Endell: Ein grossartgier Text. Leider gibt es eine zuverlässige Grundregel im Kunstbereich: Je mehr öffentlich subventioniert, desto mittelmässiger oder gar schlechter ist das Ergebnis. Allein schon weil dann oft Auswahl-Komitees gerne mal nach schachfremden Kriterien entscheiden: Ist es feministisch, LGBTQAI+, antifaschistisch, GlobalSouth, POC genug? Gute Kunst entsteht aber nunmal in vieler Hinsicht eher anarchisch, egozentrisch, einzelkämpferisch und "contrarian". Wenn man sich überlegt, dass in dem Projekt solide siebenstellige Beträge an öffentlichen Geldern stecken...unfassbar...hätte man das doch lieber mal in die leider mageren Ankaufsbudgets der Berliner Museen gesteckt. Das hätte man mehr für die Kunst und Künstler getan - meine Wette. Und womöglich auch mehr für das Stadtbild.

Neues Rathaus Mitte (Rathaus der Zukunft)
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Die Diskussion hier mag viel treffendes bemerken, aber mit der realen Situation an diesem Ort, mit den aktuellen Möglichkeiten dort, hat sie dann doch wenig gemein.
- Wäre das HdS abgeräumt und verkauft worden, wie wahrscheinlcih wäre eine Bebauung analog zu den 08/15-Hotel-Neubauten gegenüber geworden?
--> Sehr wahrscheinlich! - Wäre das HdS abgeräumt worden und ein ambitionierter Bebauungsplan mit Showcase-Charakter entwickelt worden, wie wahrscheinlich wäre ein Szenario analog zum TLG-Riegel oder Hines-Grundstück geworden (Jahrelanges hin und her mit Stückwerk, Brachen, Abnutzung und Leerstand)?
--> Sehr wahrscheinlich
So wird halt ein wenig attraktiver, aber doch für viele identitätsstiftender Bau ergänzt und "revitalisiert". Ich verstehe diese Grundsatz-Diskussion daher hier nur bedingt.
Endell: für so ein attraktives wie auch gut gelegenes Haus wie das leerstehende Palais am Festungsgraben wünsche ich mir mir anders als ein Finanzamt. Wie wäre es mit einer musealen oder wissenschaftsnahen Nutzung? ...
d.
- Wäre das HdS abgeräumt und verkauft worden, wie wahrscheinlcih wäre eine Bebauung analog zu den 08/15-Hotel-Neubauten gegenüber geworden?
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Der HH-Entwurf hätte vor 40-50 Jahren in der DDR sicher zu den Besten gehört, das muss man goutieren. Vielleicht ist dieser architektonische Anachronismus im Jahr 2025 auch eine Retourkutsche auf die Reko des Stadtschlosses. Dann wäre das Projekt quasi der Trostpreis an die Berliner Linke, die sich für den Verlust von Erichs Lampenladen, hier immerhin noch recht zentral gelegen, (ebenfalls) mit Steuermitteln in dieser Parzelle eine art neo-sozialistisches Vivarium herrichten darf. Denn städtebaulich ist die Parzelle ein Vivarium. Ein Vivarium ist eine von der Umwelt abgeschlossene und kontrollierte Ausstellfläche, in der unter hohem Aufwand ein Stück "natürliche Idylle" simuliert, konserviert und vor dem Einfluss durch invasive Faktoren geschützt werden soll.
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Ich denke, hier vermischen sich eine ganze Menge an Themen, Wünschen und Gedanken, so wie das gesamte Alex-Areal ohnehin enorm komplex und auch unübersichtlich ist.
Zum HdS selbst kann ich eher wenig beitragen. Einerseits bin ich jetzt auch kein großer Fan dieses Bauwerks und empfinde seine Präsenz auch nach der Auffrischung nicht unbedingt als Bereicherung. Andererseits stört es mich aber auch nicht so extrem, dass ich mich unbedingt daran abarbeiten muss. Inwiefern das Nutzungskonzept aufgehen kann oder wird, werden wir ja noch erleben. Da will ich mir noch kein Urteil zu erlauben.
Das geplante Rathaus gefällt mir dagegen ziemlich gut. Das Konzept und die Umsetzung sind mE auf verschiedenen Ebenen ziemlich geschickt und gelungen.
Zunächst einmal die Architektur:
Die Gliederung in drei Zonen wird hier mE überzeugend heraus gearbeitet, wobei die Sockelzone sich analog zur öffentlichen Nutzung als Bibliothek und Bürgerservice-Zentrum angenehm zum Stadtraum hin öffnet.
Dann der recht schlanke Turmbau, der einen vielleicht nicht umhaut, der sich aber gelungen ins Umfeld einfügt und zwischen Sockel- und Dachzone vermittelt.
Und zuletzt eben jene Dachzone, die einerseits kronenartig den Bau nach oben hin abschließt und andererseits auch nochmal die Formensprache des Sockels sowie auch der Umgebung aufnimmt.
Auch finde ich die Höhe angemessen, da sie gut zwischen den flacheren, teils ziemlich massiven und riegelartigen Bauten einerseits und den höheren Türmen andererseits vermittelt. Auch insgesamt sehe ich den Bau als in sich gelungen aber zugleich als guten Vermittler. Und solche kann der Alex dringend gebrauchen.
Zur Nutzung: Man kann dazu stehen wie man will. Aber Deutschland und gerade auch Berlin hat ohnehin eine hohe Staatsquote. Gleichzeitig bilden öffentliche Nutzungen oft einen Anker, der dann auch private Investitionen anzieht. Man vergleiche hierzu Mal das Werben um die ZLB, die ja u.a. auch noch am Alex ankommen könnte. Aber auch im kleineren kennt man das, wenn z.B. in Einkaufszentren auch Bibliotheken, Poststellen, Gesundheitszentren etc. integriert sind. Das sind dann meist eher die Adressen, die langfristig gut laufen, weil die Frequentierung stimmt.
Der Alex leidet natürlich auch jetzt nicht gerade unter einem Mangel an Passanten, aber er kann mE durchaus noch ein paar relevante und werthaltige Anker gebrauchen.
nd uUmgekehrt ist es mE sehr erfreulich, wenn öffentliche Einrichtungen wie Bibs, Bürgerämter etc. (neben zeitgemäßer digitaler Infrastruktur!) auch gut erreichbar sind.
Nochmal zu meinen einleitenden Zeilen zurück: Ich verstehe, dass viele sich eine radikale Neuerfindung des Alex wünschen würden und daher langsam etwas die Zuversicht für das ganze Areal verlieren. Ich denke aber, man wird sich damit abfinden müssen, dass hier eher eine Art städtebauliche und gestalterische Evolution einsetzen wird - und dass die Wandlung langsamer sowie sachter einsetzen wird. Trotzdem nehme ich die Entwicklung insgesamt als positiv wahr. Der Alex war allerdings noch nie meine liebste Adresse der Stadt und wird es wohl auch künftig nicht mehr werden. Ich fahre zwar gelegentlich mal gerne hin und bin dann auch immer neugierig auf die Veränderungen. Aber ich spüre jetzt auch keine starke Sehnsucht danach, allzu oft dort meine Zeit zu verbringen.
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Lieber Dexter ich wollte dir wenigstens antworten.
Sicher ist eine öffentliche Nutzung gerade bei solchen hist. Exquisiträumen wie im Palais am Festungsgraben äußerst wünschenswert.
Ich denke aber auch, dass eine wissenschaftliche Nutzung die du vorschlägst eben nach dieser Logik kaum dazugehören kann.
Das wissenschaftl. laborieren lässt letztlich. genauso viel od. wenig Publikumsöffentlichkeit zu , wie es Schreibstuben für Beamte tun würden.
Eine museale Nutzung wäre sicher nachvollziehbar, aber welche Idee gäbe es denn da zu dem Bau und warum kommt da sonst weiter keiner drauf?
Das Palais am Festungsgraben war von mir auch eher als eine Alternatividee zum angestrenkten, teuren Neubau eines Rathauses in Mitte gemeint.
Unsummen für ein neues „Bezirks“-Rathaus auszugeben, während die vorhandenen Potenziale brach liegen erschien mir mind. bedenkenswert.
Einer kulturellen(musealen) Nutzung hätte diese Rathausnutzung ja dann auch nicht zwangsläufig widersprechen müssen.
Das Theater als Stammieter würde wohl Sowieso auch weiter in diesem Gebäude angemietet bleiben.
Und selbst wenn der Raum nutzerisch an ein Finanzamt gegangen wäre,
der Anteil an großzügigen repräsentativen historischen Räumen, wäre sowieso nicht wirklich anders, als für die Öffentlichkeit(Kultur) sinnvoll nutzbar.
Das Bundle Kultur und Amt wird ja auch am HDS genauso nebeneinander existieren.
Das Palais-Gebäude war historisch bis in die 30er, sogar mal der Sitz des preuss. Finanzministeriums damit wäre der Bau ja für die Nutzung als Finanzamt Mitte schon fast überqualifiziert gewesen.
Welche alternativen Ideen zur Nutzung des Palais, die eine dringliche Sanierung u.Restaurierung befördern, wurden denn in den letzten Jahren vorgeschlagen?
Außer Kreibichs privater verkopfter Initiative ein „Haus der Vereinten Nationen“ als einer Art Dialogzentrum zwischen UNO und Zivilgesellschaft dort einzurichten war man bisher erfolgreich ideenlos.
Vom Land Berlin gibt es bis heute kein sinnvolles Konzept zu diesem Bau.
Der angemahnte Sanierungsstau betrifft ja zudem nicht nur dieses bedeutende hist. Gebäude, sondern eine Vielzahl von wichtigen städt. Strukturen die momentan merklich alle in den Seilen hängen.
Allein 116 Sportanlagen werden aktuell wegen Sanierungsbedarf nicht genutzt? Den Zustand der BVG würde ich schon als sollte Gesundheitsgefährdende und Wirtschaftsschädigende Verantwortungslosigkeit bezeichnen.
Bei Den hierzu Verantwortlichen Senats -Kompetenzlern für Verkehr und Stadtentwicklung der letzten Jahre, gab es für mich hierzu ein erhebliches Wahrnehmung- und Handlungsdefizit.
Lieber war man mit billiger Schaufenster- und Symbolpolitik zur Mini-Klientelbeglückung unterwegs, und blies aktionistisch und ideologisch lieber selbstgefällig sein Parteipolitisches Guthaben an moralischem Schein-Kapital auf.
Der Zustand vieler Landeseigener Gebäude für Universitäten, Museen, Schulen, Brücken, Straßen und des öffentlichen Nahverkehrs geriet neben Sparmaßnahmen auch aufgrund korrupter, polit. liebedienerei mit ihrer unausgewogenen und falschen prioritätensetzung auf lange Sicht in einen äußerst kritischen Zustand. Das ist eine Hypothek die m.M. auch das HDS adressiert.
Zu1. Die missliebig erwogene Wahrscheinlichkeit von 0815 Bauten wird ja von den Bedingungen und Forderungen durch das polit. u. behördliche Lokalkolorit bestimmt.
Ist ja nicht so dass Investoren bei den für den Öffentlichen Raum relevanten BVS machen können was sie wollen.
Die meisten „NEU“Bauten rund um den Alex sind das offizielle gewünschte Architekturniveau.
Das sind die arch. Begabungen, die Industrie, Kammern, Politik und Hochschulen hervorbringen, fördern und zulassen.
Als solche fügen sie sich wunderbar in die Ästhetische Kondition der Ecke ein.
Auch finde ich nicht dass die geschmähten Hotelbauten jetzt unbedingt eine schlechtere Figur machen als das HDS, was es durchaus nicht automatisch zu etwas besserem macht.
Zu 2. Die Frage wie wahrscheinlich ein scheitern von BVs durch Privatinvestoren al a. Hines ist, ist erst mal hypothetisch und die Verantwortung liegt zu einem nicht unerheblichen Teil auch bei den kommunal verantwortlichen.
Die Prognose ist schon wie bei Punkt 1 vorauseilend negativ, selbst beantworte Fiktion. Hätte ja auch so laufen können wie durchaus erfolgreiche BVs in der Ecke. Zb das der Mercedes Bank etc .
Ich denke mal mit dem vermiedenen Abriss des HDS und der verständnisvollsten Reaktion des Senats-Politbüros auf die Besetzung des HDS hat sich die Öffentlichkeit weitgehend leicht abgefunden,
Weil sich einfach kaum jemand außerhalb dieser Netzwerkblase um diesen feuchten Bienale-Traum vom 7ten retrorealsozialistischen Plattenbauhimmel wirklich interessiert. Und man kann sich wirklich schenken hier so zu tun als sei dieses Projekt ein Geschenk an die Stadtgesellschaft wäre.
Enttäuschend bleibt die baul. und gestalterische Konservierung sowie das damit unvermeintliche Festhalten an der überdehnten Stadtlandschaft rund um das Projekt HDS.
Ausblenden lässt sich diese unkomfortable, visuelle Beleidigung an diesem Verkehrknoten kaum.
Ich persönlich. Kann mit der Motivation zum Erhalt des HDS daher wenig anfangen.
Ich sehe auch keine Allgemeingültigkeit als Identitätsstiftenden Bau- was es durchaus hätte werden können.
Wessen wohliges Identitätgefühl soll denn von beim Anblick des HDS angesprochen werden.
Die Betroffenen „Berliner“ in Mitte, sind ab den 90ern weitgehend aus den zentralen Stadtlagen verdrängt worden.
Das sind z.T. Jene „unterprivilegierten“ die jetzt zur Arbeit mit pkw und öffis in die Stadt hineinpendeln und sich dort anhören müssen, dass ihre PKWs innerstädtisch unerwünscht und zukunftsfeindlich wären aber man beim ÖPNV leider sparen müsse.
Ich glaube diesen Menschen dürfte diese teure Experimentierinsel in einem Bau wie dem HDS ziemlich egal sein.
Längst abgerissene Orte wie das Alex-Treff oder das Ahornblatt hätten für diese Menschen ästhetisch und biografisch sicher mehr Relevanz als Identifikationsort gehabt, als der randständige Nichtssagende Betonklumpen für Büroangestellte.
Ich weiß gar nicht welche Mengen an Berlinern da so unbedingt ihre Büchsenpatronen und ihre Matroschkas im HDS kaufen wollten.
Nur weil etwas zum gewohnten Anblick gehört muss es ja noch lang nicht identitätsstiftend sein. Anders als dem HDR oder HdL fehlt es dem Bau auch baukünstlerisch komplett an Bedeutung und eine Gestalterische Aufwertung findet am Bestand nur im Rahmen einer recht formalen Sanierung statt.
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Das Palais am Festungsgraben bietet nicht im Entferntesten die benötigten Quadratmeterzahlen und Raumprogramme für den Bedarf eines Rathauses für Mitte. Insofern ist das nichts als eine Nebelkerze interessierter, reaktionärer Kreise, die mit dem Bau des neuen Rathauses schon wieder den Sozialismus am Horizont wittern.
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Der Neubau wird nur ein Bezirksrathaus - und braucht allen Ernstes 28.000qm?
Das Rote Rathaus als Sitz des reg. Bürgermeisters besitzt hingegen gerade mal 8720qm
Im Palais stehen insgesamt es 10.000qm an Nutzfläche parat z.V das Rathaus Schöneberg kann mit 1200qm inkl. Lichthöfen aufwarten.
Wie bemisst sich da die Verhältnismäßigkeit und der Bedarf?
Die moderne Bürokratie wollte doch eh schlanker und effizienter werden.
Was sind das nun für außerordentliche Bedürfnisse die hier diesen erhöhte Flächenbedarf rechtfertigen.
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^Es sollen u.a. eine größere Bibliothek, eine Kantine und diverse Bürger-Dienstleistungen integriert werden. "Rathaus der Zukunft" bedeutet wohl u.a. Integration von verschiedenen Funktionen und Öffnung für die Öffentlichkeit.
Ansonsten kann ich nicht beurteilen, inwiefern der Bau überdimensioniert ist. Allerdings merkt man wie so oft, dass man es nie allen Recht machen wird. Einerseits soll sich der Bau architektonisch mit dem ehemaligen Rathaus von London messen und andererseits ist er dann völlig überdimensioniert und -ambitioniert für ein Bezirksrathaus...
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Das bisherige Rathaus Mitte an der Karl-Marx-Allee hat laut Wikipedia eine Fläche von 20.000 qm.
Zudem mietet das BA Mitte aktuell einige Stockwerke am Kapweg 4 an. Diese sollen in das neue DG umziehen.
Daher halte ich die Fläche nicht überdimensioniert.
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Die Quadratmeter kann ich an sich auch nicht einschätzen, aber wenn man schon mit dem roten Rathaus vergleicht, dann sollte man auch beachten, dass dort lediglich der Sitz des Bürgermeisters und die Senatskanzlei angesiedelt sind. Die einzelnen Senatsverwaltungen verteilen sich dann auf diverse Häuser. Allein das Neue Stadthaus hat eine Grundfläche von fast 10.000 m² bei mindestens vier Vollgeschossen. Ein Schlanker Staat bemisst sich aus meiner Sicht auch weniger an der Brutto-Grundfläche seiner Gebäude als an effizienten Verwaltungsstrukturen und verantwortungsbewusstem Personal. Hier sehe ich tatsächlich in der Bauverwaltung und in den vorliegenden Bauvorschriften erhebliches Potential (gerne in einem anderen Thread...).
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Es geht mir gar nicht um das Rote Rathaus mir ist auch klar dass der Raumbedarf für den repräsentativen Oberbürgermeistersitz eine andere Dimension hat und dass deinige Behörden und Kanzleien eigene Häuser beziehen.
Das Rathaus Mitte bedurfte auch 2er Häuser- davon 1 angemietet aus dem es sich nun zurückziehen möchte weil man für die Zukunft eine erhebliche Teuerung erwartet die man mit einem Eigengebäude vermeiden möchte.
Ob Bauen hier günstiger ist als Mieten und wie nachhaltig das dann ist, rechnet am besten jeder Verantwortliche sowieso nach seiner Fasson. Bisher hat sich der Raumbedarf für Administrative Zwecke hist. Kontinuierlich vervielfacht.
Es gibt ja dann noch das Rathaus Tiergarten als Sitz der Verwaltung für das Bezirksamt Mitte - wird das dann jetzt auch geschlossen und was macht man dann damit oder hat man am Ende dann doch wieder 2 Rathäuser für einen Bezirk?
So wie ich es verstanden habe gilt der Neubau erst mal Amtshilfe durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Das sind diejenigen die jetzt ja mit dem HDS irgendwas anfangen mussten und das Areal um die Idee für ein Rathaus im Nachgang erweitert haben.
Vor 2017 gehörte HdS nicht dem Land Berlin und es gab auch keine Pläne für ein Rathaus an der Stelle - das. Ist eine Konstruktion die man sich erst im Nachgang einfallen lassen wollte gab es also die Überlegungen für einen Neubau des Rathauses Mitte vorher nicht? Ich störe mich prinzipiell nicht an dem Rathaus und finde es für den Rahmen wo es steht sogar recht gelungen - ich störe mich viel mehr an den ganzen polit. Schiebereien und Gefälligkeiten die mir diese Initiale klientelhätschelei am Ende als große selbstlose Errungenschaft für die Stadtgesellschaft verkaufen möchte.
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Endell Der Bezirk Mitte besitzt bislang kein eigenes Rathaus und musste nach einer deutlichen Mieterhöhung auch künftig mit weiteren Mietsteigerungen rechnen. Zudem waren die Aufgaben so bislang auf mehrere Standorte verteilt, was ineffizient ist. Auch ist der alte Nazibau in Tiergarten mW nicht mehr zeitgemäß und müsste wohl ohnehin saniert und modernisiert werden (für welche Nutzung muss man dann sehen, ich vermute ähnlich wie die meisten alten Bezirksrathäuser eine Mischung von Bürgeramt und sonstigen Ämtern/ Funktionen).
Daher ist der Plan für einen Neubau an sich vollkommen nachvollziehbar, da dieser langfristig unabhängiger macht und zudem ein effizienteres aber zugleich flexibleres und autonomeres zeitgemäßes Konzept erlaubt.
Über den Kostenrahmen kann man sicher trotzdem diskutieren. Das gewählte Konzept sieht tatsächlich nicht gerade nach einer Sparlösung aus, allerdings bietet es neben mehr Effizienz bei Regierungs- und Verwaltungsaufgaben (an sich schon ein Mehrwert) auch eine Reihe von Bürgerdienstleistungen an einer perfekt erreichbaren Stelle sowie an einer repräsentativen Adresse. Mitte ist DER zentrale und zugleich auch der bevölkerungsreichste Bezirk. Da finde/fände ich so eine zeitgemäße Lösung schon sinnvoll und erfreulich.
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Ich glaube hier wird einiges durcheinandergebracht.
Der heutige Bezirk Mitte von Berlin ist seit 2001 ein Zusammenschluss der Alt-Bezirke Mitte, Tiergarten und Wedding. Die drei Rathäuser als formaliger Hauptsitz der alten Bezirksämter sind weiterhin Dienstgebäude des zusammengelegten Bezirksamts Mitte. So ist z.B. Bauwesen im Wedding, Jugend/Schule in Tiergarten und das Ordnungsamt in Mitte.
Im Gegensatz zum Rathaus Wedding und Rathaus Tiergarten ist das bisherige Rathaus Mitte an der Karl-Marx-Allee angemietet. Wegen stark gestiegener Mietkosten und dem allgemeinen Wunsch, die Bezirksverwaltung nurnoch in landeseigenen Liegenschaften unterzubringen, kam 2019 der Wunsch nach einem Neubau auf. Dieser soll für die Büroplätze des bisherigen Rathaus Mitte sowie alle weiteren aktuell angemieteten Flächen (z.B. Kappweg 4) sein. Zudem soll wohl auch das Bürgeramt an der Klosterstr. sowie das Standesamt Mitte an der Parochialstr. in das neue Rathaus umziehen.
Daher die höhere QM-Anzahl als beim bisherigen angemietet Rathaus Mitte.
Diese Infos sind übrigens alle Presseöffentlich und standen schon oft in der Zeitung und RBB.
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Ich glaube hier wird einiges durcheinandergebracht.
Der heutige Bezirk Mitte von Berlin ist seit 2001 ein Zusammenschluss der Alt-Bezirke Mitte, Tiergarten und Wedding. Die drei Rathäuser als formaliger Hauptsitz der alten Bezirksämter sind weiterhin Dienstgebäude des zusammengelegten Bezirksamts Mitte.
Kann schon sein, dass ich mich hier missverständlich ausgedrückt habe. Daher danke für den Hinweis.
Quintessenz bleibt für mich aber, dass es bisher kein zentrales, ausreichend großes Rathaus für den Gesamtbezirk Mitte gibt (zumal in öffentlichem Besitz) und dass dies auch nicht angemessen durch die alten Bezirksrathäuser Tiergarten und Wedding aufgefangen werden könnte. Natürlich liegen diese trotzdem weiter im Gesamtbezirk Mitte und übernehmen inzwischen ähnlich wie andere alte Rathäuser in fusionierten Bezirken auch entsprechende Verwaltungsaufgaben, taugen aber eben nicht als Rathaus für den Gesamtbezirk.
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Wo liegt denn der Sinn an einem Verwaltungsneubau für die gesamte Bezirksverwaltung, wenn bereits ca. 2/3 aller BA Mitte-Mitarbeiter in zwei landeseigenen Gebäuden mit aktueller Büroausstattung sitzen?
Das wäre doch eine völlige Steuerverschwendung. Und die denkmalgeschützten Rathaus Tiergarten und Wedding würde das Land Berlin dann verkaufen? Mit welcher Funktion wo schon z.B. der ehem. Karstadt neben dem Rathaus Wedding mangels Bedarf/Ideen leer steht.
Geografisch müsste ein Neubau für den gesamten Bezirk Mitte auch eher um den Hbf stehen.
Der Bezirk Mitte erfüllt die kommunalen Aufgaben einer Verwaltungseinheit mit 370.000 Einwohner.
Städte in dieser Größe haben in aller Regel auch mehr an ein Dienstgebäude.
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Der Neubau des Rathauses Mitte soll dazu dienen alle angemieteten Flächen des Bezirksamtes Mitte zu ersetzen, damit das Bezirksamt Mitte zukünftig nicht mehr die sehr hohen Mieten zahlen muss, die in Berlin-Mitte marktüblich sind. D.h. es geht darum langfristig Geld einzusparen, zumal dann Steuergeld in ein Gebäude fließt, was auch dem Steuerzahler gehört.
Die sogenannten Rathäuser Wedding und Tiergarten sind reguläre Verwaltungsgebäude z.B. mit Bürgerämtern, diese bleiben weiterhin erhalten. Lediglich die Mitarbeitenden in den angemieteten Flächen an der Karl-Marx-Allee sowie am Kappweg werden in das neue Rathaus Mitte umziehen.
Das Rathaus Mitte wird insofern das zentrale Rathaus des Bezirksamtes Mitte sein, als die Bezirksverordentenversammlung dort ihren Sitzungssaal haben soll. Derzeit tagt die Bezirksverordnetenversammlung in einem angemieteten Saal an der Karl-Marx-Allee.
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Ausstellung der Entwürfe des Rathaus der Zukunft
Wie seinerzeit angekündigt werden die Entwürfe aus dem Wettbewerb ausgestellt.
Gemäß einer Mitteilung des Planungsbüros c4c findet die Eröffnung am Dienstag, den 08. Juli um 18:00 im Otto-Suhr-Saal des Neuen Stadthauses in der Parochialstraße 3 statt.
Die Ausstellung ist nur drei Wochen bis zum 25. Juli 2025 zu sehen.
Geöffnet ist von Montags bis Freitags jeweils von 13:00 bis 19:00 Uhr, an den Wochenenden von 11:00 bis 17:00 Uhr.