Central Business Tower (205 m) - Planung & Bau bis 2027

  • 2 zusätzliche Bilder von heute. Ich finde die Nutzung der Mega-Klemmbausteine noch interessant und den Einblick von der Junghofstraße


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    Mod: Um den Ballast geht es auch in diesen Beiträgen.

  • Gestern richtete die Bauherrin Helaba eine Pressekonferenz aus, bei der es auch um den Central Business Tower ging. Die Immobilienzeitung berichtet heute (hinter Paywall). Besonders interessant dürften die Einzelheiten bezüglich der Tiefbauphase sein. Denn auch hier wird in Deckelbauweise gearbeitet.


    Der Tiefbau beginnt demnächst. "Wir buddeln hier Frankfurts tiefstes Loch", wird ein Helaba-Vorstandsmitglied zitiert. Rund 26 Meter tief wird die Baugrube. Fünf Untergeschosse entstehen unter dem 205-Meter-Turm, deren vier unter dem vorgelagerten Sockelgebäude. Von oben nach unten werden Betondecken erstellt. Erst zum Schluss der Tiefbauphase entsteht die Bodenplatte. Wegen der aufwendigen Bauweise und wegen des harten Kalksandsteins im Frankfurter Untergrund, der ein regelmäßiges Nachschärfen der Bohrer erforderlich machen wird, dürfte der Tiefbau etwa ein Drittel der Bauzeit von insgesamt sechs Jahren in Anspruch nehmen.


    Weitere Details in Stichworten:

    • Die Helaba hätte bezüglich der Fassade des denkmalgeschützten Altbestands ebenfalls Abbau, Einlagerung und Wiedererrichtung bevorzugt, wie dies mit der Rotunde der Schalterhalle geschieht
    • die Denkmalbehörde war damit nicht einverstanden
    • entstehen werden 66.000 m² vermietbare Bürofläche
    • in die Fassade wird eine Photovoltaikanlage integriert
    • die Helaba hat einen Verkauf des Hochhauses geprüft - und sich dagegen entschieden; der CBT soll langfristig im Bestand der Helaba bleiben
    • die Vorvermietung hat noch nicht begonnen
    • gerechnet wird mit Investitionskosten in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrags, ohne Berücksichtigung von Grundstückswert und Kostensteigerungen

  • ^ Vielen Dank für die Infos!


    Gott sei Dank hat sich der Denkmalschutz durchgesetzt und es entsteht keine Chimäre wie beim Palais Thurn und Taxis.


    So bleibt die Originalsubstanz, die Geschossigkeit (mit den üppigen Geschosshöhen) und die rudimentäre Grundrissaufteilung erhalten. Man vergisst immer leicht, dass beim Abriss - verniedlichend "Abbau", oder "Rückbau" genannt und anschließenden Wiederaufbau, es sich baurechtlich um einen Neubau handelt. Der Denkmalschutz erlischt und das Gebäudeenergiengesetzt (GEG) mit all den resultierenden Dämmmaßnahmen muss eingehalten werden. Ebenso der vorgeschriebene Brand- und Schallschutz, ohne großen Abweichungs- und Kompensationsspielraum.

  • Soll vom Altbau nicht nur die Fassade erhalten bleiben?

    Der Rest inkl. dem 'Anbau' zur Mainzer Landstraße hin wird doch neu gebaut.

    M.E. ist dies rechtlich ein Neubau und müsste daher die derzeit gültigen Bauvorschriften erfüllen.

    Wenn der Neubau plus erhaltener Fassade ein KFZ wäre, wären die Kriterien für ein H-Kennzeichen nicht erfüllt um dieses Bild zu bemühen.

    Habe ich evtl. was übersehen oder missverstanden?

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Nein, hast Du nicht. Das wird vermutlich am Ende laufen wie bei der Fassade vom Four in der Junghofstraße - für zigtausende Euros abgestützt, bis der Bau hintendran fertig ist und dann doch kurz mal abgetragen und neu zusammengesetzt, weil irgendwas nicht passt oder nicht mehr tragfähig genug ist.

  • Oder wie beim Fürstenhof, dessen Fassade genau auf diese Weise gestützt wurde, bis sie mit dem dahinter entstandenen Neubau verbunden werden konnte.

  • [...] Der Rest inkl. dem 'Anbau' zur Mainzer Landstraße hin wird doch neu gebaut.

    M.E. ist dies rechtlich ein Neubau und müsste daher die derzeit gültigen Bauvorschriften erfüllen. [...]

    Prinzipiell hast Du bei allen neuen Bauteilen natürlich recht. Allerdings obliegt das ganze Projekt weiterhin einer Genehmigung und ständigen Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden - meist als Auflage in der Baugenehmigung. Denkmaleigenschaften werden auch Fassaden anerkannt und das Gebäude dahinter, hat direkten Einfluss auf das Denkmal. Da in diesem Fall die Sandsteinfassade mit massiver Ziegelhintermauerung schnell 50% der Konstruktionsfläche des gesamten Gebäudes ausmachen kann (z.B. Neubau als Stahlbetonskelett) und sämtliche Deckenanschlüsse und energetischen Maßnahmen daran gekoppelt sind, ist der Spielraum zur Verunstaltung deutlich geringer, als bei einem Wiederaufbau. Zudem kann man mit der Denkmaleigenschaft Abweichungen und Kompensationsmaßnahmen von den Bauvorschriften begründen. Mit dem wiedererrichteten Innenhof, machen auch neue Zwischendecken für mehr Geschossfläche nicht viel Sinn. Eventuell wird ja auch noch die Fassadenecke zur Taunusanlage erhalten, die überraschenderweise noch vom Altbau stammt.


    Im Fall Four und der Fassade zur Junghofstraße, war der Erhalt der Fassade dem Investor wirtschaftlich sicherlich nicht mehr zuzumuten (Hauptkriterium zum Streichen aus der Denkmalliste), da ein Neubau der Fassade konstruktiv viel einfacher ist - das sehe ich hier allerdings etwas anders.

  • Es sind schon gigantische Abstützungen für die Fassade. Zur Junghofstraße hin ist die Abstützung noch weiter im Aufbau.


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  • Ein paar Fakten für Interessierte:


    Von insgesamt 86 Gründungspfählen für das Fundament wurden bereits 31 hergestellt, weitere 258 Verbaupfähle für die Bohrpfahlwand folgen.


    Zum Bestand:

    Die Fassadensicherung des Altbaus ist abgeschlossen und die Sandsteine für den späteren Wiederaufbau der inneren Rotunde werden bereits gesichert und eingelagert.

  • Vor kurzem wurde der Zweck der an der Junghofstraße errichteten Stahlkonstruktion mitsamt den "Mega-Klemmbausteinen" ersichtlich:


    Bild: Pepper

  • Freundlicherweise wurden unserem Forum exklusiv einige Bilder des neuen großen Modells des Central Business Towers zugeschickt.

    Dieses wurde gestern vom Immobilienvorstand Christian Schmid enthüllt.



    Ich darf diese hier mit Euch teilen:


    Bild: https://abload.de/img/img_06841neuimddr.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0682l8f5r.jpg Bild: https://abload.de/img/img_06819feon.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0679nbesb.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0677r0do8.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0676dlivc.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0686azfhw.jpg Bild: https://abload.de/img/img_0685n3ea9.jpg


    Bildautor bekannt. i.A. für das DAF

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Im Großen und Ganzen sehr schön, ein paar Kleinigkeiten finde ich allerdings noch ein wenig verbesserungswürdig.

    Zum Einen finde ich die Integrierung der Anlieferzone (und / oder Einfahrt zur TG) wirkt sehr plump und wertet das Gesamtbild ein wenig ab. Dieses Riesenloch, das immerhin fast so mächtig ist wie das zierliche Gebäude daneben ist, aber dann gefühlt nur durch einen Hauch von Außenwand bzw. Stützen die Fassade weiter führt. Das lässt für mein Empfinden, den Ganzen Turm etwas attrappenartig rüber kommen.

    So ähnlich verhält es sich auch mit der zweiten großen Öffnung, dem XXL-Fenster/Eingangsbereich zwischen Trum und dem Anbau. Auch hier hat die Verbindung der beiden Gebäude-Teile über dem großen Fenster, für mein Empfinden etwas zu wenig Substanz. Der Steg ist so schmal, dass der Glasteil nicht mehr so richtig als Teil des Anbaus wahrgenommen wird, zum Hochhaus passt er aber auch nicht so wirklich. Es würde sicher schon wesentlich harmonischer wirken, wenn der XXL-Eingangsbereich mit der Traufhöhe der Fenster des Anbaus abschliessen würde.

    Dazu dass der Stilmix von Altbau und Hochhaus wahrscheinlich stimmiger gewirkt hätte, wenn man den Anbau generell im historischen Look ergänzt hätte und nicht noch ein weiteren modernen Stil mit rein gebracht hätte, wurde ja bereits alles gesagt. Lediglich mit einem modernen Staffelgeschoss oben drauf, hätte es vielleicht sogar gehen können, aber dieser Stil- uns Materialmix an der Breitseite des vermeintlichen Altbaus ist leider echt nicht hübsch. Und lässt auch hier das Zusammenspiel des ganze Ensembles etwas kulissenhaft und zusammengeschustert wirken.

    Ist natürlich sicherlich auch ein wenig jammern auf hohem Niveau, denn der Turm an sich ist nach wie vor super. Aber mit dem einen oder anderen Detail, könnte man eben meines Erachtens das komplette Ensemble noch ein wenig wertiger und harmonischer erscheinen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von sweet_meat () aus folgendem Grund: Vertipper korrigiert, sorry. :p

  • Wie’s scheint wird der kleine Hügel mit dem Denkmal "Dem Genius Beethovens" eingeebnet und das Denkmal mit einem Rundweg umfasst.

    Ein makeover der Taunusanlage an dieser Stelle tut seit Jahren Not, dass das Gestrüpp zu Mainzer Ldstr. verschwindet und alles etwas luftiger wird ist m.E. sehr begrüßenswert.


    Zum CBT und dem umgebauten Altbau hatte ich mich hier im Strang schon am 9. November '21 geäußert.

  • Am Wochenende gab's in der FAZ ein paar Informationen zum CBT. Das oben gezeigte Modell steht wohl im Foyer des Maintowers. Neben Informationen zum Modell gibt es auch Info's zum Bau (weiter unten).


    Zuerst zum Modell. In drei-monatiger Arbeit haben 3 Mitarbeiter der Kelkheimer Firma IFA in mehr als 1.000 Stunden Zeitaufwand das Modell gebaut. Allein für die Fassade wurden 6.500 Polystyrol-Plättchen angefertigt und einzeln verklebt. Diese stellen die Solarpaneele des Turms dar. Insgesamt wurden 70 Meter Leuchtioden in dem Modell verlegt, die es in unterschiedlichen Stimmungen zeigen können. Aufgrund der durch das "Arbeits-Modell" gewonnenen Erkenntnisse, werde die farbige Gestaltung der Fassade nochmals angepasst, erläuterte Tim Steinmetz, Leiter Helaba Immobilienmanagement.


    Nicht im Artikel:

    In dem Modell soll auch die denkmalgeschützte Rotunde erkennbar sein. Auf der Webcam kann man beobachten wie sie gerade in nummerierten Einzelteilen in Säcke zwecks Aufbewahrung verpackt wird. Sie wird wie bekannt wieder in dem Neubau integriert werden. Dazu eine überarbeitete Visualisierung von der Web-Seite von KSP (vergleich vorheriger Entwurf in #127)


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    Visualisierung: KSP Engel Architekten (Link)


    Ferner gibt es in dem Artikel noch Informationen zum Bau. Die 4 Hauptstützen des Hochhauses, mit einem Durchmesser von 1,80 Metern, sind bereits 50 Meter tief in den Grund eingebracht worden. Für jede dieser Stützen waren 40 m³ Beton notwendig. Die Baugrube selbst, deren Stützwände gerade gebohrt werden, wird 25 Meter tief sein.


    Die Bodenplatte des 5ten Untergeschosses soll voraussichtlich im Sommer 2024 betoniert werden. Ein paar Monate danach geht es in die Höhe. Inbetriebnahme des Hochhauses soll im Herbst 2027 beginnen und im Frühjahr 2028 abgeschlossen sein.



    Mod: Näheres zur Ausstellung des Modells in diesem Beitrag. Zur Plausibilität der Angaben im zweitletzten Absatz hier entlang.

  • Seit Mai 2022 sind zwei der größten Großdrehbohrgeräte Europas auf dem Areal aktiv, um 86 Löcher für die Gründungspfähle zu bohren. Jeder von ihnen ist 1,80 Meter dick und reicht bis zu 60 Meter tief in den Boden hinein. Außerdem werden noch 286 Verbaupfähle für die Bohrpfahlwand erstellt, wie Adama weiter oben schon schrieb.


    Die beiden 687 PS starken Liebherr LB 44-510 Großdrehbohrgeräte kann man gegenwärtig fast hautnah bei ihrem Einsatz an der Grundstücksgrenze erleben. Sehr beeindruckend für alle Sinne, wenn man direkt daneben steht. Die Dicke des Bohrers deutet darauf hin, dass hier Gründungspfähle (und keine Verbaupfähle) entstehen.

    Von heute:


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    Fotos: Beggi

  • Die nunmehr drei Großdrehbohrgeräte sind seit Monaten intensiv und geräuschvoll dabei, Gründungspfähle zu erstellen. Wie weit die Arbeiten vorangekommen sind, ist nicht zu erkennen. Interessant wäre es zu erfahren, wie die Maschinenführer den jeweils exaten Platz für einen Pfahl in dem matschigen Gelände finden.


    Von der Junghofstraße:


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    Stahlrohrwald:


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    Von der Taunusanlage:


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    Auch "im" Altbau wird gebohrt:


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    Fotos: Beggi

  • Ich denke, der Matsch ist kein Problem für das Finden. Bei solchen Baustellen arbeitet man dann schon mit GPS und findet genau die Stellen zum Bohren.