Steindamm 100 - Horrorhaus statt Horrorhaus [realisiert]

  • Gibt es eigentlich nennenswerte Fortschritte beim Abriß bzw. beim Bau auf dem Gelände des Ex-Horrorhauses? Da ich in Berlin wohne und erst im Februar wieder nach Hamburg für ein Wochenende komme, kann ich leider nicht selbst gucken. Vielleicht kommt ja jemand zufällig dran vorbei und kann mal ein Foto machen oder beschreiben, was da so vor sich geht.

  • Mit Fotos kann ich leider nicht dienen, weil keine Kamera (:glubsch2: )
    Aber der Abriss schreitet ziemlich zügig vorran. Letztens sah das Gebäude aus wie eine gigantische Treppe, da die Stockwerke ja von einer Seite anfangend von oben nach unten abgerissen werden.
    Schaue morgen nochmal vorbei und gucke, ob da überhaupt noch was steht.

  • Schönes Bild!
    Wir auch Zeit, dass sie da langsam mal vorankommen.
    Gibt es eigentlich mittlerweile genaueres über den Neubau oder sind die Billigrenderings von der Quantum-Seite noch der aktuelle Stand?

  • der preisausgezeichnete 'horror' dahinter steht noch nicht einmal 10 jahre.
    man könnte berliner tor ja auch einfach alles abreißen, um jeglichen großstadtflair mal wieder vor die hunde zu jagen... :P


    Ne, wat hier immer alle meckern.

  • Danke Maegis.
    Nach dem Kleinstadthorror jetzt der Großstadthorror. Das Grundstück hat mit seinen Bebauungszyklen scheinbar pech.


    Positiv allerdings, dass, ähnlich wie beim Opernturm, der Park vergrößert wird und so sinnvoll mit der Nordseite verknüpft wird.



    Quelle: http://www.quantum.ag

  • Dieser Kolloss kann gut mit den Berliner Plattenbauten konkurieren:) Ne, ditt iss mir nütschts! Schade, dass sich Hamburg hier so verbaut und die Chance verpasst, aus dem Steindamm ein Boulevard zum Flanieren zu machen.

  • Mir unverständlich warum man für die "niedrige" Bebauung entlang der Straße zehn (!) Vollgeschosse gestattet. Das ganze Ensemble wirkt daduch äüßerst plump und schlecht ausbalanciert. Zwei Geschosse mehr beim Turm und dafür zwei weniger bei der "Mantelbebauung" hätten dem ganzen halbwegs brauchbare Proportionen beschert... Von der einfallslosen Billigfassade mal ganz abgesehen. :nono:


    PS: der Baukörper des Hochhauses hat ungefähr die Dimensionen des Empire Riverside - da kann man mal sehr gut den Unterschied zwischen qualitativ hochwertiger Architektur und Immobilienfonds-Schrottarchitektur sehen.

  • An der Höhe der Mantelbebauung störe ich mich persönlich weniger, wobei es höher auch nicht hätte werden dürfen. Nur eben diese Einheitsbreifassade. Schmucklos und langweilig, wie auch billig gleichermaßen. Wollen denn die Firmen/Investoren nicht mehr in schöne, repräsentante Gebäude finanzieren? Fehlt denn schon überall das nötige Geld? Hauptsache die Firmenbosse sahnen ordentlich ab. Das Ergebnis: Löhne werden niedrig gehalten, Qualität der Produkte sinkt und Neubauten der Firmen leiden an Gesichtslosigkeit.

  • Sehe das wie Midas. Der Blockrand hätte niedriger ausfallen müssen. Alternativ hätte man die obersten Etagen wenigstens als Staffelgeschosse ausführen sollen. Das Unverhältnis wird deutlich, wenn man sich die Bebauung auf der Nordseite anschaut. Die ist nämlich gerade halb so hoch.

  • Auch wenn es hier gleich Schläge hagelt, aber im ersten Moment gefiel mir das Projekt auf dem ersten Bild. Ich denke mal, dass es daran lag, dass der ganze Komplex leuchtet, als wenn Jesus darin gerade auferstanden wäre. ;)
    Was die Fassade betrifft, glaube ich allerdings nicht, dass dies der endgültige Stand sein wird, da dürfte sich sicherlich noch ein bisschen, wenn auch nicht viel, ändern.

  • Am Steindamm nützt doch eine ausserordentlich schöne und repräsentative Bebauung gar nichts. Wer will den dort flanieren? Ich nicht! Aberwitzige Boulevardträume sind nichts für den Steindamm. Und wenn man hier so liest "Chance vertan" "Mann hätte/ könnte doch" Oder " sieht aus wie Plattenbau" dann muss ich einwerfen, das es ja nichts bringt hypothetisch zu denken. Wer von den fleissigen Schreibern ist den aktiv tätig, als Agitator, Journalist, Unterschriftensammler? Manchmal hat man den Eindruck, es wäre für viele einfacher, wenn es einen diktierten Baustil gäbe, in Form der 16 Grundsätze des Städtebaus, dann wäre der Steindamm zu einer zweiten Stalinallee im Zuckerbäckerstil mit bröckelndem Kachelpomp geworden. Hamburg leistet sich doch schon einen Oberbausenator als Dirigent im Stadtorchester. Sicher kann auch er einige schiefe Töne und Ausreisser nicht vermeiden, hilft jedoch der Stadt ihr Gesicht zu behalten. Ich finde die böse, kapitalistische Architektur auch nicht immer ansprechend, sie ist jedoch Ausdruck einer freien Gesellschaft, in der die Bauherren eben auch das Recht haben, die Städte (in den Augen einiger) zu verschandeln! Es wird einigen auch nicht gefallen, dass in der Parallelstraße Huschi und Puschi in Unterhemd und Lederhose über den Damm marschieren, aber auch dass muss und soll es geben.

  • New Urban: blablabla.....mehr fällt mir zu diesem Besserwisserischen Komentar nicht ein!

    Modedit: Wäre allerdings höchst wünschenswert wenn doch. Danke.

  • Natürlich will dort so keiner flanieren. Daher wäre es ja Aufgabe eines übergeordneten städtebaulichen Kenzepts, dieses Problem zu lösen. Eine Verknüpfung vm Zentrum St. Georgs und den Hotels am Berliner Tor wäre erstrebenswert. Es ist ohnehin ein Mangel in Hamburg, dass man zu Fuß verschiedene Stadtteilzentren kaum erreichen will. Lediglich in den räumlich begrenzten Kerngebieten will man sich bewegen. Dannach folgen zumeist gesichtslose, langezogene Backsteinblöcke.


    Vielleicht noch mal was Positives. Die U-Bahn Lohmühlenstraße war, bis vor 10 Jahren ein Schmuddelloch sondergleichen. Dieses Projekt ist der vorerst letzte Puzzelstein eine Kette von glücklichen Verbesserung. Auch dieses Projekt wird, man schaue sich das Horrorhaus bitte noch einmal an, deutlich besser als der Bestand. Das an dieser Stelle nicht der große Wurf kommen würde war klar.


    Auch der durchgehende Blockrand und seine Verbindung zum Hochhäuschen gefallen.


    Die Plastikverpackung wird hingegen reichlich schnell abfallen und kaum länger halten als der Vorgängerbau.


    Insgesamt sollte man das Projekt aber vielleicht nicht schlechter reden, als es ist.

  • Ich habe mal illustriert, warum ich den Bau mit zwei geschossen mehr/weniger eher erträglich fände.


    Besser hätte ich gefunden:

    Quelle: ich und photoshop und quantum immobilien


    gebaut wird aber:

    Quelle: quantum immobilien


    PS: ja, ich weiß, mein Photoshopping ist sehr luschig - es geht ja nur ums Prinzip.

  • Ich nehme mal an, dass das Gebüde mit rechtlich billig verputzten Steinfassaden zugehängt wird. Insgesamt war da ehemalige DAK Gebäude wohl damals um einiges ambitionierter gewesen, als der Neubau! :nono: