Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • Gibt zwar nich wirklich was Neues, trotzdem ein paar Bilder:


    Der Egeraat'sche Gesamtkomplex des Nachts:



    Café Felsche bei Nacht:



    Nahansicht Tagsüber:



    Blick vom Eingang des Uniriesen:



    Spiegelung im Übungssaal des MDR-Sinfonieorchesters:



    Die Mensa zur Moritzbastei hin ist der einzige Teil des Ursprungsplanes, den ich als gelungen empfinde:




    Jetzt wo das Café Felsche in die Höhe wächst, fällt auf, wie stark zurückgesetzt das Insititutsgebäude zur Grimmaischen Straße ist. Das ganze liess sich leider nur schwierig fotografieren (mit Zoom aus ner gewissen Entfernung müsste das klappen), dann sieht man, dass sowohl Felsche als auch das Eckgebäude an der Universitätstraße (Buchhandlung Lehmann) viel tiefer in der Grimmaischen stehen und das Institutsgebäude die Straße um locker 5 m aufweitet. Hatte die Uni nicht ein Platzproblem?


    Grüße,
    *D

  • wieder mal sehr schöne fotos, danke. unzweifelhaft eine absolute aufwertung aus architektonischer sicht für den augustusplatz.
    zur grimmaischen straße: tja, da gab es genug studien und hochwissenschaftliche arbeiten über die ideale breite einer shoppingstraße, hinter denen sich jeder planer verstecken kann ;) außerdem würden doch sonst die arg gewöhnungsbedürftigen quer-riegel in der neugestalteten grimmaischen straße keinen platz finden, wenn das seminargebäude näher rangezogen wäre. :D
    aber abwarten. ich denk es gibt schlimmere städtebauliche vergehen als das seminargebäude. so ist immerhin noch genug platz da, falls man sich überlegt in 15-20 jahren eine neue fassade der bis dahin gealteterten front vor zu setzen, ohne dass die straße zu erdrückend wirkt ;)

  • die originalgrundstücksgrenzen der universität und des café felsche wurden bei der neubebauung wieder hergestellt. es war quasi vor 1968 auch schon so mit der verengung vom augustusplatz her. ich persönlich finde das einen wunderschönen urbanen effekt. auch, dass man zwischen paulineraula und café felsche hindurch huschen kann. gassen braucht die innenstadt ;)

  • Bis Ende Oktober sollen die Geschäfte in der Grimmaischen Straße eröffnet sein. Vorher wird sicherlich der Gehweg fertig gestellt sein. Der Felschebau wirkt sicherlich wie ein Tor zum Augustusplatz und schirmt die Fußgängerzonen nach außen ab. Wenn die Freiräume zwischen dem Felschebau und den anderen Gebäuden wirklich als Gassen genutzt werden können, ist das ein Gewinn für die Urbanität in diesem Bereich.

  • Laut LVZ haben elf prominente Leipziger, darunter Thomaskantor Georg Christoph Biller, der Erste Universitätsprediger Martin Petzoldt, der Präsident der Landesdirektion Leipzig, Walter Christian Steinbach, CDU-Stadtvorsitzender Hermann Winkler, SPD-Bundestagsabgeordneter Rainer Fornahl, Thomaspfarrer Christian Wolff und der Vorsitzende des Paulinervereins, Ulrich Stötzner, in einem offenen Brief an den Rektor der Universität, Franz Häuser gegen den Einbau einer Plexiglastrennwand in den Aularaum protestiert, deren Ausschreibung am Freitag von der Baukommission beschlossen wurde. Die Kosten sollen 630.000 Euro betragen, der Nutzen ist ungewiss, die ästhetische Wirkung wohl eher negativ - erstaunlich, dass die Uni dafür Geld hat. Die Begründungen seitens des Rektorats sind jedenfalls mehr als dürftig.


    Grüße,
    *D

  • die kosten dafür bezahlt nicht die uni.
    die kosten für den neubau bezahlt nicht die uni.
    die kosten für die restaurierung der epitaphen bezahlt nicht die uni.
    die offenebriefeschreiber erst recht nicht.
    auch die kosten für deren instandhaltung und die betriebskosten zahlen sie nicht.
    überhaupt ist das kostenargument total bescheuert. zu ende gedacht, müsste man dann einen billig-schuhkarton-bau fordern.
    oder thomaskirchenpfarrer wolff müsste sich selbst schreiben, dass seine "forum thomanum"-pläne zu teuer sind und die uni bitten, in seine planungen reinzuquatschen. macht er nicht? würden sich die unterzeichner (petzold und stötzner als sonderfälle ausgenommen) statt dessen verbeten, dass die uni in ihre eigenen belange reinredet? dann muss es sie auch nicht wundern, dass die uni in gleicher weise reagiert.


    im grunde geht es ja auch gar nicht um vergleichsweise läppische 650 000 euro. sondern um die frage, ob in einer staatlichen uni geistiger und geistlicher raum voneinander getrennt werden sollten. eine teilweise zu öffnende gläserne trennwand gibt darauf die passende antwort. das gerade der katholische rektor aus dem westen dafür prügel einstecken muss, sollte eigentlich auch die frage klären, wer hierbei engstirnig agiert. mehr als alle finanziellen oder optischen überlegungen bestimmen die freiheit von forschung und lehre den geist einer universität. in diesem sinne verdient die standhaftigkeit von rektor häussler ausserordentlichen respekt.

  • Bis Ende Oktober sollen die Geschäfte in der Grimmaischen Straße eröffnet sein. Vorher wird sicherlich der Gehweg fertig gestellt sein.


    Naja, aber die nächste Baustelle wartet schon, wenn dann die Platten in der grimmaischen fallen (endlich)

  • Ein kleiner Eindruck vom Vorankommen am Augustusplatz, Cafe Felsche wächst mittlerweile auch:




    von der Goethestraße aus, sieht das Ganze so aus:




    Bilder von mir

  • Hallo,


    aktuelle Bilder vom Seminargebäude und der Mensa >>

    Die neue Mensa.


    Bei dem Anblick der neu gestalteten Mittelteile musste ich spontan an das Seagram Building denken. Das hat sich bestimmt auch der Architekt gedacht.



    (eigenes Bild)

  • ..es wird wohl nur der eine Plattenbau fallen.. Denn das Gebäude mit der Löwenapotheke soll wohl unter Denkmalschutz gestellt worden sein, zumindest erzählt mir das kürzlich eine dort arbeitende Apothekerin. Das 1983 fertiggestellte Gebäude überzeugt meiner Meinung nach mit einer individuellen und wertigen Gestaltung, es passt sich zudem in die Stadtstrukur ein, im Gegensatz zu anderen DDR-Palästen..
    Ich finde dieses Gebäude gelungener als was gerade gegenüber entstanden ist. Leipzig steht es gut zu Gesicht, dass einige gelungene Bauten aus der Zeit zwischen 1949 und 1989 erhalten und als schützenswert eingestuft werden.

  • Das Gebäude der ehemaligen Löwenapotheke mag seine Qualitäten haben, es steht aber ganz einfach an der falschen Stelle. Insofern würde ich einen Abriß da begrüßen und in einem TLG Interview vor einem halben Jahr war von einem Denkmalschutz keine Rede. Und ganz ehrlich: davon, dass alle zwischen 1949-1989 gebauten Gebäude abgerissen werden, kann keine Rede sein, Leipzig hat hier definitiv besseres zu bieten: Ringbebauung, Hauptpost, Oper, Gewandhaus, Anbau Hotel Astoria, der Neubau der alten Waage, das Cafe San Remo gegenüber der Löwenapotheke etc.


    Grüße,
    *D

  • So langsam greift der Denkmalschutz auf die DDR-Bauten über...wann wird Grünau unter Denkmalschutz gestellt?
    Mal ehrlich, sollte bei einem Gebäude die Optik nicht an erster Stelle stehen? Und wenns nunmal sch.... aussieht, dann sollte man auch keinen Denkmalschutz-Status vergeben. Gibt wirklich auch genug schöne Bauten aus DDR-Zeiten, da muss man nun nicht jede "sozialistische Errungenschaft" mit in die Neuzeit retten. War doch früher nicht anders, als es noch keinen Denkmalschutz gab: Nur die schönsten Bauten haben sich durchgesetzt. Leider kam dann der Krieg mit seinen architektonisch negativen Folgen dazwischen und in heutiger Zeit vor allem die knallharte Ökonomie. Wie immer: Meine Meinung.

  • ..es wird wohl nur der eine Plattenbau fallen.. Denn das Gebäude mit der Löwenapotheke soll wohl unter Denkmalschutz gestellt worden sein, zumindest erzählt mir das kürzlich eine dort arbeitende Apothekerin. Das 1983 fertiggestellte Gebäude überzeugt meiner Meinung nach mit einer individuellen und wertigen Gestaltung, es passt sich zudem in die Stadtstrukur ein, im Gegensatz zu anderen DDR-Palästen..
    Ich finde dieses Gebäude gelungener als was gerade gegenüber entstanden ist. Leipzig steht es gut zu Gesicht, dass einige gelungene Bauten aus der Zeit zwischen 1949 und 1989 erhalten und als schützenswert eingestuft werden.


    Du redest doch nicht etwa von dem Gebäude hier ---- > http://www.loewen-apotheke-leipzig.de/Grafiken/l_apoddr.jpg ? Tut mir leid, das Ding passt aber gar nicht in die Innenstadt. Wenn das unter Denkmalschutz steht, dann frag ich mich echt wozu der der gut ist. :Nieder:
    Zumal an das Gebäude auch noch die Nikolaikirche grenzt.


    Um jetzt nich ganz Off Topic zu sein, kann mir einer sagen was mit dem Gebäude an der Nikolaikirche passiert, welches der Uni gehört? Soll das umgebaut werden? Ich meine das Geäude wo der Musikhändler Citysound drin ist. Der muss ja bald raus, leider. Finde leider gerade kein Bild aber iuch denke ihr wisst welches ich meine.

  • ich glaube, es war stahlbauer, der vor einiger zeit sehr treffend darauf hingewiesen hat: das gebäude der löwenapotheke bietet extrem unpraktische raumabfolgen. und gravierender - weil nicht korrigierbar - sehr niedrige geschosshöhen.
    vermutlich hat die gute frau eher eine art "bestandsschutz" gemeint, d. h. auch in einen neubau würde die apotheke wieder einziehen.


    zur frage von hometwnle: da gab es miet - bzw. haftungsstreitereien zwischen musikhändler und uni. ungeachtet dessen wäre ein umbau oder noch besser ein ersatzbeubau wohl eine gute sache. konkrete pläne gibt es wohl nicht. das gebäude ist ja ein wohnhaus. und ehe sich die uni damit beschäftigen wird, hat sie bekanntlich noch einige andere bauaufgaben zu lösen.


    womit wir wieder beim eigentlichen thema wären: im unikirchenpaulinum ist die nische, in der die orgel eingelassen werden soll, nun deutlich zu erkennen. weiss jemand, ob dort eine alte oder eine neue orgel vorgesehen ist?

  • Nochmal zur Diskussion um die Glaswand: in der heutigen LVZ befand sich ein Artikel mit neuen Informationen. So soll Generalbundesanwältin Monika Harms in einem Gespräch am 6. November vermitteln. Daran teilnehmen sollen von der Uni Rektor Franz Häuser und Musikdirektor David Timm, Landesbischof Jochen Bohl, Finanzstaatssekretär Wolfgang Voss und Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).


    Die Fronten sind soweit klar, allerdings scheinen die Schreiber des offenen Briefes an Unterstützern zu gewinnen. Es hätten bereits weitere Persönlichkeiten angekündigt, den Brief mit zu unterzeichnen, hieß es aus dem Umfeld von Landespräsident Walter Christian Steinbach.


    Was die Kosten betrifft, der Artikel impliziert, dass die Glaswand nicht Teil der Ursprungskalkulation war, die 630.000 Euro als zusätzlich genehmigt werden mussten. Das ist schon was anderes, als nur ein Teil der Gesamtkosten zu sein, Dj ;)


    Zum Schluss noch zwei Zitate:


    Landesbischoff Bohl:


    „Im Grunde geht es hier um unterschiedliche Auffassungen in grundsätzlichen Fragen - in diesem Gebäude hat über Jahrhunderte eine Doppelnutzung von Kirche und Universität stattgefunden, und das soll unserer Meinung nach auch so bleiben.“


    Dorothee Riese, Sprecherin des Studentenrates (kein wörtliches Zitat):


    Zum einen finden wir die Entscheidung inhaltlich gut, zum anderen kritisieren wir, dass etwas jetzt wieder aufgerollt wird, was schon längst auf demokratischem Wege verabschiedet wurde. Einzelne mögen die Glaswand nicht schön finden, aber die Trennung von Kirche und Wissenschaft ist in der Verfassung festgeschrieben. Die optische Erinnerung an die Paulinerkirche und der Andachtsraum im Innern ist bereits ein Entgegenkommen gegenüber den Kirchenvertretern. Zudem ist der Raum im neuen Gebäude knapp, und es ist in erster Linie ein Universitäts- und nicht ein Kirchengebäude.


    Da stellt sich mir erneut die Frage, warum in der Grimmaischen Straße Starbucks, Puma und dm ein neues Zuhause finden - in dem für Gastronomie und Ladengeschäfte ideal gelegenen Erdgeschoss der Theologischen Fakultät der HU Berlin befinden sich Warteräume, die schwarzen Bretter, ein Seminarraum, etc. Wenn das Platzproblem so groß ist, warum ist das dann in Leipzig nicht so? Für mich ein absolut vorgeschobener Grund.


    Es ist natürlich nachvollziehbar, dass für den Studentenrat zunächst einmal die Lernbedingungen zählen, allerdings sollte man ähnlich wie beim Neubau der katholischen Kirche klarstellen - wer an so einem zentral gelegenen und für die Stadt bedeutsamen Ort bauen will, darf nicht nur von eigenen Bedürfnissen ausgehen.


    Dass die Studentenvertreter aber auch jetzt, wo man eindeutig die baulich-qualitativen Unterschiede von ursprünglicher und jetziger Planung real sehen kann, noch so tun, als sei das Egeraat Gebäude ein Kompromisss, sie schweren herzens eingehen mussten, da die Behet Bondzio Bauten viel besser gewesen wären, ist schon erschreckend.


    Lizzy Online bietet auch noch eine schöne Zusammenfassung des Themas.


    PS: @ 19th centruy boy - danke für die Fotos, endlich zwei neue Perspektiven. Die Zweite gefällt mir besonders.

  • Heutzutage mischt eben jeder im Konzert des Städtebaus und der Architektur mit und gibt seinen Senf ab (ja, auch ich ;)). Früher da gabs Fachleute, die wussten was sie wo, warum und vor allem wie zu tun haben!


    Als Student weiß ich, dass im StuRa oft eigenartige, übereifrige Leute ihr Unwesen treiben, die ihr politisches Gedankengut gern der Öffentlichkeit kund tun. Das heißt nicht, dass jeder studentische Vertreter so tickt, aber gerade an der Uni dürfte dies in besonders hohem Maße so sein. Und von schöner Architektur haben die schon gar keine Ahnung. Mich wundert das daher überhaupt nicht.


    Und wegen den "Platzproblemen": Ach sowas, da baut man extra neu, und hat Platz für 'ne neue Shoppingmeile im Erdgeschoss. Schon interessant.
    Noch mehr fällt einem jedoch die Platzverschwendung auf, wenn man mal die autobahnähnliche Universitätsstraße entlang läuft. Da wird einem bewusst, wie groß die Platznöte der Uni sind... :GD:

  • punkt 1: es wird wohl niemand bestreiten, dass die uni nun mehr platz haben wird, als vor dem umbau.


    punkt 2: es wird wohl niemand bestreiten, dass geschäfte entlang der grimmaischen strasse städtebaulich verträglicher sind, als warteräume und schwarze bretter im erdgeschoss.


    punkt 3: die doppelnutzung als aula und kirche wird ja gerade durch diese glaspforte ermöglicht werden. sie ermöglicht, den gesamten raum als kirche zu nutzen. und sie ermöglicht, veranstaltungen, die keinen kirchlichen bezug haben, in diesem gebäude durchzuführen.


    harms ist juristin und weiss genau, dass die uni jeden rechtsstreit über die glaspforte gewinnen würde. bei dem gespräch kann es eigentlich nur um detailfragen gehen. zum beispiel darum, ob sich auch die glaswände der beiden seitenschiffe öffnen lassen sollten. das würde freilich wiederum mehrkosten verursachen. und dann wäre interessant, ob angesichts dessen einer der offenenbriefeschreiber noch mit dem kostenargument jonglieren würde.


    oder ob das einfach der preis dafür ist, dass jeder seinen senf dazu gibt. wobei allen klar sein sollte: nicht nur der preis ist entscheidend. sondern vor allem, was man dafür erhält.

  • ^
    dj tinitus



    Kann dem nur zustimmen. So wie Berlin nicht mit Leipzig verglichen werden kann, können auch nicht die Humboldt-Uni und die Leipziger Uni verglichen werden. Der neue Leipziger Universitäts-Campus befindet sich im Altstadtkern von Leipzig. Man stelle sich die Humboldt-Universität im Nikolaiviertel Berlins vor. Für alle die Leipzig nicht kennen: Ein Journalist einer Kölner Zeitung hat das Leipziger Zentrum besucht und in seinem Artikel als 300x300m groß beschrieben. Das zeigt die Kurzweiligkeit der Leipziger City aber auch die Problematik der Kompromissfindung in dieser kompakten City. Die Grimmaische Straße ist - oder wird wieder- eine der Haupteinkaufsstraßen Deutschlands, wenn es nach diversen Rankings geht.




    Die Aufregung um die Glas-Trennwand im Paulinum kann ich nicht wirklich verstehen. Die Auffassung der Uni-Leitung kann ich nachvollziehen, die Argumente der Gegenseite aber nur bedingt.



    Keiner von uns kann sich wohl wirklich vorstellen, wie das Innere des Paulinums aussehen wird. Warten wir es doch einfach ab. Einer der Hauptgegner der Glastrennwand im Paulinum ist der Pfarrer der Thomaskirche Herr Wolff. Herr Wolff kämpft auch gegen die Öffnung der Geschäfte in der Leipziger City an Sonntagen, besonders in der Adventszeit.Angeblich geht es ihm um die Sonntagsruhe. Der Thomas-Shop der Thomaskirche hat allerdings jeden Sonntag geöffnet. In Bayern nennt man sowas hinterf....zig.



    Zum Gebäude der Löwen-Apotheke hatte ich hier noch nichts gesagt.:)


    Also besonders herausragend finde ich es nicht. Zum Zustand und zur Zukunft dieses Gebäudes und des Gebäudes der ehemaligen Ersten Leipziger Bau AG hat sich wohl die TLG mal in der LVZ geäußert. Man sprach von Plänen diese Gebäude abzureißen und neue Gebäude zu errichten. Das ist sicherlich ein guter Plan. Zunächst soll aber wohl erst einmal die TLG selbst verkauft werden. Warten wir es ab. Die genannten Gebäude stören im Moment wenig.

  • Zum Platzproblem: das Argument mangelnden Platzes wird doch immer wieder von Seiten der Uni kolporiert. Fakt ist doch, würde man wirklich mehr Platz benötigen, hängt das nicht an der Nutzung oder einer eventuellen baulichen Trennung des Paulinums.


    Ich finde, dem Argument geht eine falsche Prämisse voraus: die Gesamtnutzung der Paulinerkirche/des Paulinums durch die Kirche verdrängt die Universiät aus ebendieser/m. Andersherum ist es doch richtig: eine bauliche Trennung, wenn auch zu öffnen, verringert doch effektiv die ständig für die Universität zu nutzende Fläche. Eine gemeinsame Nutzung des Gebäudes muss doch nicht zwangsläufig eine räumliche Trennung nach sich ziehen - es ist nur schwer vorstellbar, dass der Raum permanent von der Kirche für geistliche Zwecke beansprucht wird. Wenns hochkommt, ist da Sonntags Gottesdienst, an Feiertagen vielleicht auch und ansonsten geistliche Sonderveranstaltungen. Jedenfalls sehe ich nicht, dass da eine zeitliche Trennung unmöglich wäre. Ich wette, dass die Aula beinahe genauso oft für universitäre Sonderveranstaltungen genutzt werden wird. Insgesamt ist also für mich nicht nachvollziehbar, warum der Nichteinbau einer Trennwand effektiv die Universität in unzumutbarem Maße in der Ausübung ihres Lernauftrags behindert.


    Die Intentionen des Thomaspfarrers sind für mich ein Nebenschauplatz, der nur vom eigentlichen Thema ablenkt.


    Grüße,
    *D

  • DaseBLN


    Der Lehrauftrag der Uni wird wohl kaum von einer transparenten Wand, die auch noch geöffnet werden kann, beeinflusst. Wenn sich herausstellen sollte, dass die transparente Wand für die Erhaltung der Epitaphien wirklich nicht notwendig ist, wird sie eben in 20 Jahren nicht erneuert.


    Das Paulinum hat verschiedene Bereiche. Die untere Hälfte dient als Aula/Kirche. Darüber befinden sich Räume der normalen universitären Nutzung. Das im Entstehen befindliche Gebäude unterscheidet sich also grundsätzlich von der historischen Uni-Kirche.



    Die Lokalpresse hat schon konstatiert, dass das neue Paulinum in den Architektur-Olymp gehört und in den vergangenen Jahrzehnten in Leipzig nichts vergleichbares gebaut wurde.


    Eine transparente, verschiebbare Wand wird wohl langfristig nicht wirklich ein Problem sein.




    Das neue Paulinum zeigt für alle erkennbar:


    - Hier stand die gotische Universitätskirche der Universität Leipzig.
    - Dies ist ein neues Gebäude, gebaut für die Nutzungsansprüche einer heutigen Universität.
    -In dem neuen Gebäude gibt es gerettete Originale aus der von Kulturbarbaren zerstörten Paulinerkirche. Die Universität Leipzig ist sich offensichtlich ihrer historischen Verantwortung bewusst.


    Wenn man dann gewillt ist weiter zu denken, kann man sich überlegen, welche aktuell vom Abriss bedrohten Gebäude man retten will.