Historisches Museum - Sanierung und Neubau (realisiert)

  • Wie es sich für Deutschland gehört war der Schutt heute schon ordentlich zusammengekehrt:



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    Leider hat die Bildschärfe durch das flächige Gegenlicht vom Main her etwas gelitten. Das passiert, wenn man zu spät aus den Federn kommt, und dann noch meint, auf den Dom kraxeln zu müssen. ;)

  • Ein paar Eindrücke des nun frei stehenden Saalhofs vom vergangenen Wochenende. Rententurm:



    Die beiden verschlossenen Fenster links des Winkels werden dieser Visualisierung zufolge wieder geöffnet:



    Stauferturm, jetzt ohne Gerüste:



    Freier Blick zur Saalgasse:



    Bilder: Schmittchen

  • Spolien des Darmstädter Hofs

    1899 wurde der an der Zeil gelegene, 1757 als Stadtresidenz der Grafen von Hessen-Darmstadt erbaute Darmstädter Hof abgebrochen (Abb. Straßenseite). An seiner Stelle wurde das Kaufhaus M. Schneider gebaut. Teile der Fassade wurden von der Stadt angekauft. Zu der beabsichtigten Wiedererrichtung an anderer Stelle ist es allerdings nie gekommen. Zuletzt lagerten die Bauteile im Stadtwald. RMA hat 2007 an einer Begehung teilgenommen, hier sein Bericht mit weiteren Informationen.


    Im April 2011 hat das Historische Museum 27 skulpturierte Objekte aus dem Stadtwald geborgen. Nun liegen diese Teile im Steinhof des Museums. Einige Spolien sollen in die Fassade des Langbaus integriert werden, also in das noch nach Plänen von Lederer+Ragnarsdóttir+Oei zu errichtende Ausstellungsgebäude. Fotos von einigen der gesicherten Bauteile gibt es an dieser Stelle.

  • Jetzt liegt auch die Westseite entlang des Fahrtors komplett frei:



    Herrliche Details kommen wieder zum Vorschein:



    Rententurm & Co.:



    Auf der Rückseite laufen die Anschlussvorbereitungen weiter:



    Bilder: epizentrum

  • Nach längerer Zeit mal wieder ein Update (Nachschlag vom letzten Wochenende):



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    Bemerkenswert vor allem die neue Polychromie des Burnitzbaus und des Rententurms sowie die jetzt offenbar – wie ursprünglich – metallenen Vasen auf den Giebeln des Bernusbaus (zuvor in Gipsoptik, vielleicht sogar aus Plastik). Vergleichsbild von 2009:


    http://de.wikipedia.org/wiki/D…cht_vom_Eisernen_Steg.jpg

  • Interessante Beobachtung, RMA. Das Enseble wird (und ist schon lange) eine echte Perle für Frankfurt.


    Schmuckvasen an Gebäuden sind üblicherweise aus Sandstein oder Bronze. Hier scheinen die Metallgießer ein anderes Material gewählt zu haben, wie sich in der Vergrößerung gut erkennen lässt. Zink wäre von der Witterungsbeständigkeit geeignet, hätte aber ein anderes Aussehen. Von der Farbe her würde ich am ehesten auf Blei tippen, wobei die Vasen dann garantiert nicht aus massivem Blei wären. Für wahrscheinlich halte ich einen Werkstoff, der mit Bleiblech überzogen wurde oder die vorhandenen Vasen wurden lediglich mit Blei vor der Verwitterung geschützt bzw. es wurde deren Optik verbessert.

  • Ich habe die Schmuckvase nochmal etwas näher rangeholt, demnach sind sie nicht massiv


    By thomasfra at 2011-12-17

    an der Seite des Stauferturms ist mir die im 2. Fotos gezeigte Vertiefung aufgefallen, wird bei Hochwasser wohl voll laufen


    By thomasfra at 2011-12-17


    By thomasfra at 2011-12-17

    und hier ein Bild der Gesamtsituation auf der Baustelle


    By thomasfra at 2011-12-17

  • Baubeginn im April 2012

    Im April beginnen die Bauarbeiten, hier nachzulesen. Vorgestern wurde der Auftrag für die "Herstellung der Baugrube mit Baustelleneinrichtung, Kampfmitteluntersuchungen, Bohrpfahlwandarbeiten, Erdarbeiten, Wasserhaltungsarbeiten" vergeben, nachdem zwölf Angebote eingegangen sind. Den Zuschlag erhielt die Bauer Spezialtiefbau GmbH.

  • Am Rententurm hängen jetzt die nachgebauten Fenster mit kleiner Teilung. Eins fehlt noch:



    Ein Detail vom Sockel am Fahrtor:



    Auch wenn ich mich wiederhole: Schön wurd's!

  • Zum letzten Foto: Im Zollgebäude wird in den nächsten Jahren der Museumseingang sein. Bis zur Fertigstellung des "richtigen" Eingangs im Neubau. 2015 wird dieser Bereich dann zum Museumscafé auf zwei Etagen ausgebaut (Q).

  • Schöne Details. Ich frage mich allerdings, wieso der Nachbau historischer Fenster selbstverständlich ist, jedoch nicht der Türen. Da ist man in den neuen Bundesländern bei der Sanierung einer jeden Mietskaserne weiter. Hier gibt's dagegen weiter Baumarkt.

  • Weil das erst einmal ein Eingangsbereich wird, siehe oben, wird man sich für eine transparente Lösung entschieden haben. Die hinter der Kasse sitzenden Mitarbeiter werden Tageslicht zu schätzen wissen. Solche Türen habe ich übrigens im Baumarkt noch nie gesehen, ich glaube auch nicht, dass sie preisgünstiger sind als eine Holztüre.

  • Die Fenster sind höchstens "historisierend". Ich glaube nämlich nicht, das es zur Zeit der Erbauung schon Thermopenfenster gab :D Ansonsten sehe ich das aber ganz ähnlich. Ich sehe auch in meiner Stadt immer, was Fenster "anrichten" können. Das regt mich regelmässig so auf, das ich mich lauthals echauffiere, weshalb ich immer verständnislos von Freunden angesehen werde. Als grösste Unappetitlichkeit empfinde ich die "Pseudosprossen" zwischen der Doppelverglasung, da könnte ich dann schon fast nen stein rein werfen, wenn sowas in einer historischen Fassade verbaut wurde aber ich belasse es bei friedlichem Protest. Aber wenigstens sind wir schon so weit, dass das original Maß verbaut wird und nicht die Fensteröffnung auf Baumarkt Maß gebracht wird. Der Energiesparwahn wird noch sehr vielen Kassettenfenstern" den Garaus machen.