Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Regent: Ich denke es kommt darauf an, wie sich die kommunalen Grünen in Bezug auf den Querschuss des CSU-Landtagsabgeordneten verhalten. Große Begeisterung erkenne ich bislang nicht, und auch die Stadtrats-CSU ist nicht gerade erfreut über den Populismusanfall ihres Parteikollegen. Bei den 18 - 24 Jährigen liegen Grüne und FDP nahezu gleichauf (FFF kann täuschen).


    Generell finde ich einen Bürgerentscheid ja sinnvoll, aber bitte nur in Kombination mit einer richtigen Wahl. Sonst interessiert das Thema wieder nur 20 %. Bundestagswahl wäre bei 80% Wahlbeteiligung prima gewesen. Taktisches Abwarten Brannekämpers? Je kleiner die Ebene, desto weniger Bereitschaft zur Urne zu gehen. Ich gehe soweit zu behaupten, würden die PPT heute Baustart haben, 90 % der Münchner würden selbst nach Fertigstellung keine Ahnung haben, dass an der Paketposthalle irgendwelche Hochhäuser entstanden sind, wenn nicht täglich in welchem Blatt auch immer über den angeblich so bedeutsamen Hochhausstreit berichtet werden würde.


    Truderinger: Stimme dir zu, kenne auch nur uralte Fälle, in denen im Rahmen von Änderungen des FNPs bestehendes Baurecht zurückgenommen wurde (um 1980 / 1990).

  • Wenn es zum Bürgerbegehren kommt, wird die Stadt wahrscheinlich einen Gegenentwurf zur Abstimmung anbieten. Aller Wahrscheinlichkeit halber werden da Zugeständnisse an die Hochhausgegner drinnen stehen.

  • Ein Ratsbegehren, d.h. initiiert vom Stadtrat, ist vor allem wichtig, damit man Frage und Begruendung positiv formulieren kann, und nicht auf die populistischen Auswuechse von Brannekaemper & Co. reagieren muss.

  • LugPaj: Das glaube ich weniger, da die Zonierung des HH-Plans ja bereits umfangreich differenziert und explizit auch weiterhin Einzelfallprüfungen stattfinden. Das wird nur von wenigen Populisten bewusst ignoriert.

    Truderinger: Noch bin ich da unentschlossen. Möglich wäre auch: Je populistischer, desto geringer die Erfolgschancen?


    Und Brannekämper könnte auch noch selbst demontiert werden. Bei der CSU / CDU ist ja aktuell niemand mehr sicher ^.^

  • ch würde mir so sehr wünschen, dass endlich zwei bis drei Hochhauscluster in München ausgewiesen werden, in denen die Hochhäuser konzentriert werden können.

    Ich denke, daß in einer modernen Großstadt Hochhäuser bis etwa 60m ästhetisch zum Strassenbild gehören und zudem ökonomisch und ökologisch einen Sinn ergeben. Daher dürfen sie auch durchaus über das Stadtgebiet verteilt werden. Der Standort am Candidplatz ist dafür ein gutes Beispiel.


    Für 60+ Hochhäuser sind speziell dafür ausgewiesene Cluster wünschenswert - und das haben wir mit dem Hochhausrahmenplan ja schon ansatzweise: West, Nord und Ost. Diese Cluster sind sind flächenmäßig größer als in vielen andere Städten. Die Hochhäuser stünden darin nicht ganz so komprimiert, es gibt Sub-Cluster und Achsen darin. Das alles erscheint mir aber aus verschiedenen Gründen sinnvoll so, wie es im Rahmenplan angedacht ist und muß nur auch umgesetzt werden.

  • Nachtrag: Wie ich schon öfter sagte, sind etwa 180m als Obergrenze auch ausreichend. Der Olympiaturm als moderner "Kirchturm" sollte noch herausragen und möglichst auch die oberste öffentlich begehbare Plattform.


    Wenn Hochhäuser zu groß sind im Vergleich zur Größe der Stadt wirkt sich das negativ aus - es wirkt dann etwas "gernegroß".

  • Frage an die Spezialisten im Forum :

    Juristen/Stadtplaner


    Bei zunehmenden Erfolg von den Herren Brannekämper und Czisch :


    Wie würden dann die Auswirkungen auf die Hochhausstudie ausschauen?


    Beispiele:


    1.Die Hochhausstudie wird aufgegeben

    2.Die Kategorien unter 80m sowie über 80m werden gestrichen.

    3.Eine neue Studie wird erarbeitet mit Flächen ausserhalb des Stadtgebietes.

  • So wie ich den oben verlinkten Artikel in der TAZ verstanden habe sagt Brannekämper selbst, dass sich ein Bürgerbegehren aus rechtlichen Gründen nicht gegen Hochhäuser an sich richten kann, sondern nur gegen einzelne konkrete Projekte.

  • Das können Änderungen der Rechtslage zB für Baugenehmigungen sein, die zur Folge haben, daß die Zulässigkeit von Bürgerbegehren verändert.


    Juristerei ist etwas sehr Komplexes. Änderungen an einer Stelle können Auswirkungen an anderer Stelle haben.

  • Nachtrag: Wie ich schon öfter sagte, sind etwa 180m als Obergrenze auch ausreichend. [...] Wenn Hochhäuser zu groß sind im Vergleich zur Größe der Stadt wirkt sich das negativ aus - es wirkt dann etwas "gernegroß".

    Also sorry, den Fernsehturm als Marke festzulegen ist ja im Falle vom Münchner Turm lächerlich, erstens ist es einer der hässlichsten in Deutschland und zweitens in welcher Beziehung soll er stehen wenn Hochhäuser km weit entfernt stehen.

    Das ist doch der selbe Quatsch wie mit der Frauenkirche.

    Was heißt hohe Häuser müssten im Verhältnis zur Stadtgrösse stehen? Die Fläche, die Einwohnerzahl? Nimmt man die eigentliche Stadtgrenze oder den engeren Ballungsraum?

    Heißt das, dass die Skylines in FFM oder Rotterdam „Möchtegern“ aussehen, nur weil die Städte von ihrer Fläche nicht so groß wie Moskau oder Berlin sind.
    Möchtergern wäre, man baut Hochhäuser ohne Funktion am Ende, nur so für das Prestige. Aber das ist in beiden Städten nicht so.
    Dieses Geschwurbel über Hochhäuser von Leuten, die wahrscheinlich noch nie in einer Stadt mit richtigen Hochhäusern oder mit Skyline gelebt haben, geht einem auf die Nerven.

  • ^ Es gibt schon so etwas wie Proportionalität. Hätte man vor 10 Jahren im Werksviertel ein Dutzend Hochhäuser in der Kategorie 80 - 150 Meter geplant (und gebaut), könnte ein weiteres Projekt mit 200M + sicher auch gut passen. Ein einzelner Turm dieser Größenordnung in einem mittelmäßig belebten Bereich der Stadt wirkt schon etwas deplatziert. Ich persönlich könnte damit zwar auch leben, aber aus ästhetischen Gesichtspunkten wäre es zum Beispiel schon sehr fragwürdig, an der Paketposthalle 300 Meter statt 150 Meter zu bauen (finanziell lohnen würde es sich sicherlich).


    Ich bin sicher auch kein Fan einer harten Obergrenze, aber es braucht schon die richtige Umgebung dafür. In den nächsten 30 Jahren könnte man evtl das nördliche Gewerbeband in einer Art und Weise transformieren, dass hohe Hochhäuser auch möglich wären. (beginnend südlich der Bayernkaserne, die zumindest schonmal etwas in die Höhe geht).


    Ansonsten gibt es selbst in New York viele Stimmen, die Hochhäuser und die Skyline befürworten, sich aber dennoch gegen die ultra-schlanken Milliardärstürme wenden, da diese nun zunehmend das Stadtbild dominieren. Die Frage der Höhe kann also nicht komplett getrennt werden von Funktion. Ein 150 Meter Hochhaus, das öffentlich zugängliche Bereiche hat, an einem neu entstehenden kulturellen Subzentrum wäre sicher gut für München. Die gleichen Hochhäuser als Gated Community / Reichenrefugium etwa auf der Fläche des 1860-Trainingsgelände (ähnlich weit vom Zentrum entfernt) wären für mich persönlich hingegen alleinig wegen dem eklatanten Wohnraummangels zu akzeptieren.

  • Das mit der "Proportionalität" kann ich schon nachvollziehen und denke, dieser Ansatz ist teilweise richtig. z. B. werden in Amsterdam, welches eine viel kleinteiligere Stadt, mit kleinteiligeren Strukturen und höherer Dichte als München ist, zur Zeit hauptsächlich Midrise Türme im Bereich 60m bis 130mentwickelt. Das passt dort ganz gut zu den Proportionen. München kann aufgrund größerer "Flächigkeit" und natürlich auch als deutlich größere Stadt schon Höhen in Richtung 200m+ vertragen. 300m+ sehe ich in der Anfangszeit erst mal nicht, da es momentan vermutlich noch die Proportionen sprengen würde. Dazu müssen erst mal ein paar echte Cluster z. B. im Norden, Osten und ggf. im Westen der Stadt entstehen. Gleichzeitig muss ich aber auch Plotzhotzen in diesem Fall ein wenig recht geben. Wichtig ist nämlich vor allem, dass man jetzt mal anfängt mit innovativen Bauprojekten, zu denen Hochhäuser in 2022 einfach dazugehören. Denn man kann auch alles tot diskutieren und dann wird es niemals etwas bzw. es dauert so lange dass es keiner von uns erlebt.

  • .... Wie unterscheidet ihr die Kategorien:

    "Stumpen"

    "Unterholz" .....

    Von mir sind diese Begriffe zwar nicht, aber antworten will ich trotzdem. Deine Frage regt zum Nachdenken und Präzisieren darüber an :)


    Stumpen:

    Will alleine stehen, Merkmale einer "Landmark" haben. Ist aber zu unattraktiv und vor allem zu klein, um dies zu erfüllen.


    Unterholz:

    Ist von vornherein nicht als Landmark geplant. Ist dazu da in einer Gruppe ein gute Figur zu machen, mehr aber auch nicht. Überlässt das Alleine stehen dann den großen herausragenden Nachbarn.


    Bin gespannt, wer es anders erklärt.

  • Interessant :

    Es gibt lediglich 2 konkrete Planungen für Hochhäuser in den Gebieten Nord bzw Ost der Hochhausstudie : OPES im Norden, sowie BVT 5 im Osten.

    Dann noch 2 Vorstudien:

    Thyssen im Norden, sowie One Hundred east im Osten.

    Viele Hochhaus Projekte sind nach wie vor über die Stadt verteilt.

    Mir kommt das unkoordiniert / dilletantisch vor.

    So als ob das Planungs/ Steuerungs- Interesse recht gering ist.