Dresden: Seevorstadt - Prager Straße

  • Da kann ich mich leider auch nur anschließen. Eckige Schachteln, ohne jeden Gestaltungsanspruch mit abweisenden Erdgeschosszonen. Man kann jetzt schon die mit Sichtschutzfolie beklebten Schaufenster erahnen und den roten Schriftzug einer Supermarktkette ;)

    Die grünen Dächer werden nicht grün sondern voll mit Technikaufbauten sein und die Putzfassaden werden unschön altern, so dass sich schnell ein 70er Jahre Feeling einstellen wird.

  • Ja, der Entwurf ist zu schlicht, einfallslos und belanglos. Ja, früher sah es an der Stelle schöner aus. Ja, hoffentlich ist irgendwann Architektur und Stadtplanung auch in Lagen abseits der absoluten Topadressen wieder näher am Menschen und auch einfach schöner.


    Aber der Entwurf hat schlicht nichts mit "Sozialismus" oder gar "Wokeness" zu tun. "Woke" bedeutet Aufmerksamkeit für Diskriminierungen - was auch immer man dann für eine Diskriminierung hält. Aber es ergibt einfach überhaupt keinen Sinn, derartiges dem vorliegenden Entwurf vorwerfen zu wollen. Ganz offensichtlich geht es einfach wieder mal nur darum, mit geringem (planerischen, gestalterischen etc) Aufwand eine hohe Rendite einzufahren. Dass dann der real existierende Kapitalismus mit seinem Profitstreben zu ganz ähnlichen Bausünden führt wie der real existierende Sozialismus mit seiner Misswirtschaft und seinem Materialmangel ist doch eher eine feine Ironie der Geschichte als Ausdruck einer vermeintlichen Ideologie, der das Vorhaben hier verdächtigt wird.


    Den letzten Absatz empfand ich als besonders unpassend, klingt er doch sehr nach Tag der Endabrechnung/Machtergreifung, an dem mit dem "Spuk" Wokeness abgerechnet wird. Ist sicher nicht so gemeint, aber bitte etwas mehr auf die Wortwahl achten, danke.

  • Eigentlich fast folgerichtig, dass der bereits städtebaulich schwachen Vorplanung diese belanglose Architektur nachfolgt. Im Grunde wäre ich nicht böse, das Ganze würde versanden und man würde die Zeit für eine Neuplanung nutzen. Hat mancher Fläche innerhalb der Stadt schon gut getan. Die Goldgräberstimmung, wo sich jeder Mist verkaufen ließ, ist vorbei. Gott sei Dank mag ich dem Falle sagen.

  • VWZ 1 - abendlicher Eindruck vermittelt schon etwas die zukünftige Erscheinung in der dunklen Jahreshälfte.

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    ^oben: am Külz-Ring // unten: vom Parkplatz Ferdinandplatz

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    Bonus: Ferdinandstrasse am Abend mit Blick südwärts zum Rundkino.

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    alle fotos elli kny

  • Bundesbauministerium fördert mit 4,7 Mio € den "Grünen Bogen" nördlich Wiener Platz


    PM der Stadt


    Den Rest zu den Gesamtkosten von 5,5 Mio € zahlt die Stadt. Die Umsetzung wird aber noch etwas dauern:

    Zitat aus der PM: "2021 gab es eine umfassende Bürgerbeteiligung zum „Grünen Bogen“. Der Dresdner Stadtrat beschloss die weitere Planung und Umsetzung im Jahr 2022. Der Förderantrag wurde 2023 gestellt. Nach der Förderzusage kann die Landeshauptstadt jetzt die sehr komplexe Planung fortführen. Ziel ist es, Ende 2025 mit dem Bau zu beginnen und diesen bis Ende 2027 fertigzustellen."


    Anm.: Ich dachte ja, das wäre beim EFRE-Gebiet mit drin gewesen, welches den östlichen Cityrand (zB auch Umfeld Ufa-Kristallpalast) aufwerten wollte.

    Und zuvor war es glaublich bei "Zukunft Stadtgrün" angedacht, was aber als Förderprogramm wegfiel. Oder vielleicht war es noch in einem weiteren Grün-Programm hernach angedacht? Wobei all diese EU- oder Bundesprogramme gedeckelt waren und/oder in letzten Jahren um- bzw. neustrukturiert, wenn nicht eingestellt wurden.

    In den vielen Jahren, die solche Prozesse heutzutage andauern, sowie die oft wechselnden Förderkulissen, verliert man die Muße zum wiederholten Nachvollzug des Ganzen. Ich suche jetzt auch nicht die hier schon geposteten Beiträge heraus. Mal sehen, was bis "Ende 2027" überhaupt begonnen hat, denn auch dieses Projekt wird mE zuviel politisch benutzt, als würde man dadurch die Stadt vor dem Klimawandel retten.

  • Der soll ja angeblich dieses Jahr dran sein. Inklusive Baumpflanzungen (hört, hört).

    Ohne den Abbruch der blöden Brunnen und ggf. ne Neuanlage besserer Versionen, wird auch nur wieder nix halbes und nix ganzes draus.

    Naja bisher ist ja noch nichts dazu bekannt, wie es wirklich werden soll. Evtl ist mit dieser Ankündigung auch nur der Platz an der Prager Spitze gemeint, was ja wenigstens etwas Positives bewirken könnte.

  • Mit der Sanierung des Bahnhofsvorplatzes ist m. E. die Ostseite gemeint. Siehe hier.


    Der Wiener Platz, der auch den kleinen Platz an der Prager Spitze umfasst, ist zwar eine Katastrophe, wird aber so schnell wohl nicht umgekrempelt.

  • Ich meine, es war eine kleine temporäre Begrünung wohl dieses Jahr angedacht (analog Kulti-Vorplatz), aber Pressemeldungen finde ich auf die Schnelle nicht.

    Für das Bundesförderprogramm "Lebendige Stadtzentren" wurde dieses Konzept (pdf) erarbeitet, dort auf Seiten 18 und 50 zur Maßnahme M3a.

    Das geht auf die Vorlage V0821/21 zurück, welche im Juli 2021 beschlossen wurde. Was daraus wurde, ist unklar. Im Konzept steht aber ein SPA-Kontakt.

    Die Bahn braucht noch ca. 2-3 Jahre die Baufreiheit, daher kann man auch die öde Aphaltfläche direkt am HbF noch nicht gestalten.

    Und weil das mit den Fördergebieten immer Jahre dauert und teils nix wird, hatte mE BauBM Kühn da bissel was Temporäres vor, kann mich auch irren.

    Die Stadtseite für dieses 'Zentrale Projekt' (vormals wohl "Schwerpunkträume" genannt) bietet gewohnt nichts Aktuelles oder Vorausschauendes.