Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • ^das hat damit was zu tun, dass Spanien bis in die 1980er ein in der Fläche bitterarmes Land mit extremen Gegensätzen zwischen Arm und Reich war. Noch die jüngeren Spanier über 30 haben vielfach in ihrer Jugend auf dem Land miterlebt, dass es nur 1x die Woche einen Badetag in der Zinkwanne gab und sich die ganze Familie einen Schlafraum teilen musste (so ein Freund, der als Einheimischer auf den Kanaren aufwuchs). Die Oberschicht in den Großstädten lebte zur selben Zeiten hingegen genauso modern wie in Nordeuropa.


    Das hat natürlich eine riesige Zahl von Eigentumsdelikten wie Einbruch provoziert und das prägt eben eine Gesellschaft noch sehr lange, nachdem sie wohlhabender geworden ist und die sozialen Unterschiede kleiner geworden sein mögen. Es ist in Spanien auch absolut üblich, dass man Gitter vor dem Fenster hat (meist so verschnörkelt gestaltet, aber eben nicht aus Dekogründen, sondern gegen Einbrecher).


    Auch die Sache mit der Parkgarage im EG ist eine regionale Eigenheit. Dort knallt die Sonnen nun einmal runter und niemand setzt sich gern in einen Backofen und die Sonne führt auch gerne mal dazu, dass der Kunststoff des Armaturenbrett blasen wirft, da stellt man sein Auto eben gerne unter. Darum gibt es selbst auf LIDL-Parkplätzen in Spanien Dächer über den Stellplätzen - als Sonnenschutz.


    Und schließlich gibt es auch aus diesem Grund sehr viele Schwimmbecken in Spanien. Man hat den Großteil des Jahres das Wetter dazu, d. h. nicht zu kalt und die meiste Zeit in der Südhälfte eher zu heiß, so dass man sich dort gerne abkühlt. Auch gibt es in Spanien nicht ansatzweise soviele öffentliche Badeanstalten (seien es Freibäder mit Chlorbecken oder Badeseen) wie hierzulande.


    Genau deswegen habe ich bewusst mit Wien verglichen. Spanien ist einfach schon wieder eine ganz andere Welt. Wien aber erscheint mir die europäische Großstadt, die man am besten mit München vergleichen könnte - auch besser, als jede andere Stadt in Deutschland.

  • Heut in der Druckausgabe des MM:
    Feuerwehr erhält neue Drehleitern mit 32m Ausfahrhöhe.


    Auch seh ich immer häufiger fest installierte Aussenfeuertreppen aus verzinktem Stahl.


    Weiterhin soll ja angedacht worden sein, den Stellplatzschlüssel zu lockern.


    Dann soll es auch das "Urbane Gebiet" als Planungsinstrument neu eingeführt werden.


    Folglich könnte man jetzt in die ersten Planungen für Traufhöhenanhebung einsteigen z.B. 30m Fussbodenhöhe.

  • Schachbrett: das Urbane Gebiet ist bereits eingeführt, siehe § 6a BauNVO, kann also bereits in B-Plänen festgesetzt werden. Die Änderung der TA-Lärm, worin ein entsprechender Tag/Nacht-Grenzwert für diesen Gebietstyp eingefügt werden muss, folgt demnächst.


    Dass ein Feuerwehrbetrieb Drehleitern mit größerer Nennrettungshöhe erhält, bringt keine wirkliche Erleichterung und führt noch nicht zur Änderung der Bauordnung. Die Hochhaus-Höhengrenze von 22 m in den Bauordnungen korrespondiert mit den gebräuchlichen Drehleitern und deren wesentlichen Parametern Gesamtgewicht und Nennausladung. Baut man längere Ausleger, braucht man eine größere Ausladung und damit eine Verlängerung der ausfahrbaren Fahrzeugstützen; Folge: das Fahrzeuggewicht steigt von 16 t bei den Standarddrehleitern auf deutlich über 20 t. Damit wird zugleich die Tragfähigkeit der Feuerzufahrten angesprochen, die entsprechend stabiler ausgelegt werden müssen; auch die Aufstellflächen für die größeren Drehleitern müssen vergößert werden, brauchen also mehr Fläche, die bei den üblichen Straßenbreiten selten zur Verfügung steht.

  • Naja--natürlich auch hier- Wobei ich mich an Forderungen erinnere dass ältere Leute die allein stehend sind ihre Wohnungen an Familien überlassen sollen. Das finde ich pervers.

  • SZ: Vier Türme als neues Stadttor:
    Unter anderem :
    Langfristig könnte sich an der Achse Bavaria Towers/ SZ Hochhaus ein Hochhausviertel für München entwickeln.

  • Die SZ schreibt sogar bis hin zur Messe Riem wäre eine Hochhausansammlung möglich.


    Da ja dann die Sichtachse Prinzregentenstr. wegfällt, könnten östlich vom SZ Tower auch locker 150-250m Tower entstehen.


    Es ist nur eine Frage des Wollens :)


    Der Platz ist da. Sowohl nördlich, als auch südlich der Riemer Autobahn.

  • Wohnhochhäuser

    JLL hat vor kurzem eine "Studie" zum Thema Hochhauswohnen in Europa und Deutschland herausgebracht; darin werden u.a. diese Münchner Projekte vorgestellt:



    Quelle und vollständiger Bericht: http://www.zabel.com/de/system…L-Wohnhochhaus-Report.pdf

  • Laut dieses Berichtes setzt man auch in Zukunft ganz stark auf Wohn HH. Im Durchschnitt sind dt. Wohn HH 85m hoch!


    Im Ausland gehe es erst ab 100m los. Mal schaun, ob München da mitzieht.


    Meiner Meinung nach, eines der wichtigsten Bausteine, um den Zuzug von 300.000 Menschen zu stemmen.


    Ca. 150-200 neue Wohn HH mit ca. 60-120m bis 2035 und man kann sich SEM's, etc. sparen und viel Natur erhalten! Very simple!


    http://deal-magazin.com/news/6…en-Wohnhochhausreport-vor

  • Sicherlich lässt sich mit Hochhäusern gut nachverdichten. Man sollte aber nicht übertreiben - Trabantenstädte wie aus den 1970ern würde ich nicht befürworten. Auch Hochhaussiedlungen wie in asiatischen Städten (mit 20 geklonten 150m-Wohntürmen nebeneinander) finde ich nicht erstrebenswert.


    Ideal fände ich in zu entwickelnden Quartieren: verdichtete Bebauung mit bis 12 Stockwerken und dazu kleinere Gruppen höherer Gebäude.

  • ^^ Ich habe mir die unter #050 verlinkten Projekte angeschaut. Die Form von Friends wird mit der Höhe interessanter, dürfte gut wirken - trotz der Einheitsfarbe. Zum Olympia Tower zeigt die Webseite nicht wirklich Visualisierungen - lobt nur die "Klarheit" der 1970er Jahre, was Schlimmes befürchten lässt. The Seven - der obere Teil wirkt interessant.


    Geklonte Hochhauspulks wie in manchen Städten Asiens wären wirklich verheerend, doch wieso sollte es sich gerade wie in Asien entwickeln? Eher könnte man eine Entwicklung wie in Europa erwarten - etwa in London werden zumindest die höheren Hochhäuser sehr individuell entworfen. OK, z.B. beim Frankfurter Projekt Four mit vier Hochhäusern gab es hier im DAF Stimmen, die Gestaltungen seien zu ähnlich - stets eine latente Gefahr, wenn ein Büro gleich mehrere benachbarte Türme entwirft. Dagegen kann aber die Stadt städtebauliche Vorgaben formulieren.


    Und ja, die Türme sollten in eine plausible urbane Struktur etwas niedrigerer Bauten eingebettet sein.

  • Die Reaktion der Bogenhausener SPD auf Vize OB Schmids Hochhauslob:



    Josef Schmid ging sogar so weit, die Dichte der Bebauung zu loben: „Nicht nur Gewerbebauten müssen künftig in die Höhe gebaut werden. In Anbetracht der bestehenden Wohnungsnot in unserer Stadt wird der Weg an Hochhäusern in der Wohnbebauung nicht mehr vorbeigehen.“


    Damit setze er sich klar von der bisherigen CSU-Position ab, wonach primär reine Eigenheimgebiete mit kleinen Siedlungen (Gartenstadt) gefordert wurden. Von der CSU gab es bis dato keine Forderungen für hohe Dichte und urbanes Bauen.


    „Die SPD-Fraktion freut sich über diesen neuen Verbündeten. Damit können die Überplanungen der letzten Baugebiete der Landeshauptstadt München zielführend vorangetrieben werden.“


    http://tagesordnung.spd-muenchennordost.de/


    Ich bin gespannt, ob den Worten auch Taten folgen. So könnte z.B. der fünfte Turm am Vogelweideplatz endlich in Angriff genommen werden :).

  • Ich halte die Aussage vom Vize OB für enormst wichtig. Habe sie auch selbst schon vor einigen Tagen im BVT Forum gepostet.


    Das könnte neuen Wind in einige Projekte bringen.


    Ja, die Zeit wäre absolut reif für den 5. BVT. Und nicht nur dafür.


    Egal, ob östlich oder südlich der BVT. Es ist dort noch genug Platz für mind. 5-~ viele Hochhäuser!

  • Hehe, jetzt hat die CSU anscheinend so sehr Angst vor der zunehmenden Grünflächenversiegelung, dass selbst Hochhäuser für sie plötzlich attraktiv erscheinen.


    :lach:


    Mal sehen ob das nicht nur wieder so eine Luftnummer ist und auch die CSU tatsächlich aktiv Wohnraum schaffen kann.

  • ^^ Der verlinkte TZ-Artikel endet mit der Feststellung, in bisher gebauten Münchner Hochhäusern gäbe es nicht günstigen Wohnraum, sondern Büros und Hotels. Selbst wenn - bei anderer Bauart würden sie mehr Fläche beanspruchen, von der weniger für den Wohnungsbau bliebe. Es hat auch einen Wert, wenn man den Arbeitsplatz in der Innenstadt mit dichter Infrastruktur (Läden, Bistros usw.) haben kann.


    Wohnhochhäuser sind teurer als Flachbauten, doch von den Finanzen her müssten sie in München eher als irgendwo sonst in Deutschland möglich sein - weil die Wohnungen mW sowieso die teuersten sind.


    Ein FDP-Politiker spricht noch die Reduzierung der Abstandsflächen von 0,5 auf 0,4 an - damit müsste man eigentlich anfangen.

  • Das ist die ewig falsche Annahme, daß Wohnraum in Wohn HH teurer wäre.


    Wohnen dann in den ca. 1.000-5.000 Wohn HH in Sao Paulo, Toronto, etc. nur Millionäre?


    Ja, logisch. Gibt dort bestimmt 500.000-1 Million Millionäre :)


    Googelt mal Städte wie Benidorm, Balneario Camborio (Brasilien), Cartagena (Kolumbien). Die bestehen fast komplett aus Wohn HH zwischen 80-250m!


    Klar, auch da wohnen nur Millionäre in diesen Städten in Spanien, Kolumbien und Brasilien.


    Und in München sind die Leute ja so arm. Da MUSS man schön weiter Reihenhäuschen bauen :)


    Das Ganze ist ein kompletter Witz! Wohn HH sind definitiv nicht teurer!