Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • ^ Ja, es ist merkwürdig, dass obwohl das Dach der Paulinerkirche noch nicht fertiggestellt ist Richtfest gefeiert wird. In der LVZ steht heute außerdem geschrieben, dass die Kosten für den Neubau nun bei 190 Mio Euro liegen. Damit ist der Bau noch einmal um 20 Mio Euro teurer geworden.


    http://www.lvz.de/aktuell/content/76498.html


    @ Bienitz, das Argument gegen den Wiederaufbau, weil man jeden Quadratzentimeter für Bildung und Forschung bräuchte, konnte ich auch nie logisch nachvollziehen, zumal es noch hervorgebracht wurde, als die Ladenzone in der Grimmaischen Str. geplant war. Andererseits muss man auch konstatieren, dass die Uni nun mal in der Innenstadt zu einer Seite an einer Haupteinkaufsstraße liegt, wo Boutiquen und andere Läden dazugehören. Von daher geht die Verquickung zwischen Bildung/Forschung und Kommerz für meine Begriffe in Ordnung.

  • ^ (Cowboy): Das mit dem unvollständigen Dach hat sicherlich damit zu tun, dass die oberen Etagen in Metallbauweise errichtet werden.


    ^^ (DAvE LE) zum Richtfest gibt es heute mehrere große LVZ-Artikel (bereits von Cowboy verlinkt) und Bildergalerien.


    Weiterhin kann man das Interview mit Rektor Franz Häuser jetzt auch online nachlesen.


    ^^^ (Bienitz): Das ist ja das Verquere - wurde hier im Thread ja auch schon diskutiert. Da meldet man Platzbedarf an, will jeden cm nutzen und am Ende ist aus einem "Copyshop für Studenten" 'ne halbe Ladenpassage geworden. Sicherlich entspricht dies dem Charakter der Grimmaischen Straße, trotzdem stellt sich mir die Frage, ob man hier wirklich sämtliche Flächen zur Grimmaischen Straße hin als Einzelhandel bzw. Gastronomie ausweisen musste, wenn es wirklich ein Platzproblem gibt. Jedenfalls disqualifiziert sich damit von vornerein der Platzbedarf als Argument in der Glaswanddiskussion.

  • Fazit: Die Uni hat mit ihren vorgeschobenen Argumenten (Lügen!!!) einfach nur die Rekonstruktion verhindern wollen. Wer das nun immer noch nicht begriffen hat, hat die Diskussion entweder nicht genau verfolgt oder ist naiv.


    Meiner Meinung nach hat hier aber nicht die Uni versagt, die hat nun mal ihren merkwürdigen Standpunkt auf Gedeih und Verderb durchgezogen hat, sondern die Stadt Leipzig; insbesondere ihr damaliger Bürgermeister Wolfgang T. .
    Naja, nützt nun alles nix. Aber wenigstens kann man die Uni bzw. deren Führung(en) die diese Aussagen getätigt haben, nun als Lügner hinstellen. Was für eine Bildungseinrichtung bekanntlich nicht gerade so ein ganz gutes Zeichen ist. :D

  • Der Neubau am Augustusplatz ist ein Bau der Universität Leipzig. Die Entscheidungen der Uni-Leitung müssen Außenstehenden nicht zwingend gefallen. Warum Entscheidungen der Uni-Gremien Lügen sein sollen erschließt sich mir nicht. Einfach war die Entscheidungsfindung sicher nicht. Die Beteiligten haben meinen vollen Respekt.






    Hier einige Fotos von der Baustelle des Uni-Innenhofes.




















    Blick vom Innenhof zum Städtischen Kaufhaus.











    Alles eigene Fotos.

  • danke für die bilder, stahlbauer.
    was ist das für eine konstruktion, die im innenhof vor dem seminargebäude zu sehen ist?


    wenn das paulinum seine endgültige höhe erreicht haben wird, kann man ihm dann auch einen preis für das am besten kaschierte hochhaus verleihen.

  • ^
    dj tinitus


    Meinst Du die rote Stahlkonstruktion? Wenn ich die Pläne richtig gelesen habe, handelt es sich dabei um die Tragkonstruktion für das Auditorium maximum- einem Hörsaal für 800 Personen.

  • Sollen die Fassaden (Rückseite Paulinum und Hauptgebäude) im Innenhof ähnlich der Frontseite gestaltet werden? Das heißt: grünlich und grau schimmernde Farben. Ich frage, weil ich versuchte, mir den Innenhof fertig vorzustellen. :cool:

  • Café Felsche

    In der "lizzy" war jüngst zum "Café Felsche" zu lesen, dass es für das letzte Drittel noch unvermieteter Fläche Gespräche mit verschiedenen Investoren gebe, die das legendäre Café Felsche dort wieder aufleben lassen wollen. Das Vapiano wird in die unteren zwei Etagen einziehen. O-Ton dj tinitus: eine total hippe und unglaublich innovative pseudo-mediterrane high-end gastro-kette. so frisch und frech - man glaubt es kaum. mahlzeit!


    "Café Felsche" mit Paulinerkirche um 1834

    Foto: lipsikon.de





    Neubau Café Felsche mit Paulinerkirche nach ihrer klassizistischen Neugestaltung durch Architekt Albert Geutebrück im Jahr 1836

    Foto: lipsikon.de



    Café Felsche mit Paulinerkirche nach ihrer neogotischen Neugestaltung durch Architekt Arwed Rossbach (Hotel de Pologne) im Jahr 1897

    Foto: lipsikon.de


    Café Felsche mit Paulinerkirche aktuelle Situation

    Foto: DAvE LE

  • Nehmt's mir nicht übel, liebe Mitstreiter - der Neubau hat Richtung Augustplatz einen gewissen weltstädtischen Charme, der wahrscheinlich mit Fassade und Beleuchtung noch stärker ausgeprägt wird. Ich freu mich einfach auf die fertigen Gebäude.
    post scriptum: schon allein anhand der Entwicklung der Westfassade der Kirche sieht man, wie immer wieder verändert und angepaßt wurde in Leipzig. Dabei stellt sich die Frage, so man Rekunstruieren will, welchen Zustand man meint. Ein Fakt, der am Neustädter Markt in Dresden zu aberwitzigen Dingen führt!

  • ^ Ich vermute, du meinst in Dresden den Neumarkt und nicht den Neustädter Markt. Was die Paulinerkirche angeht, so stand immer die Rekonstruktion des Zustands vor ihrer Zerstörung 1968 im Raum. Von daher stellt sich auch jetzt die Frage nicht, welcher Zustand rekonstruiert werden sollte - zumal der Rohbau ohnehin schon steht.


    Eventuell neu aufkommende Reko-Debatten um die Paulinerkirche bitte hier diskutieren (wenn's denn nicht anders geht).

  • Die MIB und die Stadt Leipzig informieren:


    Campus am Augustusplatz: Eröffnung der Ladenzeile im neuen Institutsgebäude und Präsentation der Grimmaischen Straße


    Die Neuordnung des Campus am Augustusplatz schreitet zügig voran. Zwei Tage nach dem Richtfest für das Paulinum fand in der Grimmaischen Straße die
    offizielle Eröffnung von zehn Geschäften im Erdgeschoss des neuen
    Institutsgebäudes der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät statt, das von
    dem Projektentwickler MIB (Berlin/Leipzig) in Partnerschaft mit der
    Universität Leipzig und dem SIB Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und
    Baumanagement errichtet wurde. Dazu präsentierte Oberbürgermeister Burkhard Jung die Neugestaltung der Grimmaischen Straße zwischen Universitätsstraße und Augustusplatz mit dem im Entstehen begriffenen Verweil- und Spielbereich. Die Grimmaische Straße stellt neben der Achse Petersstraße –
    Hainstraße die wichtigste innerstädtische Fußgängerverbindung dar. Die
    Stadt hatte die Neugestaltung zeitlich mit dem Bau des Institutsgebäudes
    abgestimmt, um den Zugang zu den Läden ab der Eröffnung sicher zu stellen.
    Umrahmt wurde das Ereignis von einem Straßenfest mit Spielgelegenheiten,
    Musik und Ständen der Händler an der Grimmaischen Straße.



    Zum Institutsgebäude


    Mit dem unmittelbar bevorstehenden Abschluss des Neubaus der Mensa, der
    Sanierung des Seminargebäudes und den Richtfesten von Augusteum und
    Paulinum gewinnt das Areal Augustusplatz, an der Grimmaischen Straße und
    Universitätsstraße deutlich an Kontur. Die Neugestaltung definiert den
    traßenraum der Grimmaischen Straße und ihre Einmündung in den
    Augustusplatz und markiert einen historischen Straßenverlauf, der sich
    jenseits des Augustusplatzes mit dem Grimmaischen Steinweg nach Osten
    fortsetzt. Nach der Aufweitung des Straßenraums für den Spiel- und
    Verweilbereich am Eingang der Grimmaischen Straße wurde der Straßenkörper
    in Annäherung an die historische Bauflucht verringert. Der vom Münsteraner
    Architekturbüro Behet Bondzio Lin entworfene Institutsbau fügt sich gut in
    die vorhandene Bebauung ein und setzt zugleich einen deutlichen zeitgemäßen
    Akzent. Im Übergang zum Seminargebäude wird das Motiv der Glasfassaden
    fortgeführt. Zur Grimmaischen Straße zeigt der Bau eine mit Natursteinen
    verkleidete so genannte Lochfassade. Die größeren, öffentlichen Räume, wie
    z. B. die Seminarräume im ersten Stock oder der zentrale Aufenthaltsbereich
    in den darüber liegenden Geschossen, erhielten transparente Glasfassaden.
    Das sechseinhalb Geschosse aufweisende, rund 100 Meter lange und im Mittel
    rund 23 Meter tiefe Institutsgebäude fungiert als neuer nördlicher
    Abschluss des Universitäts-Campus. Die oberen Geschosse werden ab kommendem Frühjahr von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig genutzt werden, die Ladenzone übernimmt MIB als Investor.
    Eingemietet haben sich Puma, Starbucks, Levi’s, Tamaris, O2, dm, The Body
    Shop, Backwerk, McPaper und Promod. Das Gesamtinvestitionsvolumen des
    Institutsgebäudes, das vom Freistaat Sachsen und der MIB als privatem
    Partner gemeinsam getragen wurde, beläuft sich auf knapp 30 Millionen Euro.



    Zur Neugestaltung der Grimmaischen Straße


    Der Verweil- und Spielbereich „VerweilRaumSpielRaum“, der im Frühjahr 2009
    fertiggestellt werden soll, stellt gleichsam das Entree der Grimmaischen
    Straße dar. Die Anlage ist neben dem Labyrinth Reichsstraße eines der
    beiden Pilotprojekte des Spielraum-Konzepts für die Innenstadt. Der Entwurf
    stammt vom Berliner Büro treibhaus, das damit siegreich aus einem
    Gutachterverfahren mit Kinderjury aus sechs Beteiligten hervorging. Es
    umfasst eine „steinerne Landschaft“, zwei Wasserspiele, drei Baumpaare und
    acht beleuchtbare Bänke aus einem durchscheinenden Material (Corian). Die
    Bäume werden im November gepflanzt, die „steinerne Landschaft“ wird im
    Frühjahr gesetzt; auch die Wasserspiele werden im Frühjahr in Betrieb
    genommen.


    Die Gestaltung der Grimmaischen Straße zwischen Universitätsstraße und
    Augustusplatz nach einem Entwurf des Stadtplanungsamtes schließt sich
    nahtlos an den Bereich zwischen Markt und Universitätsstraße an, der von
    September 2007 bis März 2008 durch die Firma Oevermann und Doberschützer
    Baugesellschaft umgestaltet wurde. Die klassische Aufteilung des
    Straßenraums in Gehwege und Fahrbahn wird durch die Wahl unterschiedlicher
    Materialien gekennzeichnet: Fichtelgebirgsgranit markiert die früheren
    Gehwege, Basalt die frühere Fahrbahn. Da die Grimmaische Straße eine
    Fußgängerzone ist, wurde auf den Bordanschlag zwischen „Gehwegen“ und
    „Fahrbahn“ verzichtet. Die Arbeiten am Abschnitt zwischen Goethestraße und
    Universitätsstraße wurden vom 27. Mai bis 10.Oktober durch die Firma
    STRABAG AG ausgeführt. Weitere beteiligte Unternehmen waren die Firma Combé
    (Bau der Wasserspiel-Anlage) und die Firma Aqua-TOP (beleuchtete
    Sitzelemente), das Ingenieurbüro Krassowski (Planung des Ausbaus und
    Bauleitung Grimmaische Straße), das Landschaftsarchitekturbüro treibhaus
    (Planung des Verweil- und Spielbereichs) sowie das Ingenieurbüro für
    Wassertechnik Fiedler (Planung der Wasserspiel-Anlage).


    Die Grimmaische Straße ist durchgängig mit einem Blindenleitsystem
    ausgestattet worden. Zudem wurden Fahrradbügel, Papierkörbe und
    Werbeelemente aufgestellt, wobei diese Ausstattungselemente herausnehmbar
    sind, um Stellflächen für den Weihnachtsmarkt bzw. die notwendigen
    Zufahrtswege für die Feuerwehr während dieser Zeit schaffen. Das Denkmal
    die „Unzeitgemäßen Zeitgenossen“ wird im kommenden Frühjahr wieder
    aufgestellt.


    Die Kosten für den Bau der Grimmaischen Straße zwischen Universitätsstraße
    und Goethestraße sowie den Verweil- und Spielbereich betragen rund 2,4
    Millionen Euro. Davon kommen rund 1,5 Millionen Euro aus dem Programm
    Städtebaulicher Denkmalschutz, die zu jeweils 40 Prozent von Bund und
    Freistaat stammen. +++


    PM: Stadt Leipzig


    Man wollte die historische Flucht in der Grimmaischen Straße zur Altstadt wieder herstellen. Konnte ich mir schon denken, statt einem breiten Eingang bis damals, gibt es nun einen schmalen Eingang zur Innenstadt. Aber da kommt der "Altstadt-Charme" mit engen Straßen und Gassen wieder schön zur Geltung. Auch wenn die Fußwegfläche breit genug ist.

  • Café neben Café - geht das gut?


    War gerade beim Straßenfest am neuen Institutsgebäude. Tolle Stimmung, Läden reichlich gefüllt. Jedoch nicht wirklich bei LEVI'S und PUMA. Genau neben dem künftigen Café Felsche sitzt STARBUCKS.


    Klar wird es noch ein Jahr dauern, bis das Cafe "F" einzieht, aber wo würde man eher hingehen? Zum Cafe I oder Cafe II..? hmm :D

  • richtig freudig entnehme ich der pm, dass das formidalbe denkmal "unzeitgemäße zeitgenossen" wiederkommt. in meinen augen eines der schönsten denkmäler leipzigs überhaupt.

  • ^ Ich vermute, du meinst in Dresden den Neumarkt und nicht den Neustädter Markt. Was die Paulinerkirche angeht, so stand immer die Rekonstruktion des Zustands vor ihrer Zerstörung 1968 im Raum. Von daher stellt sich auch jetzt die Frage nicht, welcher Zustand rekonstruiert werden sollte - zumal der Rohbau ohnehin schon steht.


    Oh Gott - wie peinlich! Natürlich meine ich Neumarkt! :glubsch2:
    Beim Thema Rekunstruktion war ich schon im Allgemeinen: es gibt meist in der Geschichte unterschiedliche Zustände. Ihre Bildserie der Kirche war mir nur ein willkommenes pars pro toto.

  • Nehmt's mir nicht übel, liebe Mitstreiter - der Neubau hat Richtung Augustplatz einen gewissen weltstädtischen Charme, der wahrscheinlich mit Fassade und Beleuchtung noch stärker ausgeprägt wird. Ich freu mich einfach auf die fertigen Gebäude.
    post scriptum: schon allein anhand der Entwicklung der Westfassade der Kirche sieht man, wie immer wieder verändert und angepaßt wurde in Leipzig. Dabei stellt sich die Frage, so man Rekunstruieren will, welchen Zustand man meint. Ein Fakt, der am Neustädter Markt in Dresden zu aberwitzigen Dingen führt!


    Endlich mal einer der kritisch hinterfragt! Man rekonstruiert natürlich immer den Zustand, der am hübschesten in das Gesamtensemble passt, in dem fall die überladen neogotische Ausführung!