Leipzig: S-Bahn Mitteldeutschland

  • CTL - Schkeuditz und CTL - Miltitzer Allee erhalten tatsächlich eine Verdoppelung des Angebotes. CTL - Borsdorf übrigens auch!


    Zum Glück wird dann auch endlich der Raum Naumburg / Weißenfels / Merseburg an die S-Bahn / an den CTL angebunden. Die RB113 wird übrigens nicht durch den Tunnel geführt...

  • Dann hoffe ich mal auf eine schnellen Planungs- und Baustart für die Kurve bei Großkorbetha Richtung Merseburg, damit der S-Bahn-Betrieb nach Meseburg/ Naumburg 2025 abgesichert werden kann, ohne in Großkorbetha Kopf machen zu müssen.

  • Es gab bis 1998 eine Strecke von Merseburg nach Leutzsch über Leuna (stadtseitig). Hätte man´s gewusst und nicht zum Teil schon Radwege drauf gebaut, wäre es sicher ne Interessante Option ...

  • ...genau! Und würde man es mit Verkehrswende und Unterstützung der Region im Rahmen des Kohleausstiegs ernst meinen, würde man diese Strecke auch für eine neue S-Bahn-Linie reaktivieren...

  • Sorry, aber das wäre m.E. völlig unsinnig. Die Strecke Leipzig-Merseburg ist größtenteils gleislos und gehört bereits verschiedenen Eigentümern, müsste also (inklusive Haltepunkte und zweigleisiger Ausweichpunkte) fast komplett neu gebaut werden. Die Gesamtstrecke von Leipzig Hbf wäre hier ungefähr 34 Kilometer lang und würde (außer vielleicht Burghausen) keine nennenswerten Siedlungsschwerpunkte neu erschließen, während die Strecke über Bad Dürrenberg mit einem Neubau der Verbindungskurve (die von der Kohlekomission empfohlen wurde) ungefähr 38 Kilometer lang (bei Bedienung mit Kopfmachen in Großkorbetha 42 Kilometer), komplett zweigleisig, elektrifiziert und mit 120 Km/h befahrbar wäre, sowohl Markkranstädt als auch Bad Dürrenberg anbindet und existierende Haltepunkte nutzen kann. Da kann man Infrastrukturgelder nun wirklich besser ausgeben.


    Zur Ausschreibung:


    Leipzig-Grimma-Döbeln (RB110/S11):


    Hier wäre wirklich zu wünschen, dass die S11 aus Grimma/Döbeln künftig einen kurzen Anschluss an den RE50 in Engelsdorf erhält, da sich die Begeisterung in Grimma über 49 statt 34 Minuten Fahrtzeit bis Leipzig Hbf (31 wären auch jetzt schon drin) sonst wohl in engen Grenzen halten würde. Im Gegensatz zu Wurzen hätte man ja sonst keine schnelle Alternative als Anschluss zum Fernverkehr.


    Leipzig-Torgau-Falkenberg-Hoyerswerda (S4/RE11):


    Die Zurückziehung der S4 bis Torgau und der Ersatz über einen neuen RE11 (der auch in der Ausschreibung enthalten ist, es aber nicht in LeipzigSOs Beitrag geschafft hat ;-)) ist m.E. ein wirklicher Fortschritt. Ich hätte ja eher gedacht, dass man vielleicht diesen RE11 mit dem RE10 nach Cottbus kombiniert und flügelt, letzterer wurde aber gerade gesondert ausgeschrieben (wird verlängert bis Frankfurt/oder und bekommt werktägliche Verstärker Leipzig-Cottbus). Man darf gespannt sein, ob es dann bis Falkenberg wirklich einen 1-Stunden-RE-Takt plus Verstärker und zusätzlich halbstündliche S-Bahnen bis Torgau gibt, das wäre eine wirkliche Angebotsverbesserung. Auch Hoyerswerda dürfte über den Wegfall der S-Bahn-Verbindung nicht unglücklich sein, da der RE - legt man mal die heutigen S4- und RE10-Fahrzeiten zu Grunde - 23 Minuten schneller sein könnte. Nach aktuellem Fahrplan sind Verbindungen mit teilweise zweimaligem Umsteigen schneller als die Direkt-S4.

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  • So völlig unsinnig ist das aus meiner Sicht gar nicht. Ja, inzwischen sind die Gleise manchenorts bereits zurückgebaut und sie müsste elektrifiziert werden. Aber die Trasse ist dennoch frei und abgesehen von Radwegen weitestegehend unbebaut. Probleme bei Eigentumsverhältnissen sind so oder so zu klären, auch beim Bau der Abkurvung bei Großkorbetha. Allerdings würden neben Burgenhausen auch Dölzig, Böhlitz-Ehrenberg und ggf. Zöschen und vor allem aber die Stadt Leuna mit ihren knapp 8.500 Einwohnern angebunden, die im Zugverkehr nämlich gar keine Anbindung mehr hat. Die beiden Haltestellen des Leuna-Werkes sind m.W.n. für den "Nicht-Leunapelzer" nicht nutzbar und zudem auch zu weit entfernt. Darüber hinaus könnte der Haltepunkt der Bahn in Leuna mit dem Haltepunkt der Straßenbahn der HAVAG verknüpft werden. Des Weiteren weiß ich nicht ob es so sinnvoll ist, beide Strecken (also die nach Weißenfels und die nach Merseburg) über Bad Dürrenberg zu führen, es könnte zum Nadelöhr werden. Es ist zumindest eine Überlegung wert.

  • ^ Die Trasse ist wie gesagt bereits im Besitz verschiedener Eigentümer (in Wallendorf wurde bspw. der Bahndamm abgetragen und die Grundstücke mit EFHs beplant) und selbst wenn das Alles kein Problem wäre, sprechen hier weiterhin über mindestens 20 Kilometer Streckenneubau samt Haltepunkten vs. den Bau einer kurzen Verbindungskurve. Da gäbe es ein Dutzend sinnvollere Baumaßnahmen im MDSB-Bereich, die einem größeren Nutzerkreis zu Gute kämen.

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  • Es scheint sehr sinnvoll, sich auf die Zusagen der Kohlekommission zu konzentrieren und die neue Gleiskurve bei Großkorbetha schnell zu planen und zu bauen. Eine Diskussion um den Wiederaufbau der ehem. Bahn nach Meseburg lenkt vom realistischeren Ansatz ab.

    Bei dieser Linie wäre eine Flügelung der Zugteile in Richtung Merseburg sowie Weißenfels/ Naumburg sinnvoll, um einen möglichst dichten Takt in beide Richtungen sicherzustellen.

  • Wenn die Deutsche Bahn erst einmal die Infrastruktur stillgelegt und verkauft hat, wüsste ich nicht, wie das rückgängig zu machen wäre.


    Bei dem Projekt GLEISFINGER in Leipzig konnte sich noch nicht einmal die Stadt Leipzig gegen die Verkaufsinteressen der DB durchsetzen.

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  • ^Mal ganz abgesehen davon, dass das Eisenbahnbundesamt (EBA) der Streckenstillegung zugestimmt hat und die ehemaligen Gleisflächen somit rein rechtlich gesehen auch nicht mehr als Bahnanlagen gelten. All das müsste also auch rückgängig gemacht werden - die Strecke Leutzsch-Merseburg ist also mit ziemlicher Gewissheit tot, R.I.P.

  • Auch wenn es wenig mit Architektur zu tun hat: Hier nur meine Beobachtung, dass eines der Ladengeschäfte im S-Bahnhof Gohlis nach Jahren wohl endlich wiederbelebt wird (auch wenn das Foto es zunächst nicht vermuten lässt). Der nicht im Bild befindliche Zugang zur Ladeneinheit von der Blochmannstraße (rechts) aus wird seit einigen Tagen rege von Handwerkern begangen, innen sind schon viele Kartons und Scheiben sichtbar. Offenbar wird der "innere" Zugang also im Zuge der Wiederbelebung der L.E. dichtgemacht (Bild ist von vorgestern, mittlerweile schon verputzt).


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  • Noch schöner wäre es, würde der Tunnel auch zur Nordseite hin - also zum Gelände der Bleichertwerke - geöffnet. Dann wäre sowohl der Zugang zur S-Bahn als auch zum Geschäft deutlich vereinfacht.


    Leider weiß ich nicht, ob das statisch ohne großen Aufwand geht ....

  • S-Bahn-Anbindung Merseburg


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    Laut einem Artikel des MDR aus dem Sommer wurde der Bau der Verbindungskurve bei Leuna gesetzlich beschlossen, womit eine erste große Hürde genommen wurde. Durch Verabschiedung des Strukturstärkungsgesetz am 3. Juli 2020 steht somit fest, dass die Anbindung kommt.

    Aber eben leider noch nicht ab wann. Das hängt nämlich von der weiteren Verteilung der Gelder für den Kohleausstieg durch das Land Sachsen-Anhalt auf die einzelnen Regionen ab. Mit etwas Glück steht das Projekt oben auf der Liste, dann würde das Geld für die weitere Planung bald fließen. In jedem Fall werden aber 10 Jahre bis zur Fertigstellung als realistisch angegeben.

  • [... ]dort findet sich auch die Info, dass die von dir erwähnte Überwerfung aus Kostengründen bei den NEM des CityTunnels weggespart wurde und nun eventuell im Rahmen der Kohleausstiegszahlungen kommen soll.

    Auch das wäre natürlich sehr zu wünschen. Dass es aber selbst für ein kurze Verbindungskurve bei Leuna locker zehn Jahre braucht, lässt auch hier auf keine schnelle Lösung hoffen. Eher im Gegenteil.


    Wenn man sich dann überlegt das es wahrscheinlich rund 30 Jahre dauert um aus diesen gegenwärtigen Mix aus S- und Regiobahn in ein verdichtetes S-Bahnnetz der Region Leipzig-Halle zu machen, um die Zentren mit dem direkten und indirekten Umland zu verbinden, dann ist es doch freilich recht absurd. Dabei ist das ja ein wichtiger Faktor, damit sich der Wirtschaftsraum weiterentwickeln. Und auch um das Bevölkerungswachstum um Leipzig nicht gleich wieder an die Straße zu verlieren.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • ^^
    Mehrere Quellen (u.a. DBH und MZ+) berichten heute, dass die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Erweiterung des S-Bahn-Netzes um 2 Linien beschlossen haben:

    • Leipzig - Markranstädt-Bad Dürrenberg-Merseburg (130m €)
    • Leipzig - Pegau-Zeitz-Gera (342m €)

    Durch Anmeldung als prioritäre Maßnahmen im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen ist damit die Finanzierung dieser beiden Projekte „gesichert“, der Ausbau kann „zeitnah begonnen werden“.

  • Die LVZ berichtet auch. Beschlossen wurde das gestern von den Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und dem Bundesverkehrsministerium. Für ca. eine halbe Milliarde Euro wird die Strecke Leipzig-Zeitz-Gera elektrifiziert und anschließend im 30-Min-Takt von der S-Bahn befahren sowie die Kurve Großkorbetha gebaut um Merseburg über Markranstädt direkt an den S-Bahn-Tunnel anzubinden. Eine erhebliche Erweiterung des Liniennetzes und eine sehr gute Nachricht für Mitteldeutschland!


    Für die, die es interessiert: Ab Dezember wird es eine neue Linie S7 geben, die Lutherstadt Eisleben ins S-Bahnnetz einbindet. Die S3 wird ab Dezember bis Halle-Neustadt verlängert.