Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • Die Annenhöfe werden wohl das beste Projekt des gesamten Post Platzes, leider ist der Bau nicht unmittelbar in erster Lage zum Platz

  • MaryAnn Apartments - update

    zuletzt Post 819


    Mit dem Gebäude scheint man soweit fertig, gebuddelt wird gerade am Vorplatz.


    Annen-Höfe (TLG) - update

    zuletzt Post 820


    Fernblick Freiberger Straße


    Schweriner Straße


    Alle Bilder von mir.

  • Vielleicht passt es hier am besten: Die Zahlen zum Leerstand für 2020 in Dresden sind seit heute im Open Data Portal der Stadt online.


    Hierzu vielleicht nur eine interessante Zeitreihe, die Zahl der leerstehenden Wohnungen ab Baujahr 1991 im StB Altstadt:

    2017: 609 WE

    2018: 968 WE

    2019: 1.070 WE

    2020: 1.545 WE


    Die Zahl leerstehender Wohnungen im Neubau hat sich in diesen 4 Jahren fast verdreifacht. Ein Ende ist mit dem weiteren Neubau am Postplatz noch nicht absehbar. Der ungebrochene Trend raus aufs Land, Home Office und andere Trends dürften zu einer spürbaren Abkühlung der Baukonjunktur in der Innenstadt führen.

  • Um die Zahlen richtig einordnen zu können wäre noch zu ermitteln, wie viele neuen Wohnung ab dem Jahr 2000 in Dresden jeweils entstanden sind. Und wie sich die Einwohnerzahl entwickelt hat.
    Könnte das gleich noch mit dargestellt werden, s.g. Masumania ?

  • Du hast Recht, eine bessere Übersicht liefert der Vergleich von Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage. Das bessere Maß für die Nachfrage nach Wohnungen ist die Haushaltszahl, daher anbei die Zeitreihe ergänzt um Haushaltszahl und Zahl der Wohnungen (alles immer für den StB Altstadt - NICHT für gesamt Dresden):


    Haushalte:

    2016: 33.410

    2017: 33.747 (+ 337)

    2018: 34.018 (+ 271)

    2019: 34.365 (+ 347)

    2020: 34.623 (+ 258)


    Wohnungen:

    2016: 32.883

    2017: 33.253 (+ 370)

    2018: 33.916 (+ 663)

    2019: 34.539 (+ 623)

    2020: 35.702 (+ 1.163)


    Die Zahl der Wohnungen nimmt also deutlich stärker zu als die Zahl der Haushalte. Der Wohnungsleerstand entsteht aufgrund einer zu schnellen Ausweitung des Angebots.


    Die Zahlen sind übrigens sehr schwer zu finden und mussten mühsam aus den einzelnen Statistischen Mitteilungen zusammengestückelt werden...

    Einmal editiert, zuletzt von Masumania ()

  • S.g. Masumania, das finde ich höchst interessant.

    Das bedeutet, dass von 2016 bis 2020 2.819 neue Wohnungen entstanden sind aber nur 1.213 neue Haushalte dazu kamen.


    Vernachlässigt man Unschärfen, beispielsweise die von Wohngemeinschaften, so entspricht das 1.606 leeren Wohnungen...

    =57% Leerstand im Neubau. Das ist erschreckend.




    Könnte ich auch selbst die Wohnungs- und Haushaltszahlen irgendwo finden? Wie haben Sie das gemacht?

    Gerade für die Abschätzung einer Sinnhaftigkeit von privaten Investitionen in Immobilien würden mir diese Zahlen weiterhelfen.

    Meine Frage wäre beispielsweise, wie es mit Leerstand in Striesen oder Pieschen aussieht.

    Gibt es das für Gesamt-Dresden irgendwo als Jahresübersicht?

  • Ich, die Zahlen geben schon einen gewissen Trend wieder, sollten aber im Detail nicht überbewertet werden.


    Wenn im November ein großer Komplex auf den Markt kommt, wird der nicht bis Dezember vermietet sein. Dresden ist keine Stadt mit Wohnungsmangel. Bei Büroneubauten dauert es durchaus mal ein Jahr oder mehr, bis alle Einheiten Interessenten gefunden haben - ohne dass da Anlass zur Besorgnis wäre.

  • ^^ Ich würde auch dazu raten, die Zahlen nicht als exakte Größen zu verstehen. Wie Sie sehen, übersteigt die Zahl der Haushalte teilweise die Zahl der Wohnungen. Wie kann das sein? Wo wohnen diese Menschen denn dann? Hier spielen viele Faktoren eine Rolle - Meldeverzögerungen bei den Behörden, Personen und Haushalte, die sich bei Wegzug nicht abmelden, die Methodik des Haushaltsgenerierungsverfahrens in Dresden etc. Haushaltszahlen, vor allem auf so kleinräumiger Ebene, sind immer mit gewissen Unsicherheiten behaftet.


    Was aber durchaus solide ist, das sind die Differenzbeträge, die Zuwächse, die Rückgänge. Wenn man diese Zahlen im Vergleich als Zeitreihe betrachtet, kann man durchaus zu der Aussage kommen, dass hier massiv in den Leerstand gebaut wird.


    Obacht jedoch: das oben sind Zahlen für den gesamten Stadtteil. Es ist sehr wahrscheinlich, dass innerhalb des Stadtteils Haushalte von älteren Beständen in diese Neubauten gezogen sind. Die Information, in welchem Umfang das passiert, kann diesen Zahlen nicht entnommen werden. Der Leerstand im Neubau dürfte also durch Umzüge innerhalb des Stadtteils etwas niedriger ausfallen. Da die Umzugsneigung durch Corona aktuell gehemmt ist, sind hier auch Nachholeffekte zu erwarten.


    Die Zahlen für die Haushalte nach Stadtteilen finden Sie hier: 2016, 2017, 2018, 2019, 2020

    Die Zahlen für die Wohnungen nach Stadtteilen sind leider nicht im Open Data Portal abrufbar und müssen den Statistischen Mitteilungen entnommen werden, sie sind hier verzeichnet: 2016, 2017, 2018, 2019, 2020 (vorläufig). - jeweils Seite 15 unten.

  • MaryAnn-Apartments - zuletzt Numero 822 - die zugehörige Ann wird derzeit bis zur Hertha ausgebaut, ebenso ja der letzte Teil des westlichen Promenadenrings davor. Am Gebäude selbst noch ein paar Restarbeiten, die Wohnungen werden seit 1. August angeboten.

    dsc08308exk2f.jpg


    dsc08306m8kpm.jpg


    dsc0830777kk4.jpg


    Blick zurück in Richtung Postplatz:


    dsc08310jgk8n.jpg


    Nur kurzer Beifang zu den Annenhöfen


    dsc0831274jl9.jpg

  • Also wenn der Hausmannsturm nicht wär, dann wüsst man beim Anblick von der Annenstraße gen Postplatz nicht, in welcher Stadt man ist... 5 Betonkisten ohne Aussagekraft in einem Bild.

  • Was ist das denn für eine Aussage? Der Hausmannsturm sagt dir auch nur, dass du in DD bist, weil der schon paar hundert Jahre dort steht und deshalb zu DD gehört. Die Gebäude am Postplatz sind neu und können diese Aussage noch nicht treffen. Besonders regionaltypisch ist der Hausmannsturm jetzt aber auch nicht. Der könnte so auch in zahlreichen mittelostdeutschen bzw. slawischen Städten stehen.


    Auch mir gefällt der Postplatz nicht besonders gut. Man sollte dann aber über die Sache sprechen und nicht so komische Sätze raushauen, nur weil die hier im Forum gut ankommen.


    Danke für die Bilder pogaxr. Mir gefallen die MaryAnn-Apartments recht gut. Für mich architektonisch das Highlight am Postplatz. Generell muss ich auch sagen, dass der eigentliche Postplatz durch den Lückenschluss und die Dichte der Bebauung enorm gewonnen hat. Aus meiner Sicht ist die Marienstraße der große Reinfall. Hier ist wirklich überhaupt nichts geglückt - weder architektonisch noch städtebaulich aufgrund des Plattenbaus.

  • Auf so nen Kommentar wie deinen weiß man aber auch nicht wirklich adäquat zu antworten, außer dass er nur jemand anderen dumm machen soll, weil er ne Meinung meint und hier hin schreibt.


    Solche Seitenhiebe und Sticheleien von oben herab sind auch ein Grund, warum außer paar Bilder von Neuheiten nichts weiter mehr in diesem sogenannten "Forum" passiert.


    Aber warten wir noch paar Jahrhunderte, da ist die Marienstraße mit dem Plattenbau auch typisch Dresden und man erkennts sofort. Aber neee halt, die findste jetzt ja auch als "großen Reinfall"... 🥀 urteilen dann die Nachkommen.

  • Auf so nen Kommentar wie deinen weiß man aber auch nicht wirklich adäquat zu antworten, außer dass er nur jemand anderen dumm machen soll, weil er ne Meinung meint und hier hin schreibt.

    Der Meinungsaustauch ist doch der Grund für ein Forum. Wenn ich mit mit meiner Meinung alleine sein möchte, dann gehe ich nicht in ein Forum.


    Für mich ein Grund, das DD-Forum zu meiden ist übrigens eher die Tatsache, dass hier andere Meinungen (wenn sie denn sachlich dargelegt werden und sich mit der Sache beschäftigen) - vor allem aus dem Bereich der Traditionalisten - immer aufs Übelste gebasht werden (liebe Grüße an Eryngium) oder halt einfach diese Pauschalisierungen aneinandergereiht werden - wie oben mit dem Hausmannsturm. Das nervt.

  • ^

    Genau. Wenn man nicht einen der "touristischen Höhepunkte" im Blickfeld hat, weiß man ja gar nicht, in welcher Stadt man ist. Schlimm, schlimm. Wenn man in einer der typischen "Gründerzeitstraßen" der Albertstadt ist, könnte man das womöglich glatt mit Leipzig oder Chemnitz verwechseln...


    Machen wir uns nichts vor: 90% der Architektur überall auf der ganzen Welt ist nicht so hochgradig individuell und lokal bezogen, dass man daraus sofort ableiten kann, wo genau sie sich befinden muss. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie beliebig austauschbar wäre.

  • Annen-Höfe (TLG) - update

    zuletzt Post 822


    An der Hertha-Lindner-Straße nimmt die Ziegelfassade langsam gestallt an. Zu Schweriner Straße wurde auch schon erste Fenster im EG eingebaut.




    Alle Bilder von mir.

  • dsc08310jgk8n.jpg

    Irgendwie gefällt mir dieses Bild. Es zeigt einen neuen Blick auf Dresden. Trotz einiger Probleme mit moderner Architektur finde ich es gelungen. Es gibt Dresden seine Urbanität zurück und wagt den Schritt Moderne mit Althergebrachtem zu verbinden.


    Ich hoffe, dass diese Architektur auch wieder Leben in das Zentrum bringt.


    Trotz des Nachweinens alter Gebäude und nicht realisierter Konstruktionen muss ich sagen, dass nicht alles schlecht ist und sich neue Perspektiven eröffnen.


    Das Spannungsfeld ist eh groß genug und es gibt derzeit sowieso andere Baustellen in Dresden (Königsufer/Neustadt).


    Vielleicht sollte man aber mal das alte Gaskraftwerk von Lossow und Viehweger rekonstruieren. Zumal die sächsischen Parlamentarier mehr Platz benötigen und man den Turm für touristische Zwecke nutzen könnte.


    Nur so eine Idee

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    Genau. Wenn man nicht einen der "touristischen Höhepunkte" im Blickfeld hat, weiß man ja gar nicht, in welcher Stadt man ist. Schlimm, schlimm. Wenn man in einer der typischen "Gründerzeitstraßen" der Albertstadt ist, könnte man das womöglich glatt mit Leipzig oder Chemnitz verwechseln...


    Machen wir uns nichts vor: 90% der Architektur überall auf der ganzen Welt ist nicht so hochgradig individuell und lokal bezogen, dass man daraus sofort ableiten kann, wo genau sie sich befinden muss. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie beliebig austauschbar wäre.

    Dresden hat einmalige Architektur. Diese einmaligen Prunkbauten waren vielleicht in einem absolutistischen Ständestaat finanzierbar, aber nicht mit dem normalen bürgerlichem Portemonnaie. Die Gründerzeitarchitektur hat überall begeistert und wurde übernommen. Formensprache wurde kopiert. Wie auch ebenso mit moderner Architektur. Individualität ist nicht wirklich gegeben und bei einem Foto einer Gründerzeithäuserzeile weiß man gar nicht, wo man sich befindet.

    Bei moderner Architektur und individueller Formensprache ist das etwas anderes. Die Skylines vieler Städte sind individuell wie ein Fingerabdruck. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man damals so geplant hätte. Markante Gebäude gibt es meist auch nur dort, wo so etwas finanziell durchgesetzt werden konnte.

    Ich bin ein Freund der Gründerzeitarchitektur und liebe deren Formensprache. Ebenso Barock, Rokoko und vor allem Gotik.

    Dennoch kann ich mich auch modernen Interpretationen anschließen und bewundere moderne Architektur.

    Oftmals ist es jedoch so, dass moderne Architektur rechteckige Formen bevorzugt, einfallslos daher kommt und mit einer Architektursprache dies als die Quadratur des Kreises feiert.

    Die wirklich individualisierten Hochhäuser Frankfurts (am Main) faszinieren mich bis heute. Ebenso wie die Rückbesinnung auf alte Architektur (Neue Altstadt/Römer). Den Mut zur Modernen und den Respekt vor Altem steht Dresden bekanntlich ja auch ganz gut zu Gesicht. Hier würde ich mir aber auch mehr Mut erhoffen.

    Sowohl was Rekonstruktionen betrifft wie auch moderne Gebäude. Letzteres hat Dresden am Postplatz wie am Hauptbahnhof und in der Prager Straße sowie am Goldenen Reiter und Königsufer geschaffen. Und hier kommen vor allem auch wieder Ideologen zur Sprache (Haus am Pirnaischen Platz), die einfachste Architektur als erhaltenswert erklären, weil es einen Teil der Geschichte darstellt. Ein anderer Teil der Geschichte gilt jedoch nicht als erhaltenswert bzw. als nichtrekonstruierenswert (weil dann Disneyland).

    Gerade in Dresden könnten mit Rekonstruktionen alte Innenstadtviertel reaktiviert werden, modernistische Verkehrsschneisen stilvoll und ökologisch und im Sinne einer Verkehrswende zurückgebaut werden und für eine hohe Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum sorgen, um somit das Stadtzentrum wieder zu einem attraktiven und belebten urbanen Zentrum auferstehen zu lassen.

    Moderne Verkehrs- und Parksysteme mit peripherem günstigen Parkraum in Form von zweigeschossigen Tiefgaragen unter dem begrünten und bewässerten, parkähnlichen Promenadenring mit Cafés und Restaurants würden die Innenstadt beleben können und nicht nur Altmarktgalerie und Zentrumsgalerie bedienen. Die Prager Straße könnte davon ebenso profitieren.


    Wieder mal nur so ein Gedanke, der mich aber schon lange beschäftigt.

  • Weiß jemand, was auf dem Vorplatz unter dem Zelt entsteht? Dort ist vor einigen Wochen ein nicht ganz kleines Fundament entstanden, welches ich überhaupt nicht zuordnen kann.