Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • Die "Annenhöfe" ist der gelungenste Neubau in ganz Dresden, was die moderne Architektur anbelangt.

    Jetzt nur noch das unsägliche Pink durch eine adequate Farbe ersetzten, ein wenig mehr Grün im Innenhof, Bäume an der Freiberger Straße und dann ist es perfekt.

    Sonst hab ich nichts zu meckern! 😍

  • Also der Burner ist das hier sicher nicht. Warum nun die Bögen ausgerechnet aus Sichtbeton sein müssen, weiß der Geier. Insgesamt sieht man dem Bau an, dass da arg drum gerungen wurde.


    Ansonsten ist die Zwischengasse, ich glaube sie heißt "Gernikastraße", auch eher ein Unort. https://abload.de/img/p1050932uwcld.jpg

  • Ja, die Visualisierung ließ auf Naturstein hoffen, was deutlich edler gewirkt hätte. Bei der Gasse hätte man sich etwas mehr Grün, weniger Versiegelung und an der kahlen Stelle vorn vielleicht etwas Kunst am Bau gewünscht, ne Spolie aus der Zionskirche, whatever... Aber so isses wirklich reiner Anlieferungsbereich, durch den der verirrte Passant eher wie im Windkanal durchgefegt wird... Solche Bereiche gibt es bereits in dem Viertel hinter der südlichen Altmarktkante zuhauf. Sie kriegen es einfach nicht mehr hin.

  • Ja, die Visualisierung ließ auf Naturstein hoffen, was deutlich edler gewirkt hätte. Bei der Gasse hätte man sich etwas mehr Grün, weniger Versiegelung und an der kahlen Stelle vorn vielleicht etwas Kunst am Bau gewünscht, ne Spolie aus der Zionskirche, whatever... Aber so isses wirklich reiner Anlieferungsbereich, durch den der verirrte Passant eher wie im Windkanal durchgefegt wird... Solche Bereiche gibt es bereits in dem Viertel hinter der südlichen Altmarktkante zuhauf. Sie kriegen es einfach nicht mehr hin.

    bzgl. der südlichen Altmarktkante muss ich wirklich sagen, dass hier ein innerstädtischer Hotspot zu Grabe architektonisiert wurde. Es ist einfach nur schrecklich.

    Dieser Bereich lädt doch gerade durch seine Lage zwischen Kultur und Kommerz zur Weiterführung der Weißen Gasse als Kneipenviertel ein. Nach der Veranstaltung im Kulti könnte man ja noch in die Kneipe oder das Restaurant in der Schreiber- oder Pfarrgasse gehen, wenn in der Weißen Gasse alles voll ist. Den Abend nochmal so richtig gemütlich ausklingen lassen.

    Oder mal raus aus dem geschäftigen Trubel von Prager Straße und Altmarktgalerie und dann gemütlich und entspannt in einem Café in diesem Bereich sitzen.

    Dazwischen kleine, gemütliche inhabergeführte Läden mit Angeboten abseits der 0815-Ketten.


    Und Schreiber-, Pfarr- und Kramergasse ebenso wie An der Mauer könnten Bäume vertragen. Ein reines Fußgängerviertel mit Bäumen und Außenrestaurationen. Das wäre doch etwas. In perfekter Lage. Das könnte die Innenstadt wieder etwas beleben - meine Meinung.

    Und dann macht man noch aus der Kreuzstraße eine Fußgängerzone mit gemütlicher Außenbewirtung und hätte dann ein großes Kneipen- und Restaurantviertel mit besonderen Geschäften in der Altstadt. (jaja, ich weiß: Anwohnerschutz, Lärmschutz etc.)


    Leider wurde so eine Chance im wahrsten Sinne des Wortes verbaut.


    Statt lebendiger Orte werden zunehmend tote Orte geschaffen, obwohl Dresden hier so viel Potential hätte. Traurig.

  • Annenhöfe im SPA-Stadtmodell im WTC - hatten wir wohl noch nicht...

    P1190239.jpg

    Der blöde Glaswürfel neben dem Schauspielhaus verblieb leider im Stadtmodell, dabei war das Votum aus der Stadtgesellschaft mE dagegen.

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    Und hatten wir die Busmannkapelle des Abends und beleuchtet? Falls ja, doppelt hält besser...

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    Bild: https://i.postimg.cc/9QwnqKNY/P1180561.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/VL6TzdqT/P1180560.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/3wMbj1s5/P1180563.jpg

    alle fotos elli kny

  • Das Adamsche Haus stand ungefähr dort, wo jetzt die Bäume vor dem "Wilsdruffer Kubus" stehen, das Palast-Hotel Weber würde ungefähr die Fläche von der Panzerdusche bis (einschließlich) der Grünflächen vor dem Schauspielhaus einnehmen. auf altesdresden.de muss man den alten Stadtplan gedanklich paar Meter verschieben, das erkennt man aber an den erhaltenen Gebäuden ganz gut.


    Bis auf evtl. Abstandsflächenregelungen wäre das also bei beiden Gebäuden problemlos möglich.

  • Oja, ich wäre auch klar für das Adamsche und das Weber, beim Weber aber gerne die alte Variante mit italischem Eckturm. Der Postplatz ist viel zu weit und zu groß. Er hat eine relevante Kernzone als Platz und etliche Nebenplätze, das reicht und ist städtebaulich dann umso funktionaler.

    Prinzipiell passen beide Bauten hin, und damit ist am Postplatz im Gegensatz zum Altmarkt noch was möglich, allerdings müßte man wahrscheinlich irgendwo paar Meter "schieben oder zwängen", so what - analog Narrenhäusel. So braucht das Palasthotel mE nicht ganz bis zum Duschvorhang reichen, da bliebe man wohl etwas schmaler. Und das Adamsche ist natürlich nur ohne die Umbauung des Gastro-Sockels des Stadtwaldschlößchens machbar. Ein wunderbarer Barockbau. Die Platanen müßten weg, und der Schürmann würde sich nochmal im Grabe umdrehen (gest. 8.12.2022, Köln).

    Sofern ein Palasthotel rückkäme, wäre auch der längst geplante MK4-Kubus hinterm Schauspiel (noch braun oben im Modell) in Teilen anders zu denken.

    Nur für die Platz-Fassung würde ich den kleinen "öden Klops" aus dem Modell niemals befürworten, zumal er ja nicht nur "fasst", sondern die Sicht zum Zwinger "frisst". Ach, vielleicht wünschen sich manche nur endlich einen neuen Freßwürfel?

  • Ich vermute, dass das Adamsche Haus beim neugestalteten Postplatz eher wie ein Fremdkörper wirken würde.

    Das Palasthotel Weber würde in seiner späteren Ausformung gut mit dem Schauspielhaus korrespondieren; die alte "italienische" Variante passt m.E. eher an die Elbhänge als an den Postplatz.

    Was den Blick über den Postplatz zum Zwinger angeht: Auf mich wirkt dieser eher sekundär bzw. nicht "wertig", weil sich dort für mein Empfinden immer die Oberleitungen und ihre Masten reindrängeln.


    Der Postplatz hat nun mal einen radikalen Wandel durchgemacht: Von einem quirligen Verkehrsknotenpunkt zu einer mehr oder weniger Freifläche. Was sich an Straßen und Straßenbahnen kreuzte oder verzweigte, hat man fein säuberlich an die Ränder verlegt oder gekappt. Was man nun mit so einer Freifläche anfangen soll - keine Ahnung. Der historische Postplatz ist allein durch die Verkehrsplanung nicht mehr wiederherstellbar.


    Last but not least: Auch wenn das eigentlich in einen anderen Strang gehört - sehe ich das richtig, dass im Stadtmodell im Bereich Steinstr. einiges modelliert ist, was nicht zum derzeitigen Bestand gehört und was diverse Abrisse erfordern würde?

    Einmal editiert, zuletzt von gacki ()

  • Das Adamsche Haus ist, glaube ich, bei vielen im Hinterkopf. Es ist ein herausragender Entwurf, auf drei Bildern von Canaletto vertreten, die Entwurfszeichnung von 1745 ist noch vorhanden, ebenso Fotos.


    Die Gesellschaft Historischer Neumarkt hat noch viele Vorhaben vor der Brust, hoffentlich gehört, analog dem Narrenhäusel, eines Tages auch das Adamsche Haus dazu. Ohne Anstoß aus der Bürgerschaft wird sich dahingehend nichts bewegen.


    Dass das Adamsche Haus "wie ein Fremdkörper wirken würde", heißt nichts anderes als dass die gegenwärtige Bebauung auch den Zwinger wie einen Fremdkörper wirken lässt. Besser formuliert man umgekehrt: die Neubauten am Postplatz sind Fremdkörper gegenüber Dresdens Altstadt, deren abruptes Enden man geradezu inszeniert. Eine Rekonstruktion des Adamschen Hauses in z. B. 30 Jahren wäre der Startschuss, die dann schon in die Jahre gekommene Schrott-Architektur, die jetzt diesen Platz fasst, durch eine sensiblere, regionaltypischere Bebauung zu ersetzen.


    Das Hotel Weber sehe ich da schon kritischer. Ich würde eine Rekonstruktion unterstützen, denn auch die Rekonstruktion der unpassendsten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist bereichernder als das, was heute sonst so gebaut wird. Allerdings sind sowohl der Vorgängerbau als auch der Palast von Lossow und Kühne sehr massig, bombastisch und etwas grobschlächtig. Wenn das Turmhaus, das ein bisschen wie ein Gefängnisturm auf mich wirkt, gut an den Elbhang passen würde, so würde das Palasthotel gut nach Leipzig passen, wo deren Architekten auch den Hauptbahnhof und das Astoria entworfen haben. Mit dem Zwinger als Nachbarn zeigten sich offenbar Architekten aller Zeiten überfordert, das Schauspielhaus sehe ich auch als überdimensioniert und brutal an.


    Lieber wäre mir ein klar als zeitgenössisch, aber auch klar als neobarock erkennbarer, beschwingter Entwurf mit niedriger Firsthöhe, letzteres aus Respekt vor dem Zwinger. Leider gibt es keine Vorbilder, die man ins Feld führen könnte, aber vielleicht ist das in 30 Jahren auch anders.

  • Dass das Adamsche Haus "wie ein Fremdkörper wirken würde", heißt nichts anderes als dass die gegenwärtige Bebauung auch den Zwinger wie einen Fremdkörper wirken lässt.

    Keineswegs: Für mich ist der Zwinger nicht Bestandteil des Postplatzes; er steht ja auch nicht wirklich am Postplatz. Die gesamte Raumwirkung funktioniert vom Postplatz her gar nicht (eigentlich ist der Zwinger in erster Linie von innen heraus erlebbar); der Postplatz war auch nie direkt auf den Zwinger ausgerichtet.

  • eigentlich ist der Zwinger in erster Linie von innen heraus erlebbar

    Hierzu verweise ich auf diesen Post, mit dem ich bildlich dokumentiere, wie sehr dieses Erleben durch die Bauten am Postplatz gestört wird. Von innen wie von außen, und du hast insofern recht: von innen tut es noch mehr weh.


    Dort siehst du auch, dass zumindest das Schauspielhaus noch auf den Zwinger ausgerichtet wurde. Natürlich ist der Zwinger Teil des Postplatzes, wenn vielleicht auch nicht qua Postanschrift. Mit Blick auf die Karte wirst du sehen, dass er den größten Einzelabschnitt der Platzkante einnimmt. Die Grünfläche mit Graben rechne ich dem Zwinger selbstverständlich zu.


    Der Städtebau des Postplatzes war noch nie eine Glanzleistung. Mit Wegfall eines großen Teils der verkehrlichen Bedeutung, wie du selbst schreibst, gäbe es die Chance, die Situation halbwegs zu retten. Mit der aktuellen Bebauung hat man einen ziemlich idiotischen Städtebau auf längere Zeit fixiert. Mindestens aber die Architektur sollte den harten Übergang zur Altstadt sowohl in puncto Baumasse und Höhe als auch bei der Gestaltung moderieren statt verschärfen. Oder hätte dies tun sollen, besser gesagt. Nun hoffe ich, dass ich mit meinen 32 Jahren einen positiven Umschwung noch erleben werde.

  • Wohin sollen denn diese Wunschvorstellungen führen, außer falsche Hoffnungen und Enttäuschungen zu wecken? Der Postplatz steht kurz vor seiner Fertigstellung. Nach der Fertigstellung des MK4-Gebäudes hinter dem Schauspielhaus wird es hier vorerst keine Bauaktivitäten am Platz mehr geben. Für Dresdner Verhältnisse finde ich den Platz auch durchaus gelungen. Das große Problem ist - wie an vielen Stellen der Stadt - das dünn bebaute und unbelebte "Hinterland" sowie die großen sich anschließenden Plattenbauten. Für diese Gebiete sollten Visionen entwickelt werden. Wie können weitere Quartiere im Anschluss an den Postplatz entstehen? Wie kann eine (bessere) architektonische Qualität dort aussehen? Und dort kann man dann gerne auch das Reko-Thema aufmachen. Am Platz selbst ist der Zug seit vielen Jahren abgefahren.

  • vorerst keine Bauaktivitäten am Platz

    Hm, aber ich schrieb doch in meinen beiden Beiträgen von einem Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten, oder? Dass der Zug vorerst abgefahren ist, war genau mein Lamento. Aber Dresden ist eine lebendige Großstadt, in der zum Glück immer wieder neue Züge einfahren.


    Der Fresswürfel, 1967 errichtet, wurde 1998/2007 abgerissen, also 30-40 Jahre später. Warum sollte es den Nachfolgern, welche dessen niedrige Gestaltungsqualität noch einmal unterbieten, so viel anders ergehen? Angesichts der sehr langwierigen Prozesse, welche Stadtplanung und Bebauung vorausgehen, darf man durchaus schon mal beginnen, Ideen zu entwickeln.


    Das große Problem ist - wie an vielen Stellen der Stadt - das dünn bebaute und unbelebte "Hinterland" sowie die großen sich anschließenden Plattenbauten.

    Ach ja, ein bekanntes Muster. Immer die Ursachen woanders suchen, wo doch das Offensichtliche so nahe liegt. Ob es das "Hinterland" in dieser Form noch gäbe, wenn man sich Ende der 90er aufgemacht hätte, den Postplatz in ähnlicher Manier zu entwickeln wie den Neumarkt? Das muss Spekulation bleiben, aber ich bin durchaus der Meinung, dass eine Architektur, deren Schaufassaden so aussehen, als wären es Hoffassaden, und die rückseitig dann noch einmal weniger hermacht, genau diesen Effekt des Hinterlandes provoziert. Umgekehrt verbessert ein architektonisch attraktiver Ort, der entsprechend gut von vielen Menschen angenommen wird, auch die Investitionschancen für die Umgebung.


    Dass der Platz "für Dresdner Verhältnisse" durchaus gelungen sei, kann man so oder so sehen. Im Vergleich zum Wiener Platz trifft das vielleicht zu, im Vergleich zum Neumarkt jedoch nicht. Immerhin versucht man am Königsufer, unter wachsamer Initiative und Kontrolle der GHND, aus dem Erfolg des Neumarktes zu lernen, während an anderer Stelle ja immer nur Misserfolge reproduziert werden. Vor 15 Jahren hat der Verein das Königsufer in den Blick genommen, daran allein sieht man schon, dass es nie zu früh ist, eine Utopie zu entwickeln.


    Kein einziges der Erzeugnisse am Postplatz ist meiner Ansicht nach erhaltenswert. Mit Ausnahme von fünf Straßenlaternen, die durchgestaltet und elegant sind. Nicht jedoch der Advanta-Riegel, nicht der neue Fresswürfel, nicht die Altmarkt-Galerie, nicht die Runde Ecke mit ihrer hochgelobten Uhr. Nicht das sog. Zwingerforum. Nicht der Städtebau. Nicht die Zentralhaltestelle, nicht die Panzerdusche, nicht der Endlos-Schriftzug "Ein Leben ohne Freude...", der den ganzen Unfug, der dort veranstaltet wurde, geradezu sarkastisch zusammenfasst.


    Die Hochbeete, nach Protesten nachgerüstet, sind schön bepflanzt, wirken in der Weite des Platzes aber auch nur hilflos.


    Die Investoren-Projekte werden abgerissen oder umgestaltet, sobald das Investment nicht mehr lohnt. Kaum jemand wird dem eine Träne nachweinen. Und dann? Das Kaiserliche Postamt muss nicht unbedingt zurückkehren, aber das Adamsche Haus, das Stadtcafé (Sophienstraße 3) oder die Barockhäuser an der Sophienkirche, das wären schon Kandidaten, die wieder Flair an diesen Ort - im weitesten Sinne - bringen würden, wenn sich dann auch die Gestaltung der restlichen Gebäude anpasst. Die Dichte an Reko-Kandidaten wird naturgemäß immer geringer, je weiter man sich vom Zentrum entfernt. Darin liegt aber die Chance, einen sanften Übergang zu schaffen.


    Wann? Wenn das Dogma, möglichst große Kontraste zu provozieren, nicht mehr in den Köpfen zu vieler Stadtplaner und Architekten herumgeistert. In jedem Fall, wenn Zivilgesellschaft und Stadtrat entschieden genug darauf hinwirken. Für manches, wie etwa das Adamsche Haus, wäre ja durchaus auch jetzt schon Platz, wie von den Mitdiskutanten festgestellt. Irgendwie ignorierst du die anderen Beiträge der Diskussion, wenn du darüber mit dem Diktum vom "Fertig-gebaut-sein" einfach hinweggehst.

  • Wuschvorstellungen, wie ^ arnold es nennt, oder "Bebauungs- und Gestaltungspotenziale" können und sollen zum Nachdenken anregen und Optionen zur Diskussion stellen. Hier sind es Optionen, die im Prinzip gut machbar sind, denn es sollten keine reinen unerfüllbaren Visionen sein.

    Die Auffassung, der Postplatz wäre "fertig gebaut", kann man zwar so sehen, doch es sind auch weitere Optionen denkbar und machbar.

    Schließlich geht es darum, die Wertigkeit, Schönheit und Funktionalität eines der großen dresdner Zentrumsplätze zu heben, weil es eben an vielen anderen dieser Platzanlagen kaum oder ungemein schwieriger zu bewerkstelligen ist. Wir hatten erst kürzlich jene Gedanken am Altmarkt angerissen, und sehen dabei immer wieder, daß die viel zu weiten und schwerlich "zu belebenden und zu bespielenden" Großplätze keinen sonderlichen Mehrwert für Stadt und Urbanität hervorzubringen vermögen.


    Natürlich hört der Stadtbau nicht am Rande der Plätze auf, insofern man gerne auch das weitere Einzugsbereich der Plätze betrachten kann und sollte.

    Am Postplatz käme ja noch der kommunale Anbau ans Stadthaus am fortzuführenden Malergäßchen sowie eventuell eine Eckschließung Schweriner-/Hertha-Lindner-Strasse hinzu. Für Funktionalität, Urbanität und Schönheit halte ich das Hinterland der zentralen Hauptplätze nicht für maßgeblich, denn genug Frequentierung und Nutzung würden die Plätze allenthalben erfahren, es mangelt jedoch an Vielfalt, Zufall, Intimität und Identität AN den Plätzen, was mit ihrer zugigen Weite und den wenigen Nutzungen an ihren Flanken (oft nur grosse Quartierskomplexe) scheitert. Am Postplatz bietet sich eine der wenigen erreichbaren Chancen, diese Mißstände zu beheben, OHNE die Platzanlage zu schädigen. Ob man das sehen und debattieren will, ist zunächst eine politische Frage, aber dann auch eine stadtgestalterische und letztlich fachliche Debatte.

    Die Lückenschließungen in der "City oder Altstadt" sind (abgesehen vom Ost-Ring) mit Altmarkt, Neumarkt und Postplatz bald "abgeschlossen", daher stellt sich schon die Frage, ob man sich dann damit für lange Zeit zufrieden geben muss. Städte werden immer weiter gebaut oder verändert, wie kann und sollte das im dresdner Stadtkern aussehen und ablaufen? In welcher Stadt wollen wir leben und wirken, wo gäbe es Potenziale für weitere Baukörper oder Verbesserungen?


    Am Postplatz, wie auch sonst, würde ich persönlich einem "Kontrast" wiedergewonnener Rekonstruktionen zur Umgebung nicht wie oft proklamiert aus dem Wege gehen, sondern diesen Kontrast sowie den Mut dazu sogar befürworten. Die zeitgenössischen Bauten müßten und sollten sich an diesen neuen Nachbarn messen lassen und reiben, zumal bei deren Erichtung ja auch kaum auf Historie und Harmonie Wert gelegt wurde. (Selbst an einen öden Pirnaischen Platz würde ich gerade den Kaiserpalast stellen wollen, wenn auch transloziert ins Eck mit der Schießgasse und dem Rund der Polizeidirektion.) Angst müssen eigentlich nur die heutige "Baukultur" haben, die - wenns um sie selbst geht - immer eine nivellierende Harmonie mit solchen Nachbarbauten beschwören.


    Dresden hat hunderte Konzepte (idR der Verwaltung, oft nicht erfüllt), aber keines, in was für einer Stadt die Menschen eigentlich leben wollen, oder wie ihre Stadt möglichst aussehen sollte. Das Trauma der Zerstörung und all die kaputten öden Stadträume des Nachkriegsaufbaus werden nur immer diskussionslos fortgeschrieben, man hat seither nie mehr zu einer funktionalen "Europäischen Stadt" zurückgefunden, man steht vielerorts noch käferstarr bei Stunde Null.

    Dresdens Zerstörungsareal des 2WK braucht ein echtes Leitbild, das würde nur Teile dieses Gebietes umfassen, man würde sich darauf fokussieren, dabei wären Plätze-Potenziale inkl. deren Umfeldern eine Konkretisierung im Leitbild. Die Bodenfrage wäre folglich zu klären, aber Bauträger dürfte es für alle diese Flächen geben - über einen längeren Zeitraum versteht sich. Mit dem Palasthotel und dem Adamschen Haus erhielte die Stadt zwei schöne gebäude zurück, es würde dem Platz und Stadtraum gut tun.

  • Ach ja, ein bekanntes Muster. Immer die Ursachen woanders suchen, wo doch das Offensichtliche so nahe liegt. Ob es das "Hinterland" in dieser Form noch gäbe, wenn man sich Ende der 90er aufgemacht hätte, den Postplatz in ähnlicher Manier zu entwickeln wie den Neumarkt? Das muss Spekulation bleiben, aber ich bin durchaus der Meinung, dass eine Architektur, deren Schaufassaden so aussehen, als wären es Hoffassaden, und die rückseitig dann noch einmal weniger hermacht, genau diesen Effekt des Hinterlandes provoziert. Umgekehrt verbessert ein architektonisch attraktiver Ort, der entsprechend gut von vielen Menschen angenommen wird, auch die Investitionschancen für die Umgebung.


    Der Postplatz kann ein Nukleus sein, von dem aus eine weitere Entwicklung/ Verdichtung des Umlandes stattfindet. Der Postplatz funktioniert theoretisch: Er ist belebt, als Verkehrsknoten wichtig im städtischen Gefüge und rein baulich als Platz gefasst und erlebbar. Läuft man nur wenige Meter vom Platz in Richtung Wilsdruffer Vorstadt, gibt es dort nichts außer Wohnnutzung in Zeilenbauweise. Eine tote Gegend, eine Schlafstadt, vorstädtisch und leblos. Von daher liegt das Problem nicht am Postplatz sondern im toten Umland. Städtebaulich und architektonisch wäre selbstverständlich am Postplatz Luft nach oben - für das, was in DD aber sonst so entsteht, kann man dem Platz gewisse Qualitäten nicht absprechen. Für mich der größte Fehler am Platz ist der terrakotta-farbige Hybrid aus alten Postelementen und altbacken wirkendem Aufbau, der für eine unangenehme Unruhe vor Ort sorgt.


    Generell ist das mit den attraktiven Orten und den Investitions-Chancen eine steile These weil der Immobilien-Markt so nicht funktioniert. Ein "schöner" Ort produziert nicht mehr Investitionen. Jedenfalls kenne ich keine Evidenzen, wo das der Fall ist. Investitionen ziehen immer Folgeinvestitionen nach sich - manchmal schön, manchmal weniger schön. Vom Neumarkt ist der "Funke" auf angrenzende Stadtbereiche auch noch nicht übersprungen, obwohl man dort schon seit rund 20 Jahren rekonstruiert.


    Der Fresswürfel, 1967 errichtet, wurde 1998/2007 abgerissen, also 30-40 Jahre später. Warum sollte es den Nachfolgern, welche dessen niedrige Gestaltungsqualität noch einmal unterbieten, so viel anders ergehen? Angesichts der sehr langwierigen Prozesse, welche Stadtplanung und Bebauung vorausgehen, darf man durchaus schon mal beginnen, Ideen zu entwickeln.


    Ideen sind natürlich immer gut. Was ich damit sagen wollte: Die Liebesmühe ist wahrscheinlich in anderen Bereichen der Stadt gerade sinnvoller investiert - nämlich dort, wo man noch Einfluss auf die entstehende Bebauung nehmen kann: In der Pirnaischen Vorstadt, in der Johannstadt, rund um die Packhofstraße oder eben am Königsufer. Rekonstruktionen am Postplatz halte ich jedenfalls für ausgesprochen unwahrscheinlich ;)


    Kein einziges der Erzeugnisse am Postplatz ist meiner Ansicht nach erhaltenswert. Mit Ausnahme von fünf Straßenlaternen, die durchgestaltet und elegant sind. Nicht jedoch der Advanta-Riegel, nicht der neue Fresswürfel, nicht die Altmarkt-Galerie, nicht die Runde Ecke mit ihrer hochgelobten Uhr. Nicht das sog. Zwingerforum. Nicht der Städtebau. Nicht die Zentralhaltestelle, nicht die Panzerdusche, nicht der Endlos-Schriftzug "Ein Leben ohne Freude...", der den ganzen Unfug, der dort veranstaltet wurde, geradezu sarkastisch zusammenfasst.


    Das ist deine Meinung. Und die akzeptiere ich. Ich sehe das aber anders. Ich sehe da durchaus erhaltenswerte Gebäude weil es eben durchaus Qualitäten in den Materialien gibt, auf Blockränder anstatt auf Zeilen gesetzt wurde und eine gute Nutzungsmischung vorhanden ist. Das ist gegenüber den toten Schlafstädten im direkten Umfeld schon ein gewaltiger Fortschritt. Hätte man den Platz in den 90er Jahren entwickelt, wäre er heute höchstwahrscheinlich ein postmodernes Monster in Stahl und Glas, so wie weite Teile der Prager Straße oder des Wiener Platzes.


    Wann? Wenn das Dogma, möglichst große Kontraste zu provozieren, nicht mehr in den Köpfen zu vieler Stadtplaner und Architekten herumgeistert. In jedem Fall, wenn Zivilgesellschaft und Stadtrat entschieden genug darauf hinwirken. Für manches, wie etwa das Adamsche Haus, wäre ja durchaus auch jetzt schon Platz, wie von den Mitdiskutanten festgestellt. Irgendwie ignorierst du die anderen Beiträge der Diskussion, wenn du darüber mit dem Diktum vom "Fertig-gebaut-sein" einfach hinweggehst.


    Ich sehe ehrlicherweise nicht, wo da noch das Adamsche Haus hin soll. Schaut man auf altesdresden.de, besteht zwischen dem Adamschen Haus und dem Wilsdruffer Kubus nur ein minimaler Raum - selbst wenn man die leichte Verschiebung der beiden Pläne zueinander beachtet. Du schreibst selbst vom Dogma der Kontraste. Bist du nicht gerade derjenige, der hier einen Kontrast fordert?

  • Wir hatten erst kürzlich jene Gedanken am Altmarkt angerissen, und sehen dabei immer wieder, daß die viel zu weiten und schwerlich "zu belebenden und zu bespielenden" Großplätze keinen sonderlichen Mehrwert für Stadt und Urbanität hervorzubringen vermögen.

    Großplätze waren schon immer Teil der Städte - auch vor möglichen Zerstörungen. Europäische Städte haben (und tun es in weiten Teilen Europas ja noch immer) sich durch einen Wechsel von engen und weiten Räumen ausgezeichnet. An breite Boulevards haben sich enge Gassen angeschlossen. Das Problem was wir heute in vielen deutschen Städten haben, sind nicht die Großplätze, sondern die fehlenden engen Räume, die sich anschließen. Es fehlt an Dichte. Daher empfinde ich auch den Postplatz beispielsweise nicht als zu groß. Ich empfinde aber das Umfeld als zu wenig dicht und durch die immer gleichen Bautypologien (Zeilenbebauung der 50er und 60er Jahre) als äußerst langweilig und austauschbar.


    Für Funktionalität, Urbanität und Schönheit halte ich das Hinterland der zentralen Hauptplätze nicht für maßgeblich, denn genug Frequentierung und Nutzung würden die Plätze allenthalben erfahren, es mangelt jedoch an Vielfalt, Zufall, Intimität und Identität AN den Plätzen, was mit ihrer zugigen Weite und den wenigen Nutzungen an ihren Flanken (oft nur grosse Quartierskomplexe) scheitert.

    Das sehe ich zum Beispiel ganz anders: Gerade das Gefühl der Intimität kann doch ein dichtes, enges Quartier sehr gut erfüllen - egal ob historisierend oder zeitgenössisch. Ein städtischer Platz muss das nicht leisten können. Auch der Karlsplatz in Wien ist als historische Platzanlage von großen Fassaden geprägt (TU, Karlskirche, Wien-Museum, Albertina modern, etc.). Das kleinteilige "Hinterland" am Schillerplatz, um den Naschmarkt oder Richtung Argentinierstraße schafft dann die Intimität und den Kontrast zum großen Platz. Der Römer in Frankfurt hat durch die sehr gelungene neue Altstadt enorm gewonnen, da er eben nicht mehr als "Solitär" im städtischen Gefüge liegt - und auch der Römer ist ein Großplatz.


    Dresden hat hunderte Konzepte (idR der Verwaltung, oft nicht erfüllt), aber keines, in was für einer Stadt die Menschen eigentlich leben wollen, oder wie ihre Stadt möglichst aussehen sollte. Das Trauma der Zerstörung und all die kaputten öden Stadträume des Nachkriegsaufbaus werden nur immer diskussionslos fortgeschrieben, man hat seither nie mehr zu einer funktionalen "Europäischen Stadt" zurückgefunden, man steht vielerorts noch käferstarr bei Stunde Null.

    Hier finde ich, dass man im Bereich der neuen Pirnaischen Vorstadt schon in die richtige Richtung geht. Kleinteilige Gebäude, unterschiedliche Fassaden, engere Straßenquerschnitte, Funktionsmischung statt reiner Wohnnutzung, aktive Erdgeschoss-Zonen. Leider halte ich das Gebiet für zu klein, als das es wirklich funktionieren wird. Die Insellage abseits belebter Quartiere tut ihr übriges. Für Urbanität braucht es auch eine kritische Masse an Menschen, die eben für Urbanität sorgen. Gleiches gilt für die Planungen am Leipziger Bahnhof. Kleinteiligkeit und Funktionsmischung sind geplant, die reine Anzahl an Wohnungen und schließlich auch der dort lebenden Menschen ist aber leider zu gering.

  • Ein "schöner" Ort produziert nicht mehr Investitionen. Jedenfalls kenne ich keine Evidenzen, wo das der Fall ist. Investitionen ziehen immer Folgeinvestitionen nach sich

    Willst du über diese Aussagen nochmal vertieft nachdenken und mir dann mitteilen, ob du an dieser These festhalten möchtest? In diesem Fall nehme ich mir die Zeit, dir die Evidenzen aufzuzeigen.


    Vom Neumarkt ist der "Funke" auf angrenzende Stadtbereiche auch noch nicht übersprungen, obwohl man dort schon seit rund 20 Jahren rekonstruiert.

    Hier hingegen ist schon der innere Widerspruch auffällig. Seit 20 Jahren wird am Neumarkt in aufwändigster Weise gebaut, weil sich Investoren finden, die dort bauen wollen. Warum wollen sie das, trotz der hohen Kosten? Weil der Neumarkt ein Erfolg ist. Seine Schönheit zieht viele Menschen an, die Geld an diesen Ort tragen.


    Auch die Bebauung des Neumarkts hat ein "Hinterland", das ihn wie eine Insel wirken lässt. Sich anschließende "dichte, enge Quartiere" sind jedenfalls nicht der Grund, weshalb er funktioniert. Die meisten Menschen interessieren sich ohnehin nur für die Hauptanlaufspunkte, die allerdings am Neumarkt sehr attraktiv sind. Der Postplatz könnte sehr wohl in ähnlicher Weise funktionieren, wenn auch einige Nummern bescheidener, aber trotz dahinterliegender Brachen und Zeilenbauten.


    weil es eben durchaus Qualitäten in den Materialien gibt, auf Blockränder anstatt auf Zeilen gesetzt wurde und eine gute Nutzungsmischung vorhanden ist

    Das sind für mich keine hervorhebenswerten Qualitäten, sondern Minimalanforderungen. Minimal deshalb, weil ohne ihre Beachtung garantiert kein liebenswerter Ort entsteht. Aber hinreichend ist eine Berücksichtigung dieser Grundlagen auch nicht. Wie es der Postplatz ja zeigt!


    "Erhaltenswert" finde ich Bauleistungen nur dann, wenn sie wirklich hervorragend sind. Alles andere kann nach Ablauf der Nutzungsdauer rigoros abgerissen oder umgebaut werden. Und genau das sehe ich am Postplatz voraus.


    Nebenbei: Der Material-Fetischismus der Moderne geht mir auf die Nerven. Weil man meint, sich eine abwechslungsreiche baukünstlerische Gestaltung nicht erlauben zu können, legt man alle Liebe in die Materialwahl. Eine abwechslungsreiche Putzfassade ist unendlich viel reizvoller als jedwede Materialschlacht, sei es mit gigantomanen Glasflächen, Verklinkerungen, vorgehängten Steinplatten etc. pp. Eigentlich zeigt sich darin Heuchelei, wenn man Stuckfassaden Kulissenhaftigkeit vorwirft, den "modernen" Betonbauten dann aber auch nur allerhand Baustoffe anmontiert.


    Hätte man den Platz in den 90er Jahren entwickelt, wäre er heute höchstwahrscheinlich ein postmodernes Monster in Stahl und Glas, so wie weite Teile der Prager Straße oder des Wiener Platzes.

    Ich schrieb ja "in ähnlicher Manier wie am Neumarkt", daher geht deine Assoziation zu Glas-Stahl-Monstern daneben.


    An Wiener Platz und Prager dominiert ein Spektrum aus Retro-Retro-Moderne und Zweckbauten, das meiste aus den 2000ern. Die Postmoderne war durch einen gewissen Gestaltungsanspruch geprägt, Stoßrichtung irgendwo zwischen Ironisierung und Distanzierung von der Moderne.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Postmoderne_Architektur


    Bei den von dir genannten Orten fielen am ehesten Karstadt und Haus des Buches darunter. Beides nicht die allerschlechtesten Bauten, wobei die Rückseite des Karstadt dessen eigentliche Vorderseite ist.


    Der Gendarmenmarkt in Berlin ist ein bekanntes und weitgehend gelungenes Beispiel für die Synthese aus rekonstruierter und postmoderner Architektur. In Dresden wären das Hilton oder die Bauten östlich der Münzgasse mustergültig für diesen Stil. Solche Postmoderne hätte auch dem Postplatz gutgetan. Aber es ginge natürlich auch noch viel besser.


    Der Römer in Frankfurt hat durch die sehr gelungene neue Altstadt enorm gewonnen, da er eben nicht mehr als "Solitär" im städtischen Gefüge liegt - und auch der Römer ist ein Großplatz.

    Ich kenne Frankfurt zwar nicht so gut, war aber vor und nach der Rekonstruktion der Altstadt dort. Du hast recht, dass der Platz gewonnen hat, aber meines Erachtens hat der (seinerseits rekonstruierte Römer) auch als Solitär gut funktioniert. Aufgrund seiner Historie und ansprechenden Architektur. "It's the architecture, stupid", um einen bekannten Slogan abzuwandeln.


    Du leistest aber mit deinem Beispiel Hilfestellung für meine These. So wie der Römer vom angrenzenden teilrekonstruierten Areal profitiert, würden Dresdner Schloss, Zwinger und Taschenberg von einem angrenzenden Areal profitieren, in welchem Rekonstruktionen, passende Neubauten und nicht zu große Weite einen sanften Übergang schaffen.


    Du schreibst selbst vom Dogma der Kontraste. Bist du nicht gerade derjenige, der hier einen Kontrast fordert?

    Ich fordere, dass sich die historisch, kulturell und funktional nachrangigen Bauten anpassen. Ich fordere, dass die Altstadt als identitätsprägendes und wirtschaftlich bedeutendes Zentrum respektiert wird. Ich möchte keinen Kontrast, sondern auf lange Sicht den Abriss der absolut unpassenden Bauten der letzten 25 Jahre am Postplatz zugunsten einer Architektur, die Bewährtes wiederaufnimmt und integrierend wirkt. Der maximale Kontrast ist aktuell die Realität. Jede Chance, ihn zu überwinden, sollte vorgedacht und dann frühzeitig ergriffen werden. Gerade die sinnlose Weite des Platzes ermöglicht eine weitere Verdichtung. Die ausgesprochene Wertlosigkeit der bestehenden Architekturen macht künftige Veränderungen greifbar. Insofern liegt im Schlechten schon der Keim des Guten.