Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003


  • Das war abzusehen - auch wenn ich gedacht hätte dass Kronawitter das schneller hinbekommt. Scheinbar sind die Hochhausgegner weniger leicht zu mobilisieren als gedacht.
    Trotzdem will man jetzt weitersammeln bis man 30.000 Stimmen hat - um auf der 'sicheren' Seite zu sein.


    Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren werden dann 90.000 Stimmen benötigt... ich bin mal gespannt wie sich das entwickelt, zumal ja auch diverse Gegenmaßnahmen durch den Stadtrat geplant sind.

  • Jetzt muss die Stadt erstmal noch Entscheiden ob dieses Bürgerbegehren zulässig ist. Und bei dieser Einseitigen und in keinster Weise Kompromissbereiten Haltung hinsichtlich Zukünftiger HHs glaube ich kaum das es zu der Abstimmung kommt. Wobei es wäre schon spannend wenn die Bürger der Stadt über die Zukunft der HH Architektur entscheiden könnten. Aber München würde bei einem Negativen Entscheid sicher Wirtschaftlich einen Rückschritt machen. :Nieder::nono:

  • Das Hauptproblem sehe ich auch darin dass Kronawitters Forderung in sich widersprüchlich ist - er kann ja schlecht alle Hochhausprojekte verbieten und gleichzeitig wieder erlauben (bis 99m Höhe). Das Bürgerbegehren enthält schließlich keinen neuen Hochhausplan, die Umsetzung ist damit absolut fraglich.

  • richtig lustig wirds aber, wenn man die geographie münchens mit ins spiel bringt.


    Der Höhenunterchied zwischen einem Grundstück im Norden münchens und einem im südlichsten stadtgebiet kann bis zu knapp 100 m reichen----


    (http://www.stadtklima.de/webkl…/muenchen/d_muenchen1.htm)



    Allein die isar-hangkante macht bis zu 20m


    Das hypohochaus steht oben auf der hangkante, highlicht unten.
    hypohochhaus ca 110 m higlight 130.


    und beim siemensprojekt isar-süd wird die lobby geographisch auf der höhe des aussichtsplateaus des olympiaberges liegen, der ca 30 m hoch ist.Einfach durch den anstieg des bodens in richtung süden


    Da müsste man also auf die höhe von 140 m für isar süd addieren.


    macht dann 170m.


    :jippo::jippo::jippo::jippo:


    Da muss der Schorschi Kronawitter aber noch mal sauber nachrechnen, damit er auf ne höhe kommt, die, wenn man die lage der fraunenkirche und deren höhe nimmt auch sicher nicht aus versehen doch wieder höher ist.





    :jippo::jippo::jippo::jippo:



    münchen liegt übrigens 530 m über N.N. Frankfurt meines wissens nach nur 103.
    Da müsst ihr aber noch a bisserl bauen, bis ihr die 400m eingeholt habt ;) ;)

  • hehe - genau Pflo :D


    Die ganze Debatte ist sowieso ein schlechter Witz - die Höhe der Frauenkirche ist eine willkürlich gelegte Marke, die Kronawitter selbst als Bürgermeister durchbrechen ließ (Hypo-Hochhaus). Einer Höhenbeschränkung, die sich am inzwischen nur noch siebthöchsten Gebäude orientiert ist doch totaler Schwachsinn. Stellt euch nur mal vor was wäre wenn man neben Uptown noch ein weiteres Hochhaus bauen wollte - was spielt es da für eine Rolle ob das nun 99m oder 119m hoch wäre???

  • falsch verstanden?

    Also... was recht interessant ist und zu oft unterschlagen wird:


    Das Kronawitter-initiierte Bürgerbegehren sagt zwar irgendwie, dass die aktuelle HH-ung gekippt werden soll etc...
    ABER (!) Es besagt auf der anderen Seite, dass an für Hochäuser tauglichen Bauplätzen keine Höhenbeschränkung gelten soll, sofern diese Häuser dann architektonisch wertvoll sind.
    Quelle weis ich nicht mehr, ich glaub' ich habs auf der Website von diesem Bürgerbegehren gelesen.


    So gesehen finde ich ich die Kronawitter-Initiative gar nicht so schlecht, denn das bringt neue Qualität in pucto HH-Bau. Das (meines erachtens) immer noch schöne Hypo-Hochhaus ist ja glaub' ich zu Kronawitter-Zeiten entstanden. Und von der Architektur her kann man die Uptown im Vergleich zum Hypo-HH wirklich in die Tonne treten.


    Ich hätte wirklich nichts dagegen, wenn man die Ten-Towers verboten hätte und gesagt hätte: Ihr müsst hier was schönes Bauen, dann darfs auch 300m hoch sein ;-)...


    So. Das wolllt ich mal ganz unqualifiziert anmerken.


    Veit

  • Hallo veit und willkommen im Forum :)


    Kronawitter hat früher tatsächlich des öfteren betont dass die Höhe am geeigneten Standort und bei entsprechender Architektur eigentlich keine Rolle spielt. Nur ist er bis heute eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, wie denn ansprechende Architektur auszusehen hat und wo diese Standorte sein könnten. Auch im Text des Bürgerbegehrens wird davon nichts mehr erwähnt, dort steht nur dass kein Hochhaus die Höhe der Frauenkirche überschreiten darf.


    Für alle die es interessiert - das Bürgerbegehren im PDF-Format
    http://www.initiative-unser-mu…rgerbegehren_internet.pdf

  • Stimmt...


    Da steht doch tatsächlich drin, dass das mass der Dinge die höhe der Frauenkirche ist. :nono: Nun, dann habe ich mich geirrt.

  • So jetzt ist es amtlich - die Bürgerinitiative hat ausreichend Stimmen gesammelt und das Bürgerbegehren wird jetzt noch im Laufe dieses Jahres durchgeführt.

  • Bei dieser unsachlichen, suggestiven Fragestellung ist das keine große Überraschung. Ich frage mich, ob Formulierungen wie "dort städtebaulich unverträglichen Hochhaus" zulässig sind, denn darin ist doch eine subjektive Wertung und Vorwegnahme des Ergebnisses enthalten.

  • Ich bin mal gespannt wie sich das im Bürgerbegehren dann anhört... vermutlich driftet das ganze ins Lächerliche ab wenn man Kronawitters Forderungen versuchen würde sachlich zu formulieren.

  • Aus der heutigen Süddeutschen Zeitung:


    Ist das Bürgerbegehren rechtlich überhaupt zulässig?



    Der Glaubenskrieg um die Münchner Hochhäuser bekommt eine juristische Dimension. Sind Form und Inhalt des bevorstehenden Bürgerentscheids überhaupt rechtlich zulässig? Hinter den Kulissen des Rathauses diskutieren nun die Juristen.


    ...


    Der planungspolitische Sprecher der CSU-Fraktion und hauptberufliche Notar Walter Zöller meldet erhebliche Zweifel an. Kann man überhaupt en bloc über drei Bebauungsplanverfahren abstimmen, die inhaltlich jeweils völlig unterschiedliche Voraussetzungen hätten? Zöller: ¸¸Im Stadtrat wäre das auf keinen Fall möglich." Und ein Bürgerentscheid entspreche ja einem Stadtratsbeschluss. Die Bürger mussten auf jeden Fall die Möglichkeiten haben, über jedes einzelne Projekt gesondert abzustimmen.


    ...


    Es ist für Zöller reine Willkür, wenn die Hochhausgegner festlegen wollten, dass keine Gebäude mehr das Maß der Frauenkirche (99 Meter) überragen dürften. Dies wäre dann eine eigene ¸¸Gestaltungssatzung" für die Stadt. Genau aber mit solchen rechtlichen Regelungen (Gartenstadtsatzung, Abstandsflächen bei Neubauten) sei die Stadt erst kürzlich vor Gericht unterlegen.


    ...


    Der Punkt vier des Abstimmungstextes bezieht sich auf den grundsätzlichen Aspekt: Weitere Hochhäuser dürfen außerhalb des Mittleren Rings nur dann gebaut werden, wenn sie die Höhe des Doms nicht überschreiten, ¸¸stadtbildverträglich sind und sich in die Gesamtstadt und ins Stadtviertel einfügen" Was aber heißt genau ¸¸Beeinträchtigung" oder ¸¸Unverträglichkeit", fragen städtische Juristen. Die Bürger sollen auf dem Abstimmungszettel ¸¸Ja" ankreuzen, wenn sie die Forderungen der Anti-Hochhaus-Initiative unterstützen. Wer sich für ¸¸Nein" entscheidet, ist für die bisherige Hochhauspolitik des Stadtrats.


    ...

  • Hab ich heute auch schon gelesen. Und bin überzeugt das dieses Anliegen von den Hochhausgegnern abgelehnt wird. Es ist einfach zu deutlich die Grundsätzliche Ablehnung derer gegen Hochhäuser zu erkennen. Was die Wiederstände gegen das SZ Hochhaus nur verdeutlicht. Das absurde Argument passt einfach nicht in die Landschaft bzw passt dort nicht hin ist mehr als Oberflächlich. :nono:

  • Eine Forderung der Hochhausgegner wird sicherlich nicht abgelehnt nur weil sie absurd oder oberflächlich ist (auch wenn das wünschenswert wäre). Das Problem sehe ich eher bei schwammigen Formulierungen wie 'Stadbildverträglichkeit' - die Forderungen müssen hier derart formuliert sein, dass daraus eine universell anwendbare Regelung abgeleitet werden kann. Ich habe aber so meine Zweifel dass dies in Fragen des Geschmacks so einfach geht...


    Wenn beispielsweise Hochhäuser nicht mehr am Birketweg, sondern ein paar Meter weiter nördlich gebaut werden sollten, dann wäre das primäre Anliegen dieses Bürgerbegehrens komplett umgangen. Es bliebe nur noch die Forderung der Stadtbildverträglichkeit, die aber nie genau definiert wurde und darum wahrscheinlich auch keinen interessieren wird.


    Ich glaube daher dass dieses Bürgerbegehren im dümmsten Fall nur drei ambitionierte Projekte in München wird stoppen können, aber zur Weiterentwicklung des Stadtbildes überhaupt nichts beitragen wird.

  • Wenn ein Bürgerentscheid einen Stadtratsbeschluss ersetzt, setzt ein zulässiges Begehren logischerweise voraus, dass der Gegenstand durch einen solchen Beschluss rechtmäßig geregelt werden könnte. Und das ist die Crux, denn z. B. ein Beschluss (hier: kommunale Satzung), der lautete "das Stadtbild störende Hochhäuser sind verboten" wäre mit großer Wahrscheinlichkeit mangels Bestimmtheit rechtswidrig. Unter anderem deswegen. Allenfalls könnte eine Fragestellung sinngemäß lauten: "Soll es einen Bebauungsplan für den Birketweg geben, der Gebäudehöhen von bis zu 120 Metern möglich macht - ja oder nein?" Und so weiter.

  • ...wirklich sehr amüsant :D


    Anscheinend dämmert es Kronawitter endlich, dass er sich mit seiner Antihochhauskampagne, die eigentlich nicht prinzipiell gegen Hochhäuser sein sollte, selbst ein Bein gestellt hat.


    Sehr schön die neue Formulierung der Bürgerinitiative: "Es dürfen künftig keine bedeutenden Sichtachsen mehr durch Hochhäuser, die den Münchner Maßstab sprengen und missachten, gestört werden."
    Wenn man das Alpenpanorama als Sichtachse bezeichnet - wie Kronawitter das offensichtlich tut - dann wäre davon JEDES Hochhaus betroffen.
    Dieser Formulierungsversuch ist im Endeffekt die Bankrotterklärung und der Beweis dafür dass ein konstruktiver Beitrag zur Hochhausdebatte nie angestrebt wurde. Kronawitter will einfach nur ALLE Hochhäuser in München verhindern.

  • Zum einem muss ich ihm etwas recht geben. Die "Sichtachse" vom Stadtcenter zu den Alpen sollte man sich vielleicht nicht verbauen (Siemens-Stadt). Die Alpenpanorama-Blicke mit der Frauenkirche zB sind ein Markenzeichen von Muenchen und wuerde man somit nachhaltig veraendern.
    Ausserdem wuerde ich mir eher eine Clusterbildung als eine so weite Streuung von Hochhaeusern, wie der Stadtrat sie anstrebt wuenschen.

  • Die "Sichtachse" vom Stadtcenter zu den Alpen sollte man sich vielleicht nicht verbauen (Siemens-Stadt).


    Okay - aber dann wären davon ja auch nur Hochhäuser im Süden betroffen. Kronawitter findet aber dass auch Uptown den Blick auf die Alpen verstellt.