Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • ...am 3. September 2012 soll das Augusteum eröffnet werden.


    Die Anlagen um das Café Felsche im Bereich von Paulinum und Leibniz-Forum wurden fertig gestellt und sind begehbar.



    Am Augustusplatz mit Blick zum Leibniz-Forum.



    Grimmaische Straße zum Paulinum.



    Die Verbindung zwischen Augustusplatz und Leibniz-Forum ist über eine Rampe und Treppe erreichbar.

  • "Heimlich, still und leise", so berichten Medien, wurde gestern, vor der Öffentlichkeit geheimgehalten und somit zuvor nicht angekündigt, die jahrhundertealte Glocke der Universitätskirche St. Pauli "an ihren alten Platz" (LVZ v. 18.09.09) gehievt ...


    Ein paar bewegte Bilder und deutliche Kritik an der Vorgehensweise sendete LEIPZIG FERNSEHEN:
    http://www.leipzig-fernsehen.d…846&showNews=518873#video


    Hallo,


    mich würde mal interessieren, ob die Glocke schon einmal betätigt wurde? Als Student, der fast täglich am Campus ist, kann ich mich nicht erinnern, sie in den letzten drei Jahren vernommen zu haben.


    Oder wurde sie etwa wieder "heimlich, still und leise" aus dem Glockenturm entfernt? :eek:


    Beste Grüße.

  • ^ @ Quintilian


    Nein, bisher läutete die Glocke nicht.


    Dies gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten, die mit diesem Neubau bisher einhergingen.


    Nehmen wir einmal an, daß dies technische Ursachen hatte.

  • ^ @ dj tinitus
    Zitat: "die glocke wird wohl in benutzung gehen" ... "fertig gestellt sein wird" ...


    "In Benutzung gehen" ?


    Diese Glocke wird mahnen, rufen, einladen, - dann, wenn es die Universitätsleitung jener Universität, deren Senat einst die Vernichtung des Augusteums und der Universitätskirche St. Pauli verlangte, wieder gestattet ...

  • Ich finde den Bau nach wie vor überwiegend gelungen. Für mich ist er das Symbol eines endlich wieder selbstbewusstem Selbstverständnisses der Stadt. Lediglich die Dachkonstruktion des Paulinums irritiert mich, ich war der Meinung das es auch noch mit Stein verkleidet wird aber das scheint wohl nicht mehr der Fall zu werden.

  • Anlässlich des Glaswandeinbaues kann man in der LVZ verschiedene aktuelle Fotos vom und aus dem Paulinum sehen. HIER kann man den Rohbau des Innenraums mit der Glaswand (noch mit schwarzer Schutzfolie) und das Probesegment der zukünftigen, gotisierten Decke sehen.

  • In der heutigen LVZ (online leider nicht verfügbar) findet man einen recht ausführlichen und sachlich gehaltenen Artikel über die Restaurierung der aus der Paulinerkirche geretteten Epitaphien und Kanzel. Der Kustos der Universität Leipzig Rudolf Hiller von Gaertringen hat dem Reporter der LVZ den Stand der Arbeiten erläutert. Eingegangen wird auch auf die Problematik der Klimatisierung bzw. der Folgen einer fehlenden Klimatisierung für die restaurierten Stücke.




    Ich habe nicht den Eindruck, dass der Kustos aus ideologischen Gründen gegen eine Anbringung der Paulinerkirchen-Kanzel im Paulinum ist. Seine Argumente warum es problematisch ist, die Paulinerkirchenkanzel im nicht klimatisierten Teil des Paulinums aufzustellen, klingen plausibel.


  • Ich habe nicht den Eindruck, dass der Kustos aus ideologischen Gründen gegen eine Anbringung der Paulinerkirchen-Kanzel im Paulinum ist.


    Das ist durchaus möglich. Nur sollte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass aus Kostengründen den Bedürfnissen der Kustodie eine immer geringe Priorität eingeräumt wurde (oder irgendwann gar keine Priorität mehr) und die Uni jetzt mit Räumlichkeiten da steht, die nicht mehr entsprechend klimatisiert werden können.


    Aber richtig muss es ja heißen: "[...]die Uni mit Räumlichkeiten da stehen wird [...]" denn diese unerhörten(n) Bauverzögerung(en) sollen wohl auch dadurch entstanden sein, dass der Freistaat das ganze lieber später als gleich bezahlen will/wollte.

  • Beinhaltet der letzte Bauabschnitt nun eigentlich auch das Dach des Paulinums oder ist der IST-Zustand endgültig? Zum Einen sieht es nämlich eigenartig unfertig aus und zum Anderen war ich immer der Meinung, das Dach würde auch noch mit Steinlamellen gedeckt.

  • Das Dach ist soweit fertig. Das zeigen auch die Bilder von google aus dem letzten Sommer. Die Steinlamellen folgen dem Muster der Fassade. Von der Straße aus betrachtet wirkt es nur unfertig.

  • olfrygt


    Die Geschichte der Universitätsbauten in Leipzig, und speziell der Bauten am Augustusplatz, ist etwas verworren. Wie es eben bei einer so alten Institution, wie es die Leipziger Universität ist, nicht anders zu erwarten ist. Hier im Forum, und anderswo ist das ausführlich nachzulesen.



    BEISPIEL


    BEISPIEL

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer () aus folgendem Grund: Link repariert.

  • Arnold Bartetzky äußert sich in der FAZ zum Universitätsneubau in Leipzig. Nebst einer kurzen Schilderung der Projekthistorie, skizziert er auch den aktuellen Streit um die Innenausstattung des Paulinums. Auch die Architektur an sich bekommt ordentlich ihr fett Weg. Bartetzky lässt eigentlich kaum ein gutes Haar an dem Uni-Neubau.
    http://www.faz.net/aktuell/feu…h-armer-tor-12174555.html


    Die Kritik an den Dachlamellen kann ich nachvollziehen. Das wirkt tatsächlich irgendwie unfertig, lavede und passt nicht zum restlichen Baukörper. Aber ansonsten ist das immer noch einer der besten zeitgenössischen Bauten die in den letzten 10 Jahren in Deutschland entstanden sind. Auch die Innengestaltung des Augusteums finde ich im öffentliche zugänglichen Bereich sehr gelungen. Die von Bartetzky offenbar gewünschte architektonische Zurückhaltung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Augustusplatz ist weitläufig und die bauliche Situation eine weitestgehend andere als vor dem Krieg oder der Sprengung.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Das Paulinum erregt wenigstens die Gemüter. Das können die wenigsten Gebäude verzeichnen.


    Manche Leserbriefschreiber vertreten die Auffassung, dass man alte Kirchenbauten als Vorbild heranziehen sollte. Schließlich hätten sowohl die Menschen, als auch die in den Gebäuden befindlichen Kunstwerke das Klima in den alten Bauwerken in den vergangenen Jahrhunderten gut überstanden.




    Dazu mal eine aktuelle Wortmeldung einer Kirchgemeinde in Halle/Saale.-





    Eigenes Foto.

  • ^ Ich kann mich erinnern, dass man die Fertigstellung im Frühjahr 2014 plante. Aber zum 605. Geburtstag ist es einfach schöner.


    Glocken läuten um 11 Uhr


    Laut Bild-Zeitung sollen heute zum 45. Gedenktag, um 11 Uhr die 350 Jahre alte und 250 Kilo schwere Glocke wieder läuten.

  • In einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin des IDK (Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V.) habe ich erfahren, dass sich dieses mit einem neuen Phänomen befassen muss. Holzteile in Kirchen zerfallen innerhalb kurzer Zeit. Das Problem wird im Forschungsprojekt "Mazeration historischer Dachkonstruktionen. Entwicklung und Erprobung von Verfahren zur Schadensminderung und –bekämpfung (MATEKUR)" im Auftrag der Deutsche Bundesstiftung Umwelt untersucht.


    Besonders betroffen sind ORGELN . Aber auch Konstruktionsteile in alten, sanierten Bauwerke zerfallen. Die Ursachen sind noch nicht völlig erforscht. Man geht aber davon aus, dass dichte Fenster und moderne Heizungssysteme die Schimmelbildung befördern. Betroffen sind nicht nur alte sondern auch neue Orgeln.



    Die DIN EN 15757 „Erhaltung des kulturellen Erbes - Festlegungen für Temperatur und relative Luftfeuchte zur Begrenzung klimabedingter mechanischer Beschädigungen an organischen hygroskopischen Materialien“ gibt Handlungsvorschläge zu diesem Problem.



    Als besonders kritisch für die kulturell bedeutsamen Holzteile werden kurzzeitige, aber starke Schwankungen des Raumklimas genannt. Also wenn z.B. bei einer Veranstaltung Temperatur und Luftfeuchtigkeit stark ansteigen. Dabei werden die historischen Holzteile am stärksten gefährdet.


    Welche Schwankungen der Raumklimadaten noch ungefährlich für die Holzteile sind, kann erst nach Auswertung umfangreicher Messreihen -mindestens über ein Jahr ermittelt- gesagt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • DIN-Normen -wie die oben genannte DIN EN 15757- gelten zwar nicht automatisch als Anerkannte Regeln der Technik . Direkt Beteiligte sollten aber Argumente vorweisen können, wenn etwas schief gehen sollte, die DIN-Regeln nicht beachtet wurden und wegen Mängeln oder Schäden vor Gericht gestritten wird.



    Quelle: WIKIPEDIA
    Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“



    Nicht direkt Beteiligte können dies alles natürlich außer acht lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • In der Kustodie der Universität Leipzig werden die aus der Paulinerkirche geretteten Kunstwerke restauriert. In der LEIPZIGER INTERNETZEITUNG wird darüber berichtet. Seit 2002 hat man sich an der Universität Leipzig schwerpunktmäßig der Restaurierung der Epitaphien aus der Paulinerkirche gewidmet. Rund 30 Epitaphien werden ab 2014 im Paulinum eingebaut. Berichtet wird im Artikel vom barocken Epitaph für den Juristen Johann Jacob Pantzer (1625-1673). Erhebliche Teile dieses Epitaphs sind bei der Sprengung 1968 verloren gegangen. Der in Halle ansässige Metallkünstler Thomas Leu soll die fehlenden Teile modern nachempfinden.



    Um alle Epitaphien im Paulinum einbauen zu können, fehlen noch 400.000 Euro. Die Kustodie ist auf der Suche nach Förderern. Spenden sind willkommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()