Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss

  • Danke

    Lob und Dank an den Verfasser des Artikels ;) , da sich hier nahezu alles an technischer und finanzieller Argumentation vereint.
    Denn die Löwenapotheke ist das Vorbild!


    Herr Lauffs gehört meiner Meinung nach zu den ganz wenigen mir bekannten Architekten, die ihren Beruf wirklich begriffen haben...

  • Ich habe es angefasst!!!

    :eek2: :wein: :juhu: :glubsch:


    Ich weiß nicht wie ich es gerade ausdrücken soll...Tränen der Rührung (oder ist es doch nur die Bindehautentzüdung wegen der Grippe, die ich gerade mit mir rumschleppe)...


    Erstmal: Es gibt doch Hoffnung...meine Vorurteile lösen sich eine wenig auf...ich habe gerade einen Architekten kennengelernt, welcher zu den wenigen zuzuordnen ist, die wirklich ihren Berf verstanden haben...und die vor allem zum Thema Rekonstruktion sagen: "Da rennen sie bei mir offene Türen ein".


    Doch er muß entscheiden, wie er helfen kann, da er gewisse Schwierigkeiten bewältigt werden müssen, bei denen niemand das Recht hat, ihm reinzureden.
    Seine Entscheidung!



    Was ist seine Entscheidung?


    Ich habe gerade die originalen Erdgeschoßteile der Goldenen Waage gesehen und angefasst!!!!


    Es ist, soweit ich es abschätzen kann, bis auf ein oder zwei profilierte Stützen alles an Teilen vorhanden, was bei der Goldenen Waage in behauenem Sandstein gehalten war, inkl. viele der Eckfassungen des Hinterhofes.


    Nach meiner Einschätzung sämtliche Stein-Konsolen (teilweise etwas verstreut), auch die riesige reich behauene Eckkonsole.


    Alles teilweise gebrochen (ist ja beim Bombenangriff aus 5 m Höhe auf die Erde gestürzt) , aber vollständig. Der Sockel ist nicht mehr vorhanden, aber der war auch kaum geschmückt...


    Wundervoll...doch über die Verwendung hat allein der Besitzer zu entscheiden! Und da sollte man ihm die Zeit geben, die er dazu benötigt!

  • Dringend!!!!

    Gleich ist eine Diskussion von Albert Speer zum Thema Stadtgestaltung



    Sie findet statt um 16.30 Uhr im Gallustheater in der Kleyerstraße.



    Er wird in dem Zusammenhang auch über die Altstadtrekonstruktion reden und es ist anzunehmen, dass er sich massiv negativ dazu äußern wird.



    Kann jemand noch hingehen und entsprechend aufklärend wirken?


    Ich selbst werde es wohl nicht schaffen.

  • Kurz zusammengefasst: Speer hat gesagt, er halte einen Wiederaufbau der Altstadt für Schwachsinn, aber man müsse sich mit den Forderungen befassen und dürfe nicht sagen, die Befürworter hätten keine Ahnung.
    Eine Diskussion darüber gab es nicht.

  • Die CDU hat ihr Programm für den Kommunal-Wahlkampf vorgestellt. Und tatsächlich, sehr erfreulich, will sie sich "zu einer möglichst genauen Rekonstruktion der Altstadt nach historischem Vorbild" bekennen. Die Neubauten am Domhügel sollen sich "so genau wie möglich an die historischen Gegebenheiten anpassen. Dadurch erhalte die Stadt ihr Gesicht zurück."


    Artikel zum CDU-Programm in der FAZ

  • Hehe...

    Welch einen Vorteil hat doch so eine zeitnahe Kommunalwahl...:D


    Zu Speer: Gut, seine Meinung. Wenigstens hat er dies so geäußert und das ist auch zu respektieren (als seine Meinung halt). Nur...der Ausdruck "Schwachsinn" zeigt auch hier, daß es eigentlich keine technischen Gründe gibt, die er anführen kann. Da wäre eine andere Wortwahl wohl glücklicher gewesen...:nono:
    Aber ich bin ganz froh, daß er eben nicht, wie so viele andere, falsche Behauptungen in den Raum gestellt hat. Damit baut er dann eben auch kein falsches Bild bei den Zuhörern auf, die sich dann nach wie vor an anderer Stelle (hoffentlich sachlich) erkundigen müssen.

  • Speer

    Heute ist ein Bericht in der FAZ über gestrigen Kongreß "Stadtumbaukultur" bei dem Speer gesprochen hat. Er wohl deren Reporter noch "Argumente" nachgeschoben, die teilweise auch "technisch" sein sollen...


    Seine Aussagen (und meine Kommentare dazu):


    "Ich halte das [Wiederaufbau der Altstadt] für einen absoluten Schwachsinn"


    Seine Meinung...wäre in Ordnung, wie ich ja schon ausgeführt habe.


    "Man müsse sich jedoch mit denjenigen auseinandersetzen, die den Wiederaufbau befürworten Danke, daß uns diese Ehre zuteil wird!!! Immerhin... ;) . 'Wir dürfen die Nostalgiewelle nicht einfach über uns (meint er mit "uns" die Architekten, die sich hier wieder selbst ein Denkmal setzen wollen?) ergehen lassen.'"


    Vielleicht sollte er sich statt dessen mal mit den Gründen auseinandersetzen, warum man eine Rekonstruktion haben möchte...vielleicht ist dafür ja auch eine gewisse heutige Phantasielosigkeit bei Architekten mit verantwortlich...


    "Denkmalschutz sei nur dann sinnvoll, wenn auch ein neuer Nutzen für das Gebäude gefunden werde."


    Da werde ich wieder wütend, weil hier falsches "technisches" Argument...Genau das sage ich doch auch! Er unterstellt damit, daß man Museumsfassaden errichten wolle. Ich werde überall nach der möglichen Nutzung gefragt und überall sage ich: Wohnen/kleinteilige Büros in den oberen Geschossen, Einzelhandel/Gastronomie in den Erdgeschossen. Kann er sich denn nicht vorher mal informieren, bevor er so eine Aussage macht?


    Als nächste führt er ein Beispiel an, wo das funktioniert hätte:


    Als Beispiel nannte er die Außenfassade der Festhalle


    Klar, macht ja auch sein Büro...da kommt eine Aussage über Speer und Jourdan zum tragen, die ich mal gehört habe:
    Diese lehnen eine Rekonstruktion nur deshalb ab, weil die Idee nicht von Ihnen stammt.
    Schließlich hat sich Jourdan bei seinem Entwurf auch sehr genau an historische Straßenverläufe gehalten...


    Dann fügt Speer noch die Wichtigkeit von Wohnungsbau in den Stadtzentren an (Hallo? Was habe ich denn gesagt zur Nutzung geht's noch? ). Und:Mit vielseitigen Gebäuden und flexiblen Grundrissen könne man die Innenstädte stärken. Dies sei notwendig, weil der Bedarf an individuell gestalteten Wohnungen trotz des Bevölkerungsrückgangs weiter wachsen werde.
    Die Gebäude hatte sogar Namen...individueller geht's doch nicht mehr. Flexibel? In sich nicht, aber da würden dann ja 47 Häuser stehen, von denen man sich den passenden Grundriss aussuchen kann...Meine Güte!:nono:

  • Aus der Frankfurter Rundschau:
    http://www.fr-aktuell.de/resso…rt_und_hessen/?cnt=751543


    Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau zur Altstadt am 10. November im Presseclub
    [...]
    Zwei Modelle liegen auf dem Tisch seit der städtebauliche Wettbewerb zum Areal am Dom abgeschlossen ist: der preisgekrönte Entwurf des Architekten-Büros KSP und das auf Eigeninitiative konstruierte Gegenmodell des Studenten Dominik Mangelmann. Ein modernes, aber kleinteiliges Quartier einerseits, die Vision der rekonstruierten Altstadt andererseits. Gegensätzlicher könnten die Vorstellungen kaum sein. Fest steht bislang nur: Wenn das Technische Rathaus im Jahr 2007 abgebrochen wird, steht eine grundlegende Neuordnung im Herzen der Stadt an.
    [...]
    Frey[Anm.SPD] und Becker[Anm.CDU] werden ihre Ansichten bei einer Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau am 10. November gemeinsam mit dem Architekten Jürgen Engel (KSP) und dem Städtebau-Professor und Architekten Christoph Mäckler diskutieren. Moderiert wird die Diskussion von der Leiterin der FR-Stadtredaktion, Corinna Willführ, und dem kommunalpolitischen Redakteur Claus-Jürgen Göpfert.


    PS.: Langsam lohnt es sich vielleicht bald, die Threads über Technisches Rathaus und Historisches Museum zu verschmelzen?

  • Wie kommt denn die FR darauf, die groben KSP-Klötze als kleinteilig zu bezeichnen?


    Seit die Redaktion im Apfelwein-Viertel liegt, schreiben die nur noch Blödsinn. Früher, als sie noch am Eschenheimer Turm waren, haben sie immerhin noch Unsinn geschrieben.

  • Seit die Redaktion im Apfelwein-Viertel liegt


    gönn denen doch auch mal was!


    wenn sich die sozialdemokratie nach deren verkauf (habe ich heute aus dem radio vernommen) aus deren redaktionellen weisheitsfindungen zurückgezogen hat, werden sie vielleicht auch dir wieder symphatischer.


    von kleinteiligkeit rden sie wahrscheinlich deshalb, weil die visualisierungen einen teil des entwurfs darstellen, der eben noch gar nicht teil des entwurfs war. wir haben doch immer wieder vernommen, dass es dort nur um die aufteilung der strassen und blöcke ging.

  • Beteiligung

    Habe mich gerade als Zuschauer angemeldet bei der Rundschau.


    Mein Modell wollen sie an die Wand projizieren...da hätten die mich auch mal einladen können...


    Bitte (obwohl ich denke, daß jeder, dem es möglich ist, dies auch macht) kommt zu beiden Veranstaltungen.
    Es sind Vertreter der Politik zugegen und die benötigen Rückhalt für ihr mittlerweile sehr vielversprechendes Kommunalwahlprogramm. Damit die Architekten denen nichts mit falschen Argumenten kaputt reden.

  • @ Kardinal:


    Ich habe mich für beide Veranstaltungen angemeldet und habe auch vor, hinzugehen (für die Rundschau-Veranstaltung habe ich schon ne Bestätigung gekriegt).


    Falls alles klappt, gibt's dann hier im Forum wie üblich wieder einen Bericht von mir.

  • Parallelen zur Rekonstruktion der Römerberg-Ostzeile

    ... vor 30 Jahren. Damals:


    "46 Prozent sind für eine Bebauung in einem dem historischen Charakter angepassten Stil, 41 Prozent sogar für die ,Rekonstruktion historischer Frankfurter Häuser'." Wie gegenwärtig auch, stand die Architektenschaft auf der anderen Seite der Front.


    ...aus der FR.

  • Gründung der Bürgerinitiative


    Eben hat mich Herr Hübner angerufen und mir mitgeteilt, dass am kommenden Montag um 19.30 Uhr im Restaurant Historix (gegenüber von Haus Wertheim) die Bürgerinitiative zum Wiederaufbau der Altstadt gegründet wird.


    Wer Interesse hat (auch als Nicht-Frankfurter) möge vorbeischauen.

  • Eine erste Zusammenfassung der F.A.Z.-Diskussion: Alle Teilnehmer sind für historischen Grundriss und kleinteilige Bebauung, keiner für einen kompletten Wiederaufbau der Altstadt. Schwarz, Mäckler und Evelyn Brockhoff (Institut für Stadtgeschichte) können sich zumindest eine Rekonstruktion einzelner Gebäude vorstellen. Speer bekannte sich zu seinem Schwachsinn-Zitat, ließ sich dann aber doch noch dazu bewegen, "historische Zitate" gutzuheißen, wenn sie denn als solche gekennzeichnet werden.

  • hm...ich hoffe nach wie vor dass diese einmalige Chance zumindest einen Teil der historischen Altstadt Frankfurts wieder herzustellen, genutzt wird. Ich kann mich beim besten Willen nicht in die Köpfe der Architekten hineinversetzen, die dies ablehnen. Eine Rekonstruktion würde Frankfurt ein Stück geschichtlicher Identität zurückgeben. Heute lässt sich ja nur noch erahnen welch eine unfassbar schöne Stadt Frankfurt vor der Zerstörung gewesen ist. Lediglich einzelne Gebäude zu konstruieren, ist in meinen Augen halbherzig. Nur leider wird wie so oft die Stimme des Volkes nicht gehört werden....:Nieder: