Kleinmarkthalle: Erweiterung gescheitert, Sanierung geplant

  • Wegen der voraussichtlich deutlich verschlechterten Haushaltssituation der Stadt wird die Sanierung zurückgestellt. Weil zahlreiche Fragen offen sind und die Planung immer noch nicht weit fortgeschritten ist, wird man dieses Projekt allerdings auch bereitwillig für die Verschiebung ausgewählt haben. Mit einem Baustart ist nun frühestens 2013 zu rechnen. Die Planungen laufen aber weiter. Dies berichtet heute die FNP.

  • Die "neue" Kleinmarkthalle wird am 06.01.2010 nochmals in einem Bericht der FNP aufgegriffen. Im sogenannten Innenstadtkonzept ist ein Abriss und Neubau der Kleinmarkthalle nicht mehr vorgesehen. Stattdessen ist von einer Erweiterung der Halle die Rede – die aber Marktdezernent Volker Stein (FDP) längst zu den Akten gelegt hat.


    Des Weiteren hat man bereits ansatzweise mit der Sanierung im Innern begonnen. Obgleich die Stadt Frankfurt im Juli 2009 den Beginn des Umbaus aus finanziellen und planungstechnischen Gründen auf frühestens 2013 verschob, fanden die dringlichsten Erneuerungen bereits zwischenzeitlich mit dem Umbau des Toilettenbereichs statt. Ebenfalls im Juli 2009 wurde die Kleinmarkthalle aus der städtischen Marktordnung gestrichen. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss eine neue Marktsatzung und der Geschäftsbetrieb der Frankfurter Märkte wurde von der Stadt zuvor an die städtische Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbh (HFM) verpachtet. Zwar sollen die Mieten bis 2013 nicht steigen - nach 2013 jedoch werden die Händler die Sanierung der denkmalgeschützten KMH über steigende Mieten mitfinanzieren dürfen.

  • Zu Projects letztem Satz: Das ist auch richtig so, denn bisher werden überwiegend Standmieten gefordert, für die man sonst vielleicht gerade einmal einen Pkw-Stellplatz in der Innenstadt erhalten würde. Warum soll der Steuerzahler den Händlern satte Gewinne sichern, indem Standflächen zu Mieten zur Verfügung gestellt werden, wie sie früher in sozialistischen Ländern üblich waren?


    Eine tiefgreifende Sanierung muss früher oder später kommen. Man wird sehen, ob nach dem Entwurf der Code Unique Architekten, den ich für gelungen halte, oder in anderer Form.


    Meine Idee ist, die Kleinmarkthalle als Zentrum für einheimische und vor allem internationale Spezialitäten zu stärken. Das ist sie heute schon, doch könnte hier ruhig noch mehr dazu kommen. Parallel hierzu würde ich den sehr erfolgreichen Erzeugermarkt auf der Konstablerwache zu einem Dauermarkt für heimische Produkte ausbauen. Für die alltäglicheren Lebensmittel also, weiterhin nach den bisherigen Regeln frisch vom Bauern und Erzeuger aus einem gewissen Umkreis um Frankfurt angeboten. Und zwar (am besten nach Beseitigung des Podests) mit fest installierten Ständen, wobei man in dieser Hinsicht ruhig etwas beim Münchener Viktualienmarkt abschauen kann. So könnten sich die beiden Märkte gut ergänzen, denke ich, zumal sie ja auch recht nah beieinander liegen. Nicht zuletzt wäre eine Belebung auf diese Weise eine gute Lösung für die - wenn nicht gerade Markttag ist - große öde Konstablerwache. Das soll es an Abschweifung aber nun gewesen sein.

  • Die Marktbetriebe haben nun die Planung der Erneuerung der Haustechnik ausgeschrieben.


    Eine sehr kleine Lösung. Es ist zu befürchten, dass nach der Haustechnik-Sanierung lange gar nichts mehr passieren wird. Bei der Halle selbst vielleicht noch hinnehmbar, auch wenn aus meiner Sicht das in diesem Strang vorgestellte Erweiterungskonzept eine erhebliche Aufwertung zur Folge gehabt hätte. Sehr wahrscheinlich ist damit aber auch das städtebauliche Desaster um die Halle herum für viele Jahre zementiert. Und das ist nicht akzeptabel.


    Aus der Aufgabenbeschreibung:


    Die Haustechnik der Kleinmarkthalle in Frankfurt am Main bedarf der umfassenden Sanierung. Die Kleinmarkthalle ist ein denkmalgeschütztes Marktgebäude in der Frankfurter Innenstadt mit ca. 60 Marktständen und Gastronomieeinrichtungen. Benötigt werden Planungsleistungen für die Sanierung in den Bereichen Hochbau, Haustechnik Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro sowie für die Neuinstallation einer Entrauchungsanlage im Keller. Die Sanierung muss während und unter Aufrechterhaltung des laufenden Marktbetriebs erfolgen. Es ist vorgesehen, lediglich Teile des Kellers rollierend auszulagern. Die Kleinmarkthalle ist werktäglich geöffnet. Aufgrund der spezifischen Besonderheiten der Kleinmarkthalle wird hier ein Büro gesucht, das es versteht, die Bedürfnisse des Bauherrn und der vielen verschiedenen Marktbetreiber umfassend zu koordinieren und die Planungen im Hinblick auf den Bauablauf unter Berücksichtigung von Kosten und Technik zu optimieren. Aus diesem Grund müssen der Objektplaner und der Planer für die Technische Ausrüstung in enger Abstimmung zusammen arbeiten. Daher wird für diese Aufgabe ein Gesamtplaner für die Leistungen der Objektplanung Gebäude und der Technischen Ausrüstung gesucht. Die übrigen Gewerke werden zu gegebener Zeit separat beauftragt. Die technischen Anlagen der Kleinmarkthalle sind zurzeit auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Marktbetreibers angepasst. Eine zentrale Verwaltung der Anlagen gibt es nicht. Um diese Situation bewältigen zu können, bedarf es kreativer Lösungen. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Dampfheizung. Der Auftrag wird auch Nacht- und Wochenendarbeit erfordern, spätestens bei der Bauüberwachung.

  • Neues zur Kleinmarkthalle - Vorplatz wird umgebaut

    Wie in der Rundschau zu lesen, bahnt sich bei der Kleinmarkthalle die Umgestaltung des Vorplatzes an.


    • Den Umbau plant die „HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt“ mit dem Ziel eine höhere Verweilqualität zu erzielen
    • Am kommenden Samstag, 15. Februar, findet der Schlemmergarten vorerst zum letzten Mal statt
    • Der vierwöchige Umbau geht bis Ende März
    • Unter anderem werden Sitzplätze errichtet,
    • Bepflanzung der Beete wird erneuert; „Spalierobst und Feigenbäume“ während die alten Pappeln bleiben dürfen
    • Das wellige Pflaster wird ausgetauscht


    Ebenso scheint man die Überlegungen eines Komplettumbaus der Halle nicht komplett begraben zu haben. Nachdem man 2012 wegen der Kosten von 12,5 Millionen Euro und Bürgerprotesten gegen horrende Standmieten gescheitert war, scheint sich ein Neuanlauf anzubahnen. Medien-Sprecherin Bianca Winkel sagt hierzu vielsagend: „Da bahnt sich was an.“ Man müsse aber „erst die Standbetreiber informieren“.


    Scheinbar scheint der Stadt das Geld wieder etwas lockerer zu sitzen, wenn man schon über Baumaßnahmen sinniert, die weder im Wahlvolk populär sind noch einen direkte Verbesserung des Istbestands erzielen. Bevor man sich an die Kronjuwelen der Stadt heran wagt (und ich zähle die Kleinmarkthalle zu den besseren Europas), sollte man sich lieber an deutlich nötigere Projekte "die Hörner abstossen", besonders wenn es um zweistellige Millionensummen geht (wie dem Umbau der Berliner Strasse, Hauptwachen-Krater, Konsti-Podest, Zeil-Nebenstrassen, Umgestaltung der Paulskirche / Paulsplatz, usw, usw).

    2 Mal editiert, zuletzt von Golden Age () aus folgendem Grund: Zusatz-Anmerkungen

  • Planungbeginn Sanierung der Kleinmarkthalle

    Den von Golden Age erwähnten neuen Anlauf für einen Komplettumbau der Halle wird es wohl nicht geben, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Vielmehr soll es eine "bauliche und technische Sanierung" geben, die frühestens im übernächsten Jahr beginnt. Den Planungsauftrag hat das Büro Tilman Lange Braun & Schlockermann erhalten. Einzelheiten in einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt:


    Zurzeit beginnt ein von den Marktbetrieben der Stadt beauftragtes Ingenieurbüro mit den Planungen zur baulich-technischen Sanierung der Kleinmarkthalle. Die baulichen und technischen Mängel der knapp 60 Jahre alten Gebäudes lassen es nicht zu, weiter provisorisch zu reparieren. Die ursprünglichen Planungen zum Umbau der Kleinmarkthalle, die dem Architektenwettbewerb aus dem Jahr 2008 folgten, werden wegen wesentlicher inhaltlicher und wirtschaftlicher Abweichungen zum Siegerentwurf nicht weitergeführt. Stattdessen wird es eine Alternativplanung geben.


    Die Zielsetzung der Alternative beinhaltet, die Haustechnik innerhalb der bestehenden Gebäudehülle zu erneuern, rechtliche Auflagen zu erfüllen und die Belüftung der Halle substanziell zu verbessern – dies unter Aufrechterhaltung des Marktbetriebs. Stadtrat Markus Frank betont: „Bereits bei der Planung wird berücksichtigt, dass der laufende Betrieb während der Sanierung so wenig wie möglich beeinträchtigt werden soll. Damit die Geschäfte möglichst ungehindert weitergehen können, werden daher im Zweifelsfall aufwändigere Verfahren bevorzugt, wenn sie mit einer geringeren Beeinträchtigung des laufenden Marktbetriebs einhergehen.“


    In Folge einer europaweiten Ausschreibung wurde die Vorplanung des Projekts „Kleinmarkthalle – Sanierung der Haustechnik“ an das Büro „Tilman Lange Braun & Schlockermann Architekten GmbH BDA“ vergeben. Zu den anstehenden ersten Schritten gehört die Zustandserfassung und Dokumentation sämtlicher Flächen und Technik in der Kleinmarkthalle. Erfasst werden beispielsweise Leitungen, Kanäle, Beschaffenheit von Boden, Decken, Wänden sowie Art und Leistung aller technischen Einrichtungen.


    Die Marktbetriebe werden bei diesem Projekt vom Hochbauamt der Stadt unterstützt. Da die Sanierung im laufenden Marktbetrieb keine Standardlösungen ermöglicht, und die Marktbetriebe möglichst viele Varianten unter den Aspekten Eingriff in den Betrieb, Leistungsfähigkeit, spätere Betriebskosten untersuchen möchten, wird die Vorplanung voraussichtlich ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Die Umsetzung der baulichen und technischen Sanierung wird frühestens im Jahr 2016 beginnen. Ein Zeitplan kann erst nach Abschluss der Planungsphase erstellt werden.

  • Vorplatz

    Den im Vorvorbeitrag erwähnten Vorplatz hat man inzwischen wie angekündigt umgebaut. Er ist irgendwie gemütlicher und einladend geworden, obwohl (weil?) er unter Beibehaltung seines Charakters vor allem in Details weiterentwickelt wurde. Ein Schnappschuss von vorhin:



    Bild: epizentrum


    Links im Hintergrund befinden sich die Spaliere, im Vordergrund die Feigen.

  • ^^ Im Halbjahresturnus berichtete der Magistrat von den laufenden Vorplanungen zum Sanierungsprojekt der Haustechnik. Vor einigen Wochen - und damit nach doch etwas mehr als "voraussichtlich einem ganzen Jahr" - sind die Vorplanungen abgeschlossen, und das Hochbauamt führt nun ein ordentliches Vergabeverfahren für die weiteren Planungsleistungen durch. (B61/2016) Möglicherweise startet die Sanierung der Haustechnik parallel zum laufenden Betrieb noch in 2016.


    Da umfangreiche Arbeiten an der Infrastruktur zu erwarten sind, dürfte die Sanierung auch optisch Spuren hinterlassen, mindestens die Erneuerung von Wand- und Bodenbelägen im Inneren der Halle, vielleicht auch kleinere Umbauten zur Erfüllung von Brandschutzauflagen und zur Verbesserung der Klimatisierung.

  • Wieder ist die Sanierung vorerst gescheitert. Der 2014 an das Büro Tilman Lange Braun & Schlockermann vergebene Auftrag zur Vorplanung soll nicht durch einen Auftrag zur Entwurfs- und Ausführungsplanung fortgesetzt werden. Marktbetriebe und Hochbauamt wollen einem heutigem FNP-Artikel zufolge nicht länger mit dem Frankfurter Büro zusammenarbeiten. Die weitere Planung wurde daher ausgeschrieben. In einem halben Jahr soll das Verfahren abgeschlossen sein. Anschließend wird mit einer Einarbeitungsphase gerechnet, so dass erste Bauarbeiten nicht vor Ende 2017 beginnen dürften.

  • Sanierung der Kleinmarkthalle wird deutlich teurer

    Wie die FR heute berichtet, werden sich die Sanierungskosten für die Kleinmarkthalle wohl verdoppeln von 8 Mio. € auf ca. 16 Mio. €. Dies übersteigt die bislang gebildeten Rückstellungen der Managementgesellschaft für Hafen und Markt (HFM), die bislang nur 8 Mio. € für die Sanierung zurückgestellt hatte.


    End gültig ist der Betrag aber immer noch nicht, da erst vor kurzem die Ausschreibung für ein Planungsbüro begonnen wurde und diese bei 9 Monaten Dauer bis ins Jahr 2017 hineinreicht. Mit ersten Arbeiten muss allerdings bereits in diesem Jahr begonnen werden, da durch Stahlkorrosion die Tragfähigkeit einiger Stahlträger gefährdet ist.

  • Die Marktbetriebe der Stadt Frankfurt haben die Planung der Sanierung nun ausgeschrieben. In der Auftragsbeschreibung heißt es: "Die Sanierung muss unter grundsätzlicher Aufrechterhaltung des laufenden Marktbetriebs erfolgen. Die Eingriffe sind vor Beginn der eigentlichen Sanierungsplanung unter Berücksichtigung von technischen, wirtschaftlichen, zeitlichen und rechtlichen (wie Mietverträge, Einhaltung Hygienerichtlinien) zu prüfen und in einem Auslagerungskonzept vorzustellen." Damit interessierte Planer wissen, was auf sie zukommt, ist dort auch zu lesen: "Die technischen Anlagen der Kleinmarkthalle sind veraltet, mit vielen Sonderlösungen unterschiedlicher Besitzverhältnisse. Eine zentrale Verwaltung der Anlagen gibt es nicht. Um diese Situation bewältigen zu können, bedarf es kreativer Lösungen. Der Auftrag wird auch Nacht- und Wochenendarbeit erfordern, spätestens bei der Bauüberwachung."

  • ^ Mit Ergebnissen der Mitte November 2016 abgeschlossenen Ausschreibung sei zum Ende des 1. Quartals zu rechnen. Danach werde die Zustimmung der Magistratsvergabekommission und der Betriebskommission der Marktbetriebe eingeholt und dann die Objektplanung (mit Leistungen der Technischer Ausrüstung) beauftragt. Vier Monate für die Auswertung der Eingaben heißt: Der Prozess geht im gewohnten Tempo weiter. Die Information ist einem aktuellen Bericht des Magistrats zu entnehmen (PDF).

  • Mehr als vier Jahre sind seit dem letzten Beitrag vergangen. Seit der Entscheidung einer Sanierung statt des zunächst geplanten tiefgreifenden Umbaus sind es sage und schreibe 15 Jahre! In dieser beschämend langen Zeitspanne hat das Projekt keine nennenswerten Fortschritte gemacht.


    Heute hat die über ihre Hafen- und Marktbetriebe für die Sanierung zuständige Stadt eine Pressemitteilung herausgegeben. Demnach gibt es bislang keine konkrete Planung, geschweige denn Ausschreibungen, auch keinen Stadtverordnetenbeschluss und keinen Bauantrag. Das ist die PM:


    Sanierung der Kleinmarkthalle im laufenden Betrieb
    ffm. Die Kleinmarkthalle gehört zu den beliebtesten Orten Frankfurts. Dazu tragen vor allem die rund 60 Händlerinnen und Händler mit ihrem vielfältigen Warenangebot bei. Inzwischen ist das 1953/1954 erbaute und im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellte Gebäude in die Jahre gekommen und muss, trotz regelmäßiger Wartung und Instandhaltungsmaßnahmen, grundlegend saniert werden. Dies gilt für die gesamte Gebäudetechnik – Heizung, Wasser, Abwasser, Lüftungs- und Kälteanlagen sowie die Elektroinstallation. Darüber hinaus müssen Brandschutz, Sicherheitstechnik, Hygiene und Wärmeschutz den heutigen Anforderungen angepasst werden. Lange haben die Verantwortlichen der Managementgesellschaft für Hafen und Markt (HFM) geplant und abgewogen, wie die Kleinmarkthalle unter den komplexen Rahmenbedingungen bestmöglich saniert werden kann. Angesichts fehlender geeigneter Ausweichflächen bleibt nur eine Möglichkeit: Die Sanierung soll im laufenden Betrieb erfolgen.

    Ende des Jahres 2024 oder Anfang des Jahres 2025 wird es voraussichtlich losgehen. Zuvor müssen die Stadtverordneten der Sanierung zustimmen und ein Bauantrag gestellt sowie genehmigt werden. Anschließend erfolgen die Konkretisierung der Planung sowie die Ausschreibung der Leistungen. Auch wenn die etwa vier Jahre dauernden Bauarbeiten für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellen, gibt es doch einen großen Vorteil: Kein Händler muss auf seine Kunden und kein Kunde auf seine liebgewonnene Kleinmarkthalle verzichten. Genau genommen haben die Sanierungsarbeiten mit der bald abgeschlossenen Modernisierung der Toiletten bereits begonnen. Danach wird das komplette Kellergeschoss entkernt. Alles wird erneuert und modernisiert: Dazu zählen sowohl die Kellerabteile als auch Elektro- und Heiztechnik sowie die Kleinkältezentralen. Außerdem entstehen neue Rauchabschnitte und eine neue Entrauchungszentrale. Ein neuer Entrauchungs- und Abluftkanal sowie neue Zuluftkanäle verbessern die Sicherheit im Brandfall. Auch die Kellerdecke, Stützen und Unterzüge werden nach den neuesten Brandschutz-Bestimmungen saniert, die Lichtschächte auf der Südseite geschlossen. Alle gebäudetechnischen Anlagen und Versorgungsleitungen für Heizung, Sanitär, Kälte, Lüftung und Elektro werden ausgetauscht. Dämmmaßnahmen sowie ein modernes Heiz- und Lüftungskonzept werden dazu beitragen, den künftigen Energiebedarf zu reduzieren.

    Wirtschaftsdezernentin Wüst: Kosten des Umbaus scharf im Blick

    Ein weiterer Vorteil: Heiße Sommer und kalte Tage im Winter werden in der Kleinmarkthalle künftig deutlich erträglicher. Denn im Zuge der energetischen Sanierung bekommt die Nordfassade der Kleinmarkthalle eine Wärmeschutzverglasung, in die eine natürliche Be- und Entlüftung integriert wird. Die Ursprungsgestaltung der Fassade mit Drahtglas bleibt dabei im Sinne des Denkmalschutzes erhalten. Das Hallendach wird wärmetechnisch saniert und erhält eine Photovoltaikanlage. Die erzeugte Energie wird künftig für die Versorgung der Markthalle genutzt. Damit der Betrieb in der Kleinmarkthalle trotz Dachsanierung ungestört weiterlaufen kann, werden nacheinander Teile des Dachs mit einer Einhausung von der Halle abgetrennt. Die Handwerker arbeiten darüber und darunter kann der Marktbetrieb weitergehen. Damit dies gelingt, werden pro Bauabschnitt jeweils einige Marktstände nach außen in mobile Verkaufswagen oder Zelte verlagert. Der Außenbereich wird außerdem als Baustraße und für Mannschafts- sowie Lagercontainer für die Händler während der Arbeiten im Keller genutzt. Die Anlieferung von Waren ist natürlich auch während der Bauarbeiten möglich. Nach aktueller Kostenberechnung werden die Hafen- und Marktbetriebe für die Sanierung der Kleinmarkthalle etwa 31,3 Millionen Euro aufwenden müssen.

    Diese Summe wird den städtischen Haushalt nicht belasten, betont Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst: „Die Kleinmarkthalle ist ein Frankfurter Schmuckstück. In seiner heutigen Form hat das Gebäude jedoch seine vorgesehene Nutzungsdauer überschritten. Wir müssen an die Substanz gehen, um die Kleinmarkthalle für die Zukunft aufzustellen. Hier reden wir nicht von goldenen Wasserhähnen, sondern von grundständiger Heiz- und Elektrotechnik, Sicherheitsmaßnahmen und einem Energiekonzept, die der Betrieb einer modernen Markthalle erfordert. Das ist kein Pappenstiel.“ Die Finanzierung soll dabei zunächst über Rücklagen der Hafen- und Marktbetriebe und Fördermittel erfolgen, nach Aufbrauchen der Eigenmittel aber auch einen Kredit einbeziehen, sagt Wüst: „Eine Belastung des städtischen Haushalts ist vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten. Als zuständige Dezernentin habe ich die Kosten dennoch scharf im Blick.“

    Die Händler werden von der Maßnahme alle, aber zum Teil unterschiedlich stark betroffen sein. Einige von ihnen werden zeitweise ausgelagerte Verkaufsstände nutzen, damit an ihrer Standfläche in der Halle gearbeitet werden kann. Die temporär ausgelagerten Verkaufsstände werden voraussichtlich auf der Fläche nördlich der Halle, sowie auf dem westlichen Vorplatz der Halle eingerichtet werden. Daher wird der Schlemmermarkt voraussichtlich für einen gewissen Zeitraum pausieren müssen. Von der Sanierung des Kellers werden alle Mieter betroffen sein. Sämtliche Lagerkeller aus dem Untergeschoss werden abschnittsweise in Lagerboxen auf den Nordparkplatz ausgelagert. Die HFM wird hierzu Boxen und Stromanschlüsse zur Verfügung stellen und die Mieter bei der Aus- und Einlagerung ihrer Waren unterstützen.

    Wüst: Vertrauensvolle und enge Abstimmung mit Mieter angestrebt

    Während einer Veranstaltung am 22. Januar mit Stadträtin Wüst, Vertretern der HFM sowie des Planer-Teams, haben sich die Mieter über den aktuellen Planungsstand der Maßnahme informiert. Wüst betonte, dass die Mieter der Kleinmarkthalle in den Fortgang der Planungen intensiv eingebunden werden, um bestmöglich auf ihre Bedürfnisse während der Sanierung eingehen zu können: „Wir werden nicht nur die Kommunikation mit Ihnen sehr vertrauensvoll und eng gestalten. Wir planen zusätzliche Kommunikations- und Marketingmaßnahmen, um die Kundinnen und Kunden über die Arbeiten zu informieren und sie zu motivieren, ihrer Kleinmarkthalle die Treue zu halten.“ Die Hallenbetreiberin, die städtische HFM, sowie die beauftragten Planer werden die weiteren Schritte gemeinsam in enger Abstimmung mit den Mieterinnen und Mietern der Kleinmarkthalle gestalten.


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    Bild: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jan Hassenpflug