Straßenbau & -planung


  • Es gibt so etwas wie die gefühlte richtige Geschwindigkeit


    Das ist lediglich eine Sache der Gewohnheit.



    man fließenden Verkehr haben kann.


    Genau an diesem Punkt scheitern jegliche belastbare Nachweise...


    Ich wette, dass zumindest ich mehr verbrauche, als vorher. Denn 40 km/h einzuhalten, ist wie eine Strafe


    … und daher bitte trennen: Bei 40 km/h und fließendem Verkehr verbraucht ein Durchschnittsauto weniger als bei 50 km/h und fließendem Verkehr. Ob sich der Verkehrsfluss bei 40 oder 50 km/h überhaupt merklich ändert, ist eine völlig andere Frage, die nicht eindeutig beantwortet werden kann (siehe oben bzw. auch Link). Wenn - wie hier oft genannt wird - die Straße durch Kapazitätsüberlastung ohnehin permanent verstopft ist - ändert das neuerliche Tempolimit nichts am Verkehrsfluss - und im Stop- & Go-Verkehr auch nichts am Verbrauch. Ist die Straße allerdings frei, dann sind 40 km/h günstiger (vorausgesetzt, der Fahrer bewegt seine Kiste nicht im 2. Gang durch die Gegend), insbesondere ggü. 60 km/h. Du hast in obigem Beispiel bei 60 km/h sehr wohl einen geringeren Verbrauch in Gramm / kWh, aber halt auch einen deutlich höheren Leistungsbedarf, der in Summe einen höheren Verbrauch bewirkt.

  • ... wirklich nötige Maßnahmen wie der Tunnel auf den Sanktnimmerleinstag verdrängt,... So kann man zwar die Amtszeit natürlich bequem verbummeln und (untaugliche) Aktionen protokollieren, aber ist den Bürgern und unseren Kindern damit geholfen?


    Man könnte ja mal eine Umfrage starten.


    Ich hab eine Umfrage bei meinen Kindern gestartet (wissenschaftlich natürlich). Die würden die 200 Mio. Euro die so ein Tunnel kostet gerne in Spielstrassen investieren, neue Bäume, generell tempo 30 in wohngebieten, breitere bürgersteige, weniger platzverschwendung durch parkende autos (o-ton "die stinken") und konsequente kontrolle dieser regeln durch blitzer und ordnungsdienst (speziell der Idioten die meinen in 30er zonen extra nochmal beschleunigen zu müssen). das würde die Sicherheit unserer Kinder deutlich erhöhen und die Gesundheit wohl ebenso.



    Aber wen interessiert’s, neben der Wissenschaft waren auch demokratische Spielregeln gestern, s.u. So ruiniert man eben den Glauben der Bürger in die Politik. Die AfD freut’s. Gute Nacht, Stuttgart bzw. BW.


    Quelle: StN
    https://www.stuttgarter-nachri…f4-ba8c-05bc6bfb3c10.html


    der demokratische prozess wurde doch eingehalten. und wer aus solchen gründen plötzlich die deppen wählt dem ist auch nicht mehr zu helfen. schlimmer ist es wenn gerichtsurteile nicht umgesetzt werden durch die politik. und da ist eine partei ganz weit vorn.




    Denn 40 km/h einzuhalten, ist wie eine Strafe und ich weiß dieses Geschwindigkeitslimit soll auch genau das sein, eine Maßregelung von Anderen, die entweder kein Auto fahren oder eben kein Problem damit haben, ein Verkehrshindernis zu sein.


    Für dich vielleicht eine Strafe, für alle anderen nicht motorisierten Bürger eine deutliche Erholung und erhöhte Sicherheit.

  • Diese ganze Diskussion darüber, wie man den Verkehr in der Innenstadt gestalten sollte ist sinnlos, denn es sind sowieso zu viele Autos und sämtliche Änderungen in der Innenstadt in der Summe kaum was messbares bringen werden, da sich dadurch keine Autos in Luft auslösen.
    => Worum es geht ist den Verkehr in der Innenstadt insgesamt zu reduzieren und dazu braucht es Entlastungsstrassen, die in Form eines inneren Rings und eines äußeren Rings (Autobahn) gestaltet werden müssen.
    => Das wird sehr teuer aber die letzte Zeit hat gezeigt, dass es von heute auf Morgen möglich ist unglaubliche Summen für "Neubürger" aus den Hut zu zaubern.

  • Ohlsen
    Kann es sein, dass Du Deine Kinder etwas einseitig beeinflusst ;)


    Das Münchner Umweltreferat kommt offenbar zu ähnlichen Ergebnissen wie das LUBW. Die Geschwindigkeitsbrenzung ist in der Summe kontraproduktiv.


    Quelle: SZ
    https://www.sueddeutsche.de/mu…-mittleren-ring-1.3450775


    Mich persönlich betrifft der Stau nicht wirklich, da ich nur ausnahmsweise mit dem Auto in der Innenstadt unterwegs bin. Dennoch halte ich es für falsch, dass hier von der Politik keinerlei realistische Lösungsvorschläge kommen, denn jack000 hat doch Recht: Die Autos werden tendenziell nicht weniger. Wie lange hält Fritzle schon die Senkung des Autoverkehrs um 20% hoch und wie schlägt der Erfolg durch? Eben.


    Schon fast tägliche Radlpropaganda, Pedelec-Manie, Car-sharing, hat alles zwar irgendwo seine Berechtigung, aber viele Leute fahren trotzdem unbeirrt mit dem Auto durch Stuggi. Warum? Weil der Umstieg zumindest im Beruf und Alltag mangels Alternativen eben keinen Sinn macht.

  • Das ist lediglich eine Sache der Gewohnheit.


    Eben nicht, wenn ich auf einer 3 spurigen Straße ständig auf den Tacho schauen muss, um die Geschwindigkeit einzuhalten, habe ich dann wohl einen Defekt :D und ob dadurch mehr Sicherheit entsteht ist zumindest fraglich.


    Neben der Unaufmerksamkeit die davon kommt ständig auf den Tacho zu schauen und eben nicht nur auf die Straße kommt das Denken ja von keinem Blitzer erwischt zu werden, habe ich alles, bloß nicht die richtige Drehzahl bzw. einen fließenden Fluss. So geht es imho Vielen anderen auch, die in Summe dazu führen, noch mehr Stop and Go zu bekommen, dazu gibt es in der Strömungslehre sehr viele empirische Funktionen, die man im VDI-Wärmeatlas studieren kann. Man bremst in einer laminaren Strömung einen Teil und schon entsteht eine turbulente die einige Zeit braucht um wieder laminar zu werden...


    VDI Wärmeatlas


    P.S:: Und ja jetzt wird wieder jemand Probleme haben, dass man Strömungen mit Verkehrsflüssen vergleicht...

  • Ich hab eine Umfrage bei meinen Kindern gestartet (wissenschaftlich natürlich). Die würden die 200 Mio. Euro die so ein Tunnel kostet gerne in Spielstrassen investieren, neue Bäume, generell tempo 30 in wohngebieten, breitere bürgersteige, weniger platzverschwendung durch parkende autos (o-ton "die stinken") und konsequente kontrolle dieser regeln durch blitzer und ordnungsdienst (speziell der Idioten die meinen in 30er zonen extra nochmal beschleunigen zu müssen). das würde die Sicherheit unserer Kinder deutlich erhöhen und die Gesundheit wohl ebenso.


    Jaja, Kinder würden auch den ganzen Tag am liebsten nur Chicken Nuggets und Gummibärchen essen, aufstehen und in die Schule gehen stehen sicher auch nicht grad hoch im Kurs. Wegen mir kann man die komplette Innenstadt in eine reine Fußgängerzone umwandeln, an jeder Ecke Freibier ausschenken und die Sperrstunde komplett abschaffen – betrifft mich ja nicht negativ. Es muss halt einfach auch einen funktionierenden Konsens geben lieber Ohlsen. Es freut uns alle das du eine direkte ÖNV-Verbindung zu deinem Arbeitsplatz und auch noch eine erschwingliche Wohnung in der Stadt gefunden hast. Das du all denen die dieses Glück nicht haben ständig nur noch das Leben schwerer machen willst zeugt ganz entgegen deiner Selbstwahrnehmung übrigens nicht von einem besonders edlen Charakter!


  • Das Münchner Umweltreferat kommt offenbar zu ähnlichen Ergebnissen wie das LUBW. Die Geschwindigkeitsbrenzung ist in der Summe kontraproduktiv.


    Eben das einzige was hilft ist a) eine Verstetigung des Verkehrsflusses und b) eine Reduktion der KFZ --> Fahrverbote/City Maut/Erhöhung Parkgebühren + Ausbau ÖPNV oder c) die Industrie baut endlich saubere + leise Autos



    Wie lange hält Fritzle schon die Senkung des Autoverkehrs um 20% hoch und wie schlägt der Erfolg durch? Eben.


    Eben die Politik drückt sich um die wirklichen Lösungen, siehe oben. Ein Tunnel der in 10 Jahren fertig ist ist jedoch keine Lösung für Probleme die jetzt akut sind. Beispiel dazu Ausbau B27 https://www.stuttgarter-zeitun…f3-b9ff-3c76b94e2406.html



    Schon fast tägliche Radlpropaganda, Pedelec-Manie, Car-sharing, hat alles zwar irgendwo seine Berechtigung, aber viele Leute fahren trotzdem unbeirrt mit dem Auto durch Stuggi. Warum? Weil der Umstieg zumindest im Beruf und Alltag mangels Alternativen eben keinen Sinn macht.


    Totaler Quatsch, viele sind einfach immer noch bequem bzw. das autofahren ist nicht teuer genug. bzw. der öpnv nicht günstig genug. alternativen gibts für die meisten wegeverbindungen zuhauf.



    Es muss halt einfach auch einen funktionierenden Konsens geben lieber Ohlsen.


    Richtig, bloss die Autoindustrie und sehr viele KFZ-Besitzer sind an diesem Konsens nicht interessiert. Siehe nichteingehaltene Selbstverpflichtung der Industrie und kein Rückgang des Individualverkehrs an Feinstaubtagen. Insofern reicht das dann auch mal mit den Nettigkeiten.



    Es freut uns alle das du eine direkte ÖNV-Verbindung zu deinem Arbeitsplatz und auch noch eine erschwingliche Wohnung in der Stadt gefunden hast.Das du all denen die dieses Glück nicht haben ständig nur noch das Leben schwerer machen willst zeugt ganz entgegen deiner Selbstwahrnehmung übrigens nicht von einem besonders edlen Charakter!


    Erschwinglich ist relativ, ich zahl wohl deutlich mehr als der Mietspiegel. Aber ich wohne bewusst dort eben deswegen um die Wege zu verkürzen. Und weil ich eben kein Auto besitzen will. Und die gesparten 2000-3000 Euro/Jahr die mich so ein KFZ (exklusive Sprit, da sollten die Kosten einem Jahresticket für die Öffis ähnlich sein) können dann eben in die Wohnungskosten investiert werden. Dafür stehe ich aber nie im Stau und brauch auch keine Stunde zum Arbeitsplatz. War also eine bewusste Entscheidung.


    Insofern hat das alles nix mit Glück zu tun, ich verzichte halt bewusst aufs Auto um mir anderes leisten zu können. Und glaub mir ich (mit Kindern) stehe wohl im Vergleich zu dir wirtschaftlich schlechter da.


    Anderen will ich das Leben nicht schwerer machen, aber ich hab halt einfach so wie viele andere Stadtbewohner auch keine Lust mehr auf Dieselgestank und Autoverkehr. Und ich bewerte die Gesundheit aller eben ein bisschen höher als die Bequemlichkeit einzelner.

  • Zitate Ippolit:


    Eben nicht, wenn ich auf einer 3 spurigen Straße ständig auf den Tacho schauen muss, um die Geschwindigkeit einzuhalten [...] das Denken ja von keinem Blitzer erwischt zu werden, habe ich alles, bloß nicht die richtige Drehzahl


    Jeder der in Deutschland einen Führerschein besitzt sollte in der Lage sein, sein Auto auch unterhalb von 50 km/h stressfrei steuern zu können, ganz ohne permanent auf den Tacho glotzen zu müssen. Dazu muss man lediglich das Gaspedal etwas sanfter dosieren - für die passende Drehzahl gibt es das Getriebe. 50 km/h mag für dich allein deshalb stressfreier zu fahren sein, weil wir seit unseren Fahrschultagen in der Stadt auf den meisten Straßen 50 - 60 km/h schnell unterwegs sind - eben alles eine Sache der Gewohnheit (vgl. andere Länder).


    und ob dadurch mehr Sicherheit entsteht ist zumindest fraglich.


    Zwar nicht aus diesem Grund, aber dass die Sicherheit im Straßenverkehr - noch dazu auf derlei Hauptverkehrsachsen, auf der ohnehin keine Kinder auf der Straße spielen - bei einer Reduzierung von nur 10 km/h merklich erhöht werden könnte, bezweifle ich ebenfalls.


    bzw. einen fließenden Fluss. So geht es imho Vielen anderen auch, die in Summe dazu führen, noch mehr Stop and Go zu bekommen


    Niemand kann verlässlich vorhersagen, wie und ob sich welche einzelne Maßnahme auf das Verkehrsgeschehen insgesamt auswirkt. Und wie jetzt schon dutzendmal geschrieben wurde: Im Falle der Temporeduzierung kommt es zunächst darauf an, ob die Straße nicht ohnehin völlig überlastet ist - dann bringt es 0,0, weder für den Verkehrsfluss, noch für die Lärmentwicklung, und erhöht im Zweifelsfall nur die NOx- und Feinstaubbelastungen.


    Zitat Wagahai:
    aber viele Leute fahren trotzdem unbeirrt mit dem Auto durch Stuggi. Warum? Weil der Umstieg zumindest im Beruf und Alltag mangels Alternativen eben keinen Sinn macht.


    Mangels Alternativen, die so bequem sind wie das Auto müsste es heißen. Alternativen zur zumutbaren alltäglichen Fortbewegung gibt es nicht selten sehr wohl. Aber warum denn in den übervollen Zug steigen? Das eigene Auto - noch dazu sollte es ein Firmenwagen sein - ist doch selbst im Stau viel angenehmer - keine lästigen Menschen, die einen anstarren und (un)freiwillig betouchen, im besten Fall versüßt uns der vertraute Duft der sauteuren Ledervollausstattung den Morgen und Alexa brabbelt genau das vor sich hin, was wir hören wollen. Aufstehen, rein ins Auto, sitzen, ins Büro, sitzen, wieder ins Auto, sitzen, zuhause erstmal... sitzen. Ganz entspannt mit den eigenen neun Quadratmetern durch den Großstadtdschungel, wehe wer da keinen SUV besitzt. Nirgends kann der Deutsche seinen Status, seine Überlegenheit konzentrierter zur Schau stellen. Der Deutsche fährt nicht wie andere Menschen - er fährt um Recht zu haben, wusste schon Kurt Tucholsky.
    Ich berichte aus teils eigenem Verhalten, teils aus Erfahrungen aus meinem Umfeld: Wir fahren mit dem Auto, weil wir insgeheim Freude daran haben oder weil uns die Alternativen im Vergleich zum Auto lediglich zu unbequem, zu anstrengend erscheinen. Aber bitte, wir müssen endlich mal mit der Behauptung aufhören, wir täten es nur, weil es keine Alternativen gibt. Das gleicht der Selbstverleumdung.
    Und mit dieser blockieren wir die Straßen für all diejenigen, die tatsächlich auf sie angewiesen sind: Pflegedienste, Handwerker, Transportdienste, Busse und Pendler, die tatsächlich keine andere Wahl haben. Doch die Wahl haben in einer Großstadt sehr viele Menschen - und sie fahren einfach weiter. Denn nichts ist so bequem wie das Auto... und wird es wohl auch nie werden... wobei das Flugtaxi erlebt gerade Aufwind...:)


    In diesem Sinne wünschte ich zumindest eine volumenabhängige Besteuerung der PKW - mit den Zusatzeinnahmen ließe sich dann der ÖPNV besser ausbauen. Bis dahin werden sich solche Geschichten wie der Audi Q8 glänzend verkaufen...

  • Eben nicht, wenn ich auf einer 3 spurigen Straße ständig auf den Tacho schauen muss, um die Geschwindigkeit einzuhalten, habe ich dann wohl einen Defekt :D und ob dadurch mehr Sicherheit entsteht ist zumindest fraglich.


    Meiner Meinung nach genügten sowieso max. 2 Fahrspuren auf Einfallstraßen, dann wär dein Problem auch gelöst und man kann zumindest die Pförtnerampeln wie in Zürich bei den nächsten Maßnahmen einsparen.

  • Ohlsen
    Wegen der Alternativen kann ich mich nur wiederholen: Das Umstiegspotenzial wird hoffnungslos überschätzt, der Wirtschaftsverkehr dabei sogar komplett ignoriert (Lieferverkehr, Handwerkerverkehr mit dem Radl?). Wenn es wirklich vernünftig wäre - und das Alternativ-Angebot stimmte, dann stiegen die Menschen vielleicht um. So doof sind die Menschen nämlich nicht. Die Alternativen reichen nur nicht, weder qualitativ noch quantitativ, vor allem wenn man eben nicht wirklich ÖPN-verkehrsgünstig oder außerhalb wohnt oder arbeitet. Und der Durchgangsverkehr wird genauso gerne ausgeblendet und die Notwendigkeit des Ausbaus von eigentlich selbstverständlichen Umfahrungsmöglichkeiten konsequent ignoriert. Die Autofahrer auszuräuchern, das hat nachweislich nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht klappen. Daher muss man sich doch mal endlich ehrlich machen, dass nur noch ein nachhaltiger großer Wurf, natürlich auch soweit sinnvoll mit weiteren kleineren Maßnahmen, hilft. Mit Fritzles real-existierend-sozialistischen Durchhalteparolen und Alibi-Maßnahmen allein sind wir bisher definitiv nicht erfolgreich und werden es auch nie sein.


    Und die Ausrede mit der langen Umsetzungszeit von Tunneln akzeptiere ich nicht, weil es kein Argument ist, nicht schon längst damit anzufangen. Aber nicht einmal eine belastbaren Planung gibt es. Das ist pures Politik- und Verwaltungsversagen.


    MiaSanMia
    Es gibt sie wohl, die SUV-Fahrer, die gerne im Stau stehen und nur aus Bequemlichkeit keine anderen Verkehrsmittel in Erwägung ziehen. Ich persönlich könnte es nicht, weder beruflich noch charakterlich, Stauzeit ist unproduktiv.


    Der Anteil solcher Fahrer scheint mir ganz subjektiv in Stuggi allerdings nicht ganz so hoch.


  • Jeder der in Deutschland einen Führerschein besitzt...


    sollte sich auch in Andere herein versetzen können, das scheinst Du eben nicht zu können, sonst könntest du meine ehrliche Einschätzung meiner Selbst stehen lassen! Stressfreier ist für mich nicht 50 sondern 60 km/h und auf Bundesstraßen außer Orts wie der B10 nach Esslingen sind es 80 km/h und noch mal zur Kenntnis wir reden hier von einer dreispurigen Einfallstrasse ohne sichtbaren Fußgänger- und Radfahrerverkehr.



    Niemand kann verlässlich vorhersagen, ...


    Eher eine Killerphrase, als einen Beitrag den ich Zielführend finde.
    Bei einem Stau hat, die Verkehrsmenge einen großen Einfluss, jedoch der Auslöser ist häufigst nur Einer, der seine Umgebung verwirrt. Denn würden alle gleich fahren, könnte man theoretisch sehr viel mehr Verkehr durch die Straßen schleusen und das ist genau der Grund, warum wenn alle autonom fahren wir mehr Verkehr durch die Straße schleusen.



    So komme mit Gegenvorschlägen die was Aussagen und nicht alles offen lassen, bei Bedarf hänge ich dir noch die empirischen Funktionen hier herein :D.

  • ^^ Es gibt nicht nur die SUV-Fahrer, die auf jeden Fall ihren Privatpanzer rollen lassen wollen, sondern auch Leute, die sich ein Leben nur in einer Villa mit möglichst viel Flächenverbrauch vorstellen - die aber "bezahlbar" sein muss, was zentrumsnah natürlich nicht geht. Wenn um Düsseldorf manche Städte mit billigeren Grundstücken für verschwenderische Bauformen sogar gezielt werben, passiert es um Stuttgart sicherlich auch. In solchen Fällen stimmt nur teilweise, dass es keine Alternative gäbe - es ist eine eigene Wahl, in einem Häusle statt einer Geschosswohnung leben zu wollen. Eine Metropole wie Stuttgart oder Düsseldorf kann nur in eigenen Grenzen Bauland vernünftig und sparsam nutzen, aber nicht dessen Verschwendung samt Verkehrsfolgen in der Umgebung verhindern. Man muss aber nicht mit Begeisterung die hinein rollenden Autokolonnen rein lassen.


    Dazu gibt es noch die zweite Seite der Medaillie - anders als in Rotterdam (das Interview mit einem Stadtplaner) wird in Stuttgart nicht konsequent genug verdichtet. Immer wieder werden die Luftströme angeworfen, aber nie, niemals quantifiziert - wie groß genau die Beeinträchtigung sein soll. Mich wundert immer mehr, dass so selten nachgehakt wird. Wenn im Wirtschaftsleben Gesetze erlassen, Zölle erhoben oder gesenkt werden sollen - meist wird in den Medien verkündet, wie viele %% BIP es kosten oder bringen soll. Im Städtebau reicht alleine das Stichwort Luftschneise als Totschlagargument.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Heute hat das Regierungspräsidium den 7km langen, 6-streifigen Ausbau der A81 zwischen Sindelfingen Ost und Böblingen genehmigt. 2020 soll es losgehen, dieKosten belaufen sich auf ca. 226 Millionen. Teil des Ausbaus ist auch ein 850 m langer, begrünter Deckel auf Höhe des Goldbergs. Desweiteren wird die Auffahrt Böblingen/Sindelfingen auf Böblinger Seite verschwenkt und direkt an die Flugfeldallee angeschlossen. Wenn alles gut läuft könnte der Ausbau 2024 beendet sein. Da ich die Strecke täglich fahre stelle ich mich schonmal auf eine stressige Zeit voller Staus dort ein. Trotzdem begrüße ich den Ausbau absolut, denn diese Stelle ist momentan ein Nadelöhr

  • ippolit:


    Wenn wir anfangen unser eigenes Verhalten als unveränderbar abzutun, nicht zu hinterfragen, warum wir uns so verhalten, dann erübrigt sich natürlich jegliche Diskussion. Vielleicht fühlt sich ein Raser bei 120 km/h in der Stadt auch wohler, ist die Polizei selbst Schuld, wenn sie sich nicht in ihn hineinversetzen kann :).
    Ich kann Deine Gefühlslage beim Autofahren gerne stehen lassen (du sprachst von vielen Gleichgesinnten), dennoch darf ich darauf hinweisen, dass diese alles andere als unveränderbar ist. Dieses "Gefühl" der richtigen Geschwindigkeit ist nicht angeboren, sondern antrainiert.


    jedoch der Auslöser ist häufigst nur Einer, der seine Umgebung verwirrt. Denn würden alle gleich fahren, könnte man theoretisch sehr viel mehr Verkehr


    Selbstverständlich. Dann wäre es angesagt, an erster Stelle mal die Raser, die mit über 60 km/h durch die Straßen rasen, auszubremsen. Die stören den Verkehrsfluss nämlich schon heute. Es ist vor diesem Hintergrund mühselig über die Auswirkungen einer 10 km/h Reduzierung auf den Verkehrsfluss zu diskutieren, noch viel mehr, wenn ohnehin nur Stau ist. Wie hoffentlich klar geworden ist, bin ich kein Befürworter von Tempo 40 Zonen, aber auch kein Gegner. Um umfassende Erfahrungen aus der Praxis zu erhalten kann ein zeitlich begrenzter Versuch nicht allzu viel Schaden anrichten.


    So komme mit Gegenvorschlägen die was Aussagen


    Wofür genau soll ich Gegenvorschläge machen? Ich lese hier nirgends Vorschläge für irgendetwas.

  • Was kommt dann als nächstes? Alle Hauptstraßen zu Spielstraßen erklären und Schrittgeschwindigkeit einführen? Wann kommt dann eigentlich mal die Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrräder und Pedelecs?

  • Den puren Wahnsinn zur Schnellbus-Posse X1 (ab 15.10.2018) fasst der heutige Kommentar in der StZ gekonnt zusammen:


    U1 Rathaus - Cannstatt Wilhelmsplatz (hält 7-mal): 11 min
    X1 Rathaus - Cannstatt Wilhelmsplatz (non-stop): 10 min


    Haben wir eine ganze Minute gespart - wenn’s gut läuft. Massen werden mit dieser historischen Verkehrsinnovation den Pkw stehen lassen und auf dieser Strecke in den X1 steigen. Oh, war das ein Satz mit X?


    Und den Steuerzahler kostet allein die Einrichtung der Busspur auf der ohnehin schon dramatisch verstauten B14 2,5 Mio. EUR. Stau- und Feinstaubproduktion: Läuft.


    Willkommen in der schrägsten Großstadt Deutschlands.

  • Die hanebüchene Verkehrspolitik geht noch weiter: PP will Stuggi nach und nach komplett zur 30er-Zone erklären, zumindest aber nachts, weil er wegen des Lärms nicht schlafen kann. Stuggi macht sich also weiter lächerlich - auf dem Weg zur mutwillig langsamsten Großstadt der Welt. Macht doch bitte mal endlich richtige Arbeit.


    Gibts in andern Städten schon länger, nicht immer so übertreiben. Und was daran so schlimm ist bzw. wäre kann ich auch nicht erkennen. Weniger Lärm, höhere Sicherheit. Positive Effekte überwiegen.



    Haben wir eine ganze Minute gespart - wenn’s gut läuft. Massen werden mit dieser historischen Verkehrsinnovation den Pkw stehen lassen und auf dieser Strecke in den X1 steigen. Oh, war das ein Satz mit X?


    Abwarten und Tee trinken. Vielleicht werden wir ja überrascht. Ist halt die super Idee der Politik um Fahrverbote zu vermeiden.


  • Abwarten und Tee trinken. Vielleicht werden wir ja überrascht. Ist halt die super Idee der Politik um Fahrverbote zu vermeiden.


    Also ich jedenfalls erwarte von hochbezahlten Politikern und Beratern mehr als "Try and Error". Geht man bei dir in der Arbeit etwa so vor? Ich glaube übrigens auch nicht das man wirklich davon ausgeht das Pendler ihr Auto wegen der "neuen" Busverbindung stehen lassen. Vielmehr geht es doch einfach nur darum eine Fahrspur weniger zu haben und damit den Druck auf die Pendler zu erhöhen. Da kommt dann die Idee des "Expressbusses" natürlich gerade recht, auch wenn dieser langsamer als 2 (!) parallel verlaufende Bahnstrecken ist, die insgesamt von 5 verschiedenen Linien bedient werden.