Erweiterungsbau Bundesinnenministerium [in Bau]

  • An vielen Ministeriumsgebäuden in Berlin gibt es gar keinen Sicherungszaun um das Gebäude, da muss der Bau an sich ausreichen.
    Am Innenministerium scheint mehr das weitläufige Gelände darum herum der Grund zu sein. Es ist traurig genug, dass es dort überhaupt Zäune geben muss, besonders ärgerlich der vor dem Bundeskanzleramt.
    Aber die Sicherheit geht nun mal vor.

  • ^^ Der Vergleich mit Leitern ist reichlich übertrieben. Solche Stabgitterzäune werden heute bei vielen "schutzbedürftigen" Geländen wir Botschaften, Ministerien, BND usw. verwendet. Auch wenn es unterschiedliche Ausführungen gibt, haben sie eins gemeinsam: Sie sind ohne Hilfsmittel nicht so leicht zu übersteigen, da es keine Querelemente zum Aufsetzen der Füße gibt. Dennoch sehen sie nicht so martialisch aus und wirken einigermaßen transparent. Sie dienen eher dem Schutz vor Neugierigen, mutprobenden Jugendlichen und Hobby-Spionen als vor massiven Angriffen durch James-Bond-Agenten.


    Da eine engmaschige Kameraüberwachung und andere Sicherheitstechniken heute üblich sind, müssen es nicht mehr in jedem Fall Natodraht, Elektrozaun und/oder Glasscherben sein. :)

  • Der Vergleich mit Leitern ist absichtlich übertrieben. Ich bin auch für Unauffälligkeit, aber kleine Zacken oben hätten ohne großen ästhetischen Verlust verhindert, dass ein durchschnittlich sportlicher junger Mensch innerhalb von Sekunden diesen Zaun überwinden kann. Da muss man echt kein Parkourkünstler sein, was mich beim Innenministerium in Zeiten terroristischer Amokläufer schon wundert.

  • Hier ein aktueller Artikel aus dem baunetz, der sich anlässlich der Eröffnung des neuen Innenministeriums mit dem Entwurf und der nun fertigen baulichen Umsetzung befasst.
    Der Tenor ist dabei positiv. Diagnostiziert werden "Monumentalität" und ein "imposantes Format", also eigentlich Kategorien, die sonst bei Regierungsgebäuden eher kritisch
    kommentiert werden, hier aber scheinbar überzeugen.


    Besonders sehenswert auch die wirklich schönen Bilder, die das Gebäude gekonnt und gut in Szene setzen. Abgerundet wird die Bildserie durch aufschlussreiche Innenaufnahmen:


    http://www.baunetz.de/meldunge…ller_Reimann_4388357.html

  • Ich denke Anno 2015, 70 Jahre nach Kriegsende, muss man nicht gleich einen Rückfall in den Faschismus befürchten, wenn es wieder etwas staatstragender und repräsentativer wird. Großbauten haben ja auch handfeste Vorteile. Sie benötigen weniger Grund und ich habe es nie sonderlich positiv finden können, wie verschwenderisch die Bonner Republik mit Boden umging, wieviel dort an Grund mit Beton versiegelt wurde, um nur ja nicht höher als in das 2. OG zu bauen und die benötigten Geschossflächen dann eben über die horizontale Ausdehnung zu gewinnen. Einzige und löbliche Ausnahme war das Hochhaus mit den Abgeordnetenbüros. Obwohl die alte Bundesrepublik "bescheidener" auftreten wollte und die alte Bundesrepublik auch schlicht weniger Landesfläche zu regieren hatte, so waren die Bundesflächen, die in Bonn zugebaut wurden, addiert wesentlich größer, als jene die man in Berlin für die Hauptstadtfunktion bebaut hat (inkl. Reserven für einen etwaigen Totalumzug).


    Und ja, bei einem 80 Mio. Volk mit dieser Wirtschaftsstärke gibt es viel zu regieren, braucht man also entsprechend voluminöse Verwaltungsgebäude. Summasummarum, ein wohltuend normales, unaufgeregtes Gebäude. Gerade weil es nicht mehr zwanghaft versucht, eine "Kleinheit" vorzutäuschen, die ohnehin nur Täuschung wäre.

  • Was ich nicht verstehe ist, warum beim Bau eines solchen Gebäudes die Fassaden in alle vier Himmelsrichtungen gleich aussehen.


    Wir haben doch Norden, Osten, Süden und Westen. Mit unserschiedlicher Sonneneinstrahlung und unterschiedlichem Licht. Hnter dieser Einheitsfassade wird darauf keine Rücksicht genommen, zumal hinter jedem gleichgroßen Fenster (oder auch zweien) sich wahrscheinlich genau eines der 1400 Büros befindet. Die einen Beamten werden städig geblendet sein, die anderem im Dun keln sitzen (jetzt mal übertrieben).

  • Das ist in der Tat ein häufiges Problem speziell deutscher Architekten. Du kennst ja sicherlich das Klischee, "in Deutschland gibt es eh keine richtigen Sommer", weswegen es auch heute noch nicht zum Standard gehört, Air Condition einzubauen, wenn man schon mit großen Fensterflächen baut. Obwohl es bereits bei moderaten Außentemperaturen hinter einer großen Isolierglasscheibe in einem Büro sehr unangenehm heiß werden kann, wenn die Sonne reinknallt. Jeder Häuslebauer würde einen Architekten davonjagen, der ein Eigenheim nicht jeweils nach Aspekten wie "Sonnenseite" oder "Nordseite" plant. Wer will sein Schlafzimmer schon mit großen Fenstern zur Sonnenseite haben und dann Nachts in einem überhitzten Raum schlafen müssen, wer will schon umgekehrt ein Wohnzimmer mit Terasse auf der Nordseite, usw.


    Bei großen Gebäudesolitären ist es aber leider nicht mehr üblich, Fassaden- und Raumkonzepte nach klimatischen Einflüssen zu differenzieren. Obwohl sich die Klagen der späteren Nutzer häufen. Ein Freund von mir hatte lange ein Büro in einem gefeierten Neubau einer Sozialversicherung ("viel Glas"), ihm knallte ständig Sonne in's Gesicht und ein anständiger Sonnenschutz war nicht eingebaut und auch nicht vorgesehen. Er hat sogar Pigmentstörungen im Gesicht entwickelt, die auf dem Weg zum Hautkrebs waren. Erst als ihm sein Arzt das diagnostizierte, hat man nachgebessert (und zwischenzeitlich lautete der Rat seines Vorgesetzten sich doch einfach mit Sonnencreme einzuschmieren bevor er an den Arbeitsplatz kommt!). Ich denke jeder kennt moderne Gebäude mit "viel Glas", die schon im Frühjahr ein sehr unangenehmes Raumklima entwickeln, weil große Isolierglasfronten (Treibhauseffekt) mit fehlender Klimaanlage kombiniert werden.


    Nur, das muss dann ggf. die Personalvertretung mit dem Arbeitgeber ausmachen, für uns hier zählt die Wirkung auf das Stadtbild, meine ich.

  • Das BMI soll erweitert werden. Auf einem Grundstück zwischen Hauptbahnhof und Kanzleramt ist daher ein Neubau geplant.
    Es dürfte sich um eines der braunmarkierten Neubauplanungen im Planwerk Innenstadt handeln:



    (C) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt


    Auf 6.000 m² Nutzfläche sollen bis zu 350 Arbeitsplätze angesiedelt werden. 60 Mio Euro sind für den Neubau eingeplant. In der Müller-Reimann-Planung ist die Erweiterung bereits enthalten, daher sei kein neuer Wettbewerb nötig. Vorgespräche habe es wohl schon gegeben, ein Auftrag sei aber noch nicht erteilt worden.


    Artikel Tagesspiegel

  • Sehr gut! Mit dem laufenden Komplettumzug der Bundesregierung bekommt Berlin ein solides Herz aus großen Bundesbehörden eingepflanzt. Ich hoffe auch auf einen Ausbauplan für den Bendlerblock, wo eine Blockschließung noch anstehen würde, die sicher an die 2000 weitere Mitarbeiter aufnehmen könnte.

  • Na ich hoffe auch darauf, allerdings befürchte ich, dass die Hardthöhe bis zum letzten Mann von den Bonnern verteidigt wird.
    Und falls man wirklich ein Gesetz hinbekommt (in anderen Worten Bonn noch mehr Geld anbietet als den letzten Mietern in der Wilhelmstrasse) wird das bestimmt mit extrem langen Übergangsfristen verbunden sein.

  • Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht den 1. Sitz des BMV in Bonn zu belassen. Falls irgendwann Putin unter Beifall der Pegida in Deutschland einmarschiert um uns zu retten, hat der Verteidigungsstab zumindest noch den Rhein als natürliche Grenze. :D


    Davon ab ist es vielleicht nicht ganz verkehrt beim BMV etwas Abstand zum Hauptstadtgewimmel zu haben, ich hätte einen BND-Umzug nach Bonn auch nicht schlecht gefunden statt nach Berlin. Aber insgesamt ist es erfreulich, dass der Bund durch den vielzitierten Rutschbahneffekt langfristig fast komplett in Berlin ansiedeln wird.

  • Die deutschen Streitkräfte werden vom Einsatzführungskommando in Geltow bei Potsdam geführt und nicht von der Hardthöhe.


    Dort ist im wesentlichen Verwaltung, medizinische Abteilung und ein Führungsunterstützungskommando für EDV untergebracht. Trotz des 1. Dienstsitzes der Ministerin spielt in der Praxis die Hardthöhe keine zentrale Rolle mehr.

  • Hier mal ein Blick Richtung Osten auf das potentielle Erweiterungsgrundstück für das BMI. Das Gelände ist seit einiger Zeit von einem Bauzaun umgeben, auch die beiden Wäldchen links und rechts der Freifläche. Ob das schon konkrete Bauvorbereitungen sind, weiß ich nicht.


    Ganz hinten sieht man das Bundeskanzleramt. Davor mit dem Ziegeldach das Restaurant/Biergarten Zollpackhof:


  • Das BMI soll erweitert werden. Auf einem Grundstück zwischen Hauptbahnhof und Kanzleramt ist daher ein Neubau geplant.
    Es dürfte sich um eines der braunmarkierten Neubauplanungen im Planwerk Innenstadt handeln:


    http://abload.de/img/bmierweiterung5eu5h.jpg
    (C) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt


    Auf 6.000 m² Nutzfläche sollen bis zu 350 Arbeitsplätze angesiedelt werden. 60 Mio Euro sind für den Neubau eingeplant. In der Müller-Reimann-Planung ist die Erweiterung bereits enthalten, ...


    Obige - fett markierte - Vermutung war falsch.
    Zwar sind auf einem Lageplan (folgende Grafik 14/19) der Architekten dort auch Neubauten vorgesehen: https://mueller-reimann.de/pro…desministerium-des-innern
    Der fragliche BMI-Erweiterungsbau ist dort aber wiederum auf dem grün hervorgehobenen Areal "unten links" / an der südwestlichen Ecke vorgesehen.


    Ursprünglich sollte 2018 Baubeginn sein: https://www.bmi.bund.de/Shared…re-neue-liegenschaft.html
    "Erweiterungsbau Bauteil C" soll nun 2020-2024 errichtet werden, die Ausarbeitung der Ausführungsplanung beginne im Frühjahr 2019: https://www.bbr.bund.de/BBR/DE…terung%20bauteil%20c.html
    Visus des 13-Geschossers: https://mueller-reimann.de/pro…desministerium-des-innern


    Somit entstehe ein markanter Turm, der sich in die Logik der gestaffelten Höhenentwicklung der bereits realisierten Baukörper (Bauteile A & B) integriere und sich mit dem Bestandsgebäude zu einem vollständigen Ensemble zusammenfüge.


    Der Tower entsteht somit direkt auf dem eingezäunten Areal, an der Ecke ist derzeit ein provisorischer Parkplatz:


    .. auf der Rückseite an der Ingeborg-Drewitz-Allee an. Man sieht u. a., das auch die Viaduktwand der Stadtbahn neu verkleidet wird:


    http://www.deutsches-architekt…15/05/bmi_ohne_zaun01.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Hier mal ein Blick Richtung Osten auf das potentielle Erweiterungsgrundstück für das BMI. Das Gelände ist seit einiger Zeit von einem Bauzaun umgeben, ..


    http://www.deutsches-architekt…daf/2016/07/bmi_ost01.jpg


    Jene (vom "Zollpackhof" als Kundenparkplatz genutzte) Fläche soll wiederum im Zuge der Eweiterung des Kanzleramts mit dessen Logistik- und Postgebäude bebaut werden, siehe: http://www.deutsches-architekt…p?p=622346&postcount=1200

  • Bauliche Erweiterung des Bundesinnenministeriums

    Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, welches seit 2014 gebündelt in einem repräsentativen Verwaltungsneubau auf dem Moabiter Werder untergebracht ist, soll bedingt durch Aufgabenmehrungen im Sinne einer Vergrößerung der nutzbaren Flächenkapazitäten einen weiteren Neubau in direkter Umgebung zum bestehenden Gebäudekomplex erhalten. Bereits vor vier Jahren berichtete Batō zum ersten Mal in diesem Strang über die Erweiterungsabsichten (siehe #208).


    Hierbei handelt es sich um das sogenannte Bauteil C, welches bereits in der ursprünglichen, städtebaulichen Planung des Gesamtareals Berücksichtigung gefunden hat und nun umgesetzt werden soll. Federführend wird auch bei diesem Bauteil das Architekturbüro Müller Reimann Architekten sein, welche die architektonische Gestaltung des bestehenden Gebäudes (Bauteile A und B) aufgreifen und konsequent auf den Erweiterungsbau übertragen. Dieser wird mit insgesamt 13 Vollgeschossen in Zukunft Platz für etwa 350 Mitarbeiter schaffen und im Erdgeschoss das künftige Besucherzentrum beherbergen.


    Weitere Eckdaten zum Erweiterungsbau (Quelle) :

    Gesamtkosten: 82 Millionen Euro

    Bauphase: 2020 - 2024

    Bruttogeschossfläche: 14.350 m²

    spätere Nutzfläche: 7.200 m²


    Der Neubau entsteht an der Ingeborg-Drewitz-Allee und wird sich folgendermaßen präsentieren:


    471-emw-erweiterungsbxjjzm.jpg


    Nachfolgend wird das Zusammenspiel zwischen dem bestehenden Gebäude (rechts) und dem zu realisierenden Erweiterungsbau (links) deutlich:


    471-emw-erweiterungsbkikxm.jpg


    Der Lageplan verdeutlicht, dass es (zumindest oberirdisch) keinen direkten Zusammenschluss von Neu- und Bestandsbau geben wird:


    471-emw-erweiterungsb5yj81.jpg


    Quelle für die Renderings und den Lageplan: Projektseite von Müller Reimann Architekten


    Nachdem im vorangegangenen Jahr die Ausführungsplanung durch das Architekturbüro erstellt worden ist, haben nun die Bauarbeiten auf dem Grundstück begonnen. Hierbei wird die nördliche Hälfte der Ingeborg-Drewitz-Allee teilweise für die Baustelleneinrichtung in Beschlag genommen.


    img_6200lxksi.jpg


    Eine blickdichte Absperrung ist im Entstehen, um den Sicherheitsanforderungen während der Bauphase entsprechen zu können.


    img_6203yejh2.jpg


    img_6207fojss.jpg


    Die Erdbau- und Verbauarbeiten sind bereits in vollem Gange, betreffen jedoch zunächst das rückwärtige Bauareal. Ein besserer Blick ist aufgrund der Bauzäune aktuell nicht möglich.


    img_6209ygjjl.jpg


    Im Bereich der jetzigen Einfahrt wird auch in Zukunft die verkehrliche Erschließung erfolgen und baulich mittels eines eingeschossigen Anbaus an das geplante Hochhaus eingebunden. Des Weiteren könnte an dieser Stelle der Zugang zum Besucherzentrum liegen.


    img_6214y1kz5.jpg
    Alle Fotographien sind durch mich aufgenommen worden und bei Nutzung mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Heimatministerium Erweiterung

    wo ich gerade die BBR-Webseite durchforste, kann ich doch noch was dazu beisteuern: aber was von ^"auf die Tube gedrückt" blieb, ist unklar...

    p1420471g2j6p.jpg


    p1420470yykc1.jpg


    Beifang vom neuen Bestandbau (BMI Bauteil A+B)

    Bild: https://abload.de/img/p142047298krj.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1420473nqj9q.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1420474oekiy.jpg

    ^alle fotos elli kny

  • Fast jedes Projekt, welches das BBR anfasst, versinkt im Chaos. Neuerdings werden Neubauten des Bundes deshalb lieber als temporär getarnt und über Public-Private-Partnership gebaut (Erweiterung Luisenblock, Interims-Bundespräsidialamt).

  • Heimatministerium Erweiterung

    Ich hoffe doch sehr, dass der umgangssprachliche Name weiter "Innenministerium" lautet. Alles andere fände ich gruselig. Davon ab teile ich die Skepsis von Tomov : Da wird seit über einem Jahr Erde geschubst. Bin gespannt, wann Struktur in die Baustelle kommt.


    Den Entwurf halte ich für einen gelungenen Abschluss des neuen Bestandsgebäudes.

  • Eigentlich sollte man die Bilder von der S Bahn aus machen, da hat man die bessere Sicht. Als ich neulich vorbeifuhr ist mir aufgefallen, dass es hier richtig gut vortwärts geht.


    Von der Froschperspektive aus, sieht das noch nicht so beeindruckend aus, aber ich denke mal, das wird jetzt schnell in die Höhe gehen.

    Das Erdgeschoß ist soweit fertig und man arbeitet am ersten Stock.





    0911innbbc6r.jpg


    Hier nochmal der Entwurf, der meines Erachtens perfekt zum Ensemble passt und weniger eine Erweiterung sondern vielmehr die passende Vervollständigung darstellt.


    0911inn1a4cze.jpg