Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Zur Frage der Unterschriftenaktion: Per google habe ich gefunden, dass es in einigen Schiffahrts-Foren alle moeglichen Ideen zu einer Unterschriftenaktion, einem Volksbegehren oder fuer Briefaktionen an den Senat gibt. Leider ist das Niveau auf dem dort diskutiert wird - abgesehen von einigen kompetenten und sehr engagierten Schreibern - eher peinlich. Frei nach dem Motto: Je weniger Ahnung desto lauter und Hauptsache destruktiv. Ich wuerde also lieber die Finger davon lassen.


    Irgendein Spinner dort hat sogar eine Fax-Vorlage zum Download vorbereitet, die man an den Senat schicken soll. "Intelligenterweise" wird darin nicht nur das Projekt "MAXIM GORKIY fuer Hamburg" gelobt, sondern gleich auch noch andere Projekte diffamiert (Beispielsweise nach dem Motto: Wer braucht die bloede unnuetze Elbphilharmonie - spart Euch das Geld und rettet dafuer die MAXIM fuer Hamburg).


    Also Finger weg! Wer sich auf das Niveau dort herablaesst schadet dem sehr wuenschenswerten Proekt.


    Es sei noch einmal gesagt, dass es nicht in erster Linie um Geld geht. Des Geld kommt von privater Hand. Es geht darum, dass die Stadt (allen voran HPA und HCHH GmbH) ein wenig guten Willen zeigen muessen um mit etwas Kreativiteat und Flexibilitaet Rahmenbedingungen zu schaffen die dem Projekt langfristige ein finanzielles Ueberleben gestatten. Hier muesste der Buergermeister ein Machtwort sprechen.


    Wer etwas fuer das Projekt tun moechte sollte nicht an irgendwelchen dubiosen Fax-Aktionen teilnehmen. Stattdessen lieber eine halbe Stunde Freizeit opfern und einen kurzes, wohlformuliertes Statement seiner Sichtweise schicken an....


    An den
    Ersten Buergermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
    Senatskanzlei
    Postfach 105520
    20038 Hamburg

    Betreff: Rettung des T/S MAXIM GORKIY als maritimes Denkmal fuer Hamburg


    ...und darum Bitten, dass der Senat sich unterstuetzend dem Projekt gegenueber positioniert und ggf. Druck auf die unterstellten Behoerden macht, wenn diese dem uralten Reflex folgen immer erstmal aus Prinzip zu mauern und nein zu sagen.


    Interessant waere das Projekt auch fuer Architektur-Studenten etc. Ich wuerde gern man einen Entwurf sehen, wie man das Baakenhoeft gestalten koennte, wenn man von vorn herein die MAXIM GORKIY als Hotel-,Museums-und Ausstellungsschiff einplant. Was man bislang auf den Karten der HCHH GmbH fuer diesen Ort sieht ist ja (hoffentlich) eher ein Platzhalter.

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  • Seit kurzem gibt es eine Informationswebsite zu dem oben genannten Projekt fuer die Hafencity: http://www.hotelschiffhamburg.de/


    Edit 14:00h: Meine Quellen funken mir nach Paris, dass sich die Stadt Hamburg offenbar nun doch bewegt hat und AKTIV mithilft das Schiff zu retten, statt die Retter zu behindern. Wollen wir hoffen dass es klappt.

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  • Für die Hafenquerspange (A7>A1) ist eine neue Linienführung geplant - die Variante "Süd 1":


    - Sie soll durch das südliche Hafengebiet verlaufen (Moorburg>Stillhorn). Eine zweite Köhlbrandbrücke ist damit überflüssig.


    - Eine neue Hochbrücke soll über der Süderelbe ebtstehen.


    - Im Bereich Wilhelmsburg ist ein 640 Meter langer Tunnel geplant (Lärmschutz).


    - 716 Millionen EUR Kosten sind veranschlagt. Die alte Variante war 400 Millionen EUR teurer.


    - Baubeginn könnte 2012 sein.



    http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/04/1072768.html

  • Ich kann nur noch einmal ausfuehrlich unterstreichen, was ich bereits vor einiger Zeit hier gesagt habe. Die Senatorin versucht gezielt durch ihr Schalten und Walten in der BSU die Hamburger Hafenentwicklung auszubremsen. Vattenfall und andere koennen ein Lied davon singen.


    Die Plaene der BSU sind vorne und hinten nicht schluessig weil...


    ... auch eine neue Trasse mueste die Suederelbe queren, ggf an einer weitere oetlich gelegenen Stelle wo eine neue Bruecke etwas niedriger ausfallen koennte als heute die Koehlbrandbruecke.


    ... erwiesen ist dass die Koehlbrandbruecke so marode ist, dass in den naechsten 10 Jahren entweder eine extrem teure Sanierung her muss oder ein Ersatzbau.


    ... eine Sanierung der Koehlbrandbruecke unsinnig ist, da das Bauwerk fuer zahlreiche Schiffe zu niedrig ist und somit den Hafenausbau in Altenwerder / Moorburg behindert


    ...ein gemeinsamer, ca 15m hoeherer Neubau (8-spurig) an der Stelle der heutigen bestehenden Bruecke sicherlich billiger (oder vergleichbar teuer) sein wird als ein Neubau im Sueden UND eine Komplettsanierung / Ersatz der Koehlbrandbruecke


    Warum verfolgt also die GAL-Senatorin dennoch diese Plaene? Ein Schelm wer Boeses denkt:


    1.) Die noerdliche Hafenquerspange ist ein Hass-Projekt der GAL, da sie in Wilhemsburg / Veddel an die (neue) Reichstrasse angebunden werden muesste und die Gruene Klientel sowie die IGA-Planer das zu verhindern versuchen


    2.) Nach dem Willen der GAL-Senatorin die nur 51m hohe Koehlbrandbruecke am besten saniert wird (auch wenn teuer und im Vergleich zu einem Neubau unsinnig) um auf viele Jahrzehnte einen Grund zu haben keinen Hafenausbau in Moorburg zu betreiben: Die Grosschiffe der neuen Generation koennen die Terminals hinter der Bruecke sowieso nicht erreichen...


    Das "neue" Konzept der BSU ist schlicht unsinnig. Um gehaessig zu sein: Ich bin mal gespannt wie Frau H ihrer Waehlerklientel die fuer ihre Variante noetige (in der besseren Nordvariante unnoetige) zusaetzliche Autobahn durch Moorburg (A 26 Anschluss) verkaufen will.


    Das Ausmass des (pardon!) Schwachsinns und der ideologische CDU-GAL-Spagat der neuen Variante zeigt sich uebrigens in diesem Zitat aus dem HA-Artikel:


    Zudem soll in diesem Bereich auch ein Abbiegeverbot Richtung Norden eingesetzt werden, um Wilhelmsburg vom Durchgangsverkehr zu entlasten.


    Frei nach dem Motto: Wir bauen zwar eine neue Autobahn, aber am besten es faehrt dann moeglichst keiner drueber und verursacht Schmutz und Laerm.

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  • Nachtrag: Wenn Trassenvariante in dieser Karte stimmt, dann muesste die neue Bruecke ueber die Suederelbe knapp die Dimensionen der heutigen Koehlbrandbruecke (51m) haben, da sie an einer Stelle liegt, die von den Masenguteschiffen mit Ziel Harburg passiert wird sowie den Schiffen die zukuenftig ca alle 10 Tage das Kraftwerk Moorburg mit Importkohle versorgen. Etwas weiter oestlich - beispielsweise in der Mitte der vier Harburger Haefen wenn das baulich machbar waere - muesste eine Hoehe von 40m ausreichen.



    Quelle: Onlineaushabe Hamburger Abendblatt


    Zudem muesste in dieser Variante der die Bruecke rechts und links der Autobahnfahrspuren nich eine "normale" Strasse und einen Rad- und Fussgaengerweg unterbringen, es sei denn man will die parallele Kattwykbruecke stehen lassen

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  • Ich moechte ja bei diesem Thema ungern als Dauer-Pessimist darstehen, aber ich halte das Ganze nach dem jetztigen Stand fuer sehr fragwuerdig. Die nun von der Zeitung nachgeschobenen Ansichten sind m.E. teilweise nur Lippenbekenntnisse der betreffenden Organisationen oder schlicht Fehl- bzw. Halbzitate des Hamburger Abendblattes.



    Erstens gibt es ein gruedsaetzliches Dilemma bei der Plaunung der HSQ, das die BSU noch nicht ausreichend ausreraeumt oder zumindest dargestellt hat. Die bisher einer breiteren Oeffetlichkeit zugaenglich gemachten Planungen sind sehr schwammig und machen zu verschiedenen Punkten keine oder nur sehr vage Aussagen. So finde ich zum Beispiel heute noch keine Plaene oder zumindest halbwegs konkreten Beschreibungen der Vorhaben auf der Website der BSU. Das Dilemma um das man sich herumdrueckt ist folgendes: Wenn nicht einige Teile des Hafens durch eine zu niedrige Bruecke ueber die Suedereble abgeschnitten werden sollen, dann muss das neue Brueckenbauwerk fast die Dimensionen der heutigen Koehlbrandbruecke haben – eine niedrige Klapp- oder Hubbruecke mit 15-minuetigen Sperrzeiten mehrmals am Tage wie heute am Kattwyk ist fuer eine Autobahn keine Loesung. Wenn die neue Bruecke nicht mindestens 45m Hoehe haben soll, dann wird es noch einen Aufschrei im Hafen geben weil Harburg und das neue Kraftwerk Moorburg vom „grossen“ Seechiffsverkehr abgeschnitten werden. Mal abgesehen von den rechtlichen Einspruchsmoeglichkeiten die ein Kaibetrieb hinter (oestlich) der neuen Bruecke mit 50-Jahre-Pachtvertrag haette wenn man ihn vom Seeverkehr abschneidet. Einzige Loesung waere bis zur selben Hoehe der Koehlbrand- und Kattwybruecke zu bauen: Knapp ueber 50m. Wenn die neue Bruecke tatsaechlich diese Hoehe haben soll bzw. muss, dann ist kaum ersichtlich warum die Suedtrasse angeblich billiger als die Nordtrasse sein soll – zumal mit einem 800m langen Luxus-Laermschutztunnel im Osten, der zu den Kosten hinzuzurechen ist.



    Zweitens bin ich nicht sicher ob die HPA die Plane der Baubehoerde in vollem Umfang kennt. Erst kuerzlich wurde eine leitende Person in der HPA mit der Aussage zitiert „von den hafenrelevanten Strassenplanungen der BSU erfuehre man leider immer erst aus der Zeitung“. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei einer Autobahn um eine Bundesplaung des BMVBS handelt und die Hamburger Behoerde zwar mitreden kann (muss) aber keine alleinige Palungshoheit hat. Die Leitung der HPA ist im Bereich Infrastruktur zuletzt eher durch unfreiwillig komische Aussagen aufgefallen. Zum Beispiel als der Behoerdenleiter „stolz“ in der Presse verkuendete (sinngemaess) dass „zehn Prozent der Hafenbahn nun NICHT mehr komplett marode sind“. Manchmal sagt man eben mehr mit dem was man nicht sagt.



    Drittens hat das Hamburger Abendblatt die „lobenden“ Stimmen der Handelskammer unzulaessig verkuerzt. In Wahrheit geht die Stimmungslage dort eher in die Richtung, dass die schlechtere Trasse gewaehlt wurdre und man lediglich froh ist, dass sich nach Jahren und Jahren vielleicht mal ueberhapt irgenetwas bewegt. Die Originalzitate von Herrn Horch, Praeses der Handleskammer, lauten nach dem oben genannten positiven Eingangsatz: „Ich bin allerdings sehr ueberrascht, dass verschiedene Gutachter zu so unterschiedlichen Bewertungen der Trassierung kommen koennen“ (Da die Suedtrasse im Rahmen des Linienbestimmungsverfahrens von wegen erheblicher negativer Wirkungen verworfen worden war und sich diese Bewertung mit Uebernahme der BSU duch die GAL-Senatorin auf wundersame Art und Weise ins Gegenteil verkehrt hat). Horch sagte weiter: „Wenn(!) die Stadt bis zum Jahre 2017 garantieren und eine nachvollziehbare Loesung fuer den heute schon absehbaren Ersatz der Koehlbrandbruecke vorlegen kann, werden wir das Verfahren wohlwollend begleiten“.



    Zusammengefasst die Alternativen


    4-spurige Suedtrasse mit ca 48-50m Bruecke sowie 4-spuriger Neubau der Koehlbrandbruecke (Abriss statt Komplettsanierung der alten Bruecke) auf eine neue Hoehe von 65m (statt 50m).


    Oder


    4-spurige Nordtrasse mit einer 65m hohen, 8-spurigen Elbquerung die in diesem Bereich (innen) die Autobahn und (aussen) den Hafenverkehr vereint. Abriss der bestehenden Koehlbrandbruecke. Ggf Finanzierung ueber zeitlich befristetet Maut (20 Jahre?)


    Ich sehe die Mogelpackung darin, das am Ende die erste Haelfte von Anternative 1 kommt und danach nichts mehr oder maximal ein aufs Noetigste begrenztes Herumsanieren an der alten Koehlbrandbruecke.

  • Mal wieder - es ist eine gute Tradition in den letzten paar Jahren geworden - handelt Hamburg zu ungunsten der Hafenentwicklung. Das Abendblatt berichtet heute ueber diverse Plaene den kleinen Grasbrook zu bebauen:


    http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/10/1079143.html


    Langsam muss diese Stadt mal Farbe bekennen und klare Prioritaeten setzen.


    Mir ist schleierhaft wir man z.B. ersthaft einen florierenden Wirtschaftszweig (trotz gegenwaertiger Krise) durch solche Planungen gefaehrden kann, waehrend anderswo in der Stadt Brachflaechen (Bahndreieck Altiona, leere Gruendstucke in der City-Sued / Hammerbrook) nicht aktiver genutzt werden und man zudem haufenweise Kleingaerten ist bester Lage unangetastet laesst.


    Nebenbei hat Hamburg als einziger Hafen innerhalb der nordeuropaeischen Konkurrenz zum 1. Maerz. sowohl sein Hafengeld als auch die Lotsenkosten deutlich erhoeht. Die Reederei welche den im obigen Artikel genannten Terminal betreibt, schrieb kuerzlich an etliche Stellen in der Stadt und wies "auf die massvollen Anpassungen in den anderen fuer Hamburg relevanten Wettbewerbshaefen" hin.


    In typischer HHer Arroganz hielten viele Behoerden und Aemter der Stadt es nicht fuer noetig den Brief eines Arbeitgebers von ueber 1,000 Menschen in der Hansestadt ueberhaupt zu beantworten. Die unkoordinierten Ueberplanunges ihres Gelaendes werden die Reederei sicherlich zusaetzlich besonders "freuen", zumal wenn die Entscheidungstraeger soetwas aus der Zeitung erfahren.


    Nebenbei: Nach dem Hamburg vor rund einem Jahrzehnt die grossste Reederei der Welt (Maersk Line) quasi aus der Stadt geekelt hat (man wollte ihnen nicht gestatten einen Anteil an einem Terminal zu erwerben und Maersk ging nach Bremerhaven wo sie mit offenen Armen empfangen wurden) und nun auch noch die zweitgroesste Reederei (MSC) einen Terminalanteil in Bremerhaven gekauft und ihren Schwerpunkt dorthin verlagert hat und nachdem man den in Zukunft groessten Terminalbetreiber der Welt (DPW) im Rahmen der HHLA-Ausschreibung in Hamburg kreaftig vor den Kopf gestossen hat, arbeitet Hamburg in guter Tradition nun daran auch den weltgroessten Reeder (Grimaldi) im Bereich Roro/Conro aus der Stadt zu ekeln... Mal eben den Bestand seines Terminals in Frage stellen und seine besorgten Briefe in den Muelleimer schmeissen?


    Wirtschaftsfoerderung a la Hamburg...

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  • Ich versteh auch nicht wie man arrogant gegenüber den Reedern etc sein kann! Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Uni, ein Wissenschaftspark o.Ä. auf dem Kleinen Grasbrook gebaut werden? Ich hoffe nicht zu hoch. :nono:


    nachdem man den in Zukunft groessten Terminalbetreiber der Welt (DPW) im Rahmen der HHLA-Ausschreibung in Hamburg kreaftig vor den Kopf gestossen hat

    Wie meinst du das? Bei was für einer Ausschreibung?

  • Hallo? Versteh die Aufregung nicht. Man muss nur auf die Karte schauen und weiß, dass die Aneignung des kleinen Grasbrooks in der städtebaulichen Entwicklung der nächste logische Schritt ist. Das politische Leitbild "Sprung über die Elbe", HafenCity, IBA und zu guter letzt die mögliche Verlängerung der U4 leiten doch geradzu alle auf die Insel. Wenn man also wirklich vor hat den Hamburger Süden mit der Stadt zu verbinden, scheint mir dieses Opfer umausweichlich. Natürlich muss den ansässigen Industrien Ersatzflächen anbieten und wenn auch nötig auch neue bauen (Moorburg). Generell finde ich aber diese Entwicklung und die damit verbundenen Möglichkeiten und Ideen positiv zu begrüßen!

  • Wie meinst du das? Bei was für einer Ausschreibung?


    Zur Hoehe des Hafenbooms wollte die Stadt einen ca 50% Anteil der HHLA verkaufen und startete eine weltweite Ausschreibung. Als grobe Hausnummer: Der wesentlich kleinere Hafen von Piraeus brachte vergangenes Jahr USD 4,5 Mrd in die Staatskasse. In Anbetracht der Tatsache, dass in HH nur eine geringere Beteiligiung zum Verkauf stand waeren ca. EUR 2 bis 2.5 Mrd fuer Hamburg realitisch gewesen.


    Bei solch grossen Projekten, kostet allein das Teilnehmen an einem Tender den Bieter einen mittleren 2-stelligen Millionenbetrag fuer die Begleitung durch ein grosses Team von Anwaelten, Analysten, Wirtschaftspruefern, Bankern und fuer ggf zu leistende Vorabgarantien und Buergschaften. Wenn man verliert, ist das Geld eben umsonst ausgegeben. Als guter Verlierer muss man damit leben, aber...


    Besonders "toll" kommt es dann immer wenn der Verkauefer (die Stadt Hamburg) kurz vor knapp sagt: "April, April, morgen sind Wahlen und da haben wir uns spontan ueberlegt gar nicht zu verkaufen, aber danke fuer's mitmachen..."


    Hallo? Versteh die Aufregung nicht. Man muss nur auf die Karte schauen und weiß, dass die Aneignung des kleinen Grasbrooks in der städtebaulichen Entwicklung der nächste logische Schritt ist.


    Naja, das sehe ich nicht so. Nicht alles was nebeneinander auf der Karte liegt muss zwingend nacheinander entwickelt werden. Seeumschlag braucht Wasser und Kaiflaechen und diese sind in Hamburg sehr begrenzt. Andere Nutzungen brauchen das nicht. Es ist mir nicht einsichtig, dass man ohne Not gesunde florierende Betriebe vertreibt oder in investitionshemmende Plaungsunsicherheit stuerzt. So lange es in Hamburg Kleingaerten direkt neben einer im 5-Minuten-Takt fahrenden S-Bahn gibt und solange keine alternativen Hafenplanungen in Hamburg in trockenen Tuechern sind, ist es ein Schlag ins Gesicht der Wirtschaft ihr diese Flaechen streitig zu machen.


    Wie ich sagte, ist es eine Frage der Prioritaeten.


    Ein - absichtlich provokantes - Beispiel: Ich faende es angebrachter, das Heiligengeistfeld um die Haelfte zu verkleinern und zusammen mit der geplanten Neubebaung am Neuen Pferdemarkt (ex-Wal-Mart) ein grosses komplett neues Gebiet fuer Wohnen und eine Wissenschaftsstadt (oder sonstwas) zu entwickeln. Wer kratzt es wenn der Hambuger Dom nur noch halb so gross ist - mich nicht. Und selbst wenn: dann muss man eben mal Prioritaeten setzen. Wozu leisten wir uns eine super-erschlossene Brache (9 Monate im Jahr) mitten in der Stadt?


    Aber nein... Das muss natuerlich auf ewig so bleiben. Lieber muss man einen kompletten Terminal verlagern - am besten nach Brunsbuettel oder Bremerhaven. Das(!) sind m.E. falsche Prioritaeten und besonders wenn die Betroffenen es aus der Zeitung erfahren.


    Noch ein Wort zu Moorburg: Es ist eben keine geeignete Ersatzflaeche, weil es bereits eine vorgehaltene Expansionsflaeche ist. Wenn man anderso Hafen dafuer wegnimmt bleibt es ein Nullsummenspiel. Aber selbst wenn: Okay, dann moechte ich aber von den planenden Stellen (BSU) auch fairerweise mal ein klipp und klares Wort (eine Garantie) hoeren im Sinne von "2020 ist das Dorf Moorburg weg und dafuer haben wir dort einen neuen Container- und ConRo Terminal".


    "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass!" ist auf Dauer keine tragfaehige Strategie.

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  • Hallo zuammen!


    Seit ungefähr nem Jahr lese ich jetzt hier mit Hochspannung mit. Hab da jetzt auch mal nen paar Sachen... :)


    1. Warum nutzt man die große Freifläche am Reiherstiegknie nicht für eine Umsiedlung/ Neuansiedlung von Firmen im Hafen? Ist das "nur" wegen dem Sprung über die Elbe. Das das wichtig ist verstehe ich, aber das sind nunmal Wasserflächen im Hafengebiet, die eigentlich unentbehrlich sein sollten.


    2. Ich habe von einem Arbeitskollegen gehört (dessen Frau bei der Stadt arbeitet), dass die Stadt nach neuen Flächen für eine Hafenerweiterung sucht. Ich habe aber keine Ahnung was da dran ist. Es wurde wohl erfolglos in Harburg gesucht. Der Kollege hat mir aber auch gesagt, dass zur Zeit alle neuen Projekte (bzgl. Containerterminal) im Hafen auf Eis gelegt wurden, wegen der Wirtschaftskrise. Sieht also wieder schlecht aus, mit Hafenausbau/ -erweiterung.


    3. Ich habe mich gefragt, warum man den Rugenberger Hafen nicht teilweise/ komplett zuschütten könnte, um weitere Flächen für den Massengutumschlag zu erhalten. Ein neuer Liegeplatz könnte auf Höhe der heutigen Schleuse entstehen.
    Die Salzgitter Werke expandieren inzwischen in Stade, weil Hamburg voll ist.
    http://www.niedersachsenports.…les/news/Saltzgitter%20AG


    Ich habe den Eindruck, das Hamburg total auf den Container fixiert ist und alles andere nur stiefmütterlich behandelt wird. Und dieser Bergiff Universalhafen eher politischer Natur ist, da der Container inzwischen absolut dominiert.

  • Ich habe mich gefragt, warum man den Rugenberger Hafen nicht teilweise/ komplett zuschütten könnte, um weitere Flächen für den Massengutumschlag zu erhalten.


    So in der Art?


    Ich habe den Eindruck, das Hamburg total auf den Container fixiert ist und alles andere nur stiefmütterlich behandelt wird. Und dieser Bergiff Universalhafen eher politischer Natur ist, da der Container inzwischen absolut dominiert.


    Ja, nicht nur Du hast den Eindruck. Aber jetzt kommt der Witz an der Sache: Hamburg fokussiert alles auf den Container und kriegt es dann selbst in diesem bevorzugen Bereich nicht fertig auch nur ein groesseres Neubauprojekt zuegig umzusetzen. Seit dem CT Altenwerder - also seit 6 Jahren - ist nicht ein einziger zusaetzlicher Containerliegeplatz entstanden. Lediglich Umbauten bestehender Terminals mitsamt Ertuechtigung von aelteren Liegeplaetzen gab es zu bewundern...

  • Ja, so in der Art oder so ähnlich ;)
    Gefällt mir durchaus. Also was spricht dagegen?


    Ich habe den Sinn des Rugenberger Hafens in der heutigen Zeit noch nicht erkannt...nur, das aus dem Hafenbecken von Burchardkai und CTH irgendwie der Sand abgefangen werden muss. Nur, kann man das nicht anders regeln? Zum Beispiel unterirdisch? Hab da aber nicht wirklich Ahnung von :confused:


    Ist schon traurig das es in Hamburg so schleppend vor geht. Das die Stadt ist halt sehr zögerlich, da sie auch ziemlich viel Geld in die Hand nehmen muss und davon eben überhaupt keines da zu sein scheint. Ich meine UVHH macht Lobbyarbeit, die wollen quasi verkaufen und fordern und fordern. Die Stadt sieht das wahrscheinlich viel skeptischer.

  • Tja... Ich glaube, das Hamburg einfach nicht weiss, was es in Hafensachen wirklich will. Die Plaunung scheint mir noch sehr konservativ zu verlaufen: Jede Institution plant in ihrem Bereich vor sich hin und kriegt nur nachritlich mit was die anderen machen. Ausserdem denkt man m.E. noch zu technisch orientiert und zu wenig strategisch. Alle moeglichen Interessen und Nutzungsinteressen laufen unkoordiniert durcheinander. Natuerlich gibt es offiziell Abstimmung und gemeinsame Plaung, nur in der Realiteat bekommt man davon herzlich wenig mit.


    Ausserdem hat Hamburg natuerlich eine Regierung deren einer Partner keinen Hehl daraus macht, gegen alle moeglichen Hafen- und Wirtschaftsprojekte zu sein. Moeglich, dass der augenblicklliche Stillstand in Hamburg politisch nicht ganz unerwuenscht ist um die Sollbruchstellen in der Koalition nicht zu arg zu strapazieren.


    Zu Seppls Frage bezueglich der Freiflaeche am [url=http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=53.504142,9.974974&spn=0.003331,0.009613&t=h&z=17]Retheknie[/url]. Es ist wohl von Seiten der HPA geplant die [url=http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=53.524034,9.951403&spn=0.003329,0.009613&t=h&z=17]MAN Schiffsmotorenreparatur[/url] vom Ross - ein Ueberbleibsel der ehemaligen HDW-Werft - dorthin zu verlagern. Dann koennte ca in 5 Jahren der [url=http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=53.532745,9.949493&spn=0.006657,0.019226&t=h&z=16]Containerterminal Tollerort[/url] nach Sueden erweitert werden. Aber - kein Wunder in Hamburg! - natuerlich haben die IGA 2013 Planer die Sichtweise, dass dort doch lieber ein Park hinsollte... Der Hafen kann sich dafuer doch sicher einschraeken oder in Luft aufloesen. Vielleicht steht MAN also jetzt auch auf der Weg-Ekel-Liste. Leider habe ich keinen aktuelleren Diskussionsstand als Fruehjahr 2008.


    PS: Hier noch etwas Aktuelles zur Anpassung des Fahrwassers der Aussen- und Unterelbe: Artikel.


    PPS: Seppl, Du bist nicht zufaellig Eurogateler? Ich kenne sonst keine andere Gruppe von Menschen, die Eurogate HH / Eurokai als CTH abkuerzen wuerde :)

    Einmal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: PPS eingefuegt

  • Ich finde die Idee mit dem Rugenberger Hafen auch gut, aber könnte man da nicht auch die Schiffe, die derzeit im Travehafen liegen, der ja in ein paar Jahren zugeschüttet wird, unterbringen?

  • MAN auf das Reiherstiegknie verlagern.... soso
    Brauchen/ Haben die denn nen Wasseranschluss? Ich finde alles was am Wasser im Hafen steht muss auch zu einem sehr großen Teil duch Terminals abgedeckt werden.
    Bleiben wir beim Sandauhafen. Das Verwaltungsgebäude dort am Rugenberger Damm ist alles Fläche die man nutzen könnte.


    Die Pontons aus dem Travehafen könnten meiner Meinung nach irgendwo hin, wo man kein seeschifftiefes Wasser hat. Zum Beispiel im (noch??) nicht zugeschütteten Teil vom Kohleschiffhafen.


    In Hamburg könnte man meiner Ansicht nach noch optimieren, um eine höhere Flächenverwertung zu erhalten.
    Ich sehe auch noch Flächen, wo Unternehmen expandieren könnten. Die Frage ist dann, wer bezahlt und ist das gewünscht?

  • MAN auf das Reiherstiegknie verlagern.... soso. Brauchen/ Haben die denn nen Wasseranschluss?


    Haben die jetzt einen Wasseranschluss? Well, feel free to click the Link I posted above... Und wo befinden sich wohl die meisten zu reparierenden Schiffs-Hauptmaschinen? :) Richtig, 99% stehen dort wo sie hingehoeren, naemlich im Bauch eines Schiffes. Kurz: Ja, brauchen sie.


    Ich finde alles was am Wasser im Hafen steht muss auch zu einem sehr großen Teil duch Terminals abgedeckt werden.


    Sehe ich auch so, wenn wir es um zwei Aspekte erweitern:


    1.) Darf man natuerlich hafenfremde Nutzungen am Wasser etablieren (Hafencity, z.B. also Buero- oder Wohnflaechen) - nur eben nicht unnoetig auf Kosten des Hafens.


    2.) Gilt das nicht nur fuer Terminals, sondern fuer alles, was einen Wasseranschluss braucht, also auch Werften, Reparatuerbetriebe, etc.


    Das Verwaltungsgebäude dort am Rugenberger Damm ist alles Fläche die man nutzen könnte.


    Im Prizip ja, jedoch ist es vielleicht nicht grade oberste Prioritaet nun relativ junge Verwaltungsbauten abzureissen um Kohlenlager zu bauen. Da gibt es sicher andere Flaechen, die sich anbieten wenn nicht sogar gradezu aufdraengen . Zum Beispiel braucht das [url=http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=&ie=UTF8&ll=53.509195,9.946811&spn=0.006661,0.019226&t=k&z=16]Harms Autolager[/url] laengst nur noch Bahn- und Strassenanschluss. Es ist ein Beispiel fuer ineffiziente Flaechennutzung im Hamburger Hafen. Wenn es gelaenge enweder...


    ...die Autohalde auf eine Hafenflaeche ohne direkten Wasseranschluss zu verlgen
    ...oder sie von der Flaeche her (Parkhaus!) auf ein Viertel zu reduzieren


    ...dann koennte hier ein Multi-Purpose / Breakbulk / Roro Terminal fuer mittelgrosse Schiffe entstehen. Weiterer Vorteil: Alle Zufahrten zu dieser Stelle muessen wegen des benachbarten CTA mit einen viel groesseren Schiffen sowieso auf Tiefe gehalten werden: keine zusaetzlichen Unterhaltsarbeiten an Fahrwassern.


    Nur: Dann muesste man (und ich denke/hoffe man hat auch) einen Dialog mit den jetztigen Nutzern beginnen und eine Loesung finden die allen hilft. Wenn Harms solche Plaene z.B. am Ende zuerst aus der Zeitung erfahren sollte... Auch wenn ich in diesem Falle denke, dasss hinter den Kulissen Gespreache stattfinden, ist die Informationspolitik von offizieller Stelle... vornehm ausgedrueckt: mangelhaft.


    Die Pontons aus dem Travehafen könnten meiner Meinung nach irgendwo hin, wo man kein seeschifftiefes Wasser hat. Zum Beispiel im (noch??) nicht zugeschütteten Teil vom Kohleschiffhafen./


    Ja, zum Teil dorthin, und Teil vielleicht auch ans Nordufer an eine (erweiterte) Schlepperbruecke oder zum Teil in den Koehlfleet nach Finkenwerder. Vielleicht ist hier nicht eine Loesung die beste, sondern mehrere kleine Teilloesungen.

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  • Ich habe schon gesehen, dass MAN einen Wasseranschluss hat, nur heißt das für mich nicht automatisch, dass sie diesen auch nutzen. Aber an Hand deiner Begründung scheint es mir durchaus auch logisch zu sein. ;)


    Das Gebäude, die eine Wasserlage als Terminalfläche umfunktioniert werden sehe ich als langfristige Variante. Im Moment hat man ja noch andere Flächen, auch wenn dabei nicht aus dem vollen schöpfen kann. Aber in Zukunft würde ich kein Haus mehr am Wasser genehmigen, was da nicht unbedingt stehen muss... :nono:


    Habe gerade auf der Seite des UVHH den Jahresbericht gelesen. Es tut sich auch etwas im nicht containerisierten Gewerbe. Erstens wird geschrieben, dass in diesem Bereich zukünftig mehr Flächen benötigt werden und dann was aktuell passiert ist.
    Hier die Zusammenfassung:


    > durch Inbetriebnahme zweier neuer Lagerhallen bei der Kali Transport GmbH kann die Kapazität von 40.000t auf 405.000t erhöht werden


    > vier neue Futtersilos werden bei der Firma HaBeMa am südlichen Reiherstieg gebaut


    > Bau einer Mälzerei (30.000t Fassungsvermögen) auf dem Gelände der Getreide Terminal Hamburg GmbH


    > Teilzuschüttung des Südwesthafens, um Lagerfläche zu erhöhen bei der Süd- West- Terminal GmbH& Co KG


  • > Teilzuschüttung des Südwesthafens, um Lagerfläche zu erhöhen bei der Süd- West- Terminal GmbH& Co KG


    "Des Weiteren ist eine Flächenerweiterung am Terminal der Firma C. Steinweg (Süd-West-Terminal)
    GmbH & Co. KG durch Teilzuschüttung des Steinwerder Hafens geplant. Darüber hinaus
    ist vorgesehen, die Kaimauer am Schuppen 64 zu erneuern."


    :lol4: