Campus Westend der Goethe-Universität

  • Das im Hintergrund ist nicht das Hörsaalgebäude, sondern Mensa Anbau.
    Aber stimmungsvolle Bilder ansonsten. Sollte vielleicht auch mal die Kamera mit ins Büro nehmen ;)

  • auf der als parkplatz benutzten Brache Ecke Miquelallee/Hansallee werden momentan Baucontainer und Material abgeladen. Bagger brechen Teile der Straße auf, um anscheined irgendwas zu verlegen...
    sind das die vorboten für eine baldige Bebauung des Geländes oder sind das einfach nur Abstellmöglichkeiten für die große Baustelle auf dem Campus??

  • Die Bauarbeiten sind nun über dem Straßenniveau angekommen.
    Vom gefundenen Bruchstein-Turm ist von außen (leider) nichts mehr zu sehen.



    Die Baustelle von der Hansaallee gesehen:


  • Gestern vom House of Finance aus - man ist mittlerweile beim vierten und letzten Obergeschoß angekommen:







    Beim benachbarten Bauteil ist man noch nicht ganz so weit:



    Bilder: Miguel

  • Ergänzend zu Beggis Modelldarstellung aus dem Stadtplanungsamt gibt es noch den offiziellen Lageplan der Universität.


    Auch informiert die Homepage, dass das Bauvolumen der zweiten Ausbaustufe mit 281.411m³ noch um ca. 20.000m³ über den Kennwerten des ersten Entwicklungsabschnitts liegt. Dieses gewaltige Bauvolumen der zweiten Tranche wird auf einem Baugrundstück von nur 1,5ha kompakt und hochfunktional bei optimaler Flächensortierung und bester raumwirtschaftlicher Organisation realisiert. Mit der aktuellen Maßnahme entsteht der volumenstärkste Baukomplex der Campusentwicklung auf einem Grundstück, das nur einen Bruchteil der Verfügungsflächen für die bisherigen und realisierten Projekte ausmacht.


    Interessant ist auch, dass die zweite Ausbausstufe mit 80.000m² BGF mehr Fläche beinhaltet als der gesamte IG Farben-Komplex mit Haupt- und Nebengebäude sowie Casino.


    Mit dem zweiten Bauabschnitt entstehen bekanntlich die Neubauten der Psychologie und Humangeographie, der Gesellschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften sowie der Verwaltung (Übersicht). Abgeschlossen wurden im ersten Bauabschnitt die Gebäude der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, der Anbau des Casino, die Studierendenwohnheime, das Interkulturelles Begegnungszentrum sowie das Hörsaalzentrum und das House of Finance.

  • Der zweite Bauabschnitt schreitet zügig voran. Beim Bau der Zentralen Verwaltung ist der Rohbau fertig, die anderen Bauteile sind größtenteils noch im ersten Obergeschoss oder darunter. Trotz der vier Obergeschosse der Verwaltung kann man den Bau wie auch die gesamte Baustelle vom Pölzig-Bau aus bedingt durch das viele Grün nur erahnen.




    -Bilder von mir-

    2 Mal editiert, zuletzt von Robbi () aus folgendem Grund: Links repariert

  • Spatenstich für weiteren Neubau erfolgt


    Am Montag, 17. Mai, erfolgte der erste Spatenstich für das "Haus der Weltordnung", die Kosten belaufen sich auf 10,3 Millionen Euro und werden je zur Hälfte von Land und Bund getragen. In dem Gebäude sollen künftig Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen gemeinsam arbeiten. An dem sogenannten Exzellenzcluster sind außer Forschern der Uni auch Wissenschaftler der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, des Frobenius Instituts, des Instituts für Sozialforschung und des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte beteiligt (Quelle).

    2 Mal editiert, zuletzt von Project ()

  • Weiß jemand, ob und wenn ja wann ein Baubeginn für das Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte angedacht ist? Ich bin davon ausgegangen, dass das im Zusammenhang mit dem zweiten Bauabschnitt (Verwaltung und Erziehungswissenschaften) gleich mit gebaut wird. Ist aber nicht so, jedenfalls tut sich an der Stelle nichts. Stattdessen wird der Platz für Baulogistik genutzt. Der Architektenwettbewerb für das Gebäude ist 2006 (!) entschieden worden. Weiß jemand mehr?

  • Auf der Website der Architekten ist von einem Planungsbeginn 2007 und einer Fertigstellung 2012 die Rede. Dann könnte es auch noch etwas dauern mit dem Baubeginn. Möglicherweise so lange bis das Areal nicht mehr für die Baulogistik für den zweiten Bauabschnitt gebraucht wird.


    Als Pausenfüller zwei dem Forum bisher unbekannte Visualisierungen (zur Orientierung Modellfoto der drei "polygonalen Kuben"):




    Bilder: Staab Architekten

  • Ergänzend noch ein Bild aus der Luftperspektive: IG-Farbenhaus im Vordergrund, Casino im Mittelfeld und der neu errichtete Casino-Anbau im Hintergrund - Klick!

  • Ich bin entzückt, fast etwas neidisch, auf diesen tollen modernen Campus. Gab es sowas schon einmal in der Bundesrepublik? Einen Umzug einer Universität? Auf einen neuen zusammenhängenden Campus?


    Wie nennt man das ehemalige I.G. Farben Haus eigentlich offiziell? Kann doch nicht sein dass man das immer noch nach einer Firma bezeichnet die 1945 aufgelöst wurde, also die es seit Generationen nicht mehr gibt.

  • Die Goethe-Uni wird auch nach dem kompletten Umzug aus Bockenheim nicht zusammenhängend sein, sondern es gibt dann nur noch drei statt vier Campus.


    Und das Gebäude heißt immer noch so, manchmal IG Farben Hochhaus, manchmal IG-Hochhaus (z.B. im Vorlesungsverzeichnis). ^^

  • Das IG Farben Gebäude wird auch oft als Poelzig-Bau bezeichnet.


    Die Zusammenlegung des Campus kann gar nicht genug gelobt werden, besonders wenn man den ernüchternden Bockenheimer Campus noch gut Erinnerung hat. Leider kommen solche riesigen stadtnahen Areale wohl nur auf den Markt, wenn es Einmal-Effekte gibt wie den Abzug der US Truppen aus Frankfurt gibt. Aber wieder zeigt sich wie wichtig Architektur ist, die sich zurücknehmen kann und sich nicht zwanghaft aufdrängen muss. Da hat man wirklich Augenmaß bewiesen.

  • Es sei ein kleiner Exkurs zum Thema "Name des Uni-Hauptgebäudes" gestattet, bei Nichtangemessenheit bitte verschieben o.ä.:


    "Poelzig-Bau" wurde 2009 von der Uni als offizielle Bezeichnung festgelegt, um es von seiner Geschichte zu trennen. Das wurde schon mehrfach stark kritisiert, zuletzt während den ansonsten erbärmlich in die Hose gegangenen Studienprotesten nebst Besetzung. Präsident Müller-Esterl hat von der Umbenennenung offensichtlich nichts mitbekommen und in einem kürzlich erfolgten Interview gesagt, dass es nach seiner Kenntnis IG-Farben-Haus heiße. Und auch das Raumverzeichnis spricht noch von "IG 1.234" etc.


    Ich teile diesen Ansatz vollkommen, weil ich keinen Sinn darin sehe, eine etablierte Bezeichnung durch diesen aufgepfropften Kunstbegriff zu ersetzen, dessen Zweck anscheinend ausschließlich darin besteht, sich der Reflektion über die historischen Zusammenhänge zu entziehen. Das hat man schon im Nationalsozialismus versucht, aber zum Glück sind Wortschöpfungen wie "Stadt des deutschen Handwerks" nur noch Historikern ein Begriff.


    Natürlich, die IG-Farben haben Zyklon B hergestellt, Sprengstoff, Tarnfarbe und vermutlich auch Hitlers Bleistiftspitzer, aber dafür kann das vor 1933 geplante, gebaute und fertiggestellte Gebäude nichts, die Uni genauso wenig. Die Uni kann sich aber sehr wohl dazu bekennen, dem Gebäude nach 50 Jahren amerikanischer Militärnutzung eine höchst sinnvolle zivile Nutzung gegeben zu haben. Darauf kann und muss man stolz sein, und damit ist es auch quasi verpflichtend, das Kind beim Namen zu nennen, um diese Leistung angemessen zu würdigen.


    PS: Die IG-Farben gibt es auch heute noch - wenn auch seit fast 60 Jahren in Liquidation und seit 2003 in Insolvenz...

  • Bei mir besteht der Gedanke nicht "anscheinend ausschließlich" darauf irgendwas zu kaschieren sondern es ist einfach ein sperriger langer Name und seit vielen Jahrzehnten ist das namensgebende Unternehmen dort nicht mehr ansässig. Argumentiert man historisch müsste man eher den Namen der letzten Nutzung, als amerikanisches Headquarter, beibehalten.


    Gab es nennenswerte Umbauten im Innern? Ist hier gar jemand im Forum der das Gebäude "in Natura" kennt?

  • Das Haus wurde beim Umbau für die Uni fast vollständig ausgeräumt, nur die Treppenhäuser, Paternoster und ein Teil der Aufzüge wurden erhalten, sowie natürlich das Ensemble aus Eingangshalle und Rotunde. Für das Casino gilt ähnliches. Von den wenigen Fotos die ich aus der Zeit der amerikanischen Nutzung gesehen habe kann man aber davon ausgehen, dass der heutige Zustand, soweit es die Flure und Korridore betrifft, dem Urzustand sehr ähnlich sieht, schon allein wegen der Denkmalschutzauflagen.


    Die Parkanlage hinter dem Haus entspricht noch exakt der Planung von Hans Poelzig, ausgenommen natürlich das zwischenzeitliche Wachstum der Botanik.


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    Mod: Können wir das damit bitte abschließen und wieder zum Thema kommen? Das wäre ganz reizend, danke.