Rund um den Kudamm (westl. der Fasanenstraße)

  • Danke für den Verweis auf die Wartenbergstraße, das Projekt kannte ich gar nicht. Erinnert etwas an die Erhaltungsbesetzungen aus Kreuzberg, welche Ironie. Dass Wohnen an der Lietzenburger Straße mit der vormaligen Nutzung als Hotel nicht mehr zulässig sein soll, erklärt sich mir gar nicht. Klingt eher wie ein vorgeschobenes Argument, um den Altbau loszuwerden. Was alternativ entsteht, bleibt gegenüber dem Altbau trotz vereinfachter Fassade weit zurück - von Aufwertung durch Neubau kann da wirklich keine Rede sein, zumal der Neubau ja auch Appartments vorsieht. Die Argumentation für den Abriss klingt da recht fadenscheinig und dient eher den üblichen durchsichtigen Interessen des Investors. Schade drum.

  • Abriss Bestandsbau 'Lietzenburger Straße 76'

    Wie KaBa1 im Januar berichtet hat (Link), soll das Gründerzeit-Gebäude in der Lietzenburger Straße 76 abgerissen werden. Neuere Informationen scheint es nicht zu geben. Bevor hier jedoch in absehbarer Zeit ein Abrissunternehmen anrückt, lohnt sich noch ein Blick auf den Bestand. Auch ich finde diesen Abriss bedauerlich, zumal aktuell noch das gesamte Gebäude inklusive vollständiger Hofbebauung erhalten ist. Da es sich nicht mehr um ein Wohngebäude handelt und dieses auch nicht unter Denkmalschutz steht, bleiben dem Bezirk leider nicht viele Handlungsoptionen.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 20.03.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Abriss Bestandsbau 'Lietzenburger Straße 79/81'

    Auf der Südseite in der Lietzenburger Straße 79/81 soll bekanntlich ein Appartmenthaus durch die Van Caem Gruppe umgesetzt werden. Eine Visualisierung gab es zuletzt in diesem Thread-Beitrag von Bato oder alternativ auf der Seite des Investors. Die Planung für den klassisch anmutenden Neubau liefern Marc Kocher Architekten. Zunächst muss dafür aber der Hotel-Bestandsbau abgebrochen werden. Mittlerweile hat das beauftragte Abbruchunternehmen eine Werbeplane an die Fassade angebracht. Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis hier die Bautätigkeiten beginnen.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 20.03.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Wohnungsneubau 'Lietzenburger Straße 105' - Bauupdate

    Bestimmt erinnern sich noch viele an den baulich zurückgesetzten, schwarzen Nachkriegsbestandsbau, der bis vor wenigen Jahren noch an der Lietzenburger Straße 105 gestanden hat. Den ehemaligen Bestand hatte Kleist in einem älteren Beitrag gezeigt (Link), wobei Architektur-Fan zuletzt Mitte 2018 ein Foto der Baulücke gezeigt hat (Link). Einen neueren Beitrag konnte ich aktuell nicht finden.

    Mittlerweile konnte die Primus AG ihr Bauvorhaben fertigstellen. Die Projektseite der '105 Park Residences' verrät, dass das Objekt insgesamt 24 Eigentumswohnungen bereithält.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 20.03.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Ich muss sagen:


    Bei dem Tempo, mit dem das Zeitalter der Restauration in der City West voranschreitet, hätte man vielleicht den urigen Kasten stehen lassen können. Ich finde das neue Gebäude nämlich zwar ganz schön aber vergleichsweise unoriginell.


    Und irgendwann wird der Punkt kommen, an dem man sowas wie den Vorgängerbau eben gar nicht mehr sieht!

    Man sollte die Stadt als vielfältiges Mosaik begreifen.


    "Allerdings" #1:

    Vor die hypothetische Wahl gestellt, hätte ich einen Tick lieber 100 % gediegenen Blockrand als 100 % Nachkriegs-Stilblüten.


    "Allerdings" #2:

    ...ist es wohl auch eine bessere Ausnutzung der Fläche, nicht ganz unwichtig für Mensch und Umwelt.

  • ^^Aus meiner Sicht ist das ein gelungenes Beispiel für Stadtreparatur. Was ich grundsätzlich kritisiere sind die geringen Deckenhöhen, obwohl wir mittlerweile durch 3-fach-Verglasung, fortgeschrittene Dämmung und Fußbodenheizung keine hohen Decken mehr fürchten brauchen.

    Damit die Investoren trotzdem ihre Rendite haben, würde ich dabei empfehlen die Traufhöhe grundsätzlich leicht anzuheben. Meines Wissens nach, dürfen das Bauherren aber bereits. Prinzipiell stünde also Deckenhöhen von ungefähr 3 Metern bei solche einem Bau nichts im Wege. Ich habe hier sogar schon Beispiele von Neubauten gesehen. "Untenrum" würde es mich noch interessieren ob die EG Flächen als Gewerbe angeboten werden - weiß das jemand?

  • Die Außenansicht ist ja Nöfer typisch sehr gelungen. Der Innenhof dagegen wirkt auf mich abstoßend kalt und Legebatterie-gleich. Gemütliches Sitzen auf den Balkonen sehe ich hier nicht.

  • ^ich würde diese (wenigen) Balkone eher als Nutzbalkone sehen, im Sinne von Rauchen, Wäsche trocknen. Der Innenhof hat auch eher eine Funktion als Lichthof.

  • ^

    Wenn du dieses Gebäude als "positiven Vertreter seiner Zeit" titulierst, dann möchte ich nicht wissen, wie bei dir die negativen Vertreter aussehen.

  • ^^ Mich würden die Gründe für den Abriss interessieren. Ist es nicht sanierbar? Asbestverseucht? Einsturzgefährdet?

    Oder entspricht es einfach nicht dem aktuellen Marktgeschehen mit dem vorhandenen Überangebot an Wohnraum??

  • ^ RainerTee bewertet den Bau als positiven Vertreter seiner Zeit. Leider erklärt er nicht, welche Kriterien den Bau zum positiven Vertreter machen.


    Nur, weil es Gewerbeflächen im EG gibt, soll es bereits ein positiver Vertreter seiner Zeit sein? Für meine Sicht ist das zu wenig, um einen Bau so wohlwollend zu beurteilen.


    1) Der Bau ist miserabel an das nebenstehende Haus angeschlossen.

    2) Die Balkone nehmen fast die gesamte Front ein, was aus meiner Sicht viel zu viel ist. Proportionen passen nicht.

    3) Die Materialität mag für Ihre Zeit typisch gewesen sein. Die schwarzen Fahnen an den weißen Balkonbrüstungen sind definitiv keine Augenweide.

    4) Die grüne Abdeckung verdeckt eine glatte, schwarz gestrichene Wand. Das Ganze sieht ziemlich provisorisch aus.

  • ^

    Und deswegen hälst du es für notwendig mit Plattheiten darauf zu reagieren?

    Immerhin ist sein Punkt mit den Gewerbeflächen im EG treffend.


    Edit: nachdem der vorige Beitrag nachträglich erweitert wurde ein paar Gedanken hierzu:


    1) Miserabel, wieso? Das Gebäude schließt an ein Altbau mit offener Dachterrasse an womit der Dachübergang wenig kritisch ausfällt. Ansonsten steht das Gebäude schön in der Bauflucht und die Gewerbeeinheiten sorgen für Urbanität und Leben.

    2) M.M.n wird das durch die mittigen Erker abgemildert und könnte im Rahmen einer Sanierung noch verbessert/betont werden. Die Balkonfront ist leicht auskragend und lässt den Bau plastischer wirken (sehr gut auf dem Foto des Mietervereins ersichtlich).

    3) Das dürfte sich im Rahmen einer Sanierung leicht verbessern lassen.

    4) Solch große Putzflächen mag ich auch nicht. Aber auch hier ließe sich durch dekorative Elemente wie einer vertikalen Fassadenbegrünung Abhilfe schaffen.

  • Architektur-Fan : Du hast wörtlich geschrieben dass Du nicht wissen willst wie ein negativer Vertreter für mich aussieht. Deshalb habe ich auch nichts weiter dazu geschrieben. Weitere Pluspunkte hat Batō genannt.


    Die grünen Netze decken möglicherweise eine geflieste Wand ab und schützen provisorisch vor dem Herunterfallen von Teilen. Das könnte man aber vor Ort klären.


    Ich halte das Gebäude für erhaltenswert. Dagegen könnte man die Garagen im Hof abreißen und die Brandwand mit einem zusätzlichen Haus bebauen.

  • Danke für die Fotos (auch in den anderen Threads). :applaus:


    Nöfer hat hier mal wieder eine qualitativ hochwertige wie ästhetisch gelungene Bauleistung abgeliefert. Farben, Kontraste, Material, Formen - das passt für meinen Geschmack einfach sehr stimmig zusammen.

  • Was auch zu erwähnen ist: Er schafft es verschiedene "Fronten" zu versöhnen. Das Gebäude ist schlicht (für unsere Modernisten), aber die Strukturen sind klassisch (für unsere Konservativen) und all das bei einer hochwertigen Materialität.

    Leider ist das aktuell immer noch nur im hochpreisigem Segment möglich - das wäre eigentlich auch mein einziger Kritikpunkt. Ich glaube, auch günstige Wohnblocks ließen sich ansprechend gestalten.