, wo alles auf Paris ausgelegt ist und dort wiederrum die Champs-Elysees die Prachtstaße schlechthin bildet, kann man schwer mit Deutschland vergleichen. Auch wenn UdL sicher historisch und politisch eine ganz schöne Hausnummer sind, könnte ich mich selbst in Berlin nicht entscheiden, ob jetzt UdL oder Ku'damm die "Nr 1" ist. Was "all die Luxusmarken" angeht, ist der Ku'damm sicher vor UdL. Und im dezentralem Deutschland gibt's da ja noch eine ganze Latte solcher Meilen. Wie es auch immer sein mag, politisch und besonders wirtschaftlich ist Deutschland ein größeres Schwerkaliber als Frankreich, da kann man schon ein bisschen mehr Ehrgeiz und ein Ergebnis erwarten, dass der Wirtschaftsmacht auch gerecht wird.

    Ansonsten hoffe ich natürlich auch auf zügige Umbauarbeiten, frage mich aber, warum hier wieder nicht in einem Zug gebaut wird - Wozu dieser Zwischenschritt. Seit Jahren ist alles mit Baustellen zugekleistert und bis 2028 wird sich daran wieder nichts ändern. Meine Freundin ist vor 9 Jahren von Portugal nach Deutschland gezogen. Sie hat UdL noch nie Baustellenfrei gesehen und wird es bis 2028 auch nicht. Das sind 15 Jahre! Womit ich wieder bei meiner Ursprünglichen Frage angekommen bin. Warum schaffen wir es nicht, nach Jahrelanger Planung in einem Zuge eine gescheite Umsetzung hinzubekommen. Ich hätte kein Problem damit, wenn man jetzt sagt, wir reißen, wie in Paris, alles für 2 oder 3 Jahre auf und dann erstrahlt der Boulevard in einem ganz neuen Gewand, bietet mehr Aufenthaltsqualität, Außen Gastronomie wo früher Autos fuhren, Spielplätze für Kinder usw. usw. So wie man das Europaweit gerade tut. Hier wird jetzt nochmal 6 Jahre rumgedocktert und ich wette, dass wir 2029 oder 30(!) dann dort auf einer halbgaren, von Kompromissen strotzenden Lösung stehen, mit der keiner richtig zufrieden ist. Das nervt. Also mich persönlich, der sich für Stadtentwicklung und Architektur als Hobby interessiert und mit den Details unserer Planungsprozesse wenig am Hut hat (Zum Glück!), nervt es. Anderen mag das vllt. anders gehen, wer weiß.


    OT dorthin verschoben. Hier nun weiter im Thema UDL. Danke

  • Update Straßensanierung, fotografiert von mir am 06.03.2022


    Die Asphaltierungsarbeiten kommen soweit gut voran, erkennbar ist auch die neue Aufteilung der Fahrbahnflächen

    u_11njvi.jpg



    d.

  • Update zu den "Testanpflanzungen", fotografiert am 03.07.2022



    So als Laie würde ich sagen, das die "Testpflanzung" gut gelungen ist. Ich hoffe, das dieses Konzept dann auch zügig auf den Rest der Straße angewandt wird...

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    d.

  • Update zu Unter den Linden 40 und dem Abbau der Baucontainer in der Charlotten- und Universitätsstraße, fotografiert am 03.07.2022



    Die Fassade ist schon ein echter Hingucker. Aber es scheint doch noch ne Menge Detailarbeit bis zur Fertigstellung zu brauchen...

    udl_5t9kqx.jpg


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    Die Baucontainer in der Charlottenstraße sind meiner Meinung nach schon eine ganze Weile weg, eine Wiederherstellung des Straßenraums lässt aber noch auf sich warten

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    Ein paar letzte Gerüste, aber eben auch keine Container mehr in der Universitätsstraße. Hier scheint es schon los zu gehen mit der Neupflasterung der Gehwege....

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    d.

  • Ein Artikel in der Berliner Zeitung zum geplanten Gebäude Elisabeth Selbert Haus an der Ecke Schadowstrasse.

    Darin wird über eine Kostensteigerung um 16 Mio Euro auf 89 Mio Euro und deren Ursachen und der obligatorischen Kritik daran durch den Bund der Steuerzahler berichtet.


    Bauantrag ist gestellt, Baubeginn wohl in 2023, geplante Fertigstellung jetzt 2026.


    https://www.berliner-zeitung.d…-millionen-euro-li.266596

  • Der Euro muss hierzulande gar nüscht mehr wert sein wenn die veranschlagten Kosten für so eine Betonkiste für Bürokarnickel derartig in die Höhe schießen - das Argument der unerwarteten Bodenverhältnisse kann ich schon gar nicht mehr hören - seid Jahrhunderten war das Grundstück baulich belegt da weiß man nicht welche schwierigen Voraussetzungen der Baugrund anbietet?


    Mal abgesehen davon dass der Abriss des Wiratexgebäudes von Senf für son laues Ergebnis nicht mehr wirklich nachvollziehbar ist scheut man sich nicht die angestiegenen Abriss und entsorgungskosten ins Feld anzuführen.


    Von 1869 -1910 gabs an dieser Stelle übrigens das für seine Zeit spektakuläre Und von Brehm angeregte und bis 1873 geleitete Aquarium, aber da waren die Linden auch noch n richtiger Boulevard mit mehr Attraktionen, als zugeknöpften Botschaften und Büros im Grossformat.

  • Naja etwas mehr Objektivität wäre angebracht. Kostensteigerungen, wenn wie bei diesem Projekt eine Verzögerung von zwei bis drei Jahren stattfindet, sind nicht verwunderlich. Jeder der irgendwas baut und wenn es nur kleinere Umbauten sind, wird dir erzählen, dass alles mindestens 15 - 20 Prozent mehr kostet verglichen mit vor zwei Jahren. Das trifft dann mit der gleichen Logig auf solche Bauvorhaben zu. Von daher ist deine Aussagen die Kosten schießen in die Höhe schon nahe am Stammtisch dran.

    Wir haben eine Inflation von 10 Prozent und Lieferzeiten erhöhen sich gewaltig. Das ist nun mal so. Von schlechter Planung zu sprechen ist das ziemlich daneben, weil das einfach nicht zutrifft.


    Und zum Entwurf selbst. Klar man kann es eine Betonkiste nennen, allerdings eine ziemlich Hochwertige. Es ist ein sehr gediegener Entwurf für einen Bürobau. Er ist bestimmt nicht der Originellste aber um Längen besser als das andere Bundestagsgebäude, das sich hinter der Schadowstrasse befindet.

    Es ist eine Sache wenn man moderne Architektur nicht mag, aber daneben wenn man wider besseren Wissens deren Qualität was Materialien und Ausführung in Abrede stellt.

  • Man muss zur Kenntnis nehmen, dass Baukosten bei staatlich beauftragten Gebäuden sowohl häufiger als auch umfangreicher aus dem Ruder laufen als bei privat beauftragten. Das hat eine Reihe von Gründen. Staatliche Gebäude sind politisch oft nur durchsetzbar, wenn die Baukosten zunächst besonders optimistisch gerechnet werden. Staatliche Auftraggeber haben oft obendrein das Problem, dass es durch komplexe Vergabeverfahren sehr viel schwerer ist, auf kurzfristige Marktverschiebungen zu reagieren. Sagen wir: Mal schnell von Gasheizung auf Solardach umstellen - weil es billiger wäre. Oder von Holzleimbinder auf Stahlträger etc etc. Das Klischee, dass man auf eigenes Geld besser aufpasst als auf das von Steuerzahlern sei hier mal ganz aussen vorgelassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Oranien ()

  • Lieber Theseus, die Teuerungen durch Zeitverzug und Inflation leuchten mir auch ein.

    Ein Teil der kostensteigernden Bauverzögerung wird aber mit dem unerwartet schwierigen Baugrund begründet/ das erscheint mir als Argument hier recht vage und wenig überzeugend, weil ich schwer nachvollziehen kann, wie es bei einem lange bebautem Grundstück und dem obligaten Baugrundgutachten für den Statiker zu so einer Fehleinschätzung kommen kann, ansonsten hab ich mich nicht in Richtung schlechter Planung geäussert.


    Bei der Einschätzung Oraniens von der eigentümlichen Dynamik zu finanziellen Mehraufwand bei staatlichen Bauprojekten stimme ich zu.


    Das Baumaterial ist laut Beschreibung Beton und Kunststein - anders als unterstellt, will ich mich über das verwendete Material und die Qualität der Ausführung gar nicht auslassen - auf dessen Wertigkeit zieht man sich aber immer zurück wenn der Bau sonst nicht viel kann, und da betrachte ich dann

    die notorisch angewendete, ermüdendende Gestaltreduktion, die sich nur noch durch Großformat und Materialwirkung so was wie Bedeutung erschleichen kann für die Linden als unangemessen. Das einzige individualisierende erzählerische Element das den Eingang zu ner eindeutigen Nutzer- Adresse macht ist der riesige, plattgefahrene Vogel. Die polnische Botschaft wird ihr ähnliches Wappentier auch öffentlich präsentieren ich hoff ma drauf dass man die Institutionen hier nicht Verwechselt.

    Mit dem traufhöhengleichen und ebenfalls sehr rationalistischem, Flächenintensivem Neubau der Polnischen Botschaft vervielfacht sich die visuelle Reizarmut noch mal erheblich. Die Städtische Attraktivität und Attraktion gerät hier für mich völlig an den Nullpunkt und das ist nicht in erster Linie eine Frage ob modern oder klassisch sondern von Format, Nutzung und individualisierenden räumlich wirksamen Akzenten.

    Eine Hochwertige Materialverwendung sogar mit auf der visu angedeuteter riefenartiger Textur sagt für mich noch lange nichts über die städtebauliche Qualität und den Baukünstlerischen Wert aus, unter Umständen versprüht das eben auch nicht mehr, als den Charme einer geprägten Auslegeware die man in den Hochbau übersetzt hat.


    Die Gestalt des Baues erscheint mir mit dem recht Eintönigen Strukturarmen Fassaden-Konzept für die Linden einfach zu untertourig- unabhängig davon ob es 2 Straßen weiter noch langweiliger geht.


    Da fragt man sich schon warum der denkmalgeschützte 60er Jahre Bau weichen musste, wenn weder in städtischer Funktion noch Ausdehnung, noch Gestalt, nichts wirklich andersartiges entsteht, als die mentale Wiederholung der 60er Jahre an dieser Stelle.

    Das Konzept von der Staatsnahen Funktionsbauten und Dipl. Adressen in der Nähe des prominentesten Teilungssybols passt halt eher in die Welt von vor 89‘ da war man aber auch verständlicherweise an einem lebhaftem Boulevard gar nicht interessiert.

    Das was man entgegen der optimistischen Anfänge nach dem Mauerfall seit einer gefühlten Ewigkeit aber da installiert schreibt eher die etatistische Besetzung durch die städt. Nachkriegsumstände fest.


    Der Idee eines städtischen Boulevards arbeitet man mit funktional und soz. Entmischendender Einsilbigkeit, dem Mangel an Publikumswirksamen Attraktionen, und „gediegenen“ riesenhaften Blöcken jedenfalls erfolgreich entgegen.

    Ich hätte mir für die Linden als stadthistorisch bedeutsame Pracht- und Kulturmeile was anderes gewünscht als eine technokratische Verlandung in einen langweiligen Bürodistrikt der sich bis in die angrenzenden Seitenstraßen immer weiter ausdehnt.


    Da braucht man sich dann über die wachsende städt. Entfremdung die selbst für die Touristen kaum mehr als n Knips vorm Brandenburger Tor anbietet nicht wundern - Berliner sind sowieso nur noch da wenn se müssen. Als Bummelmeile Versagen die Linden hier aufgrund der Angebotsarmut zunehmend.


    Die Kreuzung Friedrichstraße galt vor dem Krieg als äußerst vital.
    Und nun wundert man sich über das wachsende Siechtum der mittleren Friedrichsstrasse als Einkaufsmeile die man aus der Aufbruchsstimmung der 90er heraus mit zweckdienlicher Grossbebauung aufgeforstet hat, nicht ahnend wie sich die funktionale Auswahl einer damals noch unbestimmten und wandelnden Umgebung auf diesen Bereich auswirken werden.
    Ist die Eigenattraktion der Gewerbevielfalt und Bebauung schon schwach, ist es ihre wenig glückliche Bespielung an der Kreuzung zu den Linden erst recht.

    Die an dieser Stelle bereits Mäßigen Angebote aus Telekom, Autosalon und ampelmännchen Shop dürften alles andere als zugkräftige Adressen sein um die Dynamik aus dem südl. Teil in den mittleren Teil über die sehr breiten Linden weiterzuleiten und Ab Glinkastrasse/ Neustädt. Kirchstrasse setzt sich der segregierende unterhaltungsschwache Charakter der Linden komplett durch -


    Damit halte ich die Idee, dass sich Politik und Lobbyrepräsentanzen ausgerechnet an einem Ort wie die Linden und ihren Seitenstraßen, überproportional baulich präsentieren sowohl gestalterisch, funktional als auch Stadtplanerisch für eher misslich.


    Als urbanes Kern-Zentrum bleiben die Linden spätestens im westlichen Teil für mich bei dieser Bespielung so für den städt. Organismus eher verloren und ich hätte es besser Gefunden die Bürokratie im Bahnhofsviertel, Diplomaten u. Regierungsviertel oder Heidestrassenquartier unterzubringen.


    Der Ästhetische Anspruch an diese Gegenden erscheint mir für diese Funktionen zumindest viel angemessener und hätte freiere gestalterische Entwicklingsmöglichkeiten geboten als es eine trad. städt. Struktur die hier aus einer völlig anderen, funktionellen und repräsentativen Orientierung heraus entstanden ist, anbietet.

  • < volle Zustimmung in allen von Dir bemängelten Punkten. Ich habe ja noch ein wenig Hoffnung was den umschmliessenden Neubau der Komischen Oper Unter den Linden/ Glinkastrasse betrifft. der könnte zumindest noch ein wenig 'kulturellen Glanz' vielleicht auch einen Hauch von Esprit einbringen. Wenn man sich auch noch aufraffen könnte diesen üblen Aeroflot-Bau gegenüber einzuebenen und etwas wirklich angemessen urbanes dort zu etablieren, könnte die Ecke noch was reissen. Aber ich merke es gerade selbst beim Lesen, zuviele 'wenn's' ....

  • man kann sich nur vorstellen, wie viel teurer das komische Operngebäude inzwischen geworden ist, aber es würde der Straße eindeutig etwas mehr Glanz und Nachtleben verleihen.


    Haben wir eine Ahnung, wann die Bauarbeiten an der Komischen Oper beginnen sollen?

  • Wir erleben einen faszinierenden Wandel in der Rolle von Innenstädten. Dass die Erdgeschosszonen von Innenstädten vor allem Einkaufsorte sind hat sich erst seit Beginn der Industriellen Revolution entwickelt. Also im Vergleich zum Alter der meisten europäischen Städte erst vor relativ kurzer Zeit. Diese Ära scheint jetzt überwiegend zu Ende zu gehen.

    Die Erdgeschosszonen von Innenstädten müssen neue Rollen finden. Immer weniger Menschen werden in Innenstädte gehen, um dort einzukaufen. Meines Erachtens ist es fraglich, ob die strassenzugewandten Erdgeschosszonen weiterhin das 10fache der Quadrat-Meter-Miete der übrigen Gebäudezonen einspielen können. Also zB 300 Euro Ladenmiete statt 30 Euro Büromiete. Frequenzbringer statt Renditebringer werden an Bedeutung gewinnen. Im Zweifel werden es Städte sogar fördern wollen, wenn sich in solchen Zonen Frequenzbringer ansiedeln.

    Der Bereich um die Friedrichstrasse/Unter den Linden könnte für diesen Wandel ein gutes Experimentierfeld werden - aus einer Überlagerung des Wandlungs-Drucks im Einzelhandel und im Verkehr. Die Verkehrsberuhigung eines Teils der Friedrichstrasse hat dieser als (Luxus-)Einkaufsmeile meines Erachtens eh den Todesstoss versetzt. Erstmal ein Schritt nach hinten. Aber hier wird man sicher nicht stehen bleiben. Und viel kaputt machen kann man nicht mehr.

    Einen Teil der Lösung kann man meines Erachtens in der Torstrasse oder im mittleren Teil der Kantstrasse betrachten. Sehr viel mehr kleine Flächen mit individuellen Angeboten; einen sehr viel geringeren Filialisierungsgrad; einen sehr viel grösserer Anteil an Event, Erlebnis und sozialer Interaktion. Und sehr viel Verkehr - der sich aber langsam bewegt (30km)

  • ^ich glaube du hast ein schlüsselwort genannt: Erlebnis.


    Ich denke die Zukunft der EG Zonen werden Entertainment und Werbeideen sein oder vielleicht sogar beides kombiniert in einem. Zu erleben z.B. bei Ritter Sport in Berlin Mitte. Auch müssen meiner Meinung nach Produkthersteller selbst ran. Wer heute wirklich erfolgreich ein Produkt vermarkten möchte, der muss alle Sinne mit einbinden: Riechen, Schmecken, Hören, Tasten.


    Ein tolle Lücke für viele EG Zonen könnten z.B. Parfümerien sein (Tolles Beispiel: Le Labon in Berlin MItte). Aber auch VR Erlebnisse, kleine Kinos (ich denke immer über ein "Netflix Kino Franchise Modell" nach oder Start Up Präsentationsflächen in Verbindung mit einem angebundenen Café oder Restaurant. So könnte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

  • ^

    Abgesehen vom Shopping ist Berlin eine Stadt, in der glücklicherweise viel in Restaurants, Bistros etc. gegangen wird. Das Freizeiterlebnis, sich nicht selbst ums Essen kümmern zu müssen. Hier ist auch noch Potential, wie man an der Kantstraße sieht. Auf der Schloßstraße könnte es z. B. noch mehr sein.

  • Update vom 11.11.2022, fotografiert von mir



    Nach ewiger Zeit ist dieser Bereich bis zum Schloss nun überwiegend baufrei und weitgehend ohne Provisorien...

    bild18a6ccj.jpg


    In der Universitätsstraße laufen die Arbeiten an der Gehwegwiederherstellung (an der Charlottenstraße leider nicht)

    bild192ue7y.jpg




    d.

  • Der Bau von Mäckler (rechts der Linden auf dem ersten Foto) altert meines Erachtens sehr schön. Das ist jetzt schon ein Klassiker. Auch die jüngeren drei links gegenüber gehören zu den Besten neuen Unter den Linden.


    Es ist so schade, dass man dieses Niveau Richtung Brandenburger Tor nicht halten kann. Vielleicht überrascht die polnische Botschaft ja noch positiv - aber auf mich wirkt der Kasten jetzt schon autistisch.