Dresden: Carolabrücke

  • Ein etwa 100 m langes Stück des Brückenkörpers der Carolabrücke auf dem die Strab fährt ist heute Nacht eingestürzt. Personen kamen gottlob nicht zu schaden!

    Zwei Leitungen zur Fernwärmeversorgung sind in Folge beschädigt und Streckensperrungen wurden eingerichtet. Die Ursachenermittlung ist angelaufen (Sächsische.de).

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  • Da müssen sich jetzt aber einige Leute unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie zur Hölle kann es sein, dass eine seit Jahren unter Sanierung stehende Brücke einfach so in sich zusammenklappt? Selbst wenn der jetzt eingestürzte Brückenzug noch nicht gemacht wurde, derartige Schäden und Mängel, die sowas möglich machen, hätte man erkennen müssen.


    Oder liegt es am Ende an der ach so gefeierten Konstruktion selbst? Ich bin ein bisschen geschockt muss ich sagen und warte auf erste Antworten...

  • da passt die aktuelle Ratsvorlage

    Dresdner Straßennetz – Zustandsanalyse und Finanzbedarfsprognose zur nachhaltigen Erhaltung und Zustandsverbesserung - V3004/24.

    Erstmalig wurde mit einem Meßfahrzeug (Scannen + HQ-Fotos) der Strassenzustand erfasst (bis 2022).


    Zitat daraus:

    Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wegen fehlender finanzieller und personeller

    Absicherung nach wie vor keine planmäßige, zyklische Instandhaltung der Straßen und ihrer

    Bestandteile umsetzbar ist. Das hat zur Folge, dass Straßen entweder ihre Nutzungsgrenze, die

    in der Regel 30 Jahre beträgt, früher erreichen als diese rechnerisch erreicht wäre oder so ge-

    schädigt werden, dass ihre Gebrauchseigenschaften nur noch mit einer grundhaften Erneuerung

    wiederhergestellt werden können. Auf diese Weise entsteht aus überfälligen Instandsetzungen

    immer wieder neuer Nachholbedarf. Die vorgeschädigten Fahrbahnen können auch im Winter

    immer weniger den Belastungen durch Frost-Tau-Wechsel standhalten.


    In c) Anlage 3 Bauwerkszustand der Brücken der LHD 2022


    Was die Brücke betrifft, ist das ein Unding. Hier gibt es regelmäßige Prüfungen, man mußte Schwachstellen kennen, der Zustand war nicht gut, aber wohl bei Weitem als nicht einsturzgefährdet eingestuft. Sofern es kein Sabotageakt war, haben etliche Leute gepennt, und OB Hilbert sieht daß sein Verwaltungshaufen eben immer weniger zustande bringt - inkl. ihm selbst. Das Problem für die Stadt ist nun eine jahrelange Kappung des ÖPNV-Hauptstranges und verkehrliche Wirkungen in die ganze Stadt hinein. Das Gute ist, daß man den Brückenzug nun plötzlich neu bauen muß, was ich kürzlich ansprach, um dort einen Radweg oberstomig unterzubringen. Mal schauen, ob das trödelnde Dresden ebenso schnell wie in Genua Abhilfe schafft, oder ob man hier angesichts von so vielen "Experten" nun richtig alles versemmelt.

  • Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken und Ingenieurbauwerke der Stadt […] hat bereits eine erste Vermutung über die Einsturzursache: Korrosion durch Chlorideintrag.

    Anscheinend hat man entweder die Auswirkungen falsch eingeschätzt oder zu zurückhaltend eskaliert - v. a. unter Berücksichtigung der abgeschlossenen Sanierung der anderen Brückenzüge, nach der man die Konstruktion ja in- und auswendig kennen sollte. Es könnte also gut sein, dass konstruktionsbedingt wohl keine ausreichende Einschätzung möglich war. Es würde mich deshalb nicht wundern, wenn die bereits sanierten Brückenzüge wenigstens nochmal im Bezug auf die Konstruktion untersucht/angepasst, wenn nicht sogar abgerissen werden müssen. Und wenn die Diskussion um einen Neubau anfängt, wird es dauern, denn dann wird mindestens diskutiert werden: Verlegung der Bundesstraße, Dimensionierung des gesamten Nord-Süd-Verkehrszuges, Denkmalschutz der Carolabrücke, Radverkehrsanlagen, Anschluss der Brückenköpfe, etc.

  • Traditionelle Konstruktionen sind eben doch oft robuster und nachhaltiger. Und das, obwohl man in früheren Zeiten weder die Statik auf irgendwelche Nachkommastellen berechnen konnte, noch auf hochmoderne Baustoffe zurückgreifen konnte. Oder vielleicht genau deswegen. Man entwarf eben auch robuster und weniger waghalsig. (Wenn man nicht gerade mit einem besonders hohen Kirchturm prahlen wollte...)


    Vielleicht bietet sich nun die Chance, die alte Carolabrücke zu rekonstruieren, ich würde das begrüßen.

  • Prinzipiell bin ich ein Befürworter von Rekonstruktionen, sehe diese hier aber als Utopie an. Ich glaube bei tag24 wurde diese Idee bereits geäußert (mit historischem Bilde, welches ästhetisch sehr ansprechend war). Dennoch wurde diese Idee in dem Artikel auch wieder verworfen.


    Wie andere bereits schrieben, wären im Falle eines Komplettabbruches der drei Brückenstränge komplexe und langwierige Verfahren notwendig, die z.B. auch den Bereich Rathenauplatz/Synagoge und die Verkehrsführung und Dimensionierung der Sankt-Petersburger-Straße miteinbeziehen müssten.

    Dann müsste entsprechend geklärt werden, wie man den Denkmalschutz handhaben sollte. Hier würde sich dann tatsächliche die Frage ergeben, ob das DDR-Bauwerk oder das Vorgängerbauwerk historisierend oder komplett historisch rekonstruiert werden soll.

    Eine komplett neue Variante wäre eventuell auch spannend.


    Wobei ich persönlich mit den Vorüberlegungen einen modernen praktischen Bau, der den aktuellen stadtplanerischen Ansprüchen entspricht (auch in Hinblick auf Verkehre, Verdichtung, Begrünung, Ausdehnung des Altstadtbereichs, Stadtraumplanung und Abwendung von der "Stadtautobahn") mit entsprechend historisierenden Schmuckelement wie den kunstvollen "Balkonen" (ähnlich der Augustusbrücke).


    Neben allen möglichen Planungshürden wird hier vor allem auch der Kostenfaktor eine Rolle spielen.


    Und andererseits hoffe ich (sowohl verkehrstechnisch und finanziell), das die bereits sanierten Brückenstränge von der Havarie keinerlei Schäden davongetragen haben. Der neue Radweg könnte hier zumindest zugunsten eines Fußgängerweges etwas dezimiert werden.

    :/ Da ich bautechnisch nicht sehr versiert bin, schätze ich die Situation wahrscheinlich falsch ein. Auch wenn es zu keinen Beschädigungen gekommen sein sollte, müsste der eine Strang zum Wiederaufbau der Straßenbahntrasse und des Fußgängerbereich genutzt werden und würde für den Verkehr sowieso gesperrt sein?


    Sollte es trotz allem wirklich zu einer längeren Sperrung kommen, so würde ich aus der Not eine Tugend machen wollen und auf ein bisschen mehr Zeit (eventuell Jahre?) für alles eingehen, damit Dresden hier dauerhaft und zukunftsträchtig plant und baut.

  • Wenn man sich überlegt, dass die Nossener Brücke und die Bahnbrücken Industriegelände und Fabricestraße in einem noch viel schlechteren Zustand sind, wird einem himmelangst.


    Eine Rekonstruktion der alten Carolabrücke ist allein schon wegen dem Pfeilerabstand und der Brückenhöhe nicht möglich.

    Heutige Brücken dürfen wohl laut Aussage keine Pfeiler mehr haben, die dauerhaft im Flussstrom stehen.

    Das bekommen die heutigen Ingenieure wohl nichtmehr stabil hin. ;)


    Also wenn dann könnte man nur etwas historisch angelehntes Schaffen, aber wie ich Dresden kenne versucht man sich wohl eher futuristisch.


    Ich gehe übrigens davon aus, dass man auch die sanierten Brückenzüge abreißen muss. Erstens kann keiner in den Stahlbeton reinschauen, ob er innen genauso rostet und zweitens wirken zurzeit immense Kräfte auf die gemeinsamen Brückenpfeiler.

  • Wenn sich, wie jetzt schon von Dresdner Offiziellen öffentlich gemutmaßt, von außen nicht sichtbare Korrosion der Betonbewehrung als Ursache herausstellt, gehe ich vom Komplettabriss der Brücke aus. Wer will sowas sicheren Gewissens bei den anderen Brückenzügen ausschließen? Die Brücke ist ohne Belastung eingestürzt, allein durch ihr Eigengewicht.

    Dann müssen wir von einer Fehlkonstruktion sprechen und der Denkmalschutz hätte wieder mal sein unglückliches Händchen in Sachen Dresden und DDR bewiesen.

  • Da die Diskussion der Einsturzursachen, die behelfsweise Verkehrsumleitung, ein Teil- oder Komplettneubau und die Neuorganisation der Verkehrsführung wahrscheinlich in großer Ausführlichkeit und jahrelang diskutiert werden, erlaube ich mir mal, einen neuen Strang zu eröffnen.


    Ich tippe hiermit - als Laie - auf einen Abriss und Komplettneubau. Wer wird sich trauen, nach einem solchen Ereignis die Hand ins Feuer zu legen, dass die anderen Brückenstränge sicher sind?


    "Dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm ist, dass es zum Einbruch gekommen ist, war nicht vorhersehbar. Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin", sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden.

    https://www.mdr.de/nachrichten…errung-korrosion-104.html


    Das Ganze ist eine riesige Chance, städtebauliche, verkehrliche und architektonische Fehler der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber wie ich Dresden kenne, wird diese Chance auf ganzer Linie versemmelt und uns ein ähnliches Ungetüm wie die Welterbe-Waldschlösschenbrücke vor die Nase gesetzt - die übrigens 11 Jahre nach Einweihung immer noch keine gültige Baugenehmigung hat. Würden in Dresden mal poltitische Konsequenzen aus solchen Desastern gezogen, wäre es um diese Stadt wirklich besser bestellt.

  • Wie sieht es da mit dem Denkmalschutz aus, den die Brücke ja seit ein paar Jahren inne hat? Kann ein Abriss da jetzt erfolgen, oder muss man zwingend an eine Rekonstruktion denken?

  • Ein Wiederaufbau der alten Carolabrücke wäre natürlich ein Geschenk, Träume sind ja noch erlaubt.

    Oh ja, bitte die alte Carolabrücke. Mit Straßenbahnen in der Mitte (jetzt natürlich mit größeren Gleisabständen, so dass sich Autoverkehr und Straßenbahn eine Fahrspur teilen müssen und nicht mehr aneinander vorbei können), und selbstverständlich ohne solch neumodisches Zeugs wie Radwege.

  • Es spräche aus meiner Sicht nichts dagegen, den Querschnitt zu verbreitern. Deswegen kann man doch trotzdem die Stirnseiten rekonstruieren. Gäbe es die alte Brücke noch, wäre man sehr glücklich darüber. Es ist ja schon interessant, dass in mehreren Medien und auch diesem Forum sofort der Gedanke aufkam, ob nun nicht die Chance zur Rekonstruktion gekommen sei.


    rokonf6r.jpg


    (Abbildung gemeinfrei)

  • Was ein Desaster. Ich musste auch direkt an unsere beiden bekannten anderen Problembrücken denken. Herr Kalbe vom STA sah bei der Pressekonferenz sehr schlecht aus, in seiner Haut möchte ich nicht stecken. Der Komplettabriss wäre der Super-GAU für den Verkehr in Dresden.


    Eine Rekonstruktion der alten Carolabrücke halte ich für illusorisch, auch wenn sie natürlich besser ins Bild passen würde. Habe aber auch zugegeben nichts gegen die aktuelle Brücke, finde sie angenehm zurückhaltend. Die Chance für Korrekturen insb. am südlichen Ende ergäbe sich natürlich, aber das ist ein dickes Brett, was zu bohren wäre.


    Lebt der beim Bau leitende Ingenieur Herr Thürmer noch? Ich hoffe, er musste nicht mit ansehen, wie sein Werk einstürzt.

  • dann wird mindestens diskutiert werden: Verlegung der Bundesstraße, Dimensionierung des gesamten Nord-Süd-Verkehrszuges, Denkmalschutz der Carolabrücke, Radverkehrsanlagen, Anschluss der Brückenköpfe, etc.

    Beim neuen rechts-konservativen Stadtrat dürfte eher von einem schnellsten Wiederaufbau der Brücke für den Auto+ÖV-Verkehrszug auszugehen sein.



    @ Chris1988:

    Zu deiner Aussage im APH und hier^5: An Bundeswasserstrassen sind heutzutage tatsächlich Flußpfeiler untersagt (ob es Ausnahmen gibt?). Das liegt aber keinesfalls an der Ingenieursbaukunst sondern an den Forderungen aus der Schifffahrtsbranche zur allg. Vermeidung von Schiffsunfällen mit Brückenpfeilern sowie zum besseren Verkehrsablauf im Schiffsverkehr (Leichtigkeit, störungsfrei). Wir haben es bei dieser Regularie quasi mit einem Klassiker des Lobbyismus zu tun, wie es sie so viele in Deutschlands Vorschriften über alle Branchen hinweg gibt, wobei manche Verschärfungen durch jahr(zehnt)elangen Lobbydruck zustande kamen.

    Während man die Pfeilersache noch gutheissen kann - wobei es die Brücken extrem verteuert, würde ich die Sache der ebenso stark erhöhten lichten Durchfahrtshöhe doch kritisch sehen, sofern ein Flußlauf wie üblich über zahlreiche viel niedrigere Altbrücken verfügt, welche auch später nie wegkommen.

    Über die Regularien an Nicht-Bundeswasserstrassen kenne ich mich nicht aus, vielleicht ist dort noch alles machbar (?).


    Auch die Ansicht eines weiteren Users im APH, die Carolabrücke würde wegen Denkmalschutzes so wie zuvor rekonstruiert, kann ich nicht teilen.

    Dafür spricht bis auf weiteres nichts, und sicherlich würde man eine neuere Konstruktionsart wählen, wobei die Optik nur annähernd gleich wäre.

    Einen exakten Nachbau aufgrund Denkmalstatus halte ich nunmehr für undenkbar, da steht dann doch die gesellschaftliche Bedeutung des Verkehrszuges deutlich über den Belangen des Schutzes, sodaß es nur einen Abriss dieser statischen Unwägbarkeit geben kann, wenngleich der Schutzstatus auf dem Papier nie aufgehoben wird (so passiert beim Tausendfüßler in Düsseldorf vor Jahren, das aktenkundig eingetragene Denkmal war dann real einfach mal weg ... der in NRW zuständige Innenminister hatte das genehmigt).

  • Mir fällt noch eine Besonderheit dieses Einsturzes auf: es gab keine Belastungssituation als letztes kleines auslösendes I-Tüpfelchen!

    Eigentlich hätte das die letzte Tram um 2:50 Uhr sein können, das ging aber noch gut. Es gab auch kein Unwetter oder Mini-Erdbeben.

    Erklärlich ist es dennoch, denn die Dauerlast der Brücke durch das Eigengewicht führte hier in der letzten Sekunde die Regie.

    Da man auf der Ü-Kamera stets einzelne Radler und Fußgänger vor und nach dem Crash sieht, wäre ich mit der Opferzahl nicht so sicher wie vermeldet.


    Den Denkmalstatus halte ich für kein Problem bei der Entscheidungsfindung. Solch Status ist immer Verhandlungs- und Abwägungsaspekt, welcher hier

    allerdings durch übergroße gesellschaftliche Interessenslagen (zB Wirtschaft und Verkehr) klar überlagert ist. Geklärt wird sowas dann aber auf höchster Ebene, dem quasi Vorgesetzten des Landesdenkmalamtes - was auch in Sachsen mE der Innenminister unter dem Zepter des MP ist.


    Die historische Königin Carola Brücke halte ich persönlich für die schönste aller bisherigen dresdner Brücken. Sie war eine Kombi aus Eisen- und Sandsteinbau, was sehr filigran und angenehm wirkte. Im Falle eines Neuentwurfs sollte man diesen an jener Grundgliederung orientieren - naja, falls möglich.

    In Prag besteht mit der Cechuv Most / Cech-Brücke (wiki) eine doch ähnliche Strombrücke, welche ich auch dort für die Schönste halte (Foto von mir).

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  • Die Expertenantworten (Curbach, Köttnitz) zur Ursache des Brückeneinsturzes lese ich zwar auch mit großem Interesse. Trotzdem muss man da abwarten, was konkrete Untersuchungen ergeben werden. Das wird ohne jeden Zweifel Zeit kosten. Vermutungen über die Zukunft der beiden anderen Brückenabschnitte machen aktuell gar keinen Sinn. Bevor man einen Komplettabriss der (zumal bereits sanierten) Brückenteile ausführt, muss es mehr als die aktuellen Vermutungen geben.

    Eine Bogenbrücke in formaler Anlehnung an die alte Carolabrücke bzw. die anderen Brücken der Altstadt würde auch ich mir wünschen. Das wäre nicht nur für das Stadtbild an der Elbe, sondern auch für die beiden Brückenköpfe einschneidend. Aber das muss gründlich geprüft und abgewägt werden.

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    Die Tramgleise riss es aus den Schellen, sie hängen im Bogen frei in der Luft.

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    Die Spannweite über dem neustädter Ufer hängt seit dem Einsturz deutlich durch, was hier bildlich noch nicht eingefangen wurde.

    fotos elli kny

  • Beim neuen rechts-konservativen Stadtrat dürfte eher von einem schnellsten Wiederaufbau der Brücke für den Auto+ÖV-Verkehrszug auszugehen sein.

    Abwarten. Wenn sich herausstellen sollte, dass die Brücke komplett abgerissen und ersetzt werden muss, wird der gesamte Verkehrszug für lange Zeit nicht zur Verfügung stehen und evtl. gewöhnt sich dann der gemeine Kfz-Pendler an andere Strecken außerhalb der Innenstadt. Das wird sicher länger als eine Legislatur dauern und wer weiß, ob es dann zwischenzeitlich nicht sinnvolle Vorschläge für eine innenstadtgerechte Gestaltung der gesamten Sankt Petersburger Straße samt Umfeld zu diskutieren gibt - ich denke da an eine endlich ernsthaft anzugehende Entwicklung der nördlichen Pirnaischen Vorstadt, wo mit Marschall-, Dürer-, und Pillnitzer Straße potentiell leistungsfähige Stadtstraßen zur Waldschlößchenbrücke bestehen, bzw. teilweise wiederhergestellt werden könnten. Wir werden jetzt auch zwangsläufig sehen, wie sich der Wegfall des Durchgangsverkehrs verkehrlich am Neustädter Markt auswirkt.


    Ehrlich gesagt wäre ein notwendiger Komplettabriss ein letztlich positiver Impuls für die Stadtplanung, so katastrophal der Einsturz natürlich ist.

    Oh ja, bitte die alte Carolabrücke. Mit Straßenbahnen in der Mitte (jetzt natürlich mit größeren Gleisabständen, so dass sich Autoverkehr und Straßenbahn eine Fahrspur teilen müssen und nicht mehr aneinander vorbei können), und selbstverständlich ohne solch neumodisches Zeugs wie Radwege.

    Also so, wie auf der Marienbrücke, der Albertbrücke und vor der Sperrung für den MIV auch auf der Augustusbrücke? Nee, stimmt, geht überhaupt nicht! Danke für diesen gänzlich unpolemischen Beitrag als Antwort auf einen als Traum formulierten frommen Wunsch.