Rund um den Ernst-Reuter-Platz

  • Wow... nett wie hier auf einen eingeschlagen wird wenn man erwähnt das Menschen keinen Wohnraum finden und das es den Klimawandel gibt... versucht doch mal selbst bei immobilienscout ne Wohnung oder ein Haus zu finden...

    Also es ging im Kommentar "um Familien mit 900.000 Euro" Kapital, OK das 2,5 Millionen Penthouse ist da raus, das ist natürlich schon dramatisch ;(


    Und was soll eigentlich diese ständige Instragramm Werbung in den Kommentaren?

  • Nö, das stimmt so nicht, die Platzmitte ist regelmäßig belebt mit den Student*innen der anliegenden Uni.

    Aber sicher nicht deswegen, weil es die Studenten dort so wahnsinnig angenehm finden, sondern eher, weil es an bessere Alternatien mangelt.

  • Wow... nett wie hier auf einen eingeschlagen wird wenn man erwähnt das Menschen keinen Wohnraum finden und das es den Klimawandel gibt... versucht doch mal selbst bei immobilienscout ne Wohnung oder ein Haus zu finden!


    die Frage ist nur: ist es jetzt ein besserer Ort als vorher? Gibt es einen guten Mix? Gibt es mehr Grün? Weniger versiegelte Fläche? Oder eine Kita auf dem Dach? Gibt es Fahrradstellplätze? Oder ne neue Tiefgarage? Irgendwas wo man sich drüber freuen kann? Was zieht in die riesigen Erdgeschossflächen?



    Ich bin überzeugt dass es einige gibt, die vergeblich ein Haus für 900.000 suchen und nicht das Richtige finden, wenn es denn junge Familien sind, wohl auch mit mehr oder weniger Hilfe der Eltern und vorgeschobenen Erbschaften, dagegen spricht ja auch nichts. In München ist es fast unmöglich dafür ne anständige Hütte im Stadtgebiet oder nahe dran zu bekommen da die Grundstückspreise enorm sind, Hamburg , Frankfurt ebenso. Berlin ist da sowieso noch relativ entspannt. Und es gibt wohl mehr Vermögende als viele hier im Forum sich vorstellen können.

    Allerdings ist es nun mal so, dass angesichts von existenzbedrohlichen Wohnraummangel in weit größeren Ausmass für Durchschnittsbürger und sozial Benachteiligten diese Sorgen natürlich dann doch sehr relativ erscheinen. Das Grundproblem ist allerdings das gleiche ist, nämlich zu wenig Angebot.


    Wie man diesen beheben kann, darauf gibt es keine einfache Antwort.

    Hochhäuser sind bestimmt ein Aspekt, wie man viele Menschen auf relativ kleinen Raum unterbringt, ist ja auch nicht Neues und es geht halt darum vergangene Fehler nicht zu wiederholen. Aber Hochhäuser können keiner Stadt eine Identität geben wie es eine jahrhundertlange Entwicklung nun mal tut, von daher ist flächendeckender Abriss bestimmt keine Lösung.

    Berlin hat verglichen mit anderen Städten enorm viel Platz. Ich kann das Gejammer nicht mehr hören. Vom Tempelhofer Feld und den ganzen Kleingärten will ich gar nicht reden, es gibt auch sonst noch jede Menge Möglichkeiten. Die Lösung wird ein Mix aus allem sein. Nachverdichtung, höher Bauen, mehr Flächen erschliessen usw. Das ist nicht das Problem in Berlin.


    Ebenso finde ich, dass der Ernst Reuter Platz ohne neue Hochhäuser gut leben kann. Die meisten Gebäude sind saniert und auch wenn viele das vielleicht anders sehen für mich ist er der bessere Alexanderplatz. Die doch recht unterschiedlichen Architektur und die Variabiliät bei Materialien und Form, dazu die Anordnung der Gebäude machen ihn wesentlich interessanter. Einige Gebäude sind wirklich hervorragende Vertreter der - zu Recht - oft geschmähten Nachkriegsarchitektur. Und das frisch renovierte Fernmeldeamt braucht sich nicht zu verstecken. Klar ist es keine Weltsensation, aber auch keine Katastrophe.

    Dazu kommt, dass er eben auch nicht im Zentrum liegt wie der Potsdamer oder Alexanderplatz, keine Geschichte nicht sich mitschleppt und emotional die meisten kalt lässt und einfach als das wahrgenommen wird, was er ist. Ein Kind seiner Zeit.


    Über die kritisierte Platzmitte wird ja schon seit Jahren diskutiert. Ich finde schon, dass das wesentlich besser geworden ist. Die Aufenthaltsqualität ist höher als früher und er wird jetzt angenommen. Und mit dem Auto fahr ich ganz gern darum, ein bisschen Paris Feeling, pardon sentiment (um den Triumphbogen rum) kommt dann bei mir immer auf.

  • Ich bin überzeugt dass es einige gibt, die vergeblich ein Haus für 900.000 suchen und nicht das Richtige finden, wenn es denn junge Familien sind, wohl auch mit mehr oder weniger Hilfe der Eltern und vorgeschobenen Erbschaften, dagegen spricht ja auch nichts.

    Ich hatte mich weniger an den 900.000 Euro aufgehängt als an dem "gespart". Ich bekomme seit 12 Jahren ein anständiges Mittelstandsgehalt, aber ich habe in dieser Zeit nicht einmal die Hälfte davon verdient. Wenn Mama und Papa Kohle haben, großzügig sind und die Banken mitziehen – dann geht das wohl für manche. Aber Leute, die mit 25 oder 30 900.000 Euro gespart haben (können), dürften sich im Promillebereich der Bevölkerung bewegen.


    Städtebaulich hat Larselino m.E. einfach vieles durcheinandergeworfen: Der Klimawandel spricht, wie bereits erwähnt, eher für die Dämm-Sanierung des Bestands als für Abriss und Neubau (Stichworte Graue Energie und Beton als Klimaproblem). Die Pandemie hat gar nichts damit zu tun. Und in Berlin werden abseits des ERP gerade so viele Büroflächen gebaut, dass dieses eine Gebäude kaum ins Gewicht fällt (eher schon besteht in ein paar Jahren die Gefahr von Leerstand, wenn die Homeoffice-Mode anhalten sollte).


    Der Platz ist ein Zeugnis seiner Zeit. Als solches finde ich ihn erhaltenswert, auch wenn ich ihn nicht "schön" finde. Das kann Sanierung im Bestand heißen, aber auch Ergänzung mit passenden Neubauten. Deshalb hätte ich mir einen modernen 80-Meter-Turm gut vorstellen können, die Art-Deco-Simulation von Patzschke aber nicht.


    Die Verkehrsführung und die Insellage in der Mitte finde ich schon problematisch. Das ist autogerechte Stadt und für meinen Geschmack zu laut und zu dreckig, um als Aufenthaltsort angenehm zu sein. Hätte ich ein Auto, würde ich mir das Parisgefühl auch lieber am Großen Stern holen...


    larselino Zur Klarstellung: Wenn ich Kritik übe, geht es mir immer um die Argumente, nicht um die Person. Bitte nicht übel nehmen. Und danke für den Buchtipp. Der Klappentext klingt interessant, kommt auf meine Liste.

  • keine Geschichte nicht sich mitschleppt und emotional die meisten kalt lässt und einfach als das wahrgenommen wird, was er ist. Ein Kind seiner Zeit.

    Der 'Platz' als solcher mit dem Kreisverkehr ist ja auch ein Geschöpf der 50er. Bis dahin war er nur eine übergroße Kreuzung, die auf den charmanten Namen 'Knie' hörte, auch der U-Bahnhof hieß so. Absolut nicht gegen Ernst Reuter, aber 'Knie' war schon eine Kuriosität, die sich erschließt, wenn man auf den Stadtplan schaut, aber dem kollektiven Gedächtnis entfallen ist.


    Übrigens gab's hier auch schon vor dem Krieg ein Hochhaus, sozusagen an der 'Kniescheibe'; im Hintergrund links die heutige TU, die Kirchturmspitze recht ist die Gedächtniskirche, die Straße nach rechts die Hardenbergstraße.


    Am Knie in Charlottenburg 1928 heute Ernst Reuter Platz | West ...

    Quelle: Am Knie, 1928. (c) Chuck Munson


    und das war dann der Rest vom Schützenfest...


    75 Jahre Kriegsende – Bilder vom zerstörten Berlin | Stiftung ...Quelle: Stadtmuseum Berlin

  • Sah das vorher bedeutend anders aus?



    💜


    Immer diese Diskussion um Höhen anstatt um Qualität.... es war also vorher ein totes altes Bürogebäude und ist jetzt ein renoviertes totes Bürogebäude... kein Leben, keine Ideen für die Studenten , keine Vision, kein Grün... in einer Stadt die so flach ist das niemanden es stören kann ob ein Haus 120 oder 80 Meter hoch ist 😊

    .... also mir hat die frühere Verglasung besser gefallen. Ich bin gerade nochmal vorbeigefahren und mir fehlt da dieses frühere schöne ultramarineblaue Glas. Das hatte was. jetzt ist es eher schwach grünlich und passt sich im Gesamteindruck, Farbigkeit und Material zu sehr seinen Nachbarn links daneben an. Das zum Beispiel würde ich auch als Qualität bezeichnen, eine ästhetische wenn Du so willst.

  • Residenz am Ernst-Reuter-Platz

    Zuletzt hier


    Auch hierzu ein kurzes Update. Das Gebäude selbst ist inzwischen weitestgehend fertiggestellt und größtenteils bezogen. Alle Gerüste auch an der geschwungenen Südseite wurden abgebaut. Nun müssen noch die Außenanlagen gestaltet werden:


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  • Die Südseite mit den geschweiften Balkonen wirkt auf mich wirklich elegant und gibt dem ganze eine angenehme Dynamik obwohl mich die Beulen in der Balustrade im Mittelteil etwas Befremden - zumal es so aussieht als Wenn die Fassadenwand eben ist an diesen Stellen Plan ist und ich nicht so recht eine Begründung für diese Schwellungen finde. Ansonsten gefällt mir der Bau zumindest von dieser Seite ganz gut und ich bin gespannt wie man das Parterre gestaltet.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Das Umbauvorhaben zieht sich auch auf den letzten Metern.


    Von dieser Perspektive hat man fast ein wenig den Eindruck hier verschobene Baukörper zu haben, ähnlich wie beim Herzgebäude am Hauptbahnhof.

    Eigentlich recht progressiv, wenn man bedenkt, dass ansonsten in der Zeit die Quaderform meist streng eingehalten wurde.

    Dadurch wirkt der doch große Gebäudekörper dann nicht ganz so massig.


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    Das gegenüberliegende Telefunken Hochhaus spiegelt sich hier in der Fassade





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    Blick von der Verkehrsinsel


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    Und nochmal die Frontseite zum Ernst Reuter Platz

    Ganz gut gelöst auch der Übergang zum Gebäudenachbarn, hier vielleicht nicht so richtig zu erkennen.


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  • Neubau Chemical Invention Factory, TU Berlin

    An der Marchstraße (DAF-Karte) wird für die Chemical Invention Factory der TU Berlin ein unauffälliger Neubau errichtet. Bisher ist dort ein kleiner Parkplatz. Ein Bauschild ist bereits vor Ort.


    Auf der Webpräsenz von sehw architektur sind ein paar Infos zu dem Projekt zu finden.

    Demnach soll der Neubau 2.430 qm BGF aufweisen, 11,2 Mio € kosten und vrsl. 2024 fertig sein. Die halbtransparente Fassade wird aus recyceltem Kunststoff bestehen, der die Nutzung im Innern nach Außen spiegeln soll.


    Fotos vom Standort:


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  • Residenz am Ernst-Reuter-Platz

    Zuletzt hier


    Rund 1,5 Jahre nach dem letzten Beitrag zu diesem BV hier noch einmal ein Update. Damals war das Wohngebäude zwar bereits bezogen, die Außen- und Gartenanlagen waren aber noch in Bau und es hat noch ziemich lange gedauert, bis diese fertiggestellt wurden.


    Inzwischen ist das aber geschehen. Hier die Westseite des Gebäudes, vor der ein eingezäunter Grünstreifen angelegt wurde. In wenigen Jahren wird die noch etwas dünne Buchenhecke dann (zumindest im Sommerhalbjahr) einen Sichtschutz zu den Mikroterrassen und Türen bieten:


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    Hier die Südwestecke, Blick nach Osten. An der Südseite des Gebäudes wurde ein größerer Gartenbereich angelegt:


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    Spielplatz, Tischtennisplatte, Wurftrichter und Hängematte - hier ist für alle Altersstufen was dabei:


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    Die langen geschwungenen Balkone werden bei dem schönen Wetter gut genutzt:


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    Blick von der Südostecke auf die Südseite des Gebäudes:


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  • ... danke Backstein für die Ansichten. Die Gestaltung allerdings ist unterirdisch vorstädtisch geraten. Hainbuchenhecken, Zäune, Poller soweit das Auge reicht, unweit eines der grossstädtischsten Plätze Westberlins, lassen den Betrachter doch etwas ratlos und stirnrunzelnd, zurück.

  • ^ So ganz kann ich deine Kritik nicht verstehen. Klar, Zäune und Poller sind selten eine Augenweide und eine Hainbuchenhecke muss dir nicht gefallen.


    Aber das Wohngebäude grenzt nunmal umittelbar an Bürobauten (Deutsche Bank-Campus) mit seinen Verkehrsflächen und einem gewissen Sicherheitsbedürfnis... Dass eine Feuerwehrzufahrt durch normale Poller (keine massiven Sicherheitspoller) versperrt ist, verwundert einen nun nicht unbedingt. Zudem ist der ist Bereich westlich und südlich der „Residenz“ frei zugänglich, da ist ein Zaun halt sinnvoll und sogar nötig. Allein schon, damit die Kids der Bewohner nicht in die Tiefgarageneinfahrt plumpsen oder vor die Autos laufen. Klar, ein schmiedeeiserner Dekozaun wäre evtl. hübscher gewesen, aber hätte der hierhin gepasst?


    Vor Ort ist es gar nicht so schlimm. ;)

  • Das ist halt überall die Folge des offenen Städtebaus. Wenn die Zäune und Mäuerchen im Innenhof sind und zur Straße eine repräsentative Fassade, dann ist es eben urban.


    Ansonsten macht das Pflaster viel aus. Auf dem zweiten Foto wirkt das mit dem klassischen Berliner Bürgersteigparkett einfach tausendmal besser als das öde Betonkleinpflaster auf der privaten Fläche.

  • Nochmal ein Update.

    Das Umbauvorhaben zieht sich auch auf den letzten Metern.

    Dass die letzten Meter über ein Jahr dauern würden und ich zu dieser Einschätzung kam, muss an meiner Naivität gelegen haben...


    Naja die Erdgeschossbereiche sind fertig und man arbeitet an den Aussenbereichen


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    Ein Blick in den Innenhof wo es noch recht unaufgeräumt aussieht, das Gebäude selbst ist auch hier fast vollständig entrüstet


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  • Neubau Chemical Invention Factory, TU Berlin

    Zuletzt hier


    Rund ein Jahr später tut sich endlich was auf dem Grundstück. Baugerät und -materialien sind vor Ort. Das Bauschild wurde ein paar Meter verschoben.

    Vielleicht geht es bald los:


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  • Neubau Chemical Invention Factory, TU Berlin ^


    Wie Backstein das BV uns vor gute 2 Jahren Zuletzt hier uns vorgestellt hat und der Bau eigentlich dieses Jahr fertig sein soll gibt es nun eine neue Update. Das Projekt wird wie es aussieht erst ( endlich) 2025 Los gehen, so ( Quelle) Berliner Woche. Der Bau wurde nun bewilligt. Kosten sind knapp 21 Mio Euro. 13.6 Mio Euro übernimmt die TU Berlin.

    2026 soll das Feritg sein. Der Auftrag für die konkrete Planung der Chemical Invention Factory war Anfang 2021 vergeben worden.


    Berliner Woche