Neue BND Zentrale Berlin

  • Zitat von xxfab

    sämtliche politiker in der republik sind mittlerweile der meinung, dass ein umzug zum jetzigen zeitpunkt aus kostengründen schwachsinn ist, nur unsere berliner politiker benehmen sich, als würde man ihnen ihr lieblingsspielzeug wegnehmen.


    Was Politiker im Wahlkampf sagen und dann nach der Wahl machen, sind bekanntlich zwei Paar Schuhe. Auch Schwarz(/Gelb) wird hinterher vor den notwendigen Anforderungen einer Administration stehen, die sich aus der Situation dieser Zeit ergeben. In Sachen BND wird sich die neue Regierung damit herausreden, dass in Sachen BND-Umzug schon zuviel vorbereitet und investiert wurde, um es noch rückgängig zu machen. Und auch die schrittweise und unauffällige Abwanderung aus Bonn wird sicherlich weiterbetrieben.


    Im übrigen waren CSU-Bundesminister in Bayern immer schnell unbeliebt, weil sie dann eben nicht mehr bayerische Politik gemacht haben. Das wird bei Stoiber oder Beckstein kaum anders sein. Gerhard Schröder hat übrigens auch solange gegen das neue Kanzleramt opponiert, bis er freudestrahlend dort einzog. ;)

  • Zitat von xxfab

    der bnd hat über jahrzehnte über eine distanz zwischen bonn und pullach gut funktioniert, es gab noch nie kritik an der entfernung, es muss ganz im gegenteil einfach keine notwendigkeit bestanden haben, eine nähe zur politik herzustellen.


    Nur weil es keine Kritik gab, muss es nicht heißen, dass etwas auch verbessert werden könnte. Nur, weil etwas "gut" läuft (was extrem relativ ist!!), heißt das nicht, das da nicht Verbesserungsbedarf ansteht.


    Ich bin mir der Kosten des Umzugs durchaus bewusst und bin mir wegen diesen auch noch nicht ganz schlüssig, ob der Umzug eine gute Idee ist. Aber ich sehe auch die andere Seite, die oben imo ausreichend dargelegt wurde. Hebt sich insgesamt meiner Meinung nach auf. Ob man den Umzug danach auf unbestimmte Zeit verschiebt, ist wieder eine andere Sache. Da muss man abwägen, ob die entstehenden Zinsen der aufgenommenen Schulden die Vorteile auffressen... Das ein Umzug Sinn machen würde, dürfte aber keiner bestreiten.

  • Zitat von rec

    Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht. I.d.R. werden wirtschaftliche Faktoren herangezogen


    Es gibt verschiedene Metropolendefinitionen, die imo auch für eine Weltstadtdefiniton gelten - man muss die Bedeutung dann eben zwangsläuftig auf die ganze Welt beziehen.
    Den Finanz- und Wirtschaftsfaktor hast du ja schon genannt, daneben gibt es aber natürlich auch noch andere - imo gleichberechtigte oder höherwertige - Faktoren. An erster Stelle sollte der politische Einfluss gezählt werden, danach erst die Wirtschaft. Darüber hinaus wichtig: Kultur, Wissenschaft, Austragungsort international bedeutender Ereignisse, Verkehr, oder einfach der internationale Bekanntheitsgrad.


    Ganz interessant ist übrigens auch der Artikel zu Weltstädten auf Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Weltstadt


    Könnte man übrigens nen neuen Thread für aufmachen...

  • Zitat von stativision

    Könnte man übrigens nen neuen Thread für aufmachen...



    Das könnte leicht in eine "Who's dong is longer"-Debatte abdriften, aber lass es doch drauf ankommen. :)

  • Ich habe vor kurzem gelesen, dass wenn der BND nicht umzieht, der Standort Pullach aufwändig saniert werden muß. Solche Kosten muß man natürlich auch gegenrechnen. Mal gucken vielleicht finde ich den Artikel noch.


    @ LugPaj, Wagahai


    Zum Thema "Was denken Japaner über Deutsche" habe ich einen sehr schönen Link. Ich poste ihn allerdings im Japanthread sonst wird das hier zu off-topic.

  • Zitat von stativision

    Ganz interessant ist übrigens auch der Artikel zu Weltstädten auf Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Weltstadt


    Könnte man übrigens nen neuen Thread für aufmachen...


    Du hast recht, das Thema gehört besser in einen eigenen Strang. Deshalb nur kurz: der Artikel auf de.wikipedia.org ist wissenschaftlich gesehen Humbug. Wenn man die Globalization and World Cities Study Group erwähnt, sollte man auch ihren Ansatz verstanden haben und darstellen können. Es geht dabei um die Verflechtungsbeziehungen international orientierter Dienstleistungsunternehmen. Für den Status als Weltstadt (häufig synonym zum Begriff Global City verwandt, so auch von besagter Globalization and World Cities Study Group), sind internationaler Bekanntheitsgrad, Geschichte oder Einwohnerzahl vollkommen unerheblich. Wissenschaft (Forschung und Entwicklung) spielt eine Rolle, ist aber an Wirtschaft angegliedert, ebenso Verkehr und Tourismus. Politische Bedeutung ist auch wichtig (auch internationale Organisationen), Kultur auf eher geringem Level. Entscheidend für die Positionierung im System der Weltstädte sind nur der Grad an konzentrierter "Macht" und internationaler Verflechtung im vorrangig ökonomischen Bereich.

  • Zitat von TheBerliner

    Das könnte leicht in eine "Who's dong is longer"-Debatte abdriften, aber lass es doch drauf ankommen. :)


    Wieviel cm muss denn eine Weltstadt haben? Und der Durchmesser ist ja auch nicht zu vernachlässigen ;)


    rec


    Ich glaube auch, dass die wikipedia-Einschätzung nicht zielführend ist. Eine Weltstadt nach dem allgemeinen Wortgebrauch muss neben anderen Gesichtspunkten schon recht groß (d.h. einige Millionen Ew.) und auch weltbekannt sein, und zwar nicht nur unter Experten.
    Für einen Durchschnittsjapaner sind Hamburg Hackbraten und Frankfurt eine Riesenwurst mit Ketchup. Dass sich dahinter "Welt"-Städte verbergen, würde Keiner auch nur im Ansatz erahnen.

  • Zitat von stativision

    Ob man den Umzug danach auf unbestimmte Zeit verschiebt, ist wieder eine andere Sache. Da muss man abwägen, ob die entstehenden Zinsen der aufgenommenen Schulden die Vorteile auffressen... Das ein Umzug Sinn machen würde, dürfte aber keiner bestreiten.


    langfristig betrachtet ist es natürlich richtig, umzuziehen. aber einfach den richtigen und finanziell günstigsten zeitpunkt abwarten. das geld sollte vorerst für wichtigere dinge eingesetzt werden. es brökelt doch an allen enden.


    zum thema weltstadt: obwohl z.b. madrid politisches, vielleicht auch wirtschaftliches zentrum ist, ist für mich persönlch nach wie vor barcelona spaniens stadt nr.1.

  • So, dass für 2006 (dem Wahljahr;)) erwartete hin und her geplänkel geht, aus verständlichen Gründen, jetzt im Wahljahr 2005 los.


    Beckstein will Umzug abbrechen, Berliner CDU und SPD natürlich nicht.,


    http://www.welt.de/data/2005/07/07/742457.html


    Wird denke ich von Merkel und etc. abhängen, ob es zum Umzug kommt. Durch die Mitregierung einer CSU ist es jedoch nicht unbedingt wahrscheinlicher, dass der BND nach berlin kommt.

  • Wie die Welt übrigens zu Recht bemerkt, will Herr Beckstein ja Innenminister werden. Und der hat in Sachen BND nichts zu melden, da dieser dem Bundeskanzleramt untersteht.
    Ich gehe nach wie vor davon aus, dass der BND plangemäß nach Berlin kommt. Da sind mittlerweile reichlich Kosten entstanden, in Berlin ist ein Planverfahren in Gang gesetzt worden und der BND plant selber längst seinen Umzug. Was Herr Beckstein vor der Wahl erzählt und Herr Kauder nach der Wahl macht, muss nicht zwingend übereinstimmen.

  • Ich kann Beckstein eh nicht ausstehen. ich glaube das einzige was der den ganzen Tag macht, ist TV-Auftritte planen und Interviews geben. Kein anderen Landesinnenminister hat sonst so eine Medienpräsenz wie Beckstein. :nono:


    Ich hoffe auch, das der Umzug wie geplant vonstatten geht. Wie der BND ja selber sagt, ist eine modernere/zeitgemäßere Immobilie für das vernünftige Arbeiten notwendig. Also muss entweder der Umzug nach berlin stattfinden, für den schon ein Architekturwettbewerb und weitere Kostenverursachende Maßnahmen stattgefunden haben(dieses Jahr werden glaube ich 100 Mio. Euro für die Maßnahmen ausgegeben), oder eine Neuplanung für den BND in Pullach muss ganz von vorne begonnen werden etc.(was ja auch nicht kostenfrei wäre)

  • Eben, sie kriegen den Rechnungshof ja so oder so an den Hals. Wenn sie den BND plangemäß nach Berlin ziehen lassen, können sie alles der Vorgängerregierung anlasten, wie Schröder das teure Kanzleramt auch Kohl angelastet hat. Wenn Sie Berlin jetzt abblasen und für Pullach neu planen, haben sie die (so oder so unnötigen) Mehrkosten aber selber zu verantworten.

  • Wenn die FDP bei der wahrscheinlichen Bundestagswahl in diesem Herbst (heute Abend wissen wir mehr... ;) ) Zünglein an der Wage spielen sollte, dann hat die CSU mit ihren Pullach-Ausbau/Umbau Plänen wohl schlechte Karten:


    "Die FDP wies die Forderung Becksteins nach neuen Gesetzen zur Terror-Vorbeugung zurück. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin, sagte in Berlin, stattdessen sei eine Modernisierung des Bundesnachrichtendienstes (BND) nötig. Damit die Gefahren des Terrorismus frühzeitig erkannt und ihnen rechtzeitig begegnet werden könne, sei ein Umzug des BND von München nach Berlin unumgänglich. Dies werde aber bislang von der CSU nicht unterstützt."


    (20-7-05)
    http://www.n24.de/politik/ausl….php/n2005072019092000002


    Aber ich denke Manuel hat ganz Recht, man wird es der Vorgänger Regierung anlasten und den Umzug wie jetzt geplant stattfinden lassen. Für Berlin das Beste. Sicher nicht für den Staatshaushalt. Aber wahrscheinlich für die Sicherheit. wer weiß das so genau.

  • Momentan findet ein Architektur Wettbewerb statt, der zum Inhalt hat:


    "Bundesnachrichtendienst in Berlin
    Neubau einer Schule und eines Besucherzentrums"


    Einreichungsfrist ist der 17.8.05


    http://www.bbr.bund.de/index.html?/neues.htm


    Also noch mehr fixe Kosten, die jetzt schon entstehen und im Falle einer Absage des Umzuges überflüssig waren.

  • Ich mache mir da keine Sorgen... Alles Polemik und Wichtigtuerei = Wahlkampf!
    Das Ding ist durch, was sollte da auch noch passieren? Wenn es eine CDU-FDP Koalition gibt, ändert sich nichts (wegen den FDPlern) und unter einer höchst wahrscheinlich großen Koalition sowieso nicht. Schily bleibt dann Innenminister und wenn der seine eigene Entschiedung rückgängig machen würde - abstrus... Wenn einer überhaupt, DER garantiert nicht ;)

  • "Grundstück für BND-Umzug gekauft"


    "Im Streit um den Umzug des Bundesnachrichtendienstes (BND) nach Berlin soll die rot-grüne Bundesregierung nach einem Zeitungsbericht vollendete Tatsachen geschaffen haben."


    "Wie der "Münchner Merkur" am Montag schreibt, hat der Bund das Grundstück an der Chausseestraße vor gut einer Woche für 47,6 Millionen Euro erworben. Das gehe aus einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Gerd Ehlers hervor."


    "Allerdings könne die Bundesregierung bis zum 1. April 2006 von dem Kauf zurücktreten. Derzeit arbeiten noch 4000 der etwa 5300 BND-Mitarbeiter in der Zentrale im bayerischen Pullach."


    http://www.rbb-online.de/_/nac…_jsp/key=news3070244.html


    wenn es keine rücktrittsklausel gäbe, wäre der Umzug damit so gut wie durch...

  • @b-a-t-o:
    da bin ich leider unglaublich pessimistisch....


    allerdings: hat bisher von der CDU keiner klar Stellung bezogen, die FDP ist für den Umzug. Nur die CSU ist dagegen. Vlt. bezieht die CDU nicht Stellung um nicht noch ein paar CSU wähler im Süden zu vergnatzen? Das Zünglein an der Wage könnte natürlich die FDP werden...


    EDIT:


    vlt. auch nicht:


    "CDU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach kündigte an, daß die Union nach einem Wahlsieg den Umzug "grundsätzlich in Frage stellen" wird."


    "Auch unabhängig von der Finanzdebatte sieht Bosbach den Umzug kritisch: Es bestehe "keine fachliche Notwendigkeit, den BND mit allen Außenstellen nach Berlin zu holen". Derzeit sei die Bundesbehörde mit 1300 Mitarbeitern in Berlin vertreten. "Bei dieser Teilung sollte es bleiben", sagte Bosbach der Netzeitung."


    http://morgenpost.berlin1.de/c…09/06/bezirke/777649.html

  • na das hört sich ja gar nicht mal so gut an


    BND in Berlin :GD::fiddle:


    und das stadtschloss dann wohl gleich noch dazu, bisher waren es doch auch nur die spd leute die den schlossbau befürwortet haben