Projekte am/um den Marktplatz

  • 68er? Da verwechselt du was. Kann auch nur erneut an die Konstablerwache in F zu Erzeugermarktzeiten erinnern, da ist dort die Hölle los (ok, grad natürlich nicht), bei streitbarer Architektur.


    Ich gebe den Marktplatz nicht auf. Aber es braucht Angebote, und da sind dann auch die Eigentümer bzw. die Stadt in der Pflicht, den nötigen Rahmen dafür zu bereiten, heißt zum einen den Platz nicht mit Vorschriften kaputt zu regulieren sowie Mieten, die so hoch sind das es dann halt doch nur für ne tödlich langweilige Kettenfiliale reicht.

  • ^ Ja, mein Fehler, 68er stimmt natürlich nicht, das war vorher. Aber ich sehe da kein Land in Sicht am Marktplatz. Die Tendenz geht klar und eindeutig dahin, das das Angebot sinkt.

    => Es müsste der Platz neu gestaltet werden, z.B. überall mal Bäume vor den Gebäuden, damit man die Bausünden nicht so sieht.

    => So wie es jetzt ist, wird sich da nichts entwickeln.

  • ^Das mit den Bäumen kam mir auch schon in den Sinn, ist von Seiten der Stadt aber wohl nicht angedacht. Ich würde jetzt mal abwarten wie es mit dem neuen Belag und der Umgestaltung wirken wird. Gerade beim Breitlingbau habe ich durchausHoffnung das hier eine Nutzung reinkommt die für mehr Frequenz auf dem Marktplatz sorgt.

  • ^ Das mit den Bäumen verstehe ich auch nicht, denn was spricht in diesen Zeiten denn gegen Bäume? Ggf. kann es auch am Untergrund liegen das nicht überall Bäume gepflanzt werden können.

    korrekt, der größte Teil des Platzes ist unterbunkert, da wächst nichts drauf. Und Hochbeete sind in der Regel auch nichts.

  • Das mit den Bäumen hat auch noch einen weiteren Grund. Bäume würden den Platz zwar etwas schöner machen, aber Bäume würden die Fläche für den Wochenmarkt, Weindorf und Weihnachtsmarkt verringern. Darum lehnt die Stadt weitere Bäume auf dem Marktplatz ab. Die komplette Fläche ist ja jetzt schon für Stände für den Wochenmarkt und für die Buden des Weindorfes und Co. entsprechend abgesteckt. Kommen jetzt noch Bäume dazu, müssten man dem jeweiligen Marktständen oder Budenbesitzer, der dann betroffen wäre, einen neuen Platz suchen oder sogar abweisen usw. Was man von Seiten der Stadt nicht will.

  • man könnte ja durchaus mit "mobilem" Grün arbeiten, da gibt es durchaus interessante, attraktive Möglichkeiten. In Nürnberg hatten sie vor ein paar Jahren ein ganz ähnliches Problem. Daher hat man dort insgesamt 30 "mobile" Bäume angeschafft, Plätze wurden optisch aufgewertet, die Aufenthaltsqualität gesteigert und bei Veranstaltungen macht das Grün entsprechend Platz. Ich mein, unattraktiver kann der Marktplatz kaum noch werden...

  • Ich denke auch das man mit mobilem grün und mobiler Stadtmöbelierung durchaus eine deutliche Verbesserung der aufenthaltsqualität des Marktplatzes verbessern könnte. Oder man macht in einer Ecke eine Pop-up bar oder ähnliches auf. Ideen und Beispiele gibt es weltweit viele, man müsste einfach mal die Scheuklappen ablegen und über den Tellerrand rausschauen.

  • Ich bin mir nicht sicher ob es da zwingend mehr "Grünzeug" braucht. Es gibt doch viele Plätze in der Welt die beliebt sind, obwohl sie nicht begrünt sind. Und der Marktplatz hat an einer Seite ja einige Bäume- Beleben ist vermutlich das richtige Stichwort. Gerade unter den Bäumen am Breitling würde sich Gastronomie sicher gut machen.

    Ich empfinde vor allem die Treppen auf dem Marktplatz als unschön. Ist aber vermutlich Geschmackssache.

  • Dass hier das Mobile Grün in Nürnberg als Positivbeispiel herangezogen wird wunder mich etwas. Das hat hier mehr Feigenblattcharakter oder dient dazu Falschparkern Raum wegzunehmen. Kein einziger Platz hat dadurch in Gänze Aufenthaltsqualität gewonnen. Den 50er Bauten am Marktplatz in Stuttgart kann ich zumindest einen Gestaltungswillen nicht vollends absprechen, auch wenn ich lieber die Vorkriegshäuser wieder hätte. Ganz anders schaut das beim Breitlingsbau aus. Ich finde ihn einfach nur abstoßend, und zwar banal-abstoßend und nicht auf morbide Art faszinierend wie z.B. Memi und Tierklinik in Berlin. Als ich am Stuttgarter Marktplatz war hatte ich nie das Verlangen in diese Richtung zu schauen. Der ist so ein primitiver Kasten dass auch Fassadenumbauten nix nutzen würden. Lieber kleinteilige, altstadtgerechte Neubebauung. Das gilt auch für die Gebäude dahinter.

  • ^ Korrekt, der Breitling-Bau ist keine Zierde. Dasselbe gilt leider auch für den Breuninger-Klotz. Ich mag den Laden, aber die Fassade zum Marktplatz hin ist furchtbar.

    Aber ein Abriss des Breitling-Baus ist aktuell ja nicht in Diskussion, oder hab ich das nur verpasst?

  • Am Rande erwähnenswert: Bei Breuninger kommt mit Cotidiano ins EG Richtung Marktplatz ein Café/Restaurant rein (zumindest ist dort die Beschriftung am Haus dran). Laut deren Website sogar noch im September.

  • Der erste kleine Bauabschnitt zwischen Osiander-Nespresso-Tritschler ist seit ein paar Wochen fertiggestellt und kann sich doch sehen lassen. Zumindest dieser Teil sieht deutlich freundlicher aus als der alte Bodenbelag und wertet den Platz auf. Bleibt zu hoffen, dass er sich durch Kaugummi, Getränke und Autoreifen nicht zu sehr verfärben wird.


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    Bilder vom 14.12.2020

  • Puh, der Belag erinnert mich an gepflasterte Spielstraßen in Neubausiedlungen von vor 20 Jahren. Besonders hochwertig wirkt das auf mich eher nicht. Das man das als Verbesserung empfindet dürfte wohl am absolut Katastrophalen Ist-Zustand liegen.

  • Breitling-Haus


    Viele Ideen zur Zukunft des Breitling-Hauses am Marktplatz gibt es auch weiterhin. Eine erste Visualisierung von asp Architekten zeigt jetzt, wie die umgestaltete, nun sehr gläserne Fassade aussehen könnte.


    Zudem gibt es die Idee, die 750qm Modelleisenbahnanlage, die die Stuttgarter Innenstadt darstellt, quasi als "Miniaturwunderland im Kessel" ebenfalls in dem Gebäude unterzubringen.


    An Gedankenspielen fehlt es also nun wirklich nicht.

  • ^ Es ist nicht davon auszugehen, das beim Marktplatz in seiner jetzigen Form noch irgendwas zu retten ist. Man hätte die Chance nutzen sollen, das Rathaus und die Häuser historisch zu rekonstruieren.

  • Welche Chance auf Rekonstruktion denn bitte? Niemand hat dies ernsthaft in Betracht gezogen und gebracht hätte es auch nicht viel. Was der Marktplatz braucht ist Außengastro, die jetzt ja auch vermehrt kommen soll und die es historisch nie gab! Der Stuttgarter Marktplatz war eben genau das – ein Marktplatz! Da haben keine Bürger flaniert, geschweige denn das es dort irgendwelche berühmten Cafés oder Gaststätten gegeben hätte. Wenn man dort eine Reko will benötigt es erstmal ein vernünftiges Konzept und eine mögliche Finanzierung. Meinst du allen Ernstes die paar popeligen Fachwerkhäuser die da früher standen locken Scharen von Besuchern an? Da muss ich mal glatt müde lachen, die Menschen sind heute doch ganz andere Kalieber gewohnt! Und mit einer 100% Rekonstruktion ließe sich dann eben auch keine Gastro umsetzen, da die Häuser diesem Zweck schlicht nicht dienen würden. Das heißt letztendlich wäre sowieso nur eine pseudo-historisierende Fassade gegangen, ähnlich wie man das in Frankfurt in der neuen Altstadt gemacht hat. Mit dem unterschied das in Frankfurt da noch der Römer und der Dom rumstehen, das es sich bei den rekonstruierten Gassen immerhin um den Krönungsweg der Deutschen Kaiser gehandelt hat und das die rekonstruierten Häuser herausragende Bürgerhäuser des Mittelalters waren in denen teilweise so unbedeutende Personen wie Goethe gewohnt haben. Da kann der Stuttgarter Marktplatz nie und nimmer dagegen anstinken und trotzdem war die Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt ein jahrelang umstrittenes Projekt dessen Umsetzung ewig in den Sternen stand.