^das hat damit was zu tun, dass Spanien bis in die 1980er ein in der Fläche bitterarmes Land mit extremen Gegensätzen zwischen Arm und Reich war. Noch die jüngeren Spanier über 30 haben vielfach in ihrer Jugend auf dem Land miterlebt, dass es nur 1x die Woche einen Badetag in der Zinkwanne gab und sich die ganze Familie einen Schlafraum teilen musste (so ein Freund, der als Einheimischer auf den Kanaren aufwuchs). Die Oberschicht in den Großstädten lebte zur selben Zeiten hingegen genauso modern wie in Nordeuropa.
Das hat natürlich eine riesige Zahl von Eigentumsdelikten wie Einbruch provoziert und das prägt eben eine Gesellschaft noch sehr lange, nachdem sie wohlhabender geworden ist und die sozialen Unterschiede kleiner geworden sein mögen. Es ist in Spanien auch absolut üblich, dass man Gitter vor dem Fenster hat (meist so verschnörkelt gestaltet, aber eben nicht aus Dekogründen, sondern gegen Einbrecher).
Auch die Sache mit der Parkgarage im EG ist eine regionale Eigenheit. Dort knallt die Sonnen nun einmal runter und niemand setzt sich gern in einen Backofen und die Sonne führt auch gerne mal dazu, dass der Kunststoff des Armaturenbrett blasen wirft, da stellt man sein Auto eben gerne unter. Darum gibt es selbst auf LIDL-Parkplätzen in Spanien Dächer über den Stellplätzen - als Sonnenschutz.
Und schließlich gibt es auch aus diesem Grund sehr viele Schwimmbecken in Spanien. Man hat den Großteil des Jahres das Wetter dazu, d. h. nicht zu kalt und die meiste Zeit in der Südhälfte eher zu heiß, so dass man sich dort gerne abkühlt. Auch gibt es in Spanien nicht ansatzweise soviele öffentliche Badeanstalten (seien es Freibäder mit Chlorbecken oder Badeseen) wie hierzulande.
Genau deswegen habe ich bewusst mit Wien verglichen. Spanien ist einfach schon wieder eine ganz andere Welt. Wien aber erscheint mir die europäische Großstadt, die man am besten mit München vergleichen könnte - auch besser, als jede andere Stadt in Deutschland.