Rund um den Kudamm (westl. der Fasanenstraße)

  • Schlüterstrasse 40


    Gefällt mir auch sehr gut - auch in diesem von Altbauten geprägten Straßenzug. Schöne farbliche Kontraste, saubere Moderne. Von mir aus hätte sich die mittlere linke große Fensterfront ruhig noch mehr in die rechte Haushälfte reinschieben können um das Ganze etwas verschachtelter wirken zu lassen.
    Was das gute Erscheinungsbild der Straße jetzt noch abrunden würde wäre eine anspruchsvolle Bebauung Schlüterstraße 43 Ecke Lietzenburger.

  • ^ Sehr richtig. Was die Berliner Zeitung zum Abriss des Hauses schreiben würde, auch wenn sie die Nutzbarkeit stark erweitert und verebssert, ist jedenfalls klar. ;): "1000 qm billige Wohngen weichen 3500 qm hochwertigen Wohnungen und dabei wird die Stadt auch noch schöner; Ein Skandal."

  • Meine Augen tun mir weh, selten so etwas hässliches gesehen. Da wirken manche 90er Sozialbauten mit Klinker verdammt gut und luxuriös. Ich würde dort nicht mal umsonst einziehen wollen geschweige dafür noch HunderteTausend € bezahlen, unfassbar.

  • Na ja, die Idee dieser geschwungenen Wellen ist ja gar nicht so schlecht. Aber die Idee ist leider schlecht umgesetzt. Ausführung und Materialität wirken erschreckend billig.

  • Finde nicht, dass es billig aussieht, aber sehr hässlich eben. Die Ausführung sieht, soweit ich es beurteilen kann, eher ordentlich aus.


    Gehört auch zum 60; 70er Jahre Revival.


    Immerhin schließt der Bau anständig den Block und bildet einen kleinen Eckturm, worüber man schon froh sein muss. Die Nutzung wird ohnehin die Struktur verbessern ;).

  • Grausig, insbesondere die klar sichtbaren Fugen gehen gar nicht. Die Fassade ist auch gar nicht hell und weiß wie auf der Visu, sondern cremefarben. Sieht in der Tat nach miefigem Sozialbau der 60er aus. Vielleicht wird das Endergebnis ja noch halbwegs akzeptabel, aber der aktuelle Zustand induziert Augenkrebs. X(

  • Auch ich erkenne hier keine Architektursprache sondern nur Geschepper und Geschwätz. Eine schon überwunden geglaubte Krankheit deutscher Nachkriegsarchitektur feiert in diesem Eckbau Urständ, nämlich die hemmungslose Anreicherung einer Fassade mit "Motiven und Motivchen, Zitaten und Zitätchen" (U. Conrads), alles ohne Aussagewert, getrieben von dem hilflosen Versuch, der Langeweile zu entgehen, dem Auge was zu bieten. Der einzige Vorzug dieses architektonischen Machwerks ist in der Blockschließung zu sehen.

  • Es gibt in jeder Zunft gute und schlechte Meister ihres Könnens. Dieser Architekt gehört leider zur letztgenannten Gruppe. Tröstlich finde ich, dass er ein sichtbares Zeichen seines Unvermögens an prominenter Stelle geschaffen hat. Möge es ihm und allen Architekten als mahnendes Beispiel dienen verbunden mit dem Ansporn, den Nachweis ihres Könnens beim nächsten Mal besser zu machen. :)

  • In der Uhlandstraße 187, direkt an der Stadtbahntrasse, ist die Tankstelle rück gebaut worden.
    ...
    Welche Informationen hierzu stimmen, kann ich leider nicht beantworten. Jedoch kann ich den Abriss der Gebäude auf dem Grundstück bestätigen.


    Wie der Tagesspiegel berichtet wird es ein Apartment-Hotel.
    Der Entwurf sieht furchtbar billig aus:



    (C) brh Architekten BDA + Ingenieure GmbH


    Mit dem Neubau verschwinde eines der berühmtesten Berliner Wandgemälde.
    Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen im Frühjahr und sollen bis Ende 2017 dauern.

  • ^ Ich finde, aufgrund der Visu sollte man den Entwurf nicht gleich verdammen. Leider gibt es nur die eine Perspektive und das Bild ist auch nicht besonders groß.


    Auf den ersten Blick sieht es in der Tat nicht besonders dolle aus. im Tagesspiegel-Artikel kann man die Visu immerhin etwas vergrößern. Das Fassadenmaterial könnte Klinker sein, was schon mal nicht so schlecht wäre. Die Front zum Bahnviadukt, zudem Nordseite, hat verständlicherweise wenig Fenster, eine gewisse Struktur und Plastizität mit vertikalen und auch horizontalen Streben o. ä. scheint es aber zu geben.
    Die Fenster vorne (Westseite) haben verglaste Balkonkästen, das ist vielleicht nicht besonders originell, aber aus Lärmschutzgründen schon sinnvoll.


    Es ist nun mal ein schwieriges Grundstück ohne freie Südseite, mit nur einer relativ schmalen "Lichtseite" gen Westen und einer großen Nord- und Lärmseite. Und dass man eine Passage zwischen den Gebäude und dem Viadukt herstellt, ist positiv zu werten. Ich will den Entwurf nicht schönreden, würde aber gern weitere / detailliertere Bilder sehen, bevor ich mir ein richtiges Urteil bilden kann.

  • ^ Ich sehe das wie Backstein: Die Visu gibt nicht genug her für ein Urteil. Könnte angemalter Putz sein, genausogut aber auch Natursteinplatten am Sockel und heller Klinker in den oberen Stockwerken. Dass die längste Fassade kaum Fenster hat, ist zwar nicht elegant, angesichts der Nutzung in dieser Lage aber auch kaum anders zu machen. Naja, warten wir es ab – was der Herr R. Becher sonst auf seiner Homepage hat, sieht sooo billig jedenfalls nicht aus. (Ist der eigentlich mit Johannes R. Becher verwandt?)


    Was das Wandgemälde betrifft, hält sich mein Bedauern übrigens in Grenzen. Natürlich ist es zu einer Art Wahrzeichen geworden, das angesichts seiner Lage wirklich fast jeder mal gesehen hat, der auch nur eine Woche in Berlin unterwegs ist. Aber die politische Aussage (Finstere Bosse ziehen im Hintergrund die Fäden, Politiker sind Marionetten und das Volk ist ahnungslos und geknechtet) riecht mir doch eher nach Verschwörungs-Schwurbelei mit offener Flanke zum Antisemitismus, als nach fundierter Gesellschaftskritik. Das können Marx & Engels auf ihrer Wolke auch nicht mehr rausreißen... ;)

  • Ja mei, Lärmschutz hin oder her. Die Seite zur Stadtbahn hin versprüht den Charme einer Lagerhalle.
    Die Straßenfront bietet ödes Vertikalraster mit ein paar Alibiauskragungen die sowas wie Kreativität vortäuschen sollen.
    Bzgl. Fassadenmaterial. Selbst wenn es Klinker sein sollte wäre das für mich nicht automatisch positiv besetzt. Mir fallen da diverse sehr mäßige Neubauten entlang der Bernauer Straße ein. Denn zumindest kann man der Visu schonmal eine hohe Kontrastarmut entnehmen.

  • ^ Wenn der Architekt nicht weiter weiß, wäre womöglich besser, vor allem hin zu den Bahngleisen würde man neue Wandmalereien vorsehen - die gerne auf der Straßenseite zwischen den Fenstern fortgesetzt werden könnten. Die paar zufällig angeordnete Balkone sind wahrlich keine Kunst - der Bezeichnung "Alibi" stimme ich absolut zu.

  • Eine Frage drängt sich auf.
    Der Osten wurde früher immer vom Westen scharf kritisiert, weil Platte, Arbeiterschließfach, keine hohen Decken, keine Lebensqualität ...


    Schaue ich mir heute Neubauten an, haben die mittlerweile fast alle diese Merkmale: keine hohen Decken, Hedonistenschließfach, weiße Fassade, keine Lebensqualität ...

  • Palais Holler

    Beim Palais Holler ist man nun schon sehr weit mit der hochwertigen Steinfassade. (zuletzt hier)



    Bei näherer Betrachtung zeichnet sich m.E. ein grossartiges Ergebnis ab, trotz eingeschränkter Sicht auf die Fassade durch Baugerüst und Bäume.