Immobilienmarkt Frankfurt

  • Also angesichts der Schwankungen die in diesem Ranking offensichtlich stattfinden würde ich dem nicht allzu hohe Bedeutung beimessen. Außerdem ist es ja zu erwarten gewesen, dass durch die Finanzkrise die Unsicherheit bzgl einer Stadt wie Frankfurt bzw. deren Immobilien stark zunimmt. Natürlich sinken da reflexartig die Erwartungen was die Renditen angeht. Ob zu Recht und wenn ja in welchem Maß gerechtfertigt, muss sich noch zeigen. In der derzeitigen teilweise hysterischen Situation würde ich dieses Ranking mit Vorsicht genießen.
    Dazu kommt noch, dass wir in den letzten Jahren ja durchaus einige beachtliche Großprojekte gesehen haben, bzw. gerade sehen. Dass muss der Markt erst einmal verdauen denke ich. Insgesamt würde ich also zustimmen, ja das Abrutschen ist begründet und logisch, andererseits sehe ich darin keine systematische/ nachhaltige Verschlechterung der Gesamtsituation widergespiegelt.

    • Die Stadt Frankfurt am Main hat im vergangenen Jahr Bauten mit einem Rekordvolumen von 1,71 Milliarden Euro genehmigt und liegt somit bundesweit an der Spitze. Außerdem hat


    • der Anteil von Wohnungen mit 18% gegenüber den Bürobauten mit 13% deutlich zugenommen.


    • Deutlich zugenommen hat im vergangenen Jahr auch die Umwandlung von Büros in Wohnungen. Über 500 Genehmigungen wurden erteilt - eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.


    • Rund 20 Prozent aller genehmigten Wohnungen in 2008 waren frühere Büros.


    • Gegen den Bundestrend floriere der gesamte Wohnungsbau in Frankfurt weiter. Die Stadt Frankfurt sei "für die Zukunft gut aufgestellt", so Schwarz.


    Quelle: http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Abwanderung setzt sich fort!

    Die Poly-clip System GmbH & Co. KG hat von der Pensionskasse Hoechst (Penka) im März ein 45.000 m² großes Grundstück im Gewerbegebiet Hattersheim-West, auch Innovationspark genannt, gekauft. Bei den Verhandlungen wurde auch schon der Plan der zukünftigen Bebauung für die Zentrale, Konstruktion, Entwicklung, Vertrieb und Produktion der Penka gezeigt. Die geplante Bebauung für einen Produktionsbetrieb läuft dem Konzept der Penka, nämlich den Innovationspark für Dienstleistungsgewerbe zu vermarken, nicht zu wider. Vom Umzug werden 300 von insgesamt 700 weltweit tätigen Mitarbeitern betroffen sein. Poly-clip wurde 1922 in Frankfurt als Werkzeugbauer gegründet und ist seit dem dort mit seiner Zentrale ansässig. Neben Clips und Plomben, die zum Verschluß von Schlauchverpackungen dienen, werden auch die entsprechenden Abfüllmaschinen produziert.
    Die Firma ist nach eigenen Bekunden mit einem Jahresumsatz von 200 Mio. €, insbesondere im Bereich Verpackungsmaschinen für Wurstwaren, Markt- und Technologieführer.
    Eine Weiterentwicklung der Firma in Frankfurt-Rödelheim war an dieser Stelle nicht mehr möglich. Deshalb mußte Poly-clip einen neuen Standort im Rhein-Main-Gebiet suchen der auch für die Mitarbeiter gut zu erreichen ist. Dadurch können alle Mitarbeiter umgeziedelt werden. Die günstigere Gewerbesteuer in Hattersheim war nicht ausschlaggebend, jedoch wird diese Einsparung vom Unternehmen gerne mitgenommen.
    Den mittelfristigen geplanten Umzug von Poly-clip bedauert die Arbeitsgemeinschaft Rödelheimer Geschäftsleute (ARG) wärend in der Hattersheimer Politik überwiegend große Freude über den gelungen Coup herscht. Der Frankfurter Planungsdezernent Edwin Scharz (CDU) zeigt sich hingegen überrascht von den Plänen.
    Quelle: FNP vom 08.04.2009

  • Bundesbank kauft an der Taunusanlage

    Die Deutsche Bundesbank hat von der WestLB deren Niederlassung an der Taunusanlage gekauft. Umfasst sind das gründerzeitliche Hauptgebäude Taunusanlage 3 (Emporis-Foto) und ein neuerer Anbau. Übergabe soll im kommenden Oktober sein. Die WestLB sucht noch neue Räume für ihre Niederlassung. Quelle ist eine Meldung in der Immobilien-Zeitung.


    Die Bundesbank ist bereits Besitzerin des Gebäude Taunusanlage 5 und 6 (Foto). Die Büros im Mertonviertel werden aufgegeben, künftig sitzt die Bundesbank dann nur noch an der Taunusanlage und natürlich an der Wilhelm-Epstein-Straße im Stadtteil Ginnheim.

  • Schlechte Nachrichten für das Mertonviertel nachdem dort schon KPMG und PwC wegziehen. Damit dürfte sich das Mertonviertel entgültig zum Problemviertel entwickeln. Ich sehe keine Möglichkeiten wie der enorme Leerstand ausgeglichen werden könnte. Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist Abriss der Bürobauten und Entwicklung eines stadtnahen Wohngebietes.

  • Bei einem jährlichen Vermietungsumsatz in Frankfurt von durchschnittlichen 500.000 qm ist es durchaus machbar im Mertonviertel, die Büroimmobilien wieder voll zu kriegen. Der Standort ist gut und integriert sich immer besser ins Umfeld. Irgendwann fällt auch der Gewerbesteuernachteil im Stadtgebiet.


    Kein Grund also, z.B. daß kaum 10 Jahre alte PWC Gebäude wieder abzureißen. Das findet schon seine Anschlußmieter!

  • Mertonviertel

    Wo wir's gerade davon hatten: In der aktuellen Immobilen-Zeitung ist ein interessanter Artikel zum Bürostandort Mertonviertel, auch online nachzulesen. Hintergrund ist eine Standortinitiative mehrerer Immobilienbesitzer in diesem Viertel. Anlass hierfür wiederum ist scheinbar der bevorstehende Auszug mehrerer Großmieter. Einige interessante Fakten aus dem Artikel zusammengefasst:


    • Fläche Mertonviertel: ca. 60 Hektar
    • Bürofläche: 380.000 m² in 19 Objekten
    • Größter Bürokomplex: Lurgihaus mit 88.000 m² Gesamtfläche (gehört zu den größten Bürogebäuden Europas)
    • Mietpreise: 10 bis 12 Euro/m²
    • Leerstandsquote derzeit: 3,8%
    • Bedeutende Mieter: Deutsche Reisebüro (Dertour), Zurich Versicherung, BAFin, IG BAU, Sage
    • Bedeutende Mieter die umziehen werden: PricewaterhouseCoopers (Tower 185), KPMG (Airrail Center)


    Also praktisch Vollvermietung bisher. Künftig soll mehr auf kleinteilige Vermietung und auf mittelständische Mieter gesetzt werden. Der nahe Campus Riedberg der Goethe-Universität könnte das Büroviertel für "universitätsaffine Nutzer" interessant machen. Als Vorzüge des Standorts werden unter anderem der Autobahn- und U-Bahn-Anschluss, vergleichsweise moderne und gut ausgestattete Immobilien, günstige Mietkonditionen, die nahe gelegenen Wohn- und Neubaugebiete und die vorhandene kleine Shopping-Mall Merton's genannt.

  • Schroder Property verlagert Deutschlandsitz von Wiesbaden nach Frankfurt!


    Endlich mal keine Abwanderung, sondern eine Einwanderung. Wie das http://www.property-magazine.de/frankfurt heute meldet, verlagert Schroder Property seinen Hauptsitz ab morgen, 14.08.2009, nach Frankfurt und belegt mit 30 MA rund 563 m² im 13. Stock des JapanCenters/Taunustor.


    Damit sollen Ressourcen unter einem Dach gebündelt werden, da sich bereits die Schroder Investment Manager auf 1.130 m² im Turm befinden.


    Es ist weiterhin geplant, die Geschäftsaktivitäten am Finanzplatz Frankfurt auszubauen.:daumen:


    Noch 17 solcher Meldungen und wir hätten die durch Binding abwandernden ca. 500 MA wieder drin ...und weitere 67 solcher Meldungen und wir hätten sogar den Abgang der 2000 MA der Börse absorbiert...!!!;)

  • Die Commerzbank hat beachtliche 15.000 m² im Pollux gemietet (Quelle). Das 1997 fertig gestellte 130-Meter-Hochhaus der Architekten Kohn Pedersen Fox, für das es aus Vermietersicht in der letzten Zeit nicht gerade gut lief, ist damit wieder zu über 50% vermietet.

  • Ich meine aber, dass zuvor die Dreba dort Mieter war. Und auch die Commerzbank ist bisher schon Mieter in einem der beiden Hochäuser (Kastor oder Pollux)

  • ^^ Anfänglich waren meines Wissens 24 Etagen des Pollux an die Dresdner Bank vermietet. Nach deren Auszug stand der Pollux quasi leer, es waren zuletzt nur noch etwa zwei Etagen des Hauses belegt.


    Der Castor wurde bisher von der ehemaligen Commerzbank-Tochter cominvest genutzt. Nach deren Verkauf an die Allianz sind die Mitarbeiter im Sommer ausgezogen, der bestehende Untermietvertrag gekündigt. Der Castor steht somit nahezu leer, es besteht meines Wissens weiterhin ein Mietvertrag mit der Commerzbank, die damit wahrscheinlich das gesamte Gebäudeensemble nutzen wird.


    Der Betreiber des italienischen Restaurants "Senso e Vita" im Castor, Herr Toro, will übrigens im Annex-Gebäude des Pollux Teile eines Gastronomie-Areals bemerkenswerter Dimensionen betreiben:


    Geplant sind u.a. "ein Gourmetrestaurant mit Smokers-Lounge, Austernbar und Weinlounge. Auf der Galeriefläche ist eine Sushi-Bar vorgesehen. Die Annex-Halle dient als Lufthansa-Check-Inn, Wartebereich, Empfang und Bar. In einem Café mit Zeitung und Snacks können sich die Mieter des Hauses für ihre Arbeitspausen verpflegen. Ein großer Eventbereich bietet Raum für Veranstaltungen.
    Die derzeitigen Ladenflächen im Annex werden als Weinladen, Barilla-
    und Gourmetshop umgebaut. Im vierten Obergeschoss des Annex wird außerdem die ehemalige Kantinenfläche mit Großküche für ein exklusiv eingerichtetes Mitarbeiter-Restaurant und Kasino genutzt, in dem rund 150 Gäste Platz finden."


    Quelle: frankfurt-pollux.de

  • Neuvermietungen von Büros fallen um 24% zum Vorjahr

    Wie die Rundschau berichtet, sind Büroimmobilien derzeit schwer an den Mann zu bringen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres mussten Makler hierbei einen Rückgang um knapp ein Viertel hinnehmen. Der Trend gehe eher zu Verlängerungen von bestehenden Mietverträgen (wie im Fall FBC?).


    Relativ gesehen, stehe Frankfurt aber gut da. In anderen Städten sind deutlich herbere Einschnitte zu verzeichnen:
    - München (-30%)
    - Düsseldorf (-50%)


    Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich die Lage stabilisiert hat. Weitere schwere Verluste sind nicht prognostiziert. Zudem ist die Finanzbranche bei ihrem Anteil von 25% an Neuvermietungen geblieben, wie auch Beraterfirmen bei 20% (das ist zumindest ein hoffnungsvolles Zeichen). Weiterhin erzielt Frankfurt in seinen Toplagen mit 35 Euro pro Quadratmeter den deutschlandweiten Spitzenwert (dieser lag 2001 aber auch schon bei 54 Euro).


    Hier die Fakten zu Frankfurts Büro-Leerständen:
    - 1,7 Millionen Quadratmeter sind nicht dauerhaft vermietet (220 Fußballfelder)
    - Leerstandsquote liegt bei 14 Prozent
    - Viele leerstehende Gebäude kaum noch zu vermieten (Beispiel Niederrad, Hausen oder Merton)
    - Nur ein Drittel der ungenutzten Büros entsprechen modernen Standards
    - Vielfach bleiben nur Totalsanierung oder Abriss


    Quelle: http://www.fr-online.de/frankf…e-in-den-Glastuermen.html

  • Wohl noch deutlicher lässt sich der Leerstand überalterter Bürohäuser im südlichen Westend beobachten. Überspitzt ausgedrückt: Die kleineren bis mittelgroßen Gebäude aus der Zeit zwischen 1950 und 1980 stehen praktisch alle leer! Umgekehrt sind neue und kürzlich grundsanierte Bürohäuser fast alle - überwiegend oder vollständig - vermietet.


    Das Resultat zumindest in diesem Stadtteil ist erfreulich: Abriss und Neubau von Wohnungen oder Umbau zu Wohnraum sind die auch aus städtebaulicher Sicht positiven Folgen. Gebaut werden meist Wohnungen mit Flächen über 150 m², die Kaufpreise liegen nicht selten im siebenstelligen Bereich. Beispiele gibt es in diesem und in jenem Thread (in beiden folgt noch ein Update).


    Natürlich ist auch das ein Prozess mit überschaubarem Tempo. Es stehen noch viele alte Bürohäuser der Nachkriegszeit störend zwischen der Vorkriegsbebauung herum. Zwar lassen sich gehobener Wohnraum und Luxuswohnungen scheinbar ausnehmend gut vermarkten, aber auch das hat gewiss Grenzen. Und wie schon andernorts erwähnt haben es Entwickler derzeit auch nicht gerade leicht.

  • Mertonviertel

    Über die Zukunft des Mertonviertels hatten wir es schon in #259ff. Nun hat die in diesem Jahr gegründete Standortinitiative auch eine Website. Recht interessant die heutige Presseinformation (PDF). Einen guten Überblick bietet auch dieses Luftbild:



    Foto: Chris Kister Fotodesign Frankfurt / Quelle: Standortinitiative Mertonviertel

  • Schlechte Nachrichten

    Die FAZ berichtet heute, dass der Büromarkt drastisch eingebrochen ist und im Frankfurter Marktgebiet, das Eschborn mit einschließt, nur 422 000 Quadratmeter neu vermietet wurden. Das richtig harte Jahr soll aber 2010 sein, danach sei erst mit einer Erholung zu rechnen. Mehr Info im Artikel.

  • Auch Die Welt berichtet heute über 20% Leerstand bei Büroflächen.


    • Merton Viertel, Hausen und Niederrad leiden am meisten darunter.
    • Gebäude in schlechtem Zustand haben keine Chance mehr und sollten abgerissen werden
    • Top-Lage und Hochhäuser nach wie vor gefragt, hier werden auch Spitzenmieten gezahlt
    • Jones Lang LaSalle geht davon aus, dass im Bankenviertel sogar noch ein weiterer Turm gebraucht werde
  • Reißerisch. Und ein Journalist mehr, der nicht zwischen Vermietungs- und Investmentmarkt zu unterscheiden vermag und diese höchst unterschiedlichen Werte wild vermengt. Wen, außer den Akteuren selbst, interessiert es groß, wie viele Büroimmobilien in einzelnen Jahren von einem Fonds in den anderen verschoben werden?


    Beim Leerstand wurde die pessimistischste Prognose genommen und auch diese noch großzügig aufgerundet. Die meisten anderen Erhebungen nennen aktuell etwa 15% Leerstand. Wegen der geringen Zuwächse bei den Fertigstellungen in der nächsten Zeit wird sich das auch nicht groß ändern. Die Aussage, dass die Hälfte der leer stehenden Büroflächen wegen schlechter Lage und technischen Zustands unvermietbar seien, ist so neu ja nun auch nicht. Hier passiert auch so manches, aber es braucht eben seine Zeit, denn eine Million Quadratmeter Sockelleerstand lassen sich nicht zur gleichen Zeit neu entwickeln oder umnutzen.