Campus Westend der Goethe-Universität

  • Der Entwurf passt sehr gut auf den bisherigen Campus. Unter normalen Umständen würde ich glatt sagen das dort wieder jemand mit Bauklötzen gespielt hat, aber dieser Entwurf passt sich in seiner Simplizität gut in das bestehende Campus Gefüge.
    Sehr positiv: Keine versetzten Fensterreihen sondern klar Linien und Formen.


    Von der Panorama-Etage wird man einen grandiosen Blick haben.


    Auf dem Plan kann man ja auch Baurecht für ein 2. 13 geschössiges Gebäude erkennen.
    Könnte ein interessantes Campus-Tor werden wenn es gebaut wird.


    Danke Schmittchen an die Zusammenfassung!

  • Es gibt sogar fünf im Bebauungsplan vorgesehene Hochhausstandorte entlang der Miquelallee. Alle fünf Standorte lassen sechs und in der jeweiligen Nordwestecke 13 Geschosse zu. Sie sind, auch von der zulässigen Geschossfläche her, alle ungefähr gleich groß. Die weiteren drei Hochhausstandorte liegen westlich der Siolistraße auf dem Areal der Philipp-Holzmann-Schule, genauer überwiegend auf dem heutigen Sportplatz der Schule. Das sind Flächen für die langfristige Entwicklung der Universität, zumal die Philipp-Holzmann-Schule weiterhin genutzt wird und eine Schließung wohl mittelfristig auch nicht bevorsteht.

  • Ich war zunächst überrascht, weil ich zum einen ein Hochhaus auf dem Campus mir hätte nicht vorstellen können (aus Rücksichtnahme auf das ehemalige IG-Farben-Haus) und zum anderen die angegebenen Kosten iHv 30 Mio € wirklich wenig sind (oder was meint ihr?).


    Na jedenfalls wirkt das Gebäude sehr gefällig und elegant und fügt sich - wie bereits von Adama festgestellt - obwohl es ein Hochhaus ist, sehr gut ein (für ein Hochhaus auf dem Campus ist dieser Standort akzeptabel).

  • Heute habe ich mir die in #262 erwähnte Ausstellung angesehen. Erst einmal kommen einige Modellfotos mit relativ wenig Erläuterungen. Mehr davon sowie Grafiken der vorn platzierten Entwürfe wenn mehr Zeit (und Kühle) ist. Gesamtmodell Campus Westend:



    Der Siegerentwurf im Modell. Gut erkennbar die Fuge. Links davon der mögliche zweite Bauabschnitt mit 4.000 m² BGF. Das kann eine spätere Erweiterung des DIPF sein, aber auch ein anderer Nutzer. Für die Fassade (auch) des ersten Bauabschnitts ist Naturstein vorgesehen. Der Innenhof soll überdacht werden.



    Hochhaus-Kette entlang der Miquelallee:



    Von Südosten gesehen:



    Stadtkrone in Poelzigs Sinne ist und bleibt das I.G.-Farben-Haus.



    Bilder: Schmittchen

  • Der erstplatzierte Entwurf von Südosten gesehen:



    Fassade im Detail:



    Erläuterung und weitere Ansichten, alles durch Klick zu vergrößern:



    ..............


    Plan:



    Plan im Detail - man beachte das Studierendenhaus nebenan, dessen Bau soll auch in absehbarer Zeit beginnen:



    Entwurf/Grafiken/Text: K9 Architekten / DIPF, Fotos: Schmittchen


    In einem letzten Beitrag kommen Entwürfe anderer Teilnehmer. Später.

  • Der zweitplatzierte Entwurf, scholl architekten partnerschaft scholl.balbach.walker, Stuttgart:



    Entwurf/Grafik: scholl architekten partnerschaft scholl.balbach.walker / DIPF, Foto: Schmittchen


    Dieses Büro lässt die südwestliche Ecke zunächst frei. Hier kann in einem 2. BA gebaut werden, wie auf diesem (unscharfen) Modellfoto zu sehen:



    Entwurf: scholl architekten / DIPF, Foto: Schmittchen


    Unverkennbar: der Beitrag von Ferdinand Heide Architekten, Frankfurt. Dieses Mal nur Rang 3.



    Entwurf/Grafik: Ferdinand Heide Architekten / DIPF, Foto: Schmittchen


    Der vierte Rang, Herbert Hussmann Architekten, Berlin:



    Entwurf/Grafik: Herbert Hussmann Architekten / DIPF, Foto: Schmittchen


    Noch mehr Rastaman Vibration - 5. Preis, ap plan mory osterwalder vielmo architekten- und ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart:



    Entwurf/Grafik: ap plan mory osterwalder vielmo architekten- und ingenieurgesellschaft mbH / DIPF, Foto: Schmittchen


    Einer der Ankäufe - Beitrag von Dierks Blume Nasedy Architekten, Darmstadt:



    Entwurf/Grafik: Dierks Blume Nasedy Architekten / DIPF, Foto: Schmittchen


    Abschließend zwei Beiträge prominenter Büros. Der erste von Behnisch Architekten, Stuttgart, in den zweiten Rundgang gekommen.



    Entwurf/Grafik: Behnisch Architekten / DIPF, Foto: Schmittchen


    Und ein bekanntes Frankfurter Büro, seit einiger Zeit schwer in den Fünfzigern verfangen. So unübersehbar auch hier. Ebenfalls zweiter Rundgang:



    Entwurf/Grafik: Professor Christoph Mäckler Architekten / DIPF, Foto: Schmittchen

  • Zum Dierks Blume Nasedy-Entwurf: Da reißen wir das technische Rathaus ab, und bauen es in moderner Form wieder an anderer Stelle mit anderer Funktion auf? Bin ich der einzige, dem diese Assoziation kam?


    Platz 5 und teilweise auchPlatz 4 sind ja an Tristesse kaum zu überbieten. Ja, sie greifen die Architektur des restlichen Campus auf, vor allem hier des RuW-Gebäudes, aber treiben es meiner Meinung nach derart auf die Spitze, dass es seinen Reiz verliert und einfach nur noch eintönig daher kommt.


    Behnisch ist nett, aber leider komplett deplaziert. Daher wohl auch ausgeschieden. Mäckler finde ich als Rendering nicht schlecht, aber gebaut und mit ein bisschen Patina wird das Gebäude wie die größte Nachkriegsbausünde aussehen. Selbes gilt glaube ich für den Ferdinand Heide-Entwurf.


    Allen in allem hat sich m.E. der beste Entwurf durchsetzen können, obwohl außer 4. und 5. für mich alle Entwürfe irgendwo ihren Reiz haben.

  • Ich frage mich, wie der Zugang zur Zentralbibliothek, neben der Mensa und dem Audimax sicher das wichtigste Gebäude gewährleistet werden soll.


    Das geht meiner Meinung nach nur mit einer Über- oder Unterführung.

  • Der Dierks Entwurf kann doch wohl nicht anders als ein schlechter Witz gemeint sein, oder? Ich hatte gehofft, dass wir die unselige Phase der brutalistischen Architektur endlich und endgültig hinter und gelassen hätten? Unverständlich ist mir in diesem Zusammenhang, weshalb man einen solchen Entwurf auch noch "ankauft" und dafür Geld ausgibt? Abgesehen davon, dass dieses Monster in der Tat dem - zum großen Glück - gerade abgerissenen Technischen Rathaus ähnelt, würde es Null und in keinster Weise in seine Umgebung der edlen Campus-Bauten passen.


    Demgegenüber sind die anderen Entwürfe (ap Plan, Hussmann und Scholl) nicht schlecht und nehmen die vorherrschende Architektur in gelungener Weise auf, allerdings wirken sie in der Tat etwas langweilig und uninspiriert mit ihren Schießschartenfenstern und haben nicht so einen gelungenen oberen und unteren Abschluß wie der erstplazierte Entwurf. Dengegenüber passt der Heide-Entwurf mit seinen horizontalen Fensterbändern so überhaupt nicht in die vorhandene Nachbarbebauung, sondern erinnert ebenfalls an 60-er Jahre Beton - und ist demnach auch zu Recht ausgeschieden.


    Behnisch gefällt mir sehr gut, sehr transparent und gefällig, würde aber besser gegenüber der KfW-Westarkade zu Geltung kommen...


    Enttäuscht bin ich vom Mäckler-Entwurf. Da diskutieren wir gerade mit - sorry - vollem Recht, endlich das deplazierte und lediglich für Nostalgiker erhaltenswerte Philosophikum abzureissen und da hätten wir den passenden Nachfolger bereits wieder parat - um dann in 50 Jahren wieder einen Abriss zu diskutieren ;)


    Ich finde es beruhigend, dass derartige Wettbewerbe Sinn machen und die Spezialisten hier tatsächlich den richtigen Entwurf gewählt haben.

  • Zum Dierks Blume Nasedy-Entwurf: Da reißen wir das technische Rathaus ab, und bauen es in moderner Form wieder an anderer Stelle mit anderer Funktion auf? Bin ich der einzige, dem diese Assoziation kam?


    Hingucken hilft. Auf den ersten Blick dachte ich auch an AFE-Reloaded, aber dann erstens Natursteinfassade, kein Sicht- oder Waschbeton, zweitens sichtbare Funktion durch nach außen gelegte Treppenhäuser ist auch nicht schlecht. Aber dass der Entwurf hier abgewatscht wird war auch klar.


    Der erstplatzierte Entwurf dagegen ist in dieser Umgebung nur der fünfte Aufguss von schmalem Fensterraster in Natursteinfassung - das ist bei den ersten drei bis fünf auf kleiner Fläche ja noch nett, aber irgendwann...

  • ^


    Es geht hier auch weniger um die Ausführung, die sicherlich absolut wertig wäre, sondern eben - wie auch du bestätigt hast - den ersten Eindruck und eben die Formensprache. Außerdem habe auch ich dem Entwurf seinen speziellen Reiz zugesprochen. Also weiß nicht was daran "abgewatscht" sein soll. :)

  • Und ein bekanntes Frankfurter Büro, seit einiger Zeit schwer in den Fünfzigern verfangen. So unübersehbar auch hier


    himmel...das ist doch das berliner zoofenster en miniature...sicher nicht schlecht, in der ausführung kann man wohl etwas hochwertiges erwarten, aber....es ist unverkennbar ein mäckler, eine gewisse note, einen stil zu haben ist ja schön und gut, aber das grenzt an einfallslosigkeit, es zitiert doch nur die letzten projekte von mäckler und das auch noch ziemlich unverhohlen.
    zudem wirkt das ganze tatsächlich ein bischen altmodisch. keiner verlangt eine dekonstruktive stahl-glas-menagerie á la gehry, davon haben wir ja inzwischen auch genug, aber hier und da einen provokativen, neuen, unverhofften ansatz...wie immer der auch aussehen mag...das wäre doch mal was...und erst recht von einem herrn mäckler, würde es doch eine gewisse weiterentwicklung in seinen werken zeigen...


    generell sagen mir nahezu alle entwürfe nicht wirklich zu, seien es die strengen steinrasterfassadenmonster oder das 0815-glasdingens...bei allen fehlt das gewisse etwas. nun logisch, es geht um die uni, denkfabrik etc, enger kostenrahmen...aber auch dann sollte man doch in den eng gesetzten grenzen halbwegs kreativ sein.
    noch am besten finde ich persönlich den beitrag von dierks blume nasedy, der trotz hohem steinanteil in der fassade eine gewisse leichtigkeit vermittelt...die fassade mäandert im unteren bereich um das gebäude...da ist eine gewisse dynamik drinne...ok, das hochhaus wirkt in der tat auch sehr 50er, aber alles zusammen passt, ist stimmig und mit dem richtigen fassadenmaterial sicher ein gewinn...wie gesagt, für mich der beste beitrag. der erste preis könnte auch irgendwo im pott am rande einer autobahn stehen...gähn!

  • (...)die strengen steinrasterfassadenmonster(...)


    ...sind erwartbares Ergebnis der städtbaulichen Vorgaben für das gesamte Campusareal, diese werden bislang auch sehr strikt verfolgt und die Entwürfe entsprechend ausgewählt. Mit Sparzwang hat das gar nicht unmittelbar zu tun, Steinfassaden sind ja nicht billig.


    Die Zeit wird zeigen, ob die Ensemblewirkung die Jahre überdauern kann und in 30-40 Jahren tatsächlich so zeitlos wirkt wie man es mit dem Bezug auf das IG-Farben Haus erreichen will. Der Siegerentwurf für das DIPF passt auf jeden Fall sehr gut in dieses Konzept.


    Das ziemlich exakte Gegenbeispiel dazu findet man übrigens innerhalb von Frankfurt am naturwissenschaftlichen Campus Riedberg - hier hat man über die letzten Jahrzehnte seitens der Uni und des MPI einen Haufen Solitäre nebeneinandergesetzt. So ein Ensemble aus lauter "Ausrufezeichen" (geht Architekten immer leicht über die Lippen...) altert m.E. deutlich schlechter.


    So gesehen ist eben das IG-Farben im Westend eben der Solitär, dem sich der Rest des Campus unterordnet - damit kann man das durchaus schon als Mittelweg zwischen Einheitsbrei und völliger Beliebigkeit sehen. München Arnulfpark und Frankfurt Europaviertel kommen mir z.B. deutlich langweiliger vor, weil es da für mich einfach keine erkennbaren Leitbauten gibt.

  • Die Baustellenzeit an dieser Stelle der Hansaallee geht dem Ende entgegen, Blick Richtung Süden. Im Vordergrund der Exzellenzcluster, folgend das Gebäude der Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften und das Max-Planck-Institut




    der Exzellenzcluster ist fertig und bezogen




    [FONT=&quot]Front und Rückseite des Gebäudes der Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften [/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]

    [FONT=&quot]rechts im Hintergrund die Rückseite des V[/FONT][FONT=&quot]erwaltungsgebäudes[/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]das fast fertige Max-Planck-Institut, die Nordseite, die Südseite und die Front[/FONT]


    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot]Bilder: thomasfra
    [/FONT]

  • Der gesamte Campus auf diesem Schrägluftbild vom 4. September. Eine Auflösung von 2.362 x 3.543 Pixel gibt es nach Klick auf das Foto.



    Bild: Planungsdezernat Frankfurt am Main

  • Seminarhaus Campus Westend

    Das Seminarhaus an der Lübecker Straße (Karte) wurde zuletzt hier und hier erwähnt. Wettbewerbssieger war Ferdinand Heide (Projektseite). Zur Erinnerung sein schöner Entwurf:



    Bild: Ferdinand Heide Architekten, Frankfurt


    Laut einer Vorinformation plant man die Bau- und Ausstattungsarbeiten jetzt für März 2013 bis Dezember 2014 ein, inklusive Baugrubenaushub. Die Bruttogeschossfläche soll ca. 8.300 qm betragen, die Nutzfläche ca. 4.000 qm.

  • Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte

    Ergänzend zu thomasfras Bildern von Oktober hier frische Impressionen des Neubaus. An den Innenseiten des Gebäudes sind die Gerüste gefallen:




    Passivhaus in der Mache:



    Die Neubauten an der Hansaallee:



    Schöne Details am Max-Planck-Institut:




    An der Nordseite wird weiter gewerkelt:



    Bilder: epizentrum

  • Diese Natursteinfassaden sehen einmalig aus!
    Das ganze Konzept passt wunderbar zum IG Farben-Haus.
    Eines des bestgelungensten Neubauprojekte der letzen Jahre :daumen:

  • Von Außen bin ich auch recht zufrieden.
    Nach einem Besuch im Inneren des neuen Gesellschafts- und Sozialwissenschaftsgebäudes möchte ich aber von einer verpassten Chance sprechen.. Schlimme Farbauswahl (insbesondere im Treppenhaus), hässliche Möbel und besonders schlimm, da für die "Ewigkeit": unpraktische Grundrisse der Büros etc.

  • Seminarpavillon geplant

    Im Umzug Spezial 2013 des UniReports steht, dass vor der Fertigstellung des Seminarhauses - nämlich Ende 2013 - auch ein sogenannter "Seminarpavillon" mit 1500 m² Fläche entstehen soll, und zwar am zukünftigen Standort der Universitätsbibliothek. Dieser soll 12 Veranstaltungsräume für jeweills 70 bis 100 Personen umfassen sowie 6 kleinere. Das zukünftige Seminarhaus wird mit 45 Seminarräumen auf 4000 m² angegeben, Eröffnug zum Sommersemester 2015.