Immobilienmarkt Frankfurt

  • Genialer Ansiedlungserfolg für den MesseTurm und auch für die Stadt! Die Firma wird sich sicherlich im Turm weiter ausbreiten und andere nachziehen. Tja, zum Glück gibt es in Deutschland und Rhein-Main genug Petrochemie und im MesseTurm viel, viel Platz für Chinesen und die Inder, die auch schon drin sind.

  • Erhebliche Mieterhöhungen für Einzelhandel in Stadtvierteln

    Zwei gute Artikel waren dieses Wochenende in der FAZ und FNP zum Thema lokaler Einzelhandel zu lesen. Immer mehr inhabergeführte Läden besonders in Sachsenhausen und Nordend/Bornheim schliessen, da die Mietsteigerungen nicht mehr mit Umsatz aufzufangen seien. Durch Quersubventionen, steuerliche Abschreibungen und anderen Einkommen können sich Vermieter aber längeren Leerstand scheinbar locker leisten.


    Hier die Beispiele:
    Schweizer Strasse:
    - Für ein 45 qm großes Damenbekleidungsgeschäft ist eine Miete von 3000 Euro pro Monat fällig. Der QM-Preis lag zuletzt "zwischen 65 u 67 Euro".
    - Eine Café-Betreiberin zahlt 4500 Euro für gut 60 qm (1/3 davon ist Lagerfläche). In den vergangenen zehn Jahren sei der Mietpreis um mehr als 100 Prozent gestiegen. Deshalb steht auch bald die Schließung bevor.
    - Ein kleiner Lebensmittelladen zahlte für seinen 53 qm großen Laden bei einer Verkaufsfläche von gerade einmal 19 qm ebenfalls 4500 Euro inklusive Nebenkosten. Hier ist ebenfalls die Schließung zu verbuchen.
    - Laut dem Immobilienmarktbericht für Gewerbeflächen im Raum Frankfurt für 2010, erstellt von der Industrie- und Handelskammer (IHK), werden für den Quadratmeter auf der Schweizer Straße bis zu 70 Euro fällig.


    Berger Strasse:
    - Das "Moderne Antiquariat Kontext", bekannt für günstige Buch-Restposten und Mängelexemplare, wird die Berger Strasse verlassen. Bei der Vertragsverlängerung wurden plötzlich 50 Euro Kaltmiete aufgerufen. Bei 120 qm wären das also 6000 Euro. Richtung Uhrtürmchen würden die Preise dann noch weiter steigen.
    - Update: Der Eindruck bestätigt sich, wenn man an der Berger Strasse von der Station Bornheim Mitte bis zum Bethmannpark fährt. In diesem Abschnitt sind gefühlte 10-12 leer stehende Geschäfte zu sehen, allesamt mit "Zu vermieten" Schildern. Die Strasse büsst somit an Charme und Attraktivität ein. Besonders bedrückend ist dieser Abschnitt (Streetview), wo man schon jahrelang vergeblich auf einen Impuls wartet.


    Fazit: An der Schweizer Str und Berger Str werden demnächst deutlich mehr Leerstand und/oder Filialketten zu sehen sein. Vielleicht sollten sich die Vermieter langsam Gedanken machen, ob sie den Charme abwürgen wollen für den sie wahrscheinlich in diese Viertel gekommen sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von Golden Age () aus folgendem Grund: Neue Entwicklungen

  • Artikel in voller Länge.


    Nach erfolgtem Verkauf von Opernturm und den frisch sanierten Türmen der Deutschen Bank wird laut Wall Street Journal in der nächsten Zeit mit dem Verkauf dieser Hochhäuser gerechnet:

    • Silberturm (Verkäufer Morgan Stanley)
    • Trianon (Verkäufer Commerzbank)
    • Westend Gate (gehört Aberdeen-Fonds Degi Europa)
  • Ein gut recherchierter Artikel, dazu zwei Anmerkungen.


    1.) Die Textpassage, die von einer neuen Goldgräberzeit spricht, berichtet leider nicht von einer baldigen Renaissance. Dort steht man wäre noch ein ganzes Stück entfernt (d.h. "a long way away") von dieser einstigen Entwicklung der späten 90er Jahre. Der Tenor des Artikels ist eher, dass man sich eine Zurückversetzung in diese Zeit wünscht, aber die Gegebenheiten nocht lange nicht so weit sind.


    2.) Der Vollständigkeit halber hätte der Artikel eigentlich den neuen EZB Tower und das Squaire am Flughafen erwähnen müssen. Außerdem wird im Bericht der wichtige Punkt ausgelassen, dass die Vermittlung moderner Büroflächen noch lange kein Selbstläufer ist. Die Vermietung der modernen 48.000 qm Bürofläche des Palais Quartier (MAB Development Deutschland und BNP Paribas Real Estate) verläuft beispielsweise weiterhin schleppend bis enttäuschend.

  • Mertonviertel: Bundesbehörde BaFin mietet Undine-Haus

    ^ Nicht unbedingt, denn das Wall Street Journal bezieht sich in erster Linie auf den Investmentmarkt.


    Eine Großvermietung wird heute aus dem Mertonviertel gemeldet. Die BaFin hat das derzeit noch von PwC genutzte Bürogebäude "Undine" gemietet. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zieht bekanntlich in den Tower 185. Auszüge aus der Pressemitteilung der Standortinitiative Mertonviertel:


    Zum Ende März 2011 konnte SEB Asset Management durch Vermittlung von Knight Frank sein modernes Büroobjekt "Undine", Marie-Curie-Str. 24–28, mit Stellplätzen an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vermieten. Die Bundesbehörde mietet das markante Büroobjekt mit der wellenförmigen, 130 Meter langen Fassade. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. [...]


    Mit der Neuvermietung konnte der Auszug der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC), deren Vertrag zum 31. Dezember 2010 auslief, quasi nahtlos kompensiert werden. Mit dem Einzug in das im Jahr 2000 errichtete Büroobjekt "Undine" wird der Standort Mertonviertel weiter gestärkt, für den sich seit Herbst 2009 die Standortinitiative MertonViertel Frankfurt am Main als Eigentümergemeinschaft einsetzt. Die Frankfurter Mitarbeiter der Behörde werden künftig in der siebenstöckigen Immobilie arbeiten. Die BaFin wird für ihre Mitarbeiter zudem eine Kantine und eine eigene Kindertagesstätte betreiben. Das Bürohaus wurde 2001 von der SEB Asset Management für ihren offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest erworben.


    Rund 30.000 m² Bürofläche - das 2000 fertig gestellte Undine-Haus an der Marie-Curie-Straße:



    Bild: Standortinitiative Mertonviertel

  • In der Druckausgabe der FAZ von heute wird die 10 Jahre laufende Großvermietung im Mertonviertel bestätigt. Demnach werden 450 Mitarbeiter die Wertpapier- und Derivateaufsicht im neuen Domizil betreiben. Bis Jahresende soll die Mitarbeiterzahl auf 500 anwachsen. Zudem wird man nur einen Teil des Undine-Hauses nutzen, wie viel genau wurde nicht bekannt. Der Umzug aus dem bisherigen Gebäude an der Lurgiallee (Bild) beginnt in Mai. Ohne Frage ist es nach dem Abzug von KPMG und PWC ein wichtiges Lebenszeichen für das Mertonviertel.


    Zusatz: Die Banken- und Versicherungsaufsicht der BaFin bleibt (vorerst) in Bonn. Ob es zu einer Kompetenzenbündelung bei der Bundesbank kommt, wurde zuletzt nicht bestätigt. Somit bleiben die 1.830 Mitarbeiter, die dem Finanzministerium unterstehen, bis auf weiteres über zwei Standorte verteilt.

  • Der alte Standort ist nur wenige Meter vom Neuen entfernt. Somit verlagert sich der Leerstand lediglich um diese Distanz. Oder gibt es bereits einen Nachmieter?

  • Handelsblatt: Riskanter Turmbau zu Frankfurt

    Im Handelsblatt wird über das spekulative Element beim Taunusturm Projekt berichtet. Auch wird über andere Projekte ebenso wie über die Zukunft bestehender Häuser geschrieben:


    Riskanter Turmbau zu Frankfurt
    01.04.2011
    Trotz vieler leerstehender Büros wurde in Frankfurt nun mit dem Bau des 170 Meter hohen Taunus-Turms begonnen. Das Vorhaben des US-Projektentwicklers Tishman Speyer ist riskant, denn noch ist kein Quadratmeter vermietet.
    ...

  • BEKU: Da es nicht explizit verkündet wurde, muss man davon ausgehen, dass es zunächst keinen BaFin-Nachmieter an der Lurgiallee gibt. Trotzdem ist die "Verlagerung" innerhalb des Mertonviertels als Gewinn zu werten, denn bei 15% Büroleerstand in Frankfurt gab es reichlich andere Optionen. Somit scheint die Quartier-Initiative schon Früchte zu tragen.


    Notiz: Wie Schmittchen richtig anmerkt, wäre Eschborn als Gewerbesteuer-Oase keine Alternative gewesen. Sorry für meine Falschmeldung.


    Ein Wort noch zum Handelsblatt Artikel: Es stimmt etwas nachdenklich, dass der Vertreter von Jones Lang Lasalle das Degussa Projekt grundsätzlich in Frage stellt. Auch wenn DIC (noch) optimistisch ist, scheint das abschnittweise Bauen mit erheblichen Risiken verbunden zu sein (Neumieter umgeben von Baustelle).

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • General Electric im OpernTurm

    In der heutigen FAZ-Printausgabe findet sich im regionalen Wirtschaftsteil ein für Frankfurt sehr erfreulicher Beitrag unter obigem Titel.


    Demnach mietet der amerikanische Mischkonzern General Electric (GE) den 15. Stock (vollständig??) im OpernTurm und wird künftig von Frankfurt aus mit einem Managementteam das Geschäft in Europa, Russland und Nordasien steuern. Der Italiener Ferdinando Becalli-Falco übernimmt vom OpernTurm aus die Verantwortung für 90 000 (!!) Mitarbeiter allein in Europa und Russland.


    "Die in Brüssel angesiedelte Europazentrale bleibt erhalten, doch wird nun vor allem von Frankfurt aus gearbeitet".


    "Der Umzug kommt im Zuge einer neuen Organisationsstruktur der Amerikaner(...)"


    "Das Gravitationszentrum in Europa ist Deutschland; es wird der Motor für das Wachstum sein" sagte der Manager Becalli-Falco (Senior Vice President von GE).


    Frankfurt sei nun mal das Wirtschafts- und Finanzzentrum in Deutschland, heißt es weiter.


    Angaben, ob die komplette 15. Etage gemietet wird, wieviel qm angemietet werden sowie zur Anzahl der Mitarbeiter wurden nicht gemacht.

    2 Mal editiert, zuletzt von skyliner () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Bahn bleibt mindestens 13 weitere Jahre im Galluspark

    Auszüge aus einer aktuellen Pressemitteilung von Eurocastle:


    Eurocastle verlängert Mietvertrag über 41.000 m² mit der Deutsche Bahn AG


    Guernsey, 16. Mai 2011 - Eurocastle Investment Limited hat mit der Deutsche Bahn AG einen Bestandsmietvertrag über 41.000 m² Büroflache im Galluspark, Frankfurt, um 13 Jahre zu Marktkonditionen verlängert. Bei dem Vertrag handelt es sich um den größten Mietvertrag im Portfolio von Eurocastle. Die Deutsche Bahn AG ist seit Fertigstellung im Jahre 1996 Ankermieter in der ca. 44.000 m² großen Büroimmobilie im Frankfurter Gallusviertel, die sich seit 2006 im Besitz von Eurocastle befindet.

  • ^ Schlechte Nachrichten für den Campanile - ohne das Behördenzentrum kommt der dann wohl so schnell nicht. Im Koalitionsvertrag findet sich nichts zum Behördenzentrum, aber der Kulturcampus Bockenheim scheidet dafür ja schon einmal aus. "Campanile" steht allerdings auch nirgends in dem Vertrag.

  • Das sehe ich nicht so ! Der Campanile hat noch beste Chancen auf eine Realisierung.


    Denn,die Bahn will sich ja nicht nur auf zwei Firmensitze verkleinern in Frankfurt, sondern auf vier. Bis jetzt sind zwei Zentren bekannt.Einmal das Zentrum im Gallusviertel und einmal der Silvertower, der wohl bald bezogen werden kann von der Bahn.Bleiben noch zwei übrig.


    Warum sollten nicht auch das Behördenzentrum und die Bahn gleichermaßen in den Campanile ziehen können?Dadurch könnte man den Turm sogar noch etwas erhöhen in der Planung,statt der bis jetzt geplanten Höhe von 210m.
    Der Planungsdezernent Schwarz, favorisiert ja den Campanile sehr stark, für dass Behördenzentrum.


    Mit oder ohne Bahn,der Campanile kommt bestimmt.Gerade auch,weil der geplante ZOB dort so wichtig ist für die Stadt.

  • ^ Deinen Optimismus in allen Ehren, aber die Bahn hat jetzt nach dieser Entscheidung schon vier große Standorte in Frankfurt, nämlich die beiden von Dir genannten sowie die alte Bahn-Konzernzentrale an der Stephensonstraße (der Mietvertrag dort läuft noch bis 202x, die genaue Zahl habe ich vergessen, aber noch mindestens 12 Jahre) und die Zentrale der DB Netz AG an der Theodor-Heuss-Allee. Ich glaube nicht, dass die Bahn plant, dort auszuziehen. Somit wären die großen Umzugspläne jetzt erst einmal ad acta gelegt, es sei denn, sie wollen noch einen fünften großen Standort eröffnen.


    Wenn das Behördenzentrum tatsächlich im Campanile (evtl. zusammen mit einem weiteren Bahn-Standort) unterkommen sollte, dann muss sich Herr Schwarz beeilen, um die Geschichte unter Dach und Fach zu kriegen, bevor nächstes Jahr sein Nachfolger das Amt übernimmt. Denn die Grünen hatten bekanntlich der Aufnahme des Campanile in den Hochhausrahmenplan nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die Bahn dort einzieht. Was sie von der Idee des Behördenturms halten, weiß ich nicht.

  • Die Grünen wollen weiterhin am liebsten nur die Bahn darin sehen der Herr Schwarz gerne das Behördenzentrum mit oder ohne die Bahn.Da muß man Kompromisse in der Koalition machen.


    Die Bahn war im Frankfurter Raum auf über 30 Fillialen verteilt.Sie wollte sich nur noch auf 4 Standorte konzentrieren.Ich habe noch nichts davon gehört,dass Sie das schon erreicht hätte.Mir sind nur 2 Standorte bisher bekannt.Wir wissen ja auch nicht was hinter den verschlossenen Türen passiert.Man hört auch nichts von seiten der Bahn,was sie weiter plant.
    Für das Behördenzentrum im Campanile,habe ich aber ein gutes Gefühl.Obwohl 100 prozentig,kann ich das natürlich auch nicht sagen.Aber irgendein Hochhaus wird es wohl werden müssen,bei gebrauchten 56 000 qm..

  • Bei der alten Bahnzentrale an der Stephensonstr. handelt es sich ja wohl um den Standort im Gallus.

  • Genau!Richtig Thomas. Wir dürfen weiter auf den Campanile ,oder sonst irgendein anderes Hochhaus hoffen.Vielleicht wird es auch der Millenium Tower oder der Tower 1 für die Bahn.

  • Naja, Millenium Tower ist etwas SEHR weit hergeholt. ;) Das wäre schon politisch nicht durchzusetzen, schließlich wäre das der Image-Killer schlecht hin. Kaputte Züge, Verspätungen, satte Preise - aber die Herren von der Bahn residieren im größten Wolkenkratzer der EU. Alles klar. ;)