Wiederaufbau der Schrannenhalle [fertiggestellt 2005]
Schranne soll 2005 fertig sein
Investor will nun auch das Freibank-Gebäude sanieren
Der neuerliche Streit zwischen der Münchner CSU und der DBVI scheint den Baufortschritt an der Schrannenhalle nicht zu beeinträchtigen. Die Baugrube ist mittlerweile komplett ausgehoben, in dieser Woche soll mit dem Rohbau der Untergeschosse begonnen werden. Die Sanierung der Freibank wird sich hingegen bis ins kommende Frühjahr verzögern.
Bereits im Frühling dieses Jahres hätten die Arbeiten an dem denkmalgeschützen, aber einsturzgefährdeten Gebäude aufgenommen werden sollen. Dann stellte ein vom Investor in Auftrag gegebenes Gutachten fest, dass die Schäden an der Freibank weitaus größer sind als angenommen. Der Abriss-Antrag, den die DBVI daraufhin im August stellte, wurde aber von der Stadt abgelehnt. Von Anfang an hatte der Abbruch-Wunsch des Investors nur wenig Aussicht auf Erfolg: Denkmalschützer erklärten das Ansinnen für undenkbar. „Die Chancen standen 50: 50“, meint hingegen die DBVI-Sprecherin Anne Kröhl. Deshalb habe man die Sanierungs-Planungen während dieser Zeit eingestellt. Für die Münchner CSU Grund genug, nun erneut dem Investor vorzuwerfen, die Bausubstanz der Freibank nicht ausreichend zu sichern. Es sei zu befürchten, dass die DBVI nur ihre „Taktik des Abbruchs durch Verfall“ zielstrebig fortführe. Der Investor wies dies zurück. Der Zustand der Freibank werde laufend kontrolliert.
Während hinter den Kulissen weiter gestritten wird, geht es indes mit den Arbeiten an der Schranne voran: Rund 13 Meter ist die Grube tief. Tiefer werden die Bagger wohl nicht mehr buddeln. Denn schon in dieser Woche soll mit den Vorarbeiten für den Rohbau auf dem Areal zwischen Prälat-Zistl- und Blumenstraße begonnen werden. Die ausführende Firma wird von heute an ihre Baucontainer aufstellen und die Fundamente für die zwei Baukräne legen, die voraussichtliche Ende Oktober geliefert werden. Danach soll die Bodenplatte hergestellt werden, die aus 400 Tonnen Stahl und 3600 Kubikmetern Beton besteht. Auf ihr werden die Tiefgaragen-Geschosse des Bauwerks nach oben wachsen.
„Wir liegen absolut im Zeitplan“, sagt Investoren-Sprecherin Kröhl. „Eröffnungstermin der Schranne ist und bleibt im Frühjahr 2005.“ Daran werde auch die um ein Jahr verzögerte Sanierung der Freibank nichts ändern. Die Planungen für das marode Denkmal sollen jedenfalls „in Kürze“ wieder aufgenommen werden.
Quelle: Süddeutsche Zeitung